Irlands Westküste (1): Tralee bis Galway

mit den Cliffs of Moher

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Ein Highlight in Irland: Cliffs of Moher
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Kilmore Beach


Von Tralee aus folgen wir dem Verlauf der Küste und finden an einem Pier am Kilmore Beach auf dem angrenzenden Parkplatz einen freien Stellplatz. Hier schauen wir den Wellen, Anglern und Vögeln zu und lassen einfach mal zwei Tage lang die Seele baumeln. 

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Unser Parkplatz am Kilmore Beach
  • Unser Parkplatz: GPS 52.4794, -9.6962

Direkt am Pier findet sich aber auch eine alte Begräbnisstätte mit einem sogenannten Cillin - auf dem ungetaufte aber auch gestrandete Seeleute bestattet wurden. 

Infobox: Cillin - Friedhof der ungetauften Kinder

 

Bis in die späten 1990er Jahre wurden in Irland Kinder, die ohne Taufe verstorben waren, häufig außerhalb von Friedhöfen in sogenannten Cillíní, kleinen ungeweihten Grabstätten, beerdigt. Nach katholischer Lehre war den Seelen dieser Kinder der Zugang zum Himmel und ihren Körpern damit der Zugang zu einem christlichen Begräbnis verwehrt. Es hieß ihre Seelen verblieben auf ewig im Limbo, einem Zustand "natürlicher Glückseligkeit". Diese Grabstätten - meist ohne oder nur mit sehr einfachen Grabsteinen - liegen üblicherweise abseits des Orte und werden auch heute noch von den Familien und Dorfgemeinschaften gepflegt.

 


Mit der Fähre über ...

Die Shannon-Mündung


Vor uns erstreckt sich nun eine natürliche Barriere: Die Mündung des Shannon. Die nächste Brücke befindet sich weit landeinwärts bei Limmerick, einer Stadt mit rund 60.000 Einwohnern. Hier könnten wir einen Stadtbummel unternehmen. Wir entscheiden uns aber für die Fähre zwischen Killimer und Tarbert. Die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten und ist nicht ganz günstig - erspart uns aber so einige Kilometer.

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Mit der Fähre über den Shannon

Infobox: Shannon

Der Shannon ist mit einer Länge von über 360 km der längste Fluss Irlands. Er entspringt am Fuß der Cuilcagh Mountains im Nordwesten Irlands und mündet bei Limmerick in den Atlantik. Um den Fluss ranken sich viele irische Legenden.

 

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Kleiner Hafen am Weg bei Ebbe

Loop Head Drive


Zwischen dem Mündungsgebiet des Shannon und dem Atlantik liegt die nächste Halbinsel: Loop Head. Wir folgen dem ausgeschilderten Loop Head Drive bis zum gleichnamigen Leuchtturm.

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Loop Head Leuchtturm von der anderen Uferseite des Shannons

Auch hier wurden, wie an anderen Orten entlang des  Wild Atlantic Way, Szenen für „Star Wars: Die letzten Jedi“ gedreht - den Leuchtturm selbst kann man gegen ein Entgelt besichtigen. Wir aber wagen uns näher an den Klippenrand heran: Kurz vor der Kante erinnert ein einsames Kreuz daran, dass man dem Abgrund nicht zu nahe kommen sollte. Bei Unachtsamkeit besteht schnell die Gefahr abzustürzen. 

  • Parkplatz  GPS 52.5611, -9.9304

Im kleinen Ort Kilbaha treffen wir statt auf Jedi-Ritter auf eine Versammlung alter Traktoren. Hier hat offenbar der örtliche Trekker Club gerade Ausgang. Einer der Oldtimer stammt aus Deutschland und noch besser aus Mannheim: Ein Lanz "Volldiesel", Baujahr um 1955 lässt sich bereitwillig zusammen mit unserem Paul, Mercedes-Benz, Baujahr 2014 ablichten .

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zweimal robuste deutsche Technik auf einem Foto vereint. Was will man (in diesem Fall eher: frau) als Technik- und Traktorenfreak mehr.  


natürliche Brücke aus Fels

Bridges of Ross


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Bridges of Ross

Unser nächstes Ziel sind die Bridges of Ross. Der Name ist ein wenig irreführend, denn es ist eigentlich nur noch eine der natürlichen Brücke übrig. Die anderen beiden sind aufgrund von Erosion eingestürzt - Wann das passiert ist, ist uns allerdings nicht wirklich ersichtlich. Dass der Weg zu der verbleibenden Brücke aber offenbar erst kürzlich verlegt wurde, zeigt deutlich, dass sich diese Küste in dauernder Veränderung befindet. Das Meer trägt hier kontinuierlich ab und gestaltet neu - man muss nur dem Donnern der Brandung zuhören, um das zu verstehen.

  • Bridges of Ross Parkplatz:  GPS 52.5900, -9.8680

Für Vogelfreunde:
Wir können hier Alpenkrähen - schwarze Vögel mit roten Beinen und rotem Schnabel, amselartig, aber größer -  beobachten. 


Alternative zu den Cliffs of Moher

Kilkee Cliffs


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die Kilkee Cliffs

Auch die weiter westlich auf dem Loop liegenden Cliffs of Kilkee sind einen Stopp wert, sind sie doch sehr fotogen und weniger überlaufen als die Cliffs of Moher, die wir morgen besuchen wollen. Außerdem eignet sich der Parkplatz an den Klippen zum Übernachten. 

  • Unser Parkplatz: GPS 52.6558, -9.7203
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Sonnenuntergang am Kilkee Cliff

Weiter geht es vorbei an einer Reihe von Golfplätzen, darunter dem pompösen Trump International Golf & Hotel bei Doonbeeg. In Miltown Malby pausieren wir in der kleinen Bäckerei "An Bácús" mit angeschlossenem Bistro.  

  • Bäckerei: GPS 52.8553, -9.4010

eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten:

Cliffs of Moher


Unser nächstes Ziel sind die Klippen von Moher. Diese sind mit etwa 1 Million Besuchern im Jahr eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Irlands und Teil des Burren and Cliffs of Moher UNESCO Global Geoparks. Der Eintrittspreis von derzeit etwa 15 Euro pro Person wird über die Parkplatzgebühr eingezogen. Fußgänger und Fahrradfahrer scheinen nicht zur Kasse gebeten zu werden. Das finden wir etwas happig, zudem der Wanderweg entlang der Klippen aus Sicherheitsgründen nur nach zu einem kleinen Teil zugänglich ist: Hier soll es in den letzten 30 Jahren an die 70 Todesfälle gegeben haben.  Da wir nur einen Blick auf die Klippen werfen möchten und uns das übrige touristische Angebot nicht interessiert, wollen wir die Klippen am Abend anfahren, denn dann soll der Parkplatz kostenfrei zugänglich sein.  

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Landschaft rund um die Moher Cliffs

Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit, in dem wir die Umgebung erkunden. Ganz in der Nähe kann man beispielsweise eine Tropfsteinhöhle besichtigen, die mit dem "Great Stalactite" einen der größten freihängenden Tropfsteine Europas beheimatet.

  • Höhle Doolin Cave (GPS 53.0414, -9.3450)

Im Örtchen Doolin gibt es viele Restaurants und Pubs  und an der Straße zum Doolin Pier auch die Möglichkeit mit teils schöner Aussicht zu parken. Neben dem Pier findet sich ein Camping und Caravan Park. 

  • Doolin GPS 53.0122, -9.3878

Ein Abstecher bringt uns zum Doonagore Castle, einem rundem Tower House aus dem 16. Jahrhundert (GPS 53.0034, -9.3883). Die Zufahrt von Doolin aus ist für Wohnmobile gesperrt. Wir nehmen daher die nächste Abzweigung, empfehlen diese aber nur kleinen Vans - die Strecke ist doch sehr eng und steil. Das Schloss ist zwar nicht für Besucher zugänglich, stellt aber ein durchaus hübsches Fotomotiv dar. 

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Doonagore Castle

Im kleinen Örtchen Lisdoonvarna, dem einzigen Kurort Irlands,  wird jährlich im September das Matchmaking Festival abgehalten. Dieser "Heiratsmarkt" zieht Singles aber auch andere Besucher aus ganz Irland und dem Ausland an. Da wir ja bereits vergeben sind, gehen wird der Sache nicht weiter auf den Grund.


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tolle Stimmung am Abend: Cliff of Moher

Nach dieser Rundfahrt kommen wir gegen 18:30 Uhr an den Klippen von Moher an - und wie zuvor gelesen, sind die Schranken offen. Wir parken und erkunden bei Sonnenuntergang die Klippen und den Anfang des 19. Jhd. in prominenter Lage am höchsten Punkt der Klippen erbauten O'Brians Tower. Die Romantik passt zum Anlass: Wir verbringen heute unsere 2000. Nacht in Paul. 

  • Parkplatz (GPS 52.9712412, -9.4252516)
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Cliff of Moher beim Sonnenuntergang

Tipp: Papageientaucher an den Cliffs of Moher

Besonders die Südplattform in der Nähe des O’Brien’s Tower sowie die Klippen in Richtung Liscannor eignen sich zur Beobachtung von Papageitauchern: Ideal ist die Zeit von Mai bis Juni. Die Tiere kommen gegen Ende März/April und und sind bis Ende Juli/August zu sehen. Bei unserem Besuch im September sind die bunten Vögel leider bereits "abgereist".   

 


eine der größten Karstlandschaften Europas

Burren National Park


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typische Landschaft im Burren Nationalpark: unwirkliche Karstflächen

Unser nächstes Ziel, der Burren Nationalparks, schützt eine der größten Karstlandschaften Europas. Das Karstgebiet ist natürlichen Ursprungs. Das heutige offene Landschaftsbild wurde aber seit der Steinzeit durch den Menschen befördert. Durch Abholzung gewann man freie Flächen für Ackerbau und Viehzucht und verstärkte dadurch die Erosion des Bodens.

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gegen Spende - und einfach gut gemacht: Besucherzentrum des Nationalparks

Wir besuchen das Besucherzentrum des Parks. Dieses ist sehr schön ausgestattet und bringt uns die Natur, aber auch die lange Geschichte der menschlichen Besiedlung der Region näher. Es wird hier kein Eintritt erhoben - eine Spende ist allerdings erwünscht. Auch das kleine Café des Zentrums ist einen Besuch wert. 

 

  • Visitor center Burren (GPS 52.9902, -9.2161)

Gleich nebenan befindet sich die Kilfenora Cathedral. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert -  wurde aber auf den Überresten eines Klosters aus dem 6. Jahrhundert errichtet. Das Gotteshaus selbst ist bei unserem Besuch am frühen Morgen noch verschlossen.


Die Fassade wird gerade restauriert und verbirgt sich hinter einem Gerüst.  Wir wollen gerade gehen, als uns ein Mitarbeiter des Museums anspricht und aufsperrt. So können wir nicht nur die aus dem 11. und 12. Jhd. stammenden keltischen Hochkreuze rund um die Kirche, sondern auch das Kircheninnere mit einigen Grabplatten und die unter einer Überdachung ausgestellten, besonders reich verzierten Hochkreuze bewundern.  

Im Anschluss erkunden wir das Parkgelände mit dem Auto aber auch zu Fuß:

  • Mullaghmore View Point (GPS 52.9958, -9.0213)
    Kurze Wanderung in die unwirkliche Karstfläche. 
  • Cahercommaun Parkplatz GPS 53.0100, -9.081 Kurze Wanderung (2 Kilometer aber viele Höhenmeter) zum Ringfort Cahercommaun aus dem 9. Jhd. In der Region gibt es viele solcher Forts. Diese Anlage liegt aber imposant am Rand einer Inlandsklippe und weist nicht nur einen sondern gleich 3 ringförmige Befestigungsmauern auf.  
  • Burren View Point (GPS 53.0426, -9.0290): Aussichtspunkt
  • Quelle Tober na fiaghanta Holy Well (GPS 53.0504, -9.0437):
    Heilige Quelle am Straßenrand. 
  • Poulnabrone Dolmen (GPS 53.0469, -9.1404):
    Gut erhaltenes, touristisch erschlossenes neolithisches Portalgrab, das auf Bildern imposanter aussieht, als es tatsächlich ist. Frei zugänglich.

Wir übernachten etwas außerhalb des Parks am Meer und können am Abend mit dem Spektiv auf dem Wasser Sterntaucher beobachten.  

  • Unser Übernachtungsplatz:
    GPS (53.1686, -9.0037)
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unser Stellplatz an der Küste


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typisch für diesen Küstenabschnitt

Galway


Unsere Tour führt uns vorbei an der Hafenstadt Galway, die mit ihren rund 80.000 Einwohnern das kulturelles Zentrum der Region Connacht bildet. Die Stadt soll eine schöne mittelalterliche Altstadt und viele Restaurants und Kneipen ihr Eigen nennen - uns zeigt sie sich aber als wohnmobilunfreundlich: Wir finden nämlich keinen geeigneten Parkplatz und fahren daher weiter.


einfach nur traumhaft:

die Südküste nach Galway


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sehr zersiedelt: in Irland wohnt man überall

Auch der weitere Küstenverlauf erweist sich als schwierig. Hier wohnt man - und zwar im Grunde überall. Wie so oft in Irland ist die Gegend völlig zersiedelt - die Häuser sind weiträumig verteilt. Für uns bedeutet das: Kein Übernachtungsplatz weit und breit - denn in Sichtweite von Häusern stehen wir ungern.

 

Und wenn man aber denkt, heute findet man nichts mehr, dann taucht er auf - der Traumstellplatz im Ort mit dem unaussprechlichen Namen "Muckanaghederdauhaulia".

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Traumplatz in Muckanaghederdauhaulia

Am einem kleinen Pier sind wir auf drei Seiten von Wasser umgeben. Auch hier sind einige Häuser in der Nähe, diese schauen aber "über uns drüber".  Auf dem Wasser tummeln sich in der Ferne einige Zwergtaucher. Auf einem Felsen sonnt sich eine Kegelrobbe.                          

  • Übernachtung bei Muckanaghederdauhaulia (GPS 53.3369, -9.5597)

Weiter geht es im 2. Teil der Westküste Irlands:


Die ganze Tour im Überblick

Die Reise im Überblick - die einzelnen Etappen:

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VG/

 

 

 

Besuche seit: 

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1 Umsatzsteuerbefreit gemäß § 19 UStG (Kleinunternehmerregelung)