Wir wollen auf unserer Tour die insgesamt 1.600 km lange walisische Küste mit ihren dramatischen Klippen und versteckten Buchten erkunden, aber auch Fahrten ins Landesinnere unternehmen. Uns lockt das Bergland mit seinen kurvigen Routen: Hier finden sich nicht nur Burgen und authentische Dörfer sondern auch Relikte des die Region über lange Zeit prägenden Bergbaus.
Wales ist ein Landesteil des Vereinigten Königreichs, gelegen im Westen der Insel Großbritannien, angrenzend an England und die Irische See. Es hat rund 3 Millionen Einwohner, mit Cardiff eine eigene Hauptstadt und zwei Amtssprachen: Englisch und Walisisch - eine Sprache die nur aus Konsonanten zu Bestehen schein. Wales ist bekannt für sein keltisches Erbe, beeindruckende Landschaften mit drei Nationalparks, über 600 Burgen und vier UNESCO-Welterbestätten.
Wir starten unsere Tour in Calais und wählen die Fähre von Calais nach Dover: Die Überfahrt dauert nur 1,5 Stunden. Alternative startet in Calais aber auch der Eurotunnel. Hier werden die Fahrzeuge samt Passagieren auf den Zug verladen. Die Fahrzeit ist kürzer als die der Fähre, der Preis etwas höher.
Das Wetter bei der Ankunft in Dover verheißt nichts gutes und wir entscheiden uns, sofort weiter Richtung Westen zu fahren. Wir folgen der Küstenstraße bis Portsmouth. Danach fahren wir weiter Richtung Bristol. Kurz vor Bath legen wir einen Zwischenstopp in Stonehenge.
Der weltberühmte Steinkreis von Stonehenge ist sicher ein Muss für jeden Reisenden, der die Region Cornwell besucht oder wie wir durchfährt. Die etwa 5000 Jahre alte Anlage, deren ursprünglicher Zweck Forschern bis heute Rätsel aufgibt, ist ein UNESCO Weltkulturerbe und ein Besuchermagnet.
Die Besucherzahlen und die Eintrittspreise schrecken uns doch etwas ab und lassen uns nach Alternativen zum Standardbesuch per Bustransfer vom etwas 2 km weit entfernten Parkplatz am Besucherzentrum suchen.
Und wir werden fündig:
Wir parken unser Wohnmobil im kleinen Ort Larkhill am Straßenrand und machen uns zu Fuß auf den Weg zu der 1,5 km entfernten Anlage. Direkt neben dem kostenpflichtigen Zugang zum Rundweg um den Steinkreis existiert ein "Public Bypath". Dieser ist von der Anlage nur durch einen kleinen Zaun getrennt und kann rund um die Uhr kostenlos betreten werden.
Der Steinkreis ist stark restauriert und deutlich kleiner und weniger beeindruckend als erwartet. Laut Iris hat das ganze einen nur geringen "Schliemann-Faktor"*. Es baut sich weder ein Entdecker-Feeling auf, noch erzeugen die Steine ein mystisches Gefühl. Wir sind daher froh, uns für den öffentlichen Zugang entschieden zu haben, machen natürlich aber ein paar Beweisfotos bevor wir zurück zum Auto wandern.
Näher heran an die Steine kommt man nur im Rahmen spezieller Führungen. Wir empfehlen statt dessen eine Besuch in der Ringkreisanlage "Pömmelte" an der Elbe (--> Link). Der Weg zum Auto führt durch die Stonehenge Landscape, die ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt. Hier befinden sich einige neolithischen Grabhügeln, der sogenannten „Stonehenge Cursus“ und weitere prähistorische Monumente, die über Fußpfade zugänglich sind, die durch die umliegenden Weideflächen führen.
*Schliemann-Faktor:
Von Iris eingeführte Skala zur Bemessung des Entdecker-Gefühls beim Besuch historischer Stätten. Niedrig: touristisch erschlossen, (über-)restauriert, hohe Besucherzahl - hoch: unerschlossen,
Zugang erfordert Aufwand, man ist allein mit sich und der Geschichte.
Unsere Tour durch Wales startet in Newport am Ufer des Usk, eines Nebenflusses des Severn, den wir zuvor von Osten kommend überquert haben. Die ehemalige Industriestadt war einst von Schiffbau und Kohleindustrie geprägt. Heute zeugt davon die Transporter Bridge aus dem Jahr 1906, eine der wenigen noch weltweit erhaltenen Schwebefähren. Leider wird diese gerade restauriert und so hüllt sich die große Brücke bei unserem Besuch in Gerüste und Planen.
Wir fahren vorbei an Cardiff, der Hauptstadt und gleichzeitig bevölkerungsreichsten Stadt der Region und suchen uns einen ersten Stellplatz auf einer Farm im ländlichen Hinterland.
Unser Wohnmobilstellplatz auf der
Crofft yr Haidd Farm:
Auf der Homepage findet man die Telefon-Nr. Wir haben uns über whatsapp angemeldet und Informationen über die Zufahrt erhalte:
Es ging ganz einfach.
Unsere Route führt durch den Brecon Beacons Nationalpark, der mehrere Gebirgszüge darunter die Brecon Beacons, Black Mountains und Black Mountain umfasst und von Hochmoore, Wälder, Flüsse und Seen geprägt wird. Seit kurzem führt der Nationalpark offiziell nur noch seinen Namen in walisischer Sprache und heißt seit dem Bannau Brycheiniog Nationalpark. Darüber hinaus ist die Region ein offizielles Lichtschutzgebiet; der westliche Teil des Park gehört zum Netz der UNESCO Geoparks.
Ein Abstecher ins Landesinnere bringt uns zum Llyn Brianne Dam und Reservoir in den Cambrian Mountains. Der Stausee wurde in den 1970 er Jahren am Fluss Towy errichtet und dient der Wasser- sowie der Stromerzeugung. Die Straße vom Damm Richtung Abergwesyn führt durch eine abgelegene Gebirgslandschaft und ist teilweise schmal und kurvig. Ein besonders markanter Abschnitt soll die Devil’s Staircase sein - eine steile Passstraße mit bis zu 30 % Gefälle.
Unser Stellplatz am Llyn Brianne Dam:
laut Auskunft eines Einheimischen wird das Übernachten hier meist geduldet; es kann aber auch vorkommen, dass man aus Gründen des Wasserschutzes weggeschickt wird.
Wir wollen herausfinden, ob die Strecke auch für Wohnmobile geeignet ist, aber leider ist die Straße aufgrund einer am nächsten Tag stattfindenden Rally Ceredigion, einem Motorsport-Event mit europäischen Spitzenfahrern, nur eingeschränkt befahrbar. Der für uns zugänglich Abschnitt erweist sich als eng, aber für uns auch ohne Allradeinsatz gut befahrbar - die Landschaft ist atemberaubend.
Wir fahren weiter in nordwestlicher Richtung und dabei werden wir das ein oder andere Mal von Teilnehmern der Rallye auf dem Weg zur nächsten Etappe überholt.
Dies hat ein Ende als wir Richtung Westen abbiegen, um die Goldmine Dolaucothi zu besuchen.
Diese ist die einzige bekannte römische Goldmine in Großbritannien. Der Abbau des Edelmetalls begann aber wahrscheinlich schon vorrömischer Zeit und wurde bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt.
Die Anlage wird wie viele andere Sehenswürdigkeiten in Großbritannien vom National Trust betreut - siehe Infokasten und ist bei unserem Besuch eigentlich geschlossen.
Wir parken trotzdem auf dem - überraschenderweise - kostenlosen Parkplatz und starten zur Erkundung des frei zugänglichen Dolaucothi Goldmine Trail.
Entlang des Weges bieten Informationstafeln Erläuterungen. Über einen QR-Code kann man Zusatzinformationen als Audiospur auf dem Handy abrufen - allerdings nur auf Englisch. Leider sein die eigentlichen Stollen der Mine nur im Rahmen von Führungen zugänglich. Wir können aber immer wieder einen Blick durch die Gitter erhaschen.
Infokasten: National Trust
Der National Trust ist eine gemeinnützige Organisation in Großbritannien, die sich dem Schutz und der Pflege von historischen Gebäuden, Gärten, Landschaften und Küstenabschnitten widmet. Heute betreut der Trust über 500 Sehenswürdigkeiten und besitzt große Landflächen und Teile der britischen Küstenlinie. Auch viele Parkplätze stehen unter seiner Verwaltung.
Die Eintritts- und/oder Parkplatzgebühren (teilweise bezahlt man auch nur für den Parkplatz, es wird aber kein Eintritt für die angeschlossene Sehenswürdigkeit erhoben) sind manchmal durchaus "saftig". Für Mitglieder des National Trust ist der Besuch aber kostenfrei und so kann es sich durchaus lohnen, einen "Explorer Pass" - eine zeitlich befristete Mitgliedschaft zu erwerben. Eine dauerhafte Mitgliedschaft lohnt sich wahrscheinlich nur für Einheimische oder aber für echte Großbritannien-Fans, die hier mehrmals im Jahr oder zumindest länger Urlaub machen. Mehr Infos dazu finden sich auf der Internet-Seite der Organisation National Trust.
Westlich von Swansea erreichen wir die Halbinsel Gower, die 1956 als die erste Region Großbritanniens als „Area of Outstanding Natural Beauty“ ausgewiesen. Sie ist bekannt für ihre Küstenlandschaft mit Stränden wie der Three Cliffs Bay sowie für Wanderwege wie den Wales Coast Path.
Leider regnet es während unser Rundfahrt fast ununterbrochen. Da sich darüber hinaus ein Kurzzeit-Parken an den bekannteren Stellen als schwierig erweist, sind wir wenig begeistert. Es gibt allerdings immer wieder Camping- und Stellplätze.
Wir fahren weiter nach Pembrokeshire. Die Grafschaft ist auf drei Seiten von Meer umgeben. Entlang der eindrucksvollen Küstenlinie erstreckt sich der Pembrokeshire Coast National Park, der einzige Küstennationalpark Großbritanniens.
Ein kurzer Abstecher bringt uns aber zunächst in den kleinen Ort Marnorbier, wo über einer gleichnamigen Bucht ein normannisches Schloss aus dem 11. Jahrhundert thront.
Als nächstes erreichen wird die auf der Dale-Halbinsel gelegene Landzunge St. Anne Heads mit ihrem historischen Leuchtturm an und werfen einen Blick auf die spektakulären Klippen und die raue Irische See.
Von unserem Parkplatz sind es nur wenige hundert Meter bis zum Pembroekshire Coast Path, einem etwa 300 Kilometer langen Fernwanderweg, der sich entlang der Küste erstreckt.
Parkplatz am vor dem St Annes Head:
Für uns geht es nun zügig weiter nach Fishguard, denn hier wartet unsere Fähre nach Irland auf uns. Stena Lines bietet von Fishguard eine regelmäßige Fährverbindung nach Rosslare in Irland. Wir treten unsere Überfahrt an einem Montag Anfang September an und es ist nur wenig los. Die Überfahrt dauert nur etwa 3,5 Stunden, allerdings ist die Überfahrt aufgrund eines Orkanausläufers recht rauh, aber mit einem Reisekaugummi auch für Iris, die sonst regelmäßig von der Reisekrankheit geplagt wird, zu ertragen. Trotzdem werfen nur wir nur sehnsüchtige Blicke auf das lecker aussehende Essen im Bordrestaurant - das trauen wir uns heute doch nicht. Wir bleiben bei mitgebrachten Keksen.
Unser Übernachtungsplatz:
Der Fish-and-Chips-Imbiss direkt am Parkplatz ist sehr zu empfehlen.
VG25/10.000
Besuche seit 5.9.25:
Afrika
Amerika
Asien
keine ZM
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