Reisebericht mit Routenvorschlägen und Stellplatztipps mit GPS-Daten, Länderinfos und vielen Fotos. Wir sind Naturfreunde, aber auch die Kultur kommt bei uns nicht zu kurz.
Das eigentliche Ziel dieser Reise sind die schottischen Highlands. Da für uns aber immer schon der Weg das Ziel ist, erkunden wir auch einige andere interessante Regionen Schottlands und Englands.
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken.
Unsere Reise beginnt in Hoek van Holland in der Nähe von Rotterdam, wo unsere vorgebuchte Fähre nach Harwich um 14:15 Uhr ablegen soll.
Bei Norwich in Norfolk liegt der Nationalpark "The Broads" eine vom Menschen durch den Abbau von Torf gestaltete Landschaft mit Flüssen, Seen, Sumpfgebieten, Schilf und Wälder.
Ein neuer Tag, ein neuer Nationalpark: Heute fahren wir durch die North York Moors eine direkt oberhalb der Steilküste gelegene Hochfläche mit Moor- und Heideflächen. Nationalparks befinden sich Großbritannien nicht in Staats- sondern üblicherweise in Privatbesitz und stehen auch nicht unter staatlicher Verwaltung. Oftmals umfassen sie auch besiedelte Flächen.
Vor Middlesbrough entschließen wir uns die Seiten zu wechseln und an die Ostküste zu fahren, um Schottland im Uhrzeigersinn zu umrunden und um kurzfristig dem Ballungsgebiet zwischen Middlesbrough und Newcastle auszuweichen.
Heute überschreiten wir bei Carlisle die Grenze zwischen England und Schottland und fahren weiter entlang der auch als "Schottische Riviera" bezeichneten Südküste Galloways. Hier wachsen aufgrund des durch den Golfstrom beeinflussten milden Klimas in manchen Gärten sogar Palmen. In Glencaple finden wir einen offiziellen Übernachtungsplatz am Bootsanleger und kommen mit unseren Nachbarn Susanne und Manfred aus Kusel ins Gespräch, die sich schon auf der Rückreise befinden.
Die Low Lands liegen südlich der Highlands und bilden das Zentrum Schottlands. Hier gibt es große landwirtschaftlich genutzte Flächen, aber auch die Industriestadt gehört dazu.
Wir düsen über die Autobahn vorbei an Glasgow und lassen auch den bekannten Loch Lomond links (bzw. eigentlich rechts) liegen, da hier jetzt am Wochenende der Bär steppt. Mit 71 Quadratkilometern Fläche ist er sowohl der größte See Schottlands als auch Großbritanniens.
Auf Mull sind fast alle Straßen Single Track Roads, das heißt einspurige Straßen auf denen in regelmäßigen Abständen Ausweichbuchten vorgesehen sind. Das funktioniert auch wirklich wunderbar, solange wir daran denken, dass wir nach links ausweichen müssen. Warten ist selbstverständlich und freundlich Grüßen gehört auch dazu. Dies gilt auch für Radfahrer und Fußgänger. Wir haben noch selten so viel Höflichkeit im Straßenverkehr erlebt.
Unser nächstes Ziel ist die Insel Skye. Obwohl sie seit 1995 über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, nehmen wir auf der Hinreise die Fähre (Fährticket rund £15,--) von Malleig nach Armadale auf Skye.
Kurz vor oder für uns hinter der Brücke nach Skye liegt wohl eine der berühmtesten Burgen Schottlands:
Uns zieht es weg vom Verkehr auf die urwüchsige Halbinsel Applecross, einer der wildesten Regionen in den Highlands. Die Straßen hier sind steil, eng und kurvig und daher nur für kleinere Wohnmobile zu empfehlen.
Eine Tour durch Schottland ohne Loch Ness wenigstens einen kurzen Besuch abgestattet zu haben, ist wahrscheinlich nicht vollständig. So legen auch wir einen kurzen Stopp ein, allerdings nicht auf der Nordseite des Sees, an der man üblicherweise nach Nessi Ausschau hält, sondern an Südufer nahe Inverness, wo am Pub "The Dores Inn" (N 57°22'56" W 4°19'58") der "Nessi Hunter" Steve Feltham seit 1991 regelmäßig in seinem umgebauten Wohnmobil auf das Erscheinen des Seeungeheuer wartet.
Für uns schließt sich nun der Kreis um die Highlands, denn wir fahren jetzt zurück an die Westküste. Dabei legen wir noch einen Stopp am Naturschutzgebiet "Creag Meagaidh", wo wir auf einer kurzen Wanderung in die Berge die wichtigsten Landschaften der Region, von altem Wald entlang des Flusses, wie es ihn den Highlands nicht mehr oft gibt, bis in alpine Regionen durchqueren.
Die Yorkshire Dales, kurz oft auch nur Dales genannt, sind eine dünn besiedelte, ländliche Region im Nordwesten Englands. Bereits 1954 wurde hier der Yorkshire Dales Nationalpark eingerichtet, der sich heute über eine Fläche von etwa 2.000 Quadratkilometern erstreckt.
Mit dem Wohnmobil nach Schottland:
Das Linksfahren ist nur in den ersten Tagen gewöhnungsbedürftig. Tipp: Man sollte sich einzelne Situationen (Kreisverkehr, auf einer großen Kreuzung links und rechts abbiegen, wenden usw.) im Kopf vorstellen und das Verhalten verinnerlichen. Nur wenn man plötzlich spontan reagieren muss, wird es knifflig - dann reagiert man oft so, wie man es von zuhause gewohnt ist. "Rechts vor links" scheint es nicht zu geben, denn an Kreuzungen ist die Vorfahrt in der Regel durch Schilder geregelt.
Wir hatten Vodafone - und ein Vodafone-Netz ist in Highlands quasi nicht vorhanden. Sogar in den Städten und Dörfern gibt es meist nur GRPS. Viele Cafés bieten zwar wlan, aber schnell ist das meist auch nicht.
Tipp vor Ort:
Wer in Schottland Internet benötigt, sollte sich eine Karte von DREI holen. Dieser Anbieter soll angeblich das beste Netz in Schottland haben.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, sich das Netz an Bord zu holen:
In großen Städten gibt es Supermärkte, auch Aldi und Lidl findet man. Je weiter man in die Einsamkeit kommt, desto dürftiger werden die Einkaufsmöglichkeiten. Kleine Läden bieten aber häufig wenigstens das Nötigste. Auch Tankstellen werden rar. Tipp: Ist der Tank halb leer und man kommt an einer gut aussehenden Tankstelle vorbei, sollte man die Gelegenheit nutzen, denn mitten im Nichts besteht eine Tankstelle oft nur aus einer Zapfsäule und diese sehen manchmal alles andere als vertrauenswürdig aus. Sonntags sind Läden und Tankstellen in der Regel geschlossen.
Midges sind ein großes Problem und tauchen zu Massen dann auf, wenn es windstill und etwas dunkler ist. Es sind ca. 2 mm fiese Mücken, die man nicht hört, aber später um so mehr spürt. Vor allem abends kommen sie aus ihren Verstecken und sorgen dafür, dass man keinen Fuß mehr vor das Womo setzen möchte. Allerdings sind sie so klein, dass die festinstallierten Moskitonetze in den Fenstern nur wenig nützen. Tipp: Wer gut vorbereitet sein möchtet, kauft sich bereits in Deutschland ein Netz, dessen Maschen so klein sind, dass Midges draußen bleiben.
Wir haben dem Thema einen eigenen Artikel gewidmet:
Eins vorweg: Stellplätze gibt so gut wie gar nicht und Campingplätze sind teuer und für viele muss man Mitglied bei einem der einheimischen Clubs sein. Aber eigentlich braucht man keine Stell- bzw. Campingplätze, zum Freistehen muss man allerdings einige Regeln beachten.
Freistehen ist erlaubt, wenn ...
Haben wir mal keinen schönen Platz gefunden, bedienten wir uns der App park4night bzw. den Internetseiten www.searchforsites.co.uk bzw. meinwomo.net. Aber auch hier vorsicht! Nicht alle aufgeführten Plätze sind offiziell Stellplätze..
Wir haben noch nie so ein sauberes Land gesehen wie Schottland - und wir hoffen, es wird noch lange so bleiben. Dreck findet man so gut wie nie, es sei denn, der Sturm hat einen der vielen Mülleimer umgeworfen und die Möwen haben den Müll verteilt. Hinterlassenschaften von Hunden findet man auch so gut wie nie. Quasi an jeder Ecke findet man entsprechende Mülleimer für die Entsorgung der kleinen Plastiksäckchen
Hier geht es zum:
N23
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