Küsten, Kultur und Natur
Unsere Wohnmobiltour durch Cornwall und Südengland startet im Anschluss an unsere Tour durch Wales und Irland. Die abwechslungsreiche Route führt uns entlang der Küste nach Westen bis nach Land’s End, der äußersten Spitze Cornwalls, durch die Moorlandschaft von Exmoor und weiter entlang der Küste Richtung Osten.
Wir starten unsere Tour aus Wales kommend in Bristol, lassen die große Hafenstadt an der Mündung des River Avon in den Severn aber links liegen. Anstelle einen Stadtbesuch zu unternehmen, wenden uns nach Südwesten in Richtung Cornwall. Hier folgen wir zunächst dem Küstenverlauf entlang des Bristol Channel, einer breiten, trichterförmige Meeresbucht, die die Küsten von Südwales und Südwestengland trennt.
Am späten Nachmittag erreichen wir die kleine Hafenstadt Watchet. Leider ist der von uns angesteuerte Stellplatz am Hafen bereits belegt. Es sind allerdings hier allerdings auch nur 2 Plätze für Wohnmobile reserviert. Eigentlich schade, den die Hafenpromenade macht einen netten Eindruck
- Stellplatz: Watchet am Harbour
GPS 51.1816, -3.3283
nur 2 Plätze
WC Entsorgung möglich
das Tor zum Exmoor-Nationalpark
Minehead
Unsere Suche nach einem Platz für die Nacht bringt uns in den nur wenig weiter gelegenen Ort Minehead. Mittlerweile fängt es an dunkel zu werden - wir sind daher heute nicht so wählerisch und parken auf einem kostenpflichtigen Parkplatz an der Uferpromenade.
Hier haben wir zwar direkten Blick auf das Wasser - auf der gegenüberliegenden Straßenseite erstreckt sich aber ein wirklich riesiger Hotelkomplex mit Vergnügungspark. Dazu aber gleich mehr.
- Unser Stellplatz:
GPS 51.2078, -3.458,
gegenüber dem Butlin'd Minhead Resort
Die Küstenstadt Minehead liegt in Somerset und gilt als Tor zum Exmoor-Nationalpark. Ursprünglich ein traditionelles viktorianisches Seebad, wird der Ort heute durch das Butlin’s Minehead Resort, ein 1962 eröffnetes Feriencamp geprägt.
Es ist eines von mehreren Camps dieser Gruppe und stand vor der Ära der Pauschalreisen in Südeuropa in Großbritannien Synonym für erschwinglichen Familienurlaub am Meer. Die Anlage ist deutlich in die Jahre gekommen, scheint aber selbst außerhalb jeder Saison besucht zu sein.
Wir finden das Ganze durchaus gruselig und erkunden den alten Ortskern, wo sich der Startpunkt des berühmten South West Coast Path, dem längsten ausgeschilderte Fernwanderweg Großbritanniens. Er verläuft über rund 1.014 km von Minehead entlang der Küsten von Devon und Cornwall bis nach Poole Harbour in Dorset
freilebende Ponys und Moor
Exmoor Nationalpark
Unser nächstes Ziel ist der Exmoor National Park, der berühmt ist für seine weite Moorflächen, sanfte Hügel und tiefe Täler. Typisch für den Park sind die hier halbwild lebenden Exmoor-Ponys, die frei durch die Heidelandschaft ziehen, sowie große Rotwildbestände.
Jetzt im Herbst changiert die Landschaft zwischen unterschiedlichsten Braun- und Grüntönen - im Spätsommer blüht hier die Heide. Exmoor ist ein „Dark Sky Reserve“ und für seine klaren Sternennächte bekannt ist. Davon haben wir aufgrund des feinen Nieselregens wenig bis gar nichts, die über dem Park liegende Herbststimmung ist aber auch besonders. Darüber hinaus kann man hier Spuren früher Besiedlung wie Hügelgräber und Steinkreise finden.
Früher ein königliches Jagdgebiet soll die Jagd hier heute streng reglementiert sein. Wir jedenfalls werden hier Zeuge einer Treibjagd. Von der eigentlichen Jagdgesellschaft sehen wir allerdings nicht viel. Dafür aber viele Zuschauer, die mit Ferngläsern bewaffnet sind und uns auf Nachfrage wissen lassen, dass sie darauf warten, dass die Hounds (die Jagdhunde) gefolgt von Jägern zu Pferd das Wild aus dem Dickicht treiben. Als nach einer Stunde Warten nicht da sind, fahren wir weiter.
Auch heute gestaltet sich die Suche nach einem Stellplatz wie auf unserer gesamten Tour durch Südengland eher schwierig. Das mag an der Kombination aus Jahreszeit (Herbst) und dem hohen Tourismusfaktor liegen. Es gibt reichlich Campingplätze, die mögen wir aber a) nicht so besonders und b) haben sie im Herbst/Winter geschlossen.
Tintagel
Um so überraschter sind wir, als wir in dem kleinen Ort Tintagel auf einen voll ausgestatteten Stellplatz mitten im Ortskern stoßen. Tintagel ist eigentlich bekannt für seine spektakulär gelegene Burgruine Tintagel Castle, die in engem Bezug zu den Legenden um König Artus steht. Oberhalb der Anlage erhebt sich ein riesiges im Stil eines Schlosses erbautes Hotel.
Das Dorf selbst aber hat Charme. Es gibt mehrere historische Häuser, darunter das Old Post Office, ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Gebäude mit, das heute unter der Leitung des National Trust steht.
An der Straße warten Läden, Pubs und Restaurants auf Besucher und so gehen wir abends in einem niedlichen kleinen Lokal gut essen...bevor wir nach einem einmal wieder langen Tag müde ins Bett fallen.
Newquay
Mit Newquay erreichen wir das Zentrum der britischen Surfszene. Der Küstenort ist bekannt für seine langen Sandstrände und sein lebendiges Nachtleben. Jetzt im Herbst ist hier nichts los und so fahren wir hier nur durch.
Weltkulturerbe
Cornwall and West Devon Mining Landscape
Wir befinden uns jetzt in den "Bergbaugebiete in Cornwall und Westdevon", die 2006 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurden, um die bedeutende Rolle der Region im weltweiten Zinn- und Kupferbergbau zu würden. Von der industriellen Blütezeit des 18. und 19. Jahrhunderts zeugen heute noch historische Minen und Ruinen. Diese prägen das Bild Cornwalls und Devons bis heute.
das meistfotografierte Maschinenhaus der Welt
Towanroath shaft
Unsere erste Station liegt auf dem Gebiet der Gemeinde St. Agnes. Der Towanroath Shaft ist ein ehemaliger Schacht der Wheal Coates Mine, der im 19. Jahrhundert für den Kupfer- und Zinnabbau genutzt wurde. Die eigentliche Sehenswürdigkeit aber ist das markante Maschinenhaus der Mine. Es erhebt sich malerisch über den Klippen und ist das Wahrzeichen der Region und wahrscheinlich das meistfotografierte Maschinenhaus der Welt. Gute Fotospots findet man auf dem Küstenweg - es lohnt sich also, hier einige extra Schritte spazieren zu gehen.
- GPS 50.3052, -5.2274
Cornwall Gold Museum
Das nächste Ziel unserer Erkundung des Bergbaugebiets wirkt auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, denn es präsentiert sich zunächst wie ein großer Schmuckladen. Doch schon beim Betreten zeigt sich, dass der Showroom in eine kostenfreie Ausstellung zum Thema Bergbau eingebettet ist.
- Parkplatz GPS 50.2523, -5.2417
Es werden darüber hinaus Events geboten, (nicht nur) Kinder können sich kostenfrei im Goldwaschen proben und gleich nebenan bietet ein nettes Bistro Kaffee, Kuchen und kleine Gerichten. Herzstück des Ganzen ist die historische Tolgus Mine, die im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
Geevor Tin Mine
Die Geevor Tin Mine von 1911 bis 1990 eines der letzten aktiven Zinnbergwerke der Region. Während ihrer Betriebszeit förderte sie große Mengen Zinn und prägte das Leben der Bergleute und ihrer Familien über Generationen hinweg. Heute ist die Mine ein Museum. Wir legen hier nur einen kurzen Fotostop ein.
- GPS 50.1513, -5.6745
der westlichsten Punkt des englischen Festlands
Land`s End
Mit Land`s End, dem westlichsten Punkt des englischen Festlands erreichen wir eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Cornwalls. Schon der riesige Parkplatz zeugt von den Touristenmassen, die man hier zu bewältigen hat. Wir sind außerhalb der Saison hier, das Wetter ist miserabel und so ist nicht wirklich viel lost. Das nasskalte Wetter wie auch die eher an Disney-World erinnernden Bauten am Eingang laden auch nicht wirklich zu einer ausgedehnten Erkundung ein.
So man denn einen Parkplatz findet, lohnt aber zumindest ein Kurzbesuch. Die Klippen fallen steil ins Meer ab und bieten weite Ausblicke über den Atlantik. Man kann schon verstehen, warum hier manch einen das Gefühl beschlich, am „Ende der Welt“ zu stehen. Ein Foto am bekannten Lands End Wegweiser gehört einfach zu einem Besuch in Cornwall dazu.
- GPS 50.0657, -5.7107
Treen
Unser Übernachtungsplatz finden wir nicht weit hinter Land's End in Treen, einem kleinen Ort mit traditioneller Steinhaus-Architektur.
Leider ist der eigentlich Rasenplatz an den spektakulären Klippen aufgrund von Nässe gesperrt. Aber auch der zur Verfügung stehende, geschotterte Platz bietet uns Meerblick.
- Stellplatz, kostenpflichtig, Rasenplatz ohne Strom/VE GPS 50.0496, -5.6401
The Merry Maidens Stonecircle

Wir folgen weiter der Küstenstraße und erreichen den Merry Maidens Stonecircle, einen Steinkreis aus der Jungsteinzeit. Er besteht aus 19 Steinen und ist fast perfekt kreisförmig. Der Legende nach wurden hier an einem Feiertag trotz Verbot tanzende Mädchen in Steine verwandelt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind zwei, Gun Rith genannte Menhire erhalten, die wahrscheinlich aus der Bronzezeit stammen. Die aufrecht stehenden Steine werden zu den größten noch stehenden Menhiren Cornwalls gezählt und in der Legende als die Musiker (Pipers) gedeutet, die den Mädchen zum Tanz aufspielten.
Parkplatz am Steinkreis GPS 50.0649, -5.5902, zum Steinkreis muss man über unebene Stufen über eine kleine Mauer steigen, dann geht es per Trampelpfad quer über eine Wiese.
Nur wenige Meter entfernt vom Parkplatz befindet sich die Überreste der Tregiffian Burial Chamber, einer Grabkammer, die dem gleichen Kulturkreis wie der Steinkreis und die Menhire zugeordnet wird.
St. Michael's Mount
Unser nächstes Ziel ist St Michael’s Mount, eine vor dem Ort Marazion gelegene Gezeiteninsel. Auf Bildern erinnert sie stark an den Mont Saint‑Michel in der Normandie, man könnte beide für Zwillinge halten. Die Anlage mit Burg und mittelalterlicher Kirche ist jedoch weniger imposant und deutlich weniger bekannt als ihr französisches Pendant. Es ist daher auch deutlich weniger los. Bei Ebbe führt ein gepflasterter Damm vom Festland zur Insel, bei Flut ist sie nur per Boot erreichbar.
Wir parken für das Foto nur kurz am Straßenrand, in fußläufiger Entfernung gibt es aber auch einen kostenpflichtigen Parkplatz.
- Fotospot: GPS 50.1232, -5.4741
Im kleinen Dörfchen Perranuthnoe nur etwa 2 km östlich von Marazion entdecken wir ein nettes Café, in dem wir uns ein ausgiebiges Frühstück gönnen. Der Ort ist hübsch und verschlafen. Uns scheint, dass hier in der Saison und am Wochenende deutlich mehr los ist.
- The Peppercorn Cafe: GPS 50.1141, -5.4437, kleiner Parkplatz am Café
der südlichsten Punkt des englischen Festlands
The Lizard
Vor uns liegt nun Lizard Halbinsel mit dem Lizard Point, dem südlichsten Punkt des englischen Festlands. Der Küstenabschnitt markiert die nördliche Einfahrt in den Ärmelkanal. Die zahlreichen vorgelagerter Felsen wurden schon vielen Schiffen zum Verhängnis und so gilt das Seegebiet als gefährlich
Der Lizardpoint zieht viele Besucher an und steht mit dem Leuchtturm unter der Verwaltung des National Trusts. Es gibt Parkplätze von denen man Wanderungen entlang der Küste unternehmen kann.
Wir stehen etwas unter Zeitdruck. Da auch das Wetter nicht wirklich überzeugt, belassen wir es bei einem kurzen Fotostopp.
- Parkplatz 49.9594, -5.2064
The Eden Project
Wer etwas mehr Zeit als wir, kann als nächstes bei Bodelva das Eden Project besuchen. Der bekannte botanischer Garten wurde 2001 in einer ehemaligen Kaolingrube eröffnet und erstreckt sich über eine Fläche von rund 50 Hektar. Dominiert wird die Anlage von Gewächshauskomplexen mit verbundenen Kuppeln, in denen verschiedene Vegetationszonen simuliert werden. Die Eintrittspreise sind horrende und lohnen unserer Meinung nach nur, wenn man wirklich den ganzen Tag dort verbringt.
- Parkplatz The Eden Projekt: GPS 50.3586, -4.7444
Die Bodmin Moorflächen
Das Bodmin Moor gilt als die weniger besuchte „kleine Schwester“ von Dartmoor und Exmoor und liegt zentral zwischen Cornwalls Nord- und Südküste. Trotz des markanten Rough Tor, dem zweithöchsten Punkt der Grafschaft, wirkt das Hochmoor stiller und ursprünglicher als andere Landschaften im Südwesten Englands.
Wir legten einen ersten Fotostopp am King Doniert’s Stone ein, einem frühmittelalterlichen Steinsockel. Dieser ist mit kaum erkennbaren Mustern und einer Inschrift, die sich auf einen spätkornischen König beziehen soll. Auch am Long Tom, einem aufrecht stehenden Menhir, halten wir nur kurz, um zu fotografieren.
- King Doniert's Stone GPS 50.4928, -4.4881
- Long Tom Or The Longstone GPS 50.5091, -4.4621
The Hurlers
Unser nächstes Ziel sind die Hurlers, eine Megalithanlage bestehend aus drei in einer Linie angeordneten Steinkreisen. In der Umgebung finden sich weitere steinzeitliche Relikte, aber auch die Ruinen der Phoenix United Mine, einer historischen Zinn- und Kupfermine.
Von unserem Parkplatz führen mehrere Wanderwege in das Hochmoor und die geologisch interessante Umgebung. Wir erkunden die Steinkreise bei leichtem Nieselregen - es ist darüber hinaus kalt. Vielleicht sind wir genau deshalb fast alleine hier. Die besondere Stimmung rund um die Kreise hilft das unangenehme Wetter zu vergessen.
- Parkplatz GPS 50.5137, -4.4558
Weiter geht es dann vom Dartmoor Nationalpark nach Stonehenge ....
ZM/13000
Besuche seit 20.12.25




















