das Ruhrgebiet - Kunst und Technik im grünen Revier

Eine 7-Tage Wohnmobiltour durch Industriekultur, grüne Parks und vielfältige Museen

 Duisburg-Angerhausen zum „Tiger & Turtle“,
Lichtinstallation am Tiger & Turtle

Das Ruhrgebiet war viele Jahre lang ein Synonym für Kohleabbau, Montanindustrie und der damit verbundenen Umweltverschmutzung. Mittlerweile hat sich die Region deutlich verändert. Aus ehemaligen Industrieanlagen wurden Denkmäler der Industriekultur, auf brachliegenden Flächen entwickelt sich spezielle Naturräume, die Industrienatur genannt werden. Der „Pott“ ist spannend und überraschend grün.

 

Unsere 7-tägige Reise führt uns in den größten Ballungsraum Deutschlands und ist dementsprechend anspruchsvoll. Belohnt werden wir mit einem Einblick in eine faszinierende Kulturlandschaft und unendlich vielen Fotomotiven.


Die Tour im Überblick:

Blick von der Halde Rheinpreußen auf das Industriegebiet der Ruhrgebiets
Blick von der Halde Rheinpreußen

Halde Rheinpreußen

Das Geleucht


Wir starten unsere Tour im Westen des Ruhrgebiets am Niederrhein in Moers. Unser erstes Ziel ist die Halde Rheinpreußen. Sie ist eine von vielen, auch liebevoll als „Ruhrpott-Mountains“ bezeichneten, Bergehalden im Ruhrgebiet und wie diese ein Überbleibsel des Kohleabbaus. Bei der Halde Rheinpreußen handelt es sich aber um eine der ersten begrünten Halden.

Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen im Westen des Ruhrgebiets
Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen

Ganz oben auf der Halde wurde 2005 ein Turm in Form einer „Geleucht“ genannten Grubenlampe errichtet. Vom Parkplatz führt ein etwa 900 m langer, einfach zu begehender Weg hinauf zum Turm. Der Turm ist nur stundenweise geöffnet, aber auch vom umliegenden Plateau hat man einen schönen Blick auf Rhein und die umliegende Industrie. Besonders schön ist es hier aber am Abend, denn nach Einbruch der Dunkelheit taucht eine Lichtinstallation, den Turm und Teile der Halde in leuchtendes Rot.

  • „Geleucht“-Parkplatz Süd
    GPS 51.47634, 6.650629
Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen
Das Geleucht

Wir übernachten in Duisburg-Ruhrort auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz des Ruhrorter-Yacht-Clubs. Unser Stellplatz liegt am Rande des Duisburger Hafen, dem größten Binnenhafen der Welt, der sich selbst als Logistikdrehscheibe Europas bezeichnet. Die Umgebung ist vielleicht nicht absolut ruhig, bietet aber einen guten Einstieg in unsere industriell geprägte Route. In fußläufiger Entfernung zum Platz befindet sich das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt.

Wohnmobilstellplatz

  • Wohnmobilstellplatz
    Ruhrorter-Yacht-Club
    GPS 51.45848, 6.729293
    https://www.ruhrorter-yachtclub.de
  • Es ist zu beachten, dass es derzeit keine Möglichkeit zur Entsorgung der Chemietoilette gibt.

 

Wohnmobilstellplatz Ruhrorter-Yacht-Club
Wohnmobilstellplatz Ruhrorter-Yacht-Club

Sollte der Stellplatz bereits belegt sein oder aber, wenn man unser nächstes Ziel, den Landschaftspark Duisburg-Nord bei Dunkelheit erkunden will, ist eine direkte Weiterfahrt zum nächsten Wohnmobilstellplatz möglich.


Landschaftspark Duisburg-Nord


Landschaftspark Duisburg-Nord
Landschaftspark Duisburg-Nord

Auch unser nächstes Ziel ist Teil der Industriegeschichte des Ruhrgebiets. Der Landschaftspark Duisburg-Nord erstreckt sich über Fläche eines vor 30 Jahren stillgelegten Hüttenwerk. Die eigentliche Industrieanlage liegt inmitten eines Geländes, das sich die Natur zurückerobert hat und das heute als Erholungsraum dient.

Landschaftspark Duisburg-Nord
Landschaftspark Duisburg-Nord

Wie viele andere Zechen und Hochöfen der Region ist das Hüttenwerk längst zu einem Denkmal geworden und zieht Touristen aus der ganzen Welt an. Das Areal ist jederzeit frei zugänglich, am Wochenende und an Feiertagen taucht eine Lichtinstallation die Gebäude nach Sonnenuntergang in bunte Farben.

Landschaftspark Duisburg-Nord
Landschaftspark Duisburg-Nord

Im alten Gasometer der Fabrik befindet sich heute eine Tauchstation, in einer der Gießhallen finden Veranstaltungen statt und in einer anderen Halle bietet ein Hochseilgarten Nervenkitzel für Sportliche. Schwindelfreie können den über 70 m hohen Hochofen erklimmen und werden mit einem spektakulären Rundblick belohnt. Während des Aufstiegs kommt man der Technik der Anlage ganz nah – Tafeln geben Einblick in Geschichte und Funktion. Darüber hinaus werden Führungen angeboten.

Landschaftspark Duisburg-Nord: Ein Eldorado für Fotografen
Landschaftspark Duisburg-Nord: Ein Eldorado für Fotografen

Wir parken auf dem großen Parkplatz direkt am Gelände, auf dem einige Plätze für Wohnmobile ausgewiesen sind. Neben der Information der Tauchbasis befindet sich eine Ver-/Entsorgungsstation

  • Parkplatz und Wohnmobilstellplatz
    GPS 51.48094, 6.784241
    Riesiger Parkplatz mit ausgewiesenem Bereich für Wohnmobil

Duisburg-Angerhausen

Tiger & Turtle


 Duisburg-Angerhausen zum „Tiger & Turtle“
Tiger & Turtle ist am besten am Abend zu fotografieren

Vom Landschaftspark Duisburg bringt uns ein Abstecher nach Duisburg-Angerhausen zum „Tiger & Turtle“, einer im Jahr 2010 errichteten Skulptur in Form einer Achterbahn auf einer Magic Mountain genannten Halde.

Die Bögen können bis auf den Looping über 249 Stufen begangen werden und ermöglichen einen spektakulären Ausblick. Aber auch für den, der sich nicht in die Höhe wagt, lohnt der Besuch, ist das „Tiger & Turtle“ doch selbst faszinierend. Besonders bei Sonnenuntergang und nach Einbrechen der Dunkelheit wirkt das durch eine LED-Beleuchtung erhellte Kunstwerk fast schwerelos und ist ein wahres Paradies für Fotografen.


die Wiege der Ruhrindustrie

Oberhausen


Wir fahren nun weiter nach Oberhausen. Die zur Metropolregion Rhein-Ruhr gehörende Stadt wird gerne auch als die Wiege der Ruhrindustrie bezeichnet wird, da hier 1758 die erste Eisenhütte der Region, die St. Antony Hütte, in Betrieb ging.

  • St. Antony Hütte, GPS 51.51924, 6.872385

Im LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte erfahren wir mehr über den Beginn der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet. Direkt neben dem Museum können im LVR-Industriearchäologischen Park freigelegte Überreste des alten Hüttenwerks besichtigt werden, die von einer futuristisch anmutenden Überdachung geschützt werden.

 

Das ist uns aufgefallen:

Wer die Autobahn meidet, dem fällt auf, dass die Städte des Ruhrgebiets fließend ineinander übergehen. Eine echte Stadtgrenze oder einen Grüngürtel gibt es praktisch nicht.

 


das Wahrzeichen:

Gasometer in Oberhausen
Wahrzeichen: Gasometer in Oberhausen

Wir fahren wieder etwas Richtung Süden und sehen aus der Ferne das heutige Wahrzeichen Oberhausens, den Gasometer.

  • Gasometer, GPS 51.49322, 6.869330

Der 1927 erbaute ehemalige Gasspeicher ist eines der markantesten Überbleibsel aus der Industriegeschichte des Ruhrgebiets. In dem 2019 bis 2021 sanierten Komplex finden heute wechselnde Ausstellungen statt, direkt benachbart lädt das Einkaufszentrum CentrO Oberhausen zum Shoppen ein, daneben befinden sich hier eine große Veranstaltungshalle, das Legoland und der Sea Life Abenteuer Park und seit 2022 das House of Magic, eine Ergebnisausstellung der Ehrlich Brothers. Vom Dach des Industriedenkmals hat man einen weiten Blick über das Ruhrgebiet.


Slinky Springs to Fame

Slinky Springs to Fame in Oberhausen
Slinky Springs to Fame in Oberhausen

Unweit des Gasometers liegt im Stadtteil Alt-Oberhausen-Mitte das im Still des Klassizismus errichtete Schloss Oberhausen, das heute ein Kunstmuseum beherbergt. Direkt nebenan überspannt bei Kanalkilometer 8,596 eine besondere Brücke die künstliche Schifffahrtsstraße. Die 406 Meter lange „Slinky Springs to Fame“.

  • Parkplatz Slinky Springs to Fame:
    GPS 51.4927923, 6.8587584
    Parkplatz wochentags kostenlos
Slinky Springs to Fame in Oberhausen
Slinky Springs to Fame in Oberhausen

Die von einer Schraubenfeder inspirierte Spannbandbrücke ist für Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben und ein bei Fotografen zu jeder Tageszeit beliebtes Motiv.


Wohnmobilstellplatz

Wohnmobilplatz an der Marina Oberhausen
Wohnmobilplatz an der Marina Oberhausen

Wir übernachten auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz an der Marina Oberhausen :

  • Wohnmobilplatz
    an der Marina Oberhausen
    Stellplatz direkt am Wasser
    GPS 51.49453, 6.883179.

 


Von hier aus sind viele der Sehenswürdigkeiten mit dem Fahrrad erreichbar:

  • LEGOLAND Discovery Centre Oberhausen
    GPS 51.49288, 6.879407 (direkt am Riesenrad)
  • SEA LIFE Oberhausen
    GPS 51.49402, 6.881032
    (gegenüber dem Wohnmobilstellplatz)
  • HOUSE OF MAGIC
    GPS 51.49148, 6.877264
  • Schloss Oberhausen
    51.49204, 6.861146

Die grüne Mitte:

Der Emscher Landschaftspark


Nach so viel Trubel tut etwas Ruhe ganz gut und so besuchen wir als nächstem Morgen den Emscher Landschaftspark ganz in der Nähe.

Infobox: die Emscher

Die Emscher galt für lange Zeit als der schmutzigste Fluss Europas. Schon seit Jahrhunderten wurden die Abwässer der Anlieger in die Emscher geleitet. Da durch den Bergbau bedingte Bodenabsenkungen einer unterirdischen Kanalisation im Wege standen, wurde sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar in einen offenen Abwasserkanal umgewandelt. Nach Ende des Bergbaus in der Region begann der Rückbau der „Kloake“ und erst seit ein paar Jahren gilt die Emscher nun als abwasserfrei. Die Natur erobert den Fluss und die umliegenden Industriebrachen zurück.

Parallel zur Emscher verläuft hier der Rhein-Herne-Kanal. Im Jahr 1914 fertiggestellt, fließt der Kanal über 46 km quer durch das Ruhrgebiet von Duisburg nach Castrop-Rauxel und folgt dabei im Wesentlichen dem ursprünglichen Verlauf der Emscher.

 

Das Informationszentrum des Emscher Landschaftsparks bietet Informationen zur Natur und Geschichte und beherbergt immer wieder Ausstellungen. Ein Kaffee lädt zur Pause. Vom Parkplatz des Informationszentrums weisen Hinweisschilder den Weg zum Fluss, wo ein Fuß- und Radweg dem Verlauf des Gewässers folgt.

  • Informationszentrum Emscher Landschaftspark
    GPS 51.49256, 6.901311
    Hier gibt es auch einen großen Parkplatz

Eine optische Täuschung?

Der „Zauberlehrling“


Der Zauberlehrling in Oberhausen
Der Zauberlehrling im Emscher Landschaftspark

Nicht weit vom Informationszentrum entfernt erhebt sich ein 35 m hohes Kunstwerk aus den Wiesen am Fluss. Der „Zauberlehrling“, der Strommast der aus der Reihe tanzt, wurde 2013 errichtete und ist Teil des „EmscherKunstwegs“.

  • Der Zauberlehrling
    GPS 51.49374, 6.895756

Auch der Emscher Landschaftspark und der Zauberlehrling sind von unserem Stellplatz an der Marina in Oberhausen mit dem Fahrrad gut zu erreichen.


Im zweiten Teil geht es nach Essen zur Zeche Zollverein, weiter nach Bochum und in die fußballverrrückte Stadt Dortmund bevor wir dann an der Emscherquelle die Reise beenden:

Teil 2:


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