der Ancient East und weiter zum Shannon
- Klosterstätte Monasterboice
- Brú na Bóinne - Newgrange, Knowth, and Dowth
- Dublin
- Hill of Tara
- Hill of Slane
- nicht verpassen: The Snailbox
- Entlang des Shannon
- Keshcarrigan
- Rathcroghan
- Der Andersons Thatch Pub
Übersicht dieser Reise: hier
RoutenFact: Streckenlänge, Reisezeit und -dauer und mehr ... hier
Reisetipps: Was ist uns aufgefallen, das solltest Du wissen: hier
Nach unserem Abstecher nach Nordirland nehmen wir unsere Tour durch Irland südlich der Grenze wieder auf. Diese ist so „grün“, dass wir kaum bemerken, aus einem Nicht-EU-Land in die Europäische Union einzureisen. Grenzkontrollen gibt es bislang keine. Der auffälligste Unterschied: Die Geschwindigkeitsangaben erscheinen nun wieder in Kilometern pro Stunde statt in Meilen.
Wir befinden uns jetzt im sogenannten Ancient East Irlands, der sich entlang der Ostküste und im südöstlichen Binnenland der Republik Irland erstreckt. Hier findet man viele archäologische Fundstellen, historische Bauwerke und Zeugnisse früher Besiedlung.
Unser erstes Ziel ist die frühmittelalterliche Klosteranlage Monasterboice.
Klosterstätte Monasterboice
Das Kloster Monasterboice wurde zwar bereits im 11. Jahrhundert aufgegeben, die Gebäude mit Ausnahme des Rundturms verfielen - drei kunstvoll gearbeitete Hochkreuze überstanden aber die Zeit. Zwei davon, darunter das älteste der über 1000 Jahre alten Kreuze, dominieren unbeschädigt den umliegenden Friedhof. Das schlichte und beschädigte Nordkreuz müssen wir suchen - es steht etwas abseits in der Nähe der Friedhofsmauer.
- Unser Parkplatz: GPS 53.7775, -6.4163
Highlight für Irland-Reisende:
Brú na Bóinne - Newgrange, Knowth, and Dowth
Unser nächstes Zeil ist ein absolutes Highlight für Irland-Reisende, die sich für Geschichte, Mystik und "alte Steine" begeistern. Brú na Bóinne im County Meath wird zum UNESCO-Weltkulturerbe gezählt und umfasst die prähistorischen Hügelgräber Newgrange, Knowth und Dowth, die über 5.000 Jahre alt und damit älter als die Pyramiden von Gizeh sind.
Besonders bekannt ist die Anlage von Newgrange. Diese wurde in den 1960er Jahren teilweise rekonstruiert; insbesondere wurde dem Grab eine markante Quarzsteinfassade verpasst, die nicht mehr dem heutigen Stand der Forschung entspricht und das ganze etwas an Disneyland erinnern lässt. Da der Zugang darüber hinaus stark reglementiert ist und eine Reservierung eines Zeitslots erfordert, belassen wir es bei einem Blick von außen und besuchen statt dessen das Grab von Dowth.
Auch das Portalgrab von Dowth zählt zum UNESCO-Welterbe - das Gelände (nicht aber die Grabkammer) ist frei zugänglich. Für uns ist das trotzdem das authentischere Erlebnis.
- Dowth Passage Tomb: GPS 53.7045, -6.4512
- Newgrange - Fotospot: GPS 53.6937, -6.4748
Dublin
Bevor wir die Küste verlassen, möchten wir nun eigentlich noch Dublin besuchen. Die Hauptstadt der Republik Irland liegt an der Ostküste an der Mündung des Flusses Liffey und ist
berühmt für historische Bauwerke wie die Saint Patrick’s Cathedral und das Dublin Castle aber auch für eine lebendige Pub- und Kulturszene. Besonders das Viertel Temple Bar gilt als Herz des
Nachtlebens.
Mit rund 600.000 Einwohnern ist Dublin zugleich die größte Stadt des Landes. Daher wollen wir uns auf einem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz einquartieren. Eine direkt vor dem Platz verkehrende Buslinie soll den Städtetrip vereinfach.
Leider ist der Campingplatz aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen, sodass wir uns schlussendlich gegen den Besuch entscheiden.
Campingplatz-Tipp:
- Camac Valley Tourist Caravan and Camping Park
- GPS 53.3043, -6.4146
- praktisch, da stündlich ein Bus nach Dublin fährt
- nicht ganz günstig
Macht- und Ritualzentrum:
Hill of Tara
Auch unser nächstes Ziel ist prägend für die Geschichte Irlands. Der Hill of Tara im County Meath war vom Neolithikum bis ins Mittelalter ein bedeutendes Macht- und Ritualzentrum und gilt als der mythologische Sitz der irischen Hochkönige.
Das Gelände ist frei zugänglich. Das angeschlossene Museum kostet Eintritt, ist aber in der Wintersaison geschlossen. Wir starten zu einem morgendlichen Besuch und werden böse überrascht: Rund um den heiligen Hügel findet ein großes Fahrradrennen statt. Im Café am Parkplatz scheint sich das Organisationsbüro zu befinden – darauf lassen jedenfalls die Schlangen vor dem Eingang und die Menge an Autos schließen. Enttäuscht ziehen wir unverrichteter Dinge weiter. Auch wenn es eigentlich nicht viel zu sehen geben soll – Iris hatte sich auf eine entspannte Entdeckungstour gefreut: Die Anlage umfasst über 20 archäologische Strukturen, darunter die „Mound of the Hostages“, ein Passagengrab aus etwa 2500 v. Chr., sowie „Lia Fáil“, einen legendenumwobenen Krönungsstein – die Ausdehnung des Geländes lässt sich allerdings nur aus der Luft wirklich erfassen.
- Parkplatz: GPS 53.58149, -6.609765
Fun Fact:
Der „Hill of Tara“ inspirierte die Autorin Margaret Mitchell zur Namensgebung der Plantage „Tara“ in ihrem Roman "Vom Winde verweht".
Beginn der Christianisierung Irlands:
Hill of Slane
Ein spontaner Abstecher bringt uns zum Hill of Slane, einem weiteren geschichtsträchtiger Hügel im County Meath. Der Legende nach entzündete der heilige Patrick dort im Jahr 433
n. Chr. ein Osterfeuer. Dies geschah in Sichtweite des heidnischen Königs Laoghaire auf dem nahegelegenen Hill of Tara und markierte damit den Beginn der Christianisierung Irlands.
Auf dem Hügel findet man die Ruinen einer mittelalterlichen Kirche und eines Franziskanerklosters sowie einen alten Friedhof, von dem aus man eine weite Aussicht über die Boyne Valley-Landschaft
hat. Bei unserem Besuch finden hier gerade Dreharbeiten statt. Aufgrund der Autokennzeichen und Sprache vermuten wir, dass es sich um eine polnische Produktion handelt. Interessiert beobachten
wir die Moderatorin dabei, wie sie bei einsetzendem Nieselregen im cremefarbenen Mantel und umschwirrt von ihrem persönlichen "Make-up Artist" den Hügel erklimmt.
- Parkplatz: GPS 53.7175, -6.5402
Restaurant--und Stellplatz Tipp:
The Snailbox
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz landen wir im Restaurant "The Snailbox" in Kilmoon, County Meath. Laut Website hat der Name "Schneckenbox" Tradition: Die Geschichte ist aber so lang, dass man sie am Besten direkt dort nachliest. Bekannt ist das Lokal aber besonders für seine nach eigenen Angaben "weltweit größte Sammlung von Baseballkappen". Bei unserem Besuch sind es um die 8000. Diese sind an die Decke genagelt und geben dem Lokal einen besonderen Charme. Das Essen ist fantastisch, der Service superfreundlich. Darüber hinaus dürfen wir auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant die Nacht verbringen.
- Unser Parkplatz: GPS 53.5684, -6.4550
in die Mitte Irlands
Entlang des Shannon
Wir verlassen die Ostküste und erreichen nach länger Fahrt erneut den Shannon, den mit über 360 Kilometern längsten Fluss Irlands. Er durchquert das Land von Norden nach Süden, bevor er in den Atlantik mündet und gilt als Lebensader Irlands. Leider müssen wir feststellen, dass man dem Flussverlauf nicht direkt mit dem Auto folgen kann. Dazu müsste man auf ein Boot umsteigen.
netter Übernachtungsort:
Keshcarrigan
So ist auch unserer erstes Ziel am Fluss, der kleine Ort Keshcarrigan, im Sommer mit seiner netten Marina bei Bootstouristen beliebt. Auch im Oktober liegen hier noch ein paar Boote, der Steg ist aber in erster Linie von einigen wenigen Spaziergängern und Anglern frequentiert.
- Stellplatz an der Marina: GPS 54.0204, -7.9413
An der Straße sehen wir ein nettes Lokal. Hinter uns liegt aber ein langer Fahrtag und so fallen wir nach einem schnellen Abendessen im Auto ohne weitere Erkundung einfach nur todmüde ins Bett.
Der Ursprung von Halloween
Rathcroghan
In Rathcroghan in County Roscommon lag einer der mythischen Königssitze Irlands, neben dem Hill of Tara ein zentraler Ort keltischer Macht und Spiritualität. Nachdem unser Besucher in Tara enttäuschend verlief, haben wir heute mehr Glück. Auch hier gibt es eine Vielzahl von archäologische Stätten - es sollen insgesamt über 240 sein. Erneut ist von diesen auf den ersten Blick allerdings nicht viel zu sehen.
Aus der Luft betrachtet kann man die Fundamente der einstigen Burgen leichter erkennen. So erklimmen wir nicht nur den Rethcroghan Mound, einen künstlichen Hügel, auf dem sich einst eine Festung befand, sondern lassen auch wieder einmal unsere Drohne steigen.
- Parkplatz am Rathcroghan Mound: GPS 53.8034, -8.3020
Darüber hinaus unternehmen wir einen Abstecher zum „Oweynagat“. Diese auch als „Höhle der Katzen“ bekannte Öffnung im Boden wird in alten Legenden als Eingang zur Unterwelt beschrieben und nimmt in den Legenden zum Fest Halloween eine zentrale Rolle ein.
Der Eingang zur Höhle (oder vielleicht auch zur Hölle) liegt an einem kleinen Feldweg auf Privatgelände ist aber öffentlich zugänglich. Die Zufahrt ist schwierig, wir parken vor dem Bauernhof am Straßenrand. Die Höhle ist aber auch zu Fuß vom Parkplatz am Rathcroghan Mound erreichbar.
- Oweynagat: GPS 53.7973 , -8.3106
Infobox Halloween
Das Fest Halloween, das heute nicht nur in den USA sondern auch bei uns sehr beliebt ist, hat seinen Ursprung in Irland und wurde einst von Auswanderern nach Amerika gebracht. Es soll auf das keltische Fest Samhain zurückgehen, das den Übergang vom Sommer in den Winter markierte. Am „All Hallows’ Eve“, dem Abend vor Allerheiligen, galt die Grenze zur Geisterwelt als besonders durchlässig. Der Eingang zur Unterwelt in Rathcroghan spielte dabei eine zentrale Rolle: Der Legende nach strömten in der Samhain-Nacht Geister und Dämonen aus der Höhle von Oweynagat in die Welt der Lebenden.
Pub- und Stellplatz Tipp:
Der Andersons Thatch Pub
Auf der Suche nach einer traditionellen irischen Kneipe entdecken wir den Andersons Thatch Pub, ein uriges Lokal nahe Carrick-on-Shannon. Gegen eine kleine Gebühr darf man auf dem großen Parkplatz hinter dem strohgedeckten Cottage aus dem Jahr 1734 mit dem Wohnmobil über Nacht stehenbleiben.
- Andersons Thatch Pub mit Stellplätze: GPS 53.9092, -8.1295
An Abend läuft im TV ein Fußball-WM-Qualifikationsspiel mit irischer Beteiligung. Die mit Antiquitäten dekorierte Gaststube füllt sich daher erst nach Abpfiff des Spiels. So kommen wir mit einem irischen Paar ins Gespräch, das ebenfalls mit dem Wohnmobil unterwegs ist und uns viel über die irische Pub-Kultur und das Konzept der „Session“ erklärt. Wir erfahren auch, dass die Stellplatzgebühr den Musikern zugute kommt.
Ein Irish Fiddler eröffnet den Abend, doch die Stimmung hebt sich erst, als eine Sängerin mit glockenheller Stimme einen Hauch Joan Baez in den Pub bringt. Mehrere Einheimische tragen ihre Lieder a cappella vor – mal perfekt, mal mit schiefem Ton oder verlorenem Text, aber stets vom Publikum getragen.
Wer authentische Pubatmosphäre sucht, ist hier mitten im Nirgendwo goldrichtig.
Infobox: Irish Pub
Pubs sind in Irland weit mehr als Orte zum Trinken. Sie sind sozialer Mittelpunkt, hier werden Geschichten erzählt und Gemeinschaft gepflegt. In vielen dieser Lokalen (auch den touristischen) wird Live-Folkmusik gespielt. In traditionellen Irish Pubs kann man mit Glück aber auch eine Session erleben, bei der sich die Musik zu verselbständigen scheint. Häufig angeführt von "geladenen" Künstlern erheben hier Einheimische die Stimme und tragen ohne jede Begleitung mehr oder weniger traditionelle Lieder vor.
Weiter geht es in der letzten Etappe entlang des Shannons:
Die Reise im Überblick - die einzelnen Etappen:
- Irlands Süden
- die 5 Finger Irlands
- die Westküste
- Nordirland
- 👉 Irland - der Osten und die Mitte
- der Shannon
RoutenFact: Streckenlänge, Reisezeit und -dauer und mehr ... hier
Reisetipps: Was ist uns aufgefallen, das solltest Du wissen: hier
VG/10.000
Besuche seit 1.11.25












