ein Roadtrip durch eines der schönsten Mittelgebirge

Eingebettet in die Grenzregion zwischen Deutschland und Tschechien erstreckt sich im Südosten Bayerns der Nationalpark Bayerischer Wald – das älteste Schutzgebiet seiner Art in Deutschland. Das von dichten Wäldern geprägte Mittelgebirge erreicht mit dem Großen Arber eine Höhe von 1.456 Metern über dem Meeresspiegel.
Infobox Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 gegründet und gilt als erster Nationalpark Deutschlands. Im Zentrum steht der Gedanke, Natur Natur sein zu lassen: Weite Waldgebiete dürfen sich hier ohne menschliches Eingreifen entwickeln – selbst der Borkenkäfer wird nicht bekämpft.
Zusammen mit dem Partner-Nationalpark Šumava in Tschechien bildet das Gebiet das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Hier finden viele selten Pflanzen und Tiere ein optimales Habitat. Gefährdete und in anderen Regionen ausgerottete Tiere und Vögel wie der Auerhahn, Fischotter oder der Habichtskauz aber auch viele seltene Pilze und Käfer finden hier in den Wäldern des Grenzgebirges eine Heimat. Selbst der Luchs ist hierher zurückgekehrt.
Tittlingen
Museumsdorf Bayerischer Wald
Wir starten unsere Tour im staatlich anerkannter Erholungsort Tittlingen im niederbayerischen Landkreis Passau. Der Ort liegt am Rand des Bayrischen Wald im sogenannten Dreiburgenland – benannt nach den nahegelegenen Burgen Englburg, Fürstenstein und Saldenburg.
Unser erstes Ziel ist das Museumsdorf Bayerischer Wald, eines der größten Freilichtmuseen Europas, am Dreiburgensee. Auf rund 25 Hektar Fläche wird hier das ländliche Leben vergangener Jahrhunderte gezeigt. Über 150 originalgetreu wiederaufgebaute Gebäudeaus dem gesamten Bayrischen Wald hierher versetzt. Darunter sind Bauernhöfe, Mühlen, Kapellen und Werkstätten aus der Zeit zwischen 1580 und 1850.
Unser Parkplatz:
- Tittlingen: Parkplatz vor dem Museum
- GPS 48.74166, 13.34971
Archäologischer Erlebnispark
Keltendorf Gabreta
Nur einige Kilometer weiter liegt in Lichtenau (Ortsteil Ringelau) das Keltendorf Gabreta, ein archäologischen Erlebnispark. Die Anlage besteht aus originalgetreu rekonstruierten keltischen Häusern, die auf Basis archäologischer Funde errichtet wurden. Leider hat der Park bei unserem Besuch geschlossen und so bleibt uns nur ein Foto von außen.
Parkplatz:
- GPS 48.81101, 13.44747

Grafenau
Sommerrodelbahn Bärenbob Grafenau
Bei Grafenau kommen wir am Rand des Nationalparks Bayrischer Wald am Bärenbob vorbei. Mit einer Länge von 1.250 Metern ist der Bärenbob die längste Sommerrodelbahn der Region. Bekannt ist die Bahn für das „Kreiselmonster“ – vier spektakuläre Spiralen.
Parkplatz:
- GPS 48.85135, 13.39372

Unser Wohnmobilstellplatz:
- Wohnmobilstellplatz "Zum Fürst'n"
- kostenpflichtig
- sehr schön gelegen
- mit Restaurant und Hofladen
- GPS 48.90773, 13.31415
St. Oswald
Waldgeschichtliches Museum
In St. Oswald besuchen wir das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald. Hinter der unscheinbaren Fassade verbirgt sich eine faszinierende Ausstellung. Multimedial und interaktiv aufbereitet wird hier die Beziehung zwischen Mensch und Wald über Jahrtausende beleuchtet.
Auf drei Etagen und rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erleben wir eine spannende Zeitreise durch 550 Millionen Jahre Natur- und Kulturgeschichte. Das Herz des Museums bildet ein begehbarer Baum, der über eine Wendeltreppe nicht nur die einzelnen Stockwerke verbindet, sondern auch verdeutlicht, wie ein Baum "funktioniert". Wie bei allen Museen im Nationalpark Bayrischer Wald ist der Eintritt frei.
Unser Parkplatz:
- St. Oswald
- Parkplatz mit Parkscheibe
- wenige Schritte bis zum Museum
- GPS 48.89134, 13.42761
Veranstaltungstipp:
Wolfauslassen - jedes Jahr um den 10. November
Dem Luchs auf der Spur
Tier-Freigelände im Nationalparkzentrum Lusen
Als nächstes statten wir dem Nationalparkzentrum Lusen einen Besuch ab, dessen weitläufiges Tierfreigelände ganzjährig frei zugänglich ist. Hier lassen sich auch scheue Arten mit
etwas Geduld gut beobachten. Erschlossen wird das 200 Hektar große Gelände durch einen rund sieben Kilometer langen Rundweg. (Tipp für Lauffaule: Es gibt einige Abkürzungen.)
Gerade wenn man – wie wir – mit Kamera, Fernglas und wachen Sinnen unterwegs ist, sollte man sich für die Tour einige Stunden Zeit nehmen. Etwa 40 Säugetier- und Vogelarten,
darunter Luchse, Habichtskäuze, Wölfe, Wisente, Fischotter, Braunbären und Auerhühner, sind hier zu Hause. Die naturnah gestalteten Gehege vermitteln oft den Eindruck, mitten in freier Wildbahn
unterwegs zu sein. Es kann also vorkommen, dass man kein Tier zu Gesicht bekommt – denn Rückzugsorte und Verstecke gibt es reichlich. Und das ist auch gut so. Schließlich ist genau das der Reiz
echter Naturbeobachtung. Sonst könnte man ja auch einfach zu Hause bleiben und fernsehen.
Unser Wohnmobil-Stellplatz bei Freyung:
- kostenpflichtiger Stellplatz außerhalb des Nationalparks
- GPS 48.80119, 13.54089
Freilichtmuseum Finsterau
Das auf über 1.000 Metern gelegene Bergdorf Finsterau in der Nähe der tschechischen Grenze ist einer der höchstgelegenen Orte Niederbayerns. Im Ortsteil Mauth-Finsterau erwartet uns hier am Rand des Nationalparks das nächste Freilichtmuseum. Auch auf diesem weitläufigen Museumsgelände wurden historische Bauernhäuser, Höfe, Mühlen und Werkstätten originalgetreu wieder aufgebaut. In angeschlossenen „Café Heimat“ gibt es regionale Spezialitäten. Hätten wir das doch nur vorher gewusst: Wir haben leider gerade gebrotzeitet.
Parkplatz:
- Museumsparkplatz 48.93610, 13.56309
Kristallglas-Pyramide Zwiesel

Zwiesel, im Herzen des Bayerischen Waldes gelegen, ist nicht nur ein staatlich anerkannter Luftkurort, sondern auch als „Glasstadt“ bekannt. Der Titel weist auf die über 600-jährige Glastradition der Stadt hin. Bereits im 15. Jahrhundert spielte die Glaskunst eine zentrale Rolle, aber auch noch heute ist Zwiesel ein bedeutendes Zentrum der Glasproduktion.
Unser Ziel ist die neben dem Werksgelände der Zwiesel Kristallglas AG errichtete Glaspyramide, das Wahrzeichen der Stadt. Erbaut aus über 93.000 Gläsern hält sie nicht nur einen Weltrekord - das Objekt bietet auch ungewöhnliche Perspektiven für originelle Fotos. Im angrenzenden Werksverkauf kann man Glas aller Art erwerben, es werden aber auch Führungen angeboten.
Unser Parkplatz in Zwiesel:
- GPS 49.01595, 13.22760
Nationalparkzentrum Falkenstein
Das Haus zur Wildnis beheimatet eine multimediale Ausstellung zum Thema Wald und eine Gastronomie. Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz. Wir erkunden das über zwei Rundwege
erschlossene Freiglände des Nationalparkzentrums mit seinen naturnah gestaltete Gehege für Luchse, Wölfe, Wildpferde und Urrinder. Alles Arten, die einst im Bayerischen Wald
heimisch waren. Vom frisch sanierten Aussichtsturm haben wir einen guten Blick ins Wolfsgehege. Leider ist vom Wolfsrudel weit und breit nichts zu sehen, die Aussicht von oben lohnt aber den
Aufstieg. Die Steinzeithöhle, die nach dem Vorbild der berühmten Grotte Chauvet an der Ardèche in Frankreich mit originalgetreuen Höhlenmalereien gestaltet ist, hat bei unserem
Rundgang am Abend leider schon geschlossen. Dafür haben wir das Außengelände fast für uns alleine.
Unser Wohnmobilstellplatz:
- Parkplatz am Nationalparkzentrum
- kostenpflichtig
- GPS 49.06093, 13.23568
Glas und Silber
Bodenmais
Für uns geht es nun weiter nach Bodenmais einem heilklimatischer Kurort im niederbayerischen Landkreis Regen. Der am Fuß des Großen Arbers gelegene Ort ist wie Zwiesel für sein Glashandwerk bekannt. Bodenmais wurde aber auch durch das hier gefundene Silber geprägt. Der etwas außerhalb gelegene Silberberg war über 700 Jahre lang ein bedeutender Bergbaustandort. Heute befindet hier ein Besucherbergwerk, gleich nebenan auch eine Sommerrodelbahn.
Parkplatz:
- GPS 49.05994, 13.11848
- kostenpflichtig nur 24 h Ticket
Der höchste Berg im Bayrischen Wald
Der Große Arber
Wir erreichen nun den Großen Arber – mit 1.456 Metern der höchste Berg im Bayerischen Wald. Der Gipfel ist zu Fuß oder bequem mit der Arber-Bergbahn erreichbar.
Parkplatz für Wohnmobile:
- GPS 49.12544, 13.14148
An den Bergflanken liegen in von Gletschern aufgeschürften Mulden der Große und der Kleine Arbersee, zwei eiszeitliche Karseen.
Bayerwald-Tierpark Lohberg
Wem im Nationalpark die Geduld für die Beobachtungstour in den Freigehegen mitbringt oder auch für Familien mit Kinder ist der Bayerwald-Tierpark Lohberg eine gute Alternative oder Ergänzung. Der Tierpark am Fuße des Großen Arbers ist ein beliebtes Ausflugsziel und beheimatet über 400 Tiere, darunter auch Wölfe und Luchse.
Parkplatz:
- GPS 49.17148, 13.08936
eine der größten Reiter-Wallfahrten Europas
Bad Kötztinger Pfingstritt

Das bayrische Bad Kötzting in der Oberpfalz ist jedes Jahr zu Pfingsten Schauplatz einer der größten Reiter-Wallfahrten Europas.
Der auf ein Gelöbnis aus dem Jahr 1412 zurückgehende Pfingstritt zählt zu den größten berittenen Bittprozessionen Europas. Am Pfingstmontag ziehen über 900 Reiter auf festlich geschmückten Pferden und in Tracht um 8 Uhr in der früh betend hinaus durchs Zellertal nach Steinbühl.
Der Kötztinger Pfingstritt wurde im Jahr 2015 in das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Wohnmobilstellplatz Bad Kötzting:
- Wohnmobilstellplatz Alte Kaserne
- kostenpflichtig mit Strom und VE
- GPS 49.18296, 12.84902
Furth im Wald und Waldmünchen
Unsere Tour führt nun vorbei an Furth, einer Grenzstadt im Oberpfälzer Landkreis Cham, direkt an der tschechischen Grenze, die als „Drachenstichstadt“ bekannt ist und wo jedes Jahr im Sommer das älteste Volksschauspiel Deutschlands aufgeführt wird, und an Waldmünchen, das im Sommer ebenfalls zur Festspielstadt wird. Hier wird alljährlich im Rahmen der Trenckfestspiele an die Geschichte des Pandurenführer Franz von Trenck erinnert. Über der Stadt trohnt das Schloss Waldmünchen, das heute das Grenzland- und Trenckmuseum beherbergt.
Das Wasserrad am Silbersee
Wir fahren weiter nach Treffelstein an den Silbersee, einem idyllisch gelegenen Stausee, der 1968 ursprünglich als Hochwasserrückhaltebecken wurde. Heute ist er ein beliebtes Naherholungsziel mit
drei frei zugänglichen Badestellen und einem Rundwanderweg.
Unser Parkplatz:
- GPS 49.41561, 12.59749
Am naturbelassenen Nord- und Westufer ein paar hundert Meter nördlich des Parkplatzes dreht neben einem Naturbeobachtungsplatz ein kleines hölzernes Wasserrad unermüdlich seine Runden.
- hölzernes Wasserrad GPS 49.41724, 12.59510
Die Walhalla bei Regensburg
Den Abschluss unserer Reise durch den Bayrischen Wald bildet Regensburg, die über 2.000 Jahre alte Stadt an der Donau deren Geschichte bis in die Zeit der Römer zurückreicht. Die mittelalterlichen Altstadt zählt seit 2006 zum Weltkulturerbe UNESCO. Wahrzeichen der Stadt sind der Dom St. Peter und die Steinerne Brücke.
Wohnmobilstellplatz: Am Winterhafen
- GPS 49.0207972, 12.1118264
- Parkmöglichkeiten auf einem großem Parkplatz unweit der Donau
- kostenpflichtig
Etwa 10 Kilometer donauabwärts thront auf einem Hügel bei Donaustauf die Walhalla, ein im Stil im klassizistischen Stil erbauter Tempelbau, der 1842 von König Ludwig I. eröffnet wurde. Die Ruhmeshalle ehrt bedeutende Persönlichkeiten „deutscher Zunge“ mit über 190 Büsten und Gedenktafeln.
Uns ist es da deutlich zu voll und so suchen wir uns einen Fotospot am gegenüberliegenden Ufer der Donau.
Fotospot:
- GPS 49.02022, 12.21639
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N25/11000
Besuche seit 28.5.25: