Irlands Westküste (2): Connemara bis Downpatrick Head

wilder Mix aus Klippen, Moorlandschaften und charmanten Dörfern

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Küstenlandschaft im Westen

Region Connemara


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Bauernhof in der Region Connemara

Am Besucherzentrum in Ros Muc in der Region Connemara legen wir einen kurzen Stopp ein. Das angeschlossene Café hat leider geschlossen; das Zentrum selbst wird von Gruppen von Teenagern in Schuluniformen bevölkert. Das Patrick Pearse, einem der Anführer des Osteraufstands von 1916 und Förderer der irischen Sprache und Kultur gewidmete Haus scheint ein bei irischen Schulklassen beliebtes Ausflugsziel zu sein.

  • Parkplatz: GPS 53.3884, -9.6180

Wir folgen dem kleinen Rundweg rund um das Zentrum und werfen einen Blick in Pearse idyllisch gelegenes Cottage, das das einfache Leben in früherer Zeit verdeutlicht:


Wir befinden uns nun in der der Nähe von Carna in einer der "Gaeltacht" genannten Regionen Irlands, in denen Irisch noch aktiv gesprochen wird. Die Mehrheit der Einwohner soll zweisprachig sein. Uns fällt auf, dass die Straßenschilder nun eher nicht zweisprachig, sondern in erster Linie in irisch gehalten sind. 


Fotografen aufgepaßt:

Pine Island


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Einen Abstecher wert: Pine Island

 

Besonders die Gegend rund um den Ort Carna ist darüber hinaus ein Fest für die Augen - und für Landschaftsfotografen. Vor allem Pine Island ist einen kurzen Stopp wert:

  • Fotospot: Pine Island Viewpoint - Parkplatz GPS 53.4624, -9.7956 

11 km lange Panoramastrecke

Die Sky Road


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Abstecher: Sky Road

Die 11 km lange Panoramastrecke Sky Road bei Clifden bietet einen tollen Blick auf Atlantik, Inseln, Buchten und Berge. Die Strecke kann man mit dem Fahrrad oder mit einem kleineren Wohnmobil erkunden.  

  • Sky Road viewing Point (53.5006759, -10.0965053): 

Strand zum Befahren


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artgerechte Haltung: Unser Wohnmobil "Paul" hat Spaß ....

Wenig später erreichen wir Omey Island. Die Gezeiteninsel ist bei Ebbe über einen breiten Sandstrand von Claddaghduff aus erreichbar. Das Befahren des Strandes mit Fahrzeugen ist erlaubt - der Weg ist sogar ausgeschildert. Jedoch sollte man unbedingt die Gezeiten beachten, da die Zufahrt bei Flut vollständig vom Meer überspült wird.

Als wir ankommen ist noch Ebbe, die Flut läuft aber bereits wieder auf. Ein Bauer treibt gerade mit seinem Traktor die letzten Kühe für heute auf's Festland. Für einen längeren Aufenthalt auf Omney sind wir also leider zu spät dran. Aber natürlich drehen wir mit unserem Paul ein paar Runden auf dem Sand. Das nennt sich bei einem Allradwohnmobil dann "artgerechte Haltung". 

  • Parkplatz vor Omney: GPS 53.5389, -10.1448

wild und ursprünglich:

Der Connemara National Park


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immer wieder im Connemara National Park: Schafe auf der Straße

Vor uns erstreckt sich nun der Connemara Nationalpark - bekannt für seine wilde, ursprüngliche Landschaft. 

Hier leben halbwild die robusten Connemara Pony, die auch im Reitsport beliebt sind. Die meisten davon sind Schimmel. Der Nationalpark ist nur im Rahmen von Wanderungen zu erkunden - wir folgen mit dem Wohnmobil daher den Außengrenzen des Parks. 

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Connemara Pony


Touristenmagnet:

Kylemore Abbey


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Kylemore Abbey vom Fotospot aus

Am Weg liegt nun die Mitte des 19. Jhd. im neugotischen Stil erbaute Kylemore Abbey. Das ursprünglich von einem englischen Arzt und Politiker als Geschenk  für seine Frau erbaute Schloss beherbergt heute ein Benedektinerinnenkloster und ist ein bei Touristen nicht nur aufgrund seiner romantischen Geschichte, sondern auch wegen seiner Architektur und Lage beliebtes Ausflugsziel. 

  • Fotospot GPS 53.5583, -9.8895

In Leenaun finden wir einen windgeschützten Übernachtungsplatz direkt am Killary Ford. Hier gehen wir Abends in Hamilton's Bar & Restaurant essen. Es gibt Fish & Chips, Fish Chowder und Guinness - alles sehr lecker. 

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die Bar des Pubs

Der Pub ist gut besucht - am Nebentisch finden sich Einheimische zum Pokern ein. Hier passt nicht nur die Küche, sondern auch die Atmosphäre. 

  • Unser Parkplatz vor der Hamilton's Bar : GPS 53.5968, -9.6940

unwirklich:

Das Doolough Valley


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weiter geht es durch die unwirkliche Landschaft des Doolough Valley

Zwischen den Mweelrea Mountains und den Sheeffry Hills durchfahren wir das einsame Doolough Valley, das uns mit seiner rauen Schönheit und den dunklen Seen sehr beeindruckt. Am Famine Memorial oberhalb der Seen legen wir an einem "Discovery Point" einen Fotostop ein. Es ist so windig, dass wir die Kamera kaum ruhig halten können. 

Das Denkmal erinnert daran, dass hier im Jahr 1849 während der Großen Hungersnot mehrere Menschen bei einem sogenannten Hungermarsch ums Leben kamen. Sie waren von den Behörden gezwungen worden, sich unter widrigsten Bedingungen auf den Weg zu machen, um sich für weitere Hilfsleistungen registrieren zu lassen. 

 

Unser Fotospot: 

  • Doolough Valley Famine Memorial GPS 53.6660, -9.7812 

Frühstück:

In Louisburgh entdecken wir ein kleines Kaffee. Wir parken an der Straße - unser Paul steht hier so schief, dass sicher der ein oder andere Passant Sorge hat, dass er gleich umfällt. 

Wir gönnen uns in dem charmanten Lokal zwei unterschiedlichen Scones (Zimt und Cream) - ganz traditionell mit Butter und Marmelade - der Flat White (Kaffee mit Milchschaum) schmeckt ebenfalls ganz vorzüglich. 

Kaffee Tia in Louisburgh

    GPS 53.7636, -9.8081



Clew Bay Archaeological Trail


Am nächsten Morgen stoßen wir auf den Clew Bay Archaeological Trail, einen Themen- und Wanderweg, der 21 historische und archäologische Stationen umfasst:

  • In Westport kommen wir an einem weiteren National Famine Monument vorbei. Die Skulptur in Schiffsform erinnert an die große Hungersnot Mitte des 19. Jahrhundert.  
  • Auch die Kilgeever Abbey Kloster aus dem 12. Jahrhundert sehen wir nur auf der Vorbeifahrt. Hier soll es frühchristlichen Grabplatten zu sehen geben.
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Felsritzungen am Boheh Stone

Etwas genauer inspizieren wir den Boheh Stone. Auf dem Felsbrocken auf dem Gelände eines derzeit aufgegebenen Privatanwesens gibt es prähistorischen Steinritzungen zu entdecken, die entfernt an Sonnen erinnern und zweimal im Jahr ein ungewöhnliches optisches Phänomen hervorrufen sollen. 

  • Stein von Boheh: GPS 53.7476, -9.554 

Der Weg dorthin ist ist nur für kleinere Fahrzeuge geeignet - die Parkmöglichkeiten sind begrenzt.



im Turlough Park

National Museum of Ireland


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National Museum of Ireland

Ein Abstecher ins Landesinnere bringt uns nach Turlough, wo wir eines der Häuser das National Museum of Ireland besuchen. Die Ausstellung ist einem modernen Gebäude im Park eines historischen Herrenhauses untergebracht und zeigt die Geschichte des ländlichen Lebens in Irland von 1850 bis 1950. Die Ausstellung ist kostenlos - um eine Spende wird gebeten.

  • Unser Parkplatz: GPS 53.8826, -9.2080

Das Fotografieren in dem Gebäude ist leider untersagt. 


Irlands größte Insel

Achill Island


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Zurück am Meer folgen wir dem Küstenverlauf. Vor uns liegt Achill Island, Irlands größte Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir folgen der einsamen Südküste des Eilands, suchen uns dann aber einen windgeschützten Nachtplatz in einer Senke an einem kleinen See im Norden. 

  • Unser Parkplatz: GPS 53,9804, -9,9710

Weiter geht es nun gegen den Uhrzeigersinn vorbei an Klippen und Stränden bis zu einem während der großen Hungersnot in der Mitte des 19. Jhd. aufgegebenem Dorf, einem sogenannten "famine village".

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Es ist Freitag und auf den umliegenden Wiesen wird gerade das am kommenden Wochenende stattfindende Wassersport- und Musikfestival "Battle for the Lake" aufgebaut. Im Sommer findet hier auch ein Drachenfestival statt. Wir wollen aber nicht warten - uns zieht es weiter. 


das größte zusammenhängenden Moorgebiet Europas:

Wild-Nephin Nationalpark


Der Nephin Nationalpark bei Ballycroy umfasst eines der größten zusammenhängenden Moorgebiet Europas

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kurze Wanderung durch die Moorlandschaft des Parks

Wir besuchen hier das moderne Besucherzentrum und lassen uns von der netten Dame am Counter erklären, dass es im Park kaum Lichtverschmutzung gibt und er daher als Sternenpark mit dem Yosemite Park in den USA verpartnert ist.  Weiter empfiehlt sie uns den kurzen Rundweg durch die Moorlandschaft rund um das Infozentrum.

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toll gemacht: das Besucherzentrum im Wild-Nephin Nationalpark

Gestärkt durch die obligatorischen Scones (dieses Mal zusätzlich mit Sahne serviert) und zwei "Flat White" Kaffees stapfen wir dem leichten Nieselregen trotzend los.

 

  • Unser Parkplatz: GPS 54.0246, -9.8236

Waschtag

Belmullet


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offizieller Stellplatz mit Ver- und Entsorgung lädt zum Waschen ein

"Vanlife": das bedeutet nicht nur Sonne, Freiheit und phantastische Erlebnisse sondern manchmal auch Regen, verzweifelt einen Mülleimer oder eine Entsorgungsmöglichkeit suchen und Wäsche waschen (Wer Infos zu unserer Waschmaschine sucht, findet sie hier). Letzteres steht bei uns heute an und so freuen wir uns über den kleinen, kostenfreien Stellplatz mit Hafenblick in Belmullet an dem es sogar eine Ver- und Entsorgung und, man glaubt es kaum, auch Mülleimer gibt. Leider fängt es gegen Abend dann doch noch an zu regnen, so dass unsere Wäsche in der Fahrerkabine fertig trocknen muss.

  • Wohnmobilstellplatz Belmullet mit VE:
    GPS  54.2238, -9.9857

Nach getaner Arbeit starten wir zu einer Erkundung der Halbinsel Mulett. 


Mullet Peninsula


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Mullet Peninsula

Hier dominieren einmal nicht Klippen sondern Sandstrände und Dünen die Landschaft.

 

Bei Deirbhile fasziniert uns ein großer Steinkreis am Wegesrand. 

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Kunst anstatt alt: der Deirbhile's Twist

Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass es sich hier nicht um ein steinzeitliches Relikt, sondern vielmehr um moderne Kunst handelt. Deirbhile's Twist wurde in den 1990er Jahren im Rahmen eines Kunstprojekt errichtet und hat im Gegensatz zu seinen historischen Vorbildern die Form einer Spirale. Die Skulptur ist schön, die Landschaft fantastisch und ganz ausnahmsweise weht nur wenig Wind. So lassen wir hier endlich einmal unsere Drohne steigen.

  • Steinkreis Deirbhile's Twist: Parkplatz GPS 54.0955, -10.0855

Am anderen Ende des Ortes liegt St. Deirbhile’s Well, eine heilige Quelle, deren Wasser bei Augenleiden helfen soll. Der Sage nach, stach sich die Heilige Deirbhile die Augen aus, um einen lästigen Verehrer loszuwerden. Nachdem sie sich die Augen mit dem Wasser der Quelle ausgewaschen hatte, konnte sie wieder sehen.

  • Parkplatz Quelle: GPS 54.098, -10.1107

Céide Fields


Die Céide Fields in County Mayo sind über 5.000 Jahre alt und gelten als das älteste bekannte Feldsystem der Welt. Entdeckt wurden sie vom Lehrer des Dorfes beim Torfstechen. Er erkannte, dass die von ihm unter dem Torf gefundenen Steinmauern sehr alt sein mussten und stellt weitere Nachforschungen an. 

Das preisgekrönte Besucherzentrum aus den 1990er Jahren fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und bietet trotzdem einen fantastischen Blick über die Ausgrabung als auch die Klippen.  

  • Parkplatz des Ausstellungsgeländes: GPS 54.3079, -9.4563
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Ein 360° Film gibt einen Einblick in das Leben vor 6000 Jahren

Die Ausstellung ist informativ und schön gemacht, beeindruckend ist der über 5000 Jahre alte Baumstamm im Eingangsbereich, sowie die "Unendlichkeitsdarstellung" der Felder. Der Rundgang durch das Außengelände macht mehr Sinn, wenn man sich vorher die Innenausstellung angesehen hat. 


Imposant:

Downpatrick Head


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Imposant: die Felsnadel am Downpatrick Head

Wir erreichen nun Downpatrick Head an der Nordküste des County Mayo. Seinen 38 m hohen Klippen ist eine markante Felsnadel vorgelagert. 

Der Ort ist eng mit dem heiligen St. Patrick verbunden, der laut Legende dort einen Druiden bekehrte und eine Kirche gründete. Daran erinnern heute noch die Ruinen eine frühchristlichen Kirche und eine Statue des Heiligen. Gleich nebenan befindet sich ein riesiges Blowhole. Wir haben aber gerade ablandigen Wind und Ebbe und so ist das Blowhole nicht mehr als ein großes Loch im Boden -  wenig spektakulär. Unter den richtigen Bedingungen mag das anders sein, schützen nicht nur Absperrung davor, in das Loch zu fallen, sondern auch hohe Plexiglaswände vor dem spritzenden Wasser.

Infobox: Blowhole
Ein Blowhole ist eine Öffnung im Boden in Küstennähe, die unterirdisch mit dem Meer verbunden ist. Bei entsprechend starker Brandung und Wind drückt das Wasser in das Loch und tritt durch dieses nach oben aus, so dass es einem Geysir ähnelt.

 

Beim Umrunden des Kaps stößt man darüber hinaus auf Relikte aus dem zweiten Weltkrieg. Hier befindet sich eines der vielen "Eire"-Zeichen, die im zweiten Weltkrieg zur Orientierung angelegt wurden.

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unser Übernachtungsplatz

Gegen Abend hat sich der touristische Andrang bereits gelegt, die Busse sind abgefahren. Nur ab und zu verirrt sich noch ein Individualreisender zu den wenigen Wohnmobilen, die hier oben mit einem grandiosen Blick übernachten. 

  • Downpatrick Head Car Park: GPS  (54.3226967, -9.3456913)

weiter geht es Richtung Norden:


Die ganze Tour im Überblick

Die Reise im Überblick - die einzelnen Etappen:

RoutenFact: Streckenlänge, Reisezeit und -dauer und mehr ... hier

Reisetipps: Was ist uns aufgefallen, das solltest Du wissen: hier

 

VG25/

 

 

 

Besuche seit 3.10.25

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1 Umsatzsteuerbefreit gemäß § 19 UStG (Kleinunternehmerregelung)