- Freilichtmuseum in Bjerka



Wir haben uns entschieden, erst einmal nicht weiter auf der Küstenroute zu fahren, da die vielen Fähren, die hier vor uns liegen, einen enormen Zeitaufwand darstellen würden. Statt dessen nehmen wir die Inlandsroute, wo uns unser Weg erst einmal in die von der Stahlindustrie geprägte Stadt Mo i Rana führt. Hier wollen wir einkaufen, denn die langen Abende der letzten Zeit haben unsere Weinreserven stark dezimiert. Das ist in Norwegen aber eine echte Herausforderung. Wein und alles andere mit mehr als 4,5% Alkohol gibt es nur im staatlichen Vinmonopolet zu kaufen. Diese Läden gibt es wiederum nur in größeren Städten und die Getränke  dort zu, selbst in Bezug auf das sonstige Preisgefüge, gesalzenen Preisen. Zwei Flaschen Rotwein müssen es trotzdem sein.

 

Von hier aus geht es weiter auf der gut ausgebauten E6 bei doch deutlich stärkerem Verkehr. Wir kommen aber gut voran. Bei dem kleinen Ort Bjerka weckt ein Hinweisschild auf ein Freilichtmuseum unsere Neugier. Wir folgen der minimalistischen Beschilderung vorbei ein Wohnhäusern und Katen über enge Wege bis wir vor einem alten Bauernhof stehen. Wir parken im Hof und da an einer der Türen "Velkommen" steht, gehen wir hinein. Aufgeregt kommt uns ein Mann in Arbeitskleidung entgegen, begrüsst uns in gebrochenem Deutsch und mit der Frage, ob wir aus Hildesheim kommen. Ihm ist es entsetzlich peinlich, dass das Museum noch nicht geöffnet hat und die Türen nur offen stehen, da er eine private Feier für das Wochenende vorbereitet. Wir bitten darum, uns draussen umsehen zu dürfen, und ziehen los, um Fotos zu machen.

 

Wenige Minuten später kommt der nette Norweger mit einem Schlüsselbund hinter uns her und will uns unbedingt das Haupthaus des kleinen Hofes von Innen zeigen. Das ganze entwickelt sich zu einer kompetenten und spannenden Privatführung, bei der sich herausstellt, dass unser Führer der Leiter des Museumshofes ist. Wir lernen einiges über die Bewohner des Hofes aus dem 17. Jahrhundert und über norwegische Geschichte und norwegisches Selbstverständniss und freuen uns so nah an alte Haushalts- und Einrichtungsgegenstände wie Webstühle, Strickmaschinen, Werkzeug und ein Harmonium heran zu dürfen. Im Gegenzug freut sich der "Museumsdirektor" darüber, sein Deutsch trainieren zu dürfen. Wir verabschieden nach einer guten Stunde. Der heutige Tag ist schon mal gerettet.

 

Danach führt uns unser Weg weiter immer an einem grossen Fluss entlang, der sich immer wieder zu Seen verbreitert. Wir kommen aber auch an Stromschnellen und einem Wasserfall vorbei, bis wir auf einer Wiese direkt an der Strasse, aber umgeben von Goldregenpfeifern übernachten.

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