Die Deutsche Fährstraße: Der Nord-Ostsee-Kanals

Teil 2: von Glückstadt nach Brunsbüttel und weiter bis nach Kiel

Große Pötte im Nordostseekanal
Große Pötte im Nordostseekanal

Unsere Reiseroute:


In Teil 1 der Tour entlang der Deutschen Fährstraße  sind wir in Bremervörde gestartet und immer entlang der Oste bis zu Elbe. Bevor wir den Nord-Ostsee-Kanal erreichen, queren wir die Elbe ....


Elbfähre Glückstadt - Wischhafen


Fähre Glückstadt -Wischhafen vom Wohnmobilstellplatz in Glückstadt aus
Fähre Glückstadt -Wischhafen vom Wohnmobilstellplatz in Glückstadt aus

Mit der Fähre geht es  nun von Wischhafen hinüber über die hier etwa 3,5 Kilometer breite Elbe nach Glückstadt. Abhängig vom Verkehrsaufkommen und davon wie viele der vier zur Verfügung stehenden Fähren im Einsatz sind, kann es hier zu Wartezeiten kommen.

 

Wie gut, dass Wischhafen gleich mehrere Wohnmobilstellplätze zu bieten hat. Der erste befindet sich gleich neben der Zufahrt zur Fähre (GPS 53.786017, 9.339779).

Die Fahrzeit beträgt etwa eine halbe Stunde, die man nach Zahlung des Fahrpreises nutzen sollte, um das Fahrzeug zu verlassen. So kann man sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und vielleicht einem vorbeifahrenden großen Frachtschiffe auf seinem Weg von oder nach Hamburg hinterherschauen.


Immer einen Besuch wert:

Das Stadtdenkmal Glückstadt


Stadtdenkmal Glückstadt an der Deutschen Fährstraße
Stadtdenkmal Glückstadt

Glückstadt wurde 1617 von Christian IV, König von Dänemark und Norwegen, gegründet und am Reißbrett entworfen. Der historische, annähernd sechseckige Grundriss sowie die Altstadt sind bis heute fast vollständig erhalten.

Den Mittelpunkt der Stadt bildet der durch den Fleth begrenzte Marktplatz mit dem Rathaus und der Kirche, auf den radial sieben Straßen zulaufen. Rund um den Platz gruppiert sich ein vielfältiges Gastronomieangebot..

Restaurant-Tipp:

 

Unser persönliches Highlight in Glückstadt ist das Lokal "Kleiner Heinrich". Das Lokal führt seinen Namen auf ein Schiff zurückführt, mit dem die Glückstädter vor langer Zeit vor Grönland auf Walfang gingen, und bietet in rustikal-maritimem Ambiente gehobene lokale Küche.

Direkt am Ende des Binnenhafens treffen sich Einheimische und Touristen bei locker Stimmung im Bistro „Nettchen“. Von Strandkörben aus hat man hier einen schönen Blick auf den Hafen.

 


Der ehemalige Platz an der Mole
Der ehemalige Platz an der Mole

Wohnmobilstellplatz Glückstadt

Update:
Leider ist der Stellplatz am Hafen dauerhaft geschlossen. Die Stadt bietet jetzt einen Platz in Docke im Hafengebiet an. Hier soll demnächst ein offizieller Stellplatz entstehen:

  • GPS 53.78617, 9.412091

Wir trennen uns nun von der Elbe und fahren weiter durch die Wilstermarsch, einer der vier holsteinischen Elbmarschen. Es gilt nun die Stör zu überqueren, wofür sich die über das in den 70er Jahren als Sturmflutschutz erbaute Störsperrwerk führende Bundesstraße anbietet.

 

Die Gemeinde Brokdorf erlangte in den 1970er Jahren aufgrund der Proteste gegen den Bau des mittlerweile stillgelegen gleichnamigen Atomkraftwerks mediale Aufmerksamkeit. Heute bietet die beschauliche, sowohl an der Fährstrasse, an der Grünen Küstenstraße als auch am Elberadweg gelegene Gemeinde Möglichkeiten zum Radfahren und Spazierengehen, eine Badestelle an der Elbe mit Sandstrand und einen Wohnmobilstellplatz (GPS 53.86464, 9.316613). Im Winter öffnet die örtliche Eishalle.

 

Ist das Sperrwerk wie bei unserem Besuch für den Verkehr gesperrt, weicht man auf die zwischen den Gemeinden Beidenfleth und Bahrenfleth verkehrende Seilfähre "Else" aus, denn die nächste Querungsmöglichkeit gibt es erst wieder 12km flussaufwärts mit der Klappbrücke bei Heiligenstedten.


Wohnmobilstellplatz Brokdorf

  • Dorfstr. 53/54
  • 25576 Brokdorf
  • GPS 53.86464, 9.316613
  • 30 kostenpflichtige Stellplätze mit VE
  • direkt hinter dem Elbdeich.
  • Öffentliche Toiletten und Duschen, so wie eine Sanitärstation sind vorhanden.

 



die meistbefahrene, künstliche Wasserstraße der Welt

Nord-Ostsee-Kanal


Unser nächstes Ziel ist Brunsbüttel, von wo aus die Deutsche Fährstraße dem Verlauf des Nord-Ostsee-Kanals folgt. Mit dem Bau des über seine Gesamtlänge von 98 Kilometern den gleichen Wasserstand aufweisenden Kanals wurde 1886 begonnen. Trotz seines Alters ist er noch heute (bezogen auf die Anzahl der Schiffspassagen) eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Jährlich nutzen rund 30.000 Frachtschiffe den Kanal, weit mehr als den Suez- oder auch den Panamakanal. Dazu kommen noch mehrere Tausend Sport- und Freizeitboote.

Deutsche Fährstraße mit Nord-Ostsee-Kanal
kostenlose Fähren und Brücken

Infobox: Kostenlose Fähren und Brücken

Die Querung des Kanals mit einer der zahlreichen Fähren ist für Fußgänger, Radfahrer und andere Fahrzeuge kostenfrei. Dies wurde bereits beim Bau von Kaiser Wilhelm II verfügt und daran wird auch heute noch festgehalten.

 

Der Kanal weist an beiden Enden Schleusen auf. Weniger um Unterschiede im Gezeitenhub auszugleichen, sondern vielmehr um der Auswirkung von Windstau, das heißt einer Erhöhung des Wasserspiegels durch Windeinwirkung, entgegenzuwirken.

 

Nicht nur für Seefahrtsbegeisterte ist es lohnenswert, einen der Wohnmobilstellplätze entlang des Kanals anzufahren, um die großen "Pötte" in kurzer Distanz an sich vorbeiziehen zu lassen.


der erste Stopp am Nord-Ostsee-Kanal:

Brunsbüttel


Die Schleusenanlagen in Brunsbüttel sind über 100 Jahre alt und können wie ihre Pendants in Kiel besichtigt werden. Für große Schiffe besteht auf dem Kanal nicht nur Lotsenpflicht, sondern es müssen auch - einmalig in Deutschland - ein oder mehrere "Kanalsteurer", speziell ausgebildete Seeleute, aufgenommen werden. Auf der Nordseite des Kanals befindet sich eine Aussichtsplattform (GPS 53.89392, 9.143705) die von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang frei zugänglich ist. Auf dem Gelände des direkt am Kanal-Yachthafen und Schleuse gelegenen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel (WSA) widmet sich das Kanalmuseum ATRIUM der Geschichte des Kanal- und Schleusenbaus. Mit zahlreichen Schautafeln und Anschauungsobjekten werden der Bau, der Betrieb und die Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals dargestellt. Parkmöglichkeiten gibt es rund um den Gustav-Meyer-Platz (GPS 53.89594, 9.145623).

Wohnmobilstellplatz Brunsbüttel

  • Am Freizeitbad
  • 25541 Brunsbüttel
  • GPS 53.89974, 9.132625
  • 100 Stellplätze auf einer großen Wiese
  • die VE ist im Winter nicht in Betrieb.

Die tiefste Landstelle Deutschlands


Ein kleiner Abstecher führt unweit des Kanals nach Neuendorf-Sachsenbande, wo die mit 3,54m unter Normalnull tiefstgelegenen Landstelle Deutschlands zu finden ist.

  • GPS 53.96357, 9.318215

Neben einer Infotafel zeigt hier ein Mast die Höchststände vergangener Sturmfluten und lässt den Besucher schaudern. Gleich nebenan liegt der beschauliche Ort Wacken, der seit 1990 alljährlich während des am ersten Wochenende im August stattfindenden Wacken Open Air Konzerts zum Zentrum der Metal-Szene wird.

Nur wenige Kilometer nördlich des Kanals, nimmt uns der ganzjährig geöffnete Steinzeitpark Dithmarschen mit in die Vergangenheit der Region.

 


Albersdorf

archäologische Freilichtmuseum


Das archäologische Freilichtmuseum in Albersdorf macht die Lebensweise der Jäger, Fischer und Sammler in Norddeutschland vor 5.000 Jahren auf einem großen Freigelände aktiv erlebbar. Seit 2023 ergänzt das Museum "Steinzeithaus" das Angebot einer Ausstellung zu Archäologie und Umweltgeschichte. Der angrenzende "Steinzeitwald" rund um die Großsteingräber von Albersdorf ist permanent frei zugänglich und bietet neben mehreren originalen archäologischen Denkmälern, die Möglichkeit zu Spaziergängen in der Natur. (http://www.steinzeitpark-dithmarschen.de/). Info für Hundebesitzer: Angeleint dürfen die Vierbinder mit auf das Gelände. Nur während des Besuchs im Museum müssen sie draußen warten.

  • GPS 54.13823, 9.289268

Wohnmobilstellplatz Schachtholm

  • Schachtholm 1
  • 24797 Hörsten
  • GPS 54.22507, 9.602011
  • kostenpflichtige, große Stellplätze mit Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal
  • mit VE,
  • Brötchenservice uvm.

Das Wahrzeichen Rendsburgs:

die Hochbrücke


In Rendsburg fällt der erste Blick auf die auf die denkmalgeschützte Rendsburger Hochbrücke, eine Eisenbahnbrücke, die das Wahrzeichen der Stadt darstellt.

 

Unterhalb der 1913 fertiggestellten Stahlkonstruktion gleitet eine Schwebefähre durch die Luft, die bis zu 100 Passagiere und 4 Fahrzeuge über den Kanal bringt. Wohnmobile werden allerdings nicht transportiert.

 

Unterhalb der Brücke befindet sich auch die Schiffsbegrüßungsanlage Rendsburg, an der vorbeifahrende Schiffe durch Dippen der Deutschlandfahne, einem internationalen Seefahrergruß, und Abspielen der Hymne des Herkunftslands begrüßt werden.

 

Nur wenige Meter von der Eisenbahnbrücke entfernt, verbindet ein Fußgängertunnel die beiden Ufer, in den man über Rolltreppen oder einen Aufzug gelangt. Wir können den Kanal hier also nicht nur über, sondern auch „unterqueren“.

 

Rendsburg hat gleich mehrere Wohnmobilstellplätze zu bieten:


Wohnmobilhafen am Rendsburger Stadtsee

  • An der Untereider 9
  • 24768 Rendsburg
  • GPS 54.30444, 9.656066
  • 40 Wohnmobilstellplätze in ruhiger Lage an der Untereide
  • teils unter Bäumen
  • VE, Strom, , Brötchenservice uvm.

Wohnmobilstellplatz Osterröhnfeld

  • Am Kampkanal 1
  • 24783 Osterröhnfeld
  • GPS 54.29000, 9.670723
  • großer, kostenpflichtiger Platz direkt am Kanal
  • unweit der Rendsburger Hochbrücke

und etwas weiter nördlich von Rendsburg:

Wohnmobilstellplatz Schacht-Audorf

  • WohnmobilPark Schacht-Audorf
  • An der K76
  • 24790 Schacht-Audorf
  • GPS 54.30605, 9.712595
  • 27 kostenpflichtige Plätze mit Kanalblick.

Rund 15 Kilometer nördlich von Rendsburg gibt es in Sehestedt noch einen schönen Platz mit tollem Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe:

Wohnmobilstellplatz Sehestedt

  • Fährstraße
  • 24814 Sehestedt
  • GPS 54.36460, 9.818534
  • 14 kostenpflichtige Stellplätze
  • direkt am Fähranleger am Nordufer des Nord-Ostee-Kanals mit tollem Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe
  • VE

das Ende des Nord-Ostsee-Kanals

Kiel-Holtenau


Nord-Ostsee-Kanal an der Deutschen Fährstraße
Einfahrt in die Schleuse mit Wohnmobilstellplatz

Am Ende des Nord-Ostsee-Kanal liegt nach 98 Kilometern Kiel-Holtenau. Hier werden die Schiffe in die Ostsee geschleust. Jährlich nutzen über 30.000 größere Schiffe den Kanal. Somit ist er der meistbefahrene Kanal weltweit, also vor dem Panama- und dem Suezkanal. Die große Schleuse hat eine Länge von 310 Metern und 42 Metern Breite.

 

Für Besucher gibt es eine Schleusenplattform. Sie liegt auf der Südseite (GPS 54.36493, 10.13886) und kann täglich besucht werden.

Unweit der Aussichtsplattform befindet sich ein kleiner Wohnmobilstellplatz mit Blick auf den Kanal.

 

Wohnmobilstellplatz Kiel „Förde- und Kanalblick“

  • Mecklenburger Str. 58,
  • 24159 Kiel
  • GPS 54.36364, 10.14506
  • direkt an der Schleuse Kiel Holtenau

 


eine letzte Brücke:

Kiel


Unsere letzte Etappe ist Kiel, in dem sich alles um die Förde dreht, denn hier liegen das Stadtzentrum, die Werften, der Hafen, von hier starten die Fähren nach Skandinavien und hier mündet auch der Nord-Ostsee-Kanal.

Hörnbrücke, einer weltweit einzigartigen Dreifeldzugklappbrücke
Hörnbrücke, einer weltweit einzigartigen Dreifeldzugklappbrücke

Unser Ziel ist die letzte Brücke der Deutschen Fährstraße - die Dreifeldzugklappbrücke. Die sog. Hörnbrücke ist eine dreigliedrige Faltbrücke für Fußgänger und Fahrradfahrer im Hafen von Kiel. Sie ist die einzige Brücke weltweit, die nach dem Dreifeldzugklappprinzip funktioniert.

Tipp:

Im Juni findet in Kiel die Kieler Woche statt. Die Segelregatta gilt als eines der größten Segelsportereignisse der Welt.

 

Hier in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins beenden wir nun unsere Reise entlang der "Deutschen Fährstraße".

 


zurück zur Oste:


weiter Kurzreisen durch Deutschland:


klicke auf eine Fähnchen:


   N23/11.000

 

 

 

 

Besuche seit 26.12.21: (1.1.24: 224)

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.