All Terrain Reifen auf unserem 4x4 Sprinter

Welche Erfahrungen haben wir gemacht.

Unser 4x4 Sprinter wurde serienmäßig mit dem Continental Vanco Winter 2 ausgeliefert. Diese waren allerdings bereits nach 35.000 km runter gefahren und es musste ein neuer Reifen her:



Bridgestone M723


Unser damaliger Reifenhändler empfahl uns für unser Fahrprofil – überwiegend Straße, aber immer wieder auch Feldwege und Schotterpisten – den Bridgestone M723, einen deutlich grobstolligeren Ganzjahresreifen. Mit diesem Reifen legten wir rund 60.000 Kilometer zurück und waren mit seiner Leistung durchweg sehr zufrieden. Als es schließlich Zeit für einen Ersatz war, mussten wir jedoch feststellen, dass Bridgestone den M723 inzwischen vom Markt genommen hatte. Damit begann für uns die Suche nach einer passenden Alternative.

 

Wer wie wir mit einem 4x4 Sprinter unterwegs ist, kennt die Herausforderung: Das Fahrzeug soll zuverlässig auf der Straße laufen, gleichzeitig aber auch dort bestehen, wo der Asphalt endet. Genau hier kommen AT-Reifen (AT steht für All Terrain) ins Spiel. (AT steht für All Terrain)


Soll es ein AT-Reifen werden?

Unsere Gedanken zum Thema


Auf unseren Reisen mit „Paul“ haben wir schnell gemerkt, dass normale Straßenreifen an ihre Grenzen stoßen, sobald wir Schotterpisten, Feldwege oder Naturpfade befahren. AT-Reifen dagegen bieten durch ihr grobstolliges Profil deutlich mehr Traktion – egal ob auf Sand, Matsch oder losem Untergrund. Gerade bei einem schweren Fahrzeug wie unserem aufgelasteten Sprinter wäre das ein entscheidender Vorteil. Dazu kommt, dass die Reifen durch ihren etwas größeren Umfang ein paar Zentimeter zusätzliche Bodenfreiheit bringen. Nicht viel – aber zumindest etwas.

 

Ein weiterer Pluspunkt eines AT-Reifens ist die Robustheit. Viele AT-Reifen sind so gebaut, dass sie Laufleistungen von über 60.000 Kilometern erreichen. Für uns als Dauerreisende bedeutet das weniger Sorgen um ständigen Reifenwechsel.

 

Uddate:
Leider hat sich hat sich bei uns nicht bewahrheitet, bei uns war nach 40-50.000 Kilometer Schluss, das die Reifen dann einfach zu laut waren.  

 

Praktisch ist auch die Ganzjahrestauglichkeit:

Unser Wahl, der BG Goodrich trägt das Schneeflocken-Symbol und darf damit auch im Winter gefahren werden. Wer wie wir quer durch Europa reist, spart sich so den saisonalen Reifenwechsel, vor allen wenn man im Winter erst durch die Alpen und Pyrenäen und anschließend in den Süden fährt. Und ja - der Look spielt ebenfalls eine (kleine) Rolle. Die grobstolligen Reifen verleihen dem Sprinter schon ein markantes Offroad-Outfit.

 

Nachteile des AT-Reifens

Auf Asphalt sind AT-Reifen lauter und weniger komfortabel, das grobe Profil erzeugt Vibrationen und Fahrgeräusche. Auch die Bremswege verlängern sich im Vergleich zu klassischen Straßenreifen. Außerdem steigt durch den größeren Rollwiderstand der Kraftstoffverbrauch leicht an. 

 

Update:

Weiter kommt hinzu, dass das Geradeausfahren etwas schwerer ist. Man muss konzentrierter Fahren, da das Fahrzeug nicht mehr stur geradeaus fährt. 

 

Für uns überwiegen die Vorteile klar. Wir sind oft auf abgelegenen Wegen unterwegs, suchen Plätze abseits der großen Straßen und wollen uns nicht ständig Gedanken machen, ob der Untergrund passt. AT-Reifen geben uns die Sichheit, einfach loszufahren – egal ob Asphalt, Schotter oder Waldweg. Sie machen unseren Sprinter geländegängiger, robuster und vielseitiger. Genau das ist es, was wir für als Naturfotografen brauchen.

 

Wir haben uns entschieden:


BF Goodrich KO2


Die Suche nach passenden Reifen gestaltete sich schwieriger als erwartet, denn für die in unseren Fahrzeugpapieren eingetragene Reifengröße waren keine AT-Modelle mit geeignetem Lastindex verfügbar. Auf Empfehlung von Christian Appel vom Reifencentrum Appel in Mannheim, der selbst einen 4x4 Sprinter fährt, entschieden wir uns schließlich für den BF Goodrich KO2. Da dieser Reifen für unseren Sprinter nur in der Dimension 245/75 R16 erhältlich ist, war eine offizielle Eintragung in die Fahrzeugpapiere erforderlich.


Nicht ganz einfach:

Eintragung der neuen Reifen


Andere 4x4-Sprinterfahrer haben uns berichtet, dass die Eintragung dieser Reifen oft stark vom jeweiligen TÜV-Prüfer abhängt. In vielen Fällen wird zusätzlich eine kostenpflichtige Tachoangleichung verlangt. Der Prüfer, bei dem wir zuerst angefragt haben, erklärte uns glatt, dass eine Eintragung dieser Reifengröße für unseren Sprinter nicht möglich sei.

 

Zum Glück konnten wir auf die Unterstützung von Christian Appel zählen. Er begleitete uns mit unserem „Paul“ direkt zum TÜV in seiner Nähe – und dort erhielten wir die Eintragung ohne Schwierigkeiten und sogar ohne die geforderte Tachoangleichung.


Erste Erfahrungen:


Zunächst konnten wir den robusten Ganzjahresreifen nur auf der Straße testen. Dort überzeugte er uns sofort durch sein Fahrverhalten und war sogar leiser als der zuvor montierte Bridgestone. Auf Feldwegen und im Gelände vermittelte die widerstandsfähige Reifenflanke zusätzlich Sicherheit – wir mussten uns keine Sorgen mehr machen. Auch bei Regen zeigte der Reifen bislang keinerlei bemerkbare Schwächen.

 

Auffällig war anfangs lediglich, dass er durch die abgerundete Seitenwand etwas schwammiger auf der Straße liegt. Dieser Eindruck entsteht jedoch nur im direkten Vergleich mit anderen Reifen und verschwindet nach kurzer Eingewöhnung.

 

Da wir in der erster Zeit abseits ungeteerter Straßen kaum unterwegs waren, konnten wir zu seinem Verhalten im Gelände vorerst keine eigenen Erfahrungen machen.

 

Update:

Auf unseren Fahrten durch Skandinavien haben wir festgestellt, dass der Reifen auf dem dortigen rauen Asphalt deutlich schneller an Profil verliert.


Marokko und die Sahara


AT Reifen auf einem 4x4 Allrad Sprinter
Mit den neuen Reifen in der Sahara:

2020 waren wir in Marokko und sind dort durch Teile der Sahara gefahren. Abgelassen auf 1,5 bar gab es nie Probleme, Reifen und Allrad haben sich überall durchgewühlt.


Video



Update:

Unsere Erfahrungen nach rund 150.000 Kilometern


Inzwischen sind wir rund 150.000 Kilometer auf dem AT-Reifen gefahren. Vorne haben wir jetzt das 4. Paar, hinten erst das 3 Paar.

 

Der Grund:

Vorne benötigen wir etwa alle 40.000 bis 50.000 Kilometer ein neues Reifenpaar, während die hinteren erst nach 60.000 bis 70.000 Kilometern gewechselt werden müssen. Nach rund 45.000 Kilometern sind die Vorderreifen zwar noch nicht vollständig abgefahren, doch sie werden deutlich lauter. Die Geräuschkulisse im Fahrerhaus ist dann spürbar unangenehmer, sodass wir uns in solchen Fällen meist für einen Wechsel entscheiden. Je nach Situation lassen sich die gebrauchten Vorderreifen zunächst noch hinten montieren, sodass nur vorne neue Reifen erforderlich sind.

 

Grundsätzlich sind wir sind von dem Reifen so begeistert, dass wir uns jedes Mal wieder für diesen Reifen entschieden haben.


unsere Empfehlung beim Kauf eines Sprinters:


Wir empfehlen jedem, der sich für einen 4x4 Sprinter als Basisfahrzeug entschieden hat, diese Reifengröße gleich von vorne herein eintragen zu lassen. Damit sollte ein Umstieg auf AT-Bereifung jederzeit möglich sein.


weitere Themen:




Internet im Wohnmobil




Dinge im Wohnmobil, die wir dabei haben


Es handelt sich hierbei um einen Erfahrungsbericht und somit um unbezahlte Werbung.


ZM/7500

 

 

 

 

 

interner Zähler: 5.5.20 (1.1.25: 14768 / 1.1.12: 15227

Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.
1 Umsatzsteuerbefreit gemäß § 19 UStG (Kleinunternehmerregelung)