
Kurz nach Sonnenaufgang ziehen wir wieder los in den Nationalpark. Es sieht so aus, als ob es der Sonne heute endlich einmal wieder gelingen könnte, sich durch die Wolken zu arbeiten. Den
gestrigen Sonntag haben wir nämlich bei Dauerregen mit Bilder sichten, arbeiten und Haareschneiden verbracht. Wie letzteres im Wohnmobil funktioniert, ist unter "Tipps
und Tricks" nachzulesen.
Der Nationpark Monfragüe hat diverse Aussichtspunkte zu bieten. Für uns der Interessantes ist aber der Salto del Gitano. Dieser soll der meist fotografierte Spot des Park sein und das nach unserer Meinung zu recht. Bei unserer Ankunft sitzen die meisten der zahlreichen Gänsegeier noch mit ausgebreiteten Flügeln auf den Bergkämmen und trocknen ihr Gefieder. Auch an ihnen scheint das Regenwetter nicht völlig vorbeigegangen zu sein. Sobald die Sonne voll am Himmel steht, starten sie aber wieder durch zu ihren eindrucksvollen Flugvorführung. Nicht vergessen werden darf die große Zahl an Singvögeln, die auf dem Parkplatz des Aussichtspunkts mit wenig Scheu herumtoben - Blaumeisen, Rotkehlchen, aber auch Einfarbstar, Zippammer und Samtkopfgrasmücke hüpfen uns vor die Linse. Die Zeit vergeht wie im Flug.
Gegen Mittag trennen wir uns von unserem neuen Lieblingsplatz, um den Park in östlicher Richtung zu verlassen. Unser Ziel ist der Stausee Embalso de Arrocampo. Leider ist sowohl das Informationszentrum des Vogelparks in Saucedilla als auch der Rundweg geschlossen - wahrscheinlich hat der Regen der letzten Tage Teile davon unpassierbar gemacht. Wir beobachten dennoch einige Kleinvögel und genießen die Fahrt durch die Landschaft, das Automkraftwerk ignorierend, das sein Kühlwasser aus dem See bezieht.
Gegen Abend machen wir uns durch Korkeichenwälder auf die Weiterfahrt. Wir kommen vorbei an in diesen Wäldern grasenden Kühen und Schafen. Auch die bekannten Iberischen Schweine sehen wir. So stellen wir uns artgerechte Tierhaltung vor. Nur die in diesem Gebiet heimische Großtrappe bekommen wir nicht zu Gesicht.
An der Stierkamparena in Trojadillo fahren wir den Stellplatz an. Er gefällt uns aber nicht wirklich. Es handelt sich um einen wenig einladenden Großparkplatz. Eine Entsorgung scheint im Aufbau, derzeit kann aber nur Grauwasser abgelassen werden. 50 Kilometer weiter in Cacares ergattern wir den letzten Platz auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz in Innenstadtnähe und Verbringen eine ruhige Nacht.