Besiedelt von Slawen war Slowenien nach dem zweiten Weltkrieg Teil des sozialistischen Jugoslawiens und lag somit für uns Westeuropäer hinter dem Eisernen Vorhang. 1991 wurde das Land selbständig. Slowenien grenzt an Österreich, Ungarn, Kroatien und Italien und hat Zugang zum Mittelmeer. Von den gut 2 Millionen Einwohnern leben knapp 300.000 in der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt des Landes Ljubljana.
Wie waren bisher dreimal im Norden Slowenien, einmal im Frühjahr und zweimal im Herbst. Auf alle Reisen hat uns die Natur des Landes verzaubert, wobei uns vor allem das Soca-Tal mit der Smaragdstraße, der Triglav-Nationalpark, das Logar-Tal und das Radovna-Tal angetan haben.
Den Rest dieses wunderschönen Landes werden wir uns mit Sicherheit in der nächsten Zeit auch ansehen.
Der Triglav Nationalpark und der Fluss Socia sind eine der schönster Ecken Europas und eine echte Perle der Natur.
Der Triglav Nationalpark im Nord-Westen Sloweniens in den Julischen Alpen an der Grenze zu Italien und Österreich. Der Park ist einer der ältesten Nationalparks Europas und der einzige Nationalpark Sloweniens. Durch den Nationalpark fließt der 137 km lange Fluss Soča. Das Wasser ist eiskalt, glasklar und schimmert auch bei bedecktem Himmel türkisblau und smaragdgrün.
Die ganze Gegend ist so schön und berauscht uns immer wieder, sodass wir schon diverse Male entlang der Socca in den Triglav-Nationalpark gefahren sind. Mal von Deutschland kommend, über Österreich oder Italien (z.B. über die Großglockner-Hochalpenstraße), mal von Süden kommend vom Po-Delta, Kroatien oder Bosnien-Herzegowina.
Vorab aber ein paar Informationen über das Land Slowenien:
Infobox: Slowenien
Besiedelt von Slawen war Slowenien nach dem zweiten Weltkrieg Teil des sozialistischen Jugoslawiens und lag somit für uns Westeuropäer hinter dem Eisernen Vorhang. 1991 wurde das Land selbständig. Slowenien grenzt an Österreich, Ungarn, Kroatien und Italien und hat Zugang zum Mittelmeer. Von den gut 2 Millionen Einwohnern leben knapp 300.000 in der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt des Landes Ljubljana.
Wir starten die Reise im Norden und übernachten das erste Mal direkt an den Skisprungschanzen von Planica:
Planica ist ein Ortsteil von Rateče im Nord-Westen Sloweniens im Drei-Ländereck mit Italien und Österreich. Nicht weit entfernt liegt der bekannte Wintersportort Kranjska Gora. Hier gibt es nicht viel mehr als ein kleines Hotel, Parkplätze, einen Wohnmobilstellplatz und dann das worum es hier eigentlich geht: viele Sportanlagen, allen voran die bekannten Skisprung- und Skiflugschanzen.
Das gleichnamige Tal in dem der Ort liegt, wird auch "Tal der Schanzen" genannt wird. Vor allem die sich in den Hang Skiflugschanze ist weltberühmt, wurden hier doch schon 28 Skisprungweltrekorde aufgestellt. Derzeit gilt sie gemessen an der Flugweite als die zweitgrößte Skisprungschanze der Welt. Auf der 2012 renovierten Anlage sollen in 2023 die Nordischen Skiweltmeisterschaften ausgetragen werden.
Vor den Schanzenanlagen erstreckt sich ein großer Parkplatz mit einem kleinen Wohnmobilstellplatz mit Strom und Entsorgung. Teile der Parkplätze sind bei unserem Besuch im Oktober abgesperrt, denn hier wird im Sommer und Herbst auf dem Asphalt mit Rollskis Skilanglauf trainiert. Bis Sonnenuntergang drehen hier Sportler Runde um Runde.
Der Wohnmobilstellplatz von Planica liegt praktisch am Fuß der auch im Sommer nutzbaren Sprungschanzen. So können wir am Morgen das Sommertraining einiger Skispringer beobachten. Darunter ist auch ein 10jährigen Junge aus der Schweiz, der sich sich angeleitet von seinem Trainer immer wieder in die Tiefe stürzt. Dies sieht so professionell aus, dass wir überzeugt sind, dass wir den jungen Mann in wenigen Jahren bei der Vierschanzentournee wiedersehen werden. Nur leider haben wir vergessen nach seinem Namen zu fragen.
Von Planica lohnt ein Abstecher durch das Tal der Radovna Richtung Bled (siehe unten im Bericht), wir aber fahren weiter Richtung Triglav-Nationalpark und entlang der Soča:
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Wenn es das Wetter es zuläßt sollte man auf jeden Fall die Strecke von Kranjska Gora nach Bovec mitten durch den Park auf der 206 über Trenta fahren. Diese Paßstraße (Vršič-Pas) ist einer der schönsten Straßen, die wir je gefahren sind. Der Gebirgspaß selber ist 1611 Meter hoch und es gibt ca. 50 Serpentinen. Wer schnell unterwegs ist, braucht für die rund 50 Kilometer vielleicht eine Stunde, aber man sollte sich viel mehr Zeit nehmen, denn es gibt immer wieder wunderschöne Blicke auf die Bergkulisse und andere Stopps.
Mit seinem dichten Netz an Wanderwege und den vielen Angeboten zu Outdoor-Aktivitäten (Mountain Bike, Kanus, Klettern etc.) ist der Paradies für Wanderer und andere aktive Besucher. Entlang der Straße gibt es Parkplätze mit Picknick-Möglichkeiten und Infotafeln (oft auch in Deutsch).
Zentral im Park liegt der Triglav, der mit 2.864 Metern höchste Berg Sloweniens. Im Übrigen wird das Gelände bestimmt von hochalpinen Gebieten und weiten Waldflächen, in denen noch sehr ursprüngliche Siedlungen zu finden sind. Im Park liegen 25 Dörfer mit etwa 2000 Einwohnern.
Das Gebiet wurde bereits 1924 zumindest teilweise unter Schutz gestellt. Der Triglav ist aber auch der einzige Nationalpark des Landes, bedeckt mit seinen 838 Quadratkilometern dafür aber etwa 4% der Fläche Sloweniens und ist gleichzeitig als UNESCO Biosphärenreservat anerkannt. Über 35% des Landes sind darüber hinaus als NATURA2000-Schutzgebiet ausgewiesen, womit Slowenien weit über dem EU-Durchschnitt liegt. Hier im Park leben Braunbär, Luchs, Alpensteinbock, Steinadler, Gänsegeier, Auerhahn und Birkhuhn.
Da wir uns in einem Nationalpark befinden, bleibt uns nichts anderes übrig, einen Campingplatz anzufahren. Wir folgen einer Empfehlung und quartieren uns hier ein:
Der Fluss entspringt etwas oberhalb des Dorfes Trenta und schlängelt sich zwischen den hohen Bergen und schroffen Felsen Richtung Straße. Nach 136 Kilometern mündet sie dann südlich von Monfalcone in den Golf von Triest ins Mittelmeer.
Wer die Tour von der italienisch / slowenischen Grenze aufwärts Richtung Norden macht, sollte wissen, dass die Soca in Italien den Namen "Isonzo" trägt. Uns hat das bei bei der Suche nach dem richtigen Weg erst einmal tüchtig verwirrt.
Wie ein samaragdfarbenes Band durchzieht der Fluss ein anfänglich breites Tal. Die Farbe des Wassers ist einfach unglaublich und changiert über diverse Blau- und Grüntöne bis hin ins Türkis.
Leider führt die Soča bei unserem ersten Besuch sehr wenig Wasser. Üblicherweise ist der Wildwasserfluss eine Herausforderungen für Kanuten. I
Im Ort Bovec dem touristischen Zentrum am Fluss werden Rafting-, Kletter- und andere Touren angeboten. Jetzt liegt die Saison aber in den letzte Zügen und es ist nur noch wenig los. Wir machen in einem Lokal im Ortszentrum einen kurzen Stopp und trinken einen sehr günstigen Cappuccino.
Ist das Tal der Soca im Oberlauf eng und hat tiefe Schluchten in den Fels gegraben, in denen das Wasser wirbelt und bei Sportlern eine beliebte Wildwasserstrecke ist, wird das Tal Richtung Süden nun breiter und weiter. Die Soca wird zu einem Fluß.
Unser Campingplatz in der Nähe von Tomlin:
Kurz vor Nova Gorica legen wir in einem kleinen Ausflugslokal mit Blick auf die Soca einen Stopp ein und probieren die lokalen Grillspezialitäten. Der Kellner macht es uns leicht, er spricht gut Deutsch. Das Essen ist einfach und günstig.
Restaurant-Tipp:
Von unserem Stellplatz in Planica folgen wir der Beschilderung in Richtung Bled, entscheiden uns aber kurz hinter Planica spontan einer Nebenstrecke (Straße Nr. 907) zu folgen. Diese erweist sich als sehr sehenswert, ist aber für größere Mobile weniger geeignet. Es wird doch teilweise recht eng und steil.
Über einen geschotterten Streckenabschnitt gelangen wir zu dem idylisch zwischen den Bergen und eingebettet in Wiesen liegenden Gehöft "Gogal" mit seiner uralten Linde (GPS 46.431844, 13.952932).
Der Weg führt nun entlang des Flüsschens Radovna mit seinem kristallklaren Wasser vorbei an einer ausgeschilderten alten wassergetriebenen Säge und Mühle sowie einer im zweiten Weltkrieg durch die deutsche Wehrmacht auf der Suche nach Widerstandskämpfern niedergebrannten Siedlung. Die Einwohner fanden in den Flammen den Tod. Die Geschichte dieses Ortes ist bedrückend, das Tal selbst aber wunderschön und wir nehmen uns daher die Zeit für den ein oder anderen Fotostopp.
In großem Kontrast zu der ursprünglichen Landschaft des Triglav-Nationalpark steht des Städtchen Bled. In dem Luftkurort mit seiner auf einer kleinen Insel im See gelegenen Marienkirche, den schicken Hotels und den netten Restaurant fühlen wir uns an den Genfer See versetzt.
So schön es hier ist, wirklich wohnmobilfreundlich ist der Ort nicht. Überall stehen Verbotsschilder und wir werden bei einem kurzen Stopp vor einer Bäckerei bereits nach 5 Minuten von einem Beamten freundliche aber bestimmt zur Weiterfahrt aufgefordert.
Wer einen Blick auf den See und die Insel werfen will, der sollte die Parkplätze in Bahnhofsnähe über dem Westufer nutzen. Wir haben in dem kleinen Bistro hier oben auch einen guten und günstigen "Bela Kava" (Milchkaffee) getrunken.
Unser Parkplatz:
Auf der Suche nach einem Strecke von Slowenien nach Österreich, die nicht über mautpflichtige Straßen führt und on top im Mai 2019 offen, das heißt schneefrei, ist, führt uns unser Weg nördlich
an Ljubljana vorbei in Richtung Osten.
In der Nähe von Kamnik wollen wir übernachten und geraten mehr zufällig auf das "International Piknik Area Pri Jurju".
Hinter dem großen Namen verbirgt sich ein beliebtes Ausflugslokal mit großen Wiesenflächen, an dem an Wochenenden und zu Feiertagen wohl ab und an "der Bär steppt." Jetzt unter der Woche ist aber rein garnichts los. Wir sind die einzigen Gäste des kauzigen aber sehr freundlichen Betreibers und dürfen uns auf dem riesigen Gelände einen Platz frei wählen.
Das hier der Bär steppt, sollte man man aber, auch wenn nichts los ist, lieber wörtlich nehmen. Hinweisschilder warnen davor, hier Bären zu füttern, die sich ab und an hierher verirren.
Direkt vom Stellplatz führen Wanderwege in den Wald. Hundebesitzern wird geraten ihre Tiere an der Leine zu führen.....wegen der Bären.
Unser Stellplatz:
Wenige Autominuten entfernt kann man mit der Bergbahn auf die Hochebene "Velika planina" gelangen. Da die Almen aber erst ab Juni bewirtschaft sind, sparen wir uns den Besuch für ein nächstes Mal auf.
Unser Weg Richtung Österreich führt nun entlang des Landschaftsschutzgebiets "Logarska Dolina", das eines der schönsten Alpentäler sein soll, in Richtung Paulitschsattel, der hier die Grenze bildet.
Erneut zeigt sich uns Slowenien von seiner schönsten Seite. Wir machen Rast in einem kleine Cafe am Straßenrand, genießen die Frühlingssonne und beobachten Wasseramseln. Hoch über uns kreisen Steinadler.
VG23/750
Besuche seit 1.6.23: (1.1.24: 1861)
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seit Mai 2020: (1.6.23: 2958)