Internet im Wohnmobil: Welche Möglichkeiten gibt es?

So bekomme ich Internet im In- und Ausland

Ohne Internet geht heutzutage kaum noch was.

Viele täglich benutzte Dienste wie 

  • WhatsApp 
  • Online Banking,
  • Google und Co.
  • online-Navigationssysteme 

funktionieren nicht ohne eine Verbindung ins Netz. Vor allem im Ausland kann das zu Problemen führen.

 

Wir zeigen verschiedene Wege auf:

 


Grundsätzlich gibt es verschiedene Optionen, Internet im Wohnmobil zu empfangen:

  1. öffentliches oder privates WLAN
  2. über Satellit
  3. mit dem Smartphone oder Router über LTE oder 5G
  4. Roaming eSim: zusätzliche eSIM auf dem Smartphone
  5. Der pokefi, eine in Deutschland eher unbekanntes Gerät

Wir haben in den letzten Jahren Einiges ausprobiert. Hier unsere Erfahrungen:

 


1. Öffentliches oder privates WLAN nutzen


Ein Internetzugang über WLAN wird heute zwar auf vielen Campingplätzen, manchmal auch auf Stellplätzen angeboten, aber oft ist die Qualität unzureichend. Vor allen in Stoßzeiten wird das Netz dann immer schlechter. Gerade Sonntagabend oder wenn ein interessantes Fußballspiel läuft, kann man den Fernsehempfang über Wlan oft vergessen. 

 

Da wir aber so gut wie nie auf Campingplätzen unterwegs sind, mussten wir uns eine andere Lösung einfallen lassen.

 

Fazit: kostengünstig, aber ortsgebunden - kommt für uns nur ab und an in Frage.


2. Internet über Satellit


Wer in sehr abgelegenen Regionen unterwegs sind, wäre das Satelliten-Internet eine Möglichkeit.

Voraussetzung ist, dass es einen Stromanschluss im Fahrzeug gibt, damit Modem, Router und Co. funktionieren.

 

Verbraucher, die Internet über Satellit nutzen möchten, benötigen neben einer Satellitenschüssel ein Sende- und Empfangsmodul sowie ein Satellitenmodem, die zusammen einen mittleren dreistelligen Betrag kosten. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, die Peripheriegeräte zu mieten.

 

Die Preise unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Günstig allerdings ist das Ganze allerdings nicht. 

 

Wenn wir mal in Gegenden waren, in denen es kein Netz gab, haben wir auch auf Surfen verzichtet. Es ist allerdings schon ein komisches Gefühl, völlig abgeschnitten von der Außenwelt zu sein. Normalerweise hält bei uns dieser Zustand aber nicht allzu lange an - und wir fahren weiter.

 

Fazit: Zumindest für uns eindeutig zu teuer


3. Internet über LTE oder 5G


Internet über LTE oder 5G ist die einfachste und wohl verbreiteste Art, das Internet ins Wohnmobil zu holen.

 

Wenn man es nicht richtig macht, können im Ausland unerwartete Kosten auf einem zukommen.


Datennutzung innerhalb der EU

Dank des Wegfalls der Roaming-Gebühren musst man seit Juli 2017 in der EU auch keine zusätzlichen Gebühren für das Telefonieren und Nutzen von Datenvolumen zahlen. In der Regel man kann also seine normale SIM-Karte weiter benutzen und zahlt die Gebühren nach dem Inlandtarif.

 

Aber Achtung:

  • Liechtenstein, Norwegen und Island gehören nicht der EU an. Trotzdem werden diese Länder in den allermeisten Verträgen mit in das EU-Roaming eingeschlossen. Es macht Sinn, sich aber vorher schlau zu machen.
  • Auch die Schweiz und die Türkei gehört nicht zur EU. Ich hatte Veträge, in der die Schweiz mit eingeschlossen war, in meinem heutigen Vertrag gehört die Schweiz nicht dazu. Also auch hier sollte man sich vorher erkundigen.
  • Großbritannien ist aus der EU ausgetreten. Hier gibt es Sonderregelungen, die man bei seinem Anbieter erfragen sollte.

 


Schon gewusst? Fair-Use-Policy

Die Mobilfunkanbieter haben sich allerdings ein Hintertürchen offen gelassen, um bei übermäßiger Daten-Nutzung innerhalb der EU doch noch zu kassieren. Es soll verhindert werden, dass Kunden sich die EU-weit güns­tigsten Tarife der inter­natio­nalen Mobilfunk­anbieter ausgucken und mit diesen dauer­haft im Heimat­land tele­fonieren. Die soge­nannte Fair-Use-Policy soll also die über­mäßige Nutzung des Telefons und Surfen verhin­dern.

 

Was heißt das nun?

Ich habe gelesen, dass die Mobilfunkanbieter das Datenvolumen innerhalb der EU begrenzen und bei Überschreitungen Aufschläge erheben können. Hältst Du Dich längerfristig im EU-Ausland auf und surfst mehr als zu Hause, können so zusätzliche Gebühren anfallen. Dein Anbieter darf Dein Roaming-Verhalten über einen Zeitraum von 4 Monaten beobachten und Dich bei Auffälligkeiten kontaktieren.

 

Du hast dann angeblich 14 Tage Zeit, zu Deinem Telefonier- und Surfverhalten Stellung zu nehmen. Hältst Du Dich weiterhin mehr im Ausland als zu Hause auf und nutzt fleißig Dein Datenvolumen, darf der Betreiber hierfür Geld verlangen.

 

Aufschläge für Datenvolumen

  • 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024 - 1,55 EUR pro Gigabyte
  • 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2025 - 1,30 EUR pro Gigabyte
  • 1. Januar 2026 bis 31. Dezember 2026 - 1,10 EUR pro Gigabyte
  • 1. Januar 2027 bis 30. Juni 2032 - 1,00 EUR pro Gigabyte

Um der Fair-Use Problematik aus dem Weg zu gehen und abzusehen ist, dass wir in einem Land viel Datenvolumen benötigen (Arbeiten, Fernsehen ...) , kaufen wir uns oft vor Ort eine Prepaid Karte des Landes für unseren Router. Die Tarife im Ausland sind meist deutlich günstiger als die Tarife in Deutschland. Neuerdings gibt es allerdings auch die Möglichkeit eine eSIM mit Datenvolumen zu nutzen (mehr dazu: siehe unten) .


Internet außerhalb der EU

Internet im EU-Ausland ist extrem teuer. Hier sollte man auf Internet über seinen Vertrag verzichten und sich eine landeseigene Prepaid-Karte kaufen. Das ist in der Regel kein großes Problem, touristische Länder sind darauf vorbereitet.

 

Eigene und nur gute Erfahrungen haben wir in Marokko, Albanien und Montenegro gemacht.

 

Anmerkung für den westlichen Balkan:

Es gibt scheinbar so etwas wie ein "Balkan-Roaming". Prepaid-Karten aus einem Land funktionieren auch in anderen Westbalkan Staaten.

Die SIM Karten sind echt billig. So haben 500 GB in Montenegro ca. 15 EUR gekostet. Die Karte hat dann auch in den anderen Ländern funktioniert. Aber Achtung: Tethering, also das Herstellen eines Hotspots und Teilen des Datenvolumens auf andere Geräte funktionierte bei uns zumindest nicht, d.h. die Karte funktioniert nur in dem Gerät, indem sie steckt.

 

Fazit: LTE oder 5G gibt es fast überall und ist unser Favorit.


4. Welche Geräte kann ich für LTE oder 5G nutzen?


Smartphones, Tablets ...

Die meisten heutigen Mobilfunkverträge haben eine Kontingent an Datenvolumen oder sogar eine Internet-Flatrate. Wer einen solchen Vertrag hat, für den ist dies die einfachste Möglichkeit zumindest in Deutschland und in den Ländern der EU.

 


Internet im Ausland:

die Roaming-eSIM

Was ist eigentlich eine eSIM?

Infobox:

Eine eSIM ist eine digitale SIM, die es Dir ermöglicht, einen Mobilfunktarif eines beliebigen Mobilfunkanbieters in z.B. einem Smartphone zu aktivieren. Es ist quasi eine 2. SIM auf Deinem Handy mit z.B. einem ausländischen Datenvolumen .Eine eSIM funktioniert genauso wie eine physische SIM-Karte, nur eben digital.

 

Wer sein Smartphone für das Surfen im Internet nutzen möchte, kann also zusätzlich zur physischen SIM-Karte seines deutschen Mobilfunkanbieter eine weiter eSIM mit einem Datenvolumen für das entsprechende Ausland installieren. Mit diesen sogenannten Roaming- oder Travel-SIMs surfst Du im Ausland oftmals günstiger als mit Deiner SIM-Karte Deines heimischen Mobilfunkanbieters, die Du aber weiterhin z.B. zum Telefonieren nutzen kannst.

 

Mittlerweile unterstützen viele neue Smartphones eine eSIM, aber leider noch nicht alle.

 

Hast Du ein eSIM-fähiges Gerät, kannst du loslegen:

Du kaufst Dir am besten im Vorfeld der Reise ein Datenpaket für das Land, den Kontinent in das Du reisen möchtest. Es gibt Firmen, die Datenpakete unterschiedlicher Art für viele Länder der Welt anbieten. Die Preise variieren je nach Datenpaket, Gültigkeitsdauer und auch die Möglichkeit, einen Hotspot zu bilden und das Datenvolumen mit einem anderen Gerät (Notebook) zu teilen. Bei unbegrenzten Datenvolumen ist die Hotspot-Funktion in der Regel gesperrt.

 

Die Anbieter arbeiten mit unterschiedlichen Konzepten. Hier einige Beispiele:

 

Holyfly

  • unbegrenztes Datenvolumen in (kurz-) befristeter Zeit

Airalo

  • hier kauft man ein bestimmtes Datenvolumen, das aber nur eine bestimmte Zeit gültig ist.

Surfroam

  • hier kauft man kein Datenvolumen, sondern zahlt für jedes verbrauchte Kilobite

BNESim

  • bietet GB-Pakete mit sehr langer Laufzeit. Diese App nutze ich auf meinem Smartphone.

 

WhatsApp:

Deine WhatsApp Nummer bleibt bei der Nutzung einer eSIM im Smartphone in der Regel unverändert, Du kannst also weiter per WhatsApp kommunizieren.

 

Wir haben uns für die BNESim entschieden, die App heruntergeladen und das Datenpaket Europa mit 3 GB bestellt (fanden wir kurioserweise, als wir die Schweiz aufgerufen haben). Hier muss man darauf achten, dass man bei der Auswahl einen einmaligen und sich nicht verlängernden Tarif auswählt. Beim Bestellvorgang wurden wir gefragt, ob wir eine eSIm oder normale SIM haben wollten, bezahlt haben wir dann mit einer Debit-Karte (obwohl eine Kreditkarte gefordert wurde). Die App ist leider nur in englisch und nicht wirklich übersichtlich, aber grundsätzlich ging alles problemlos. Sogar die Installation der eSim ging völlig automatisch.


LTE / 5G Router

Es gibt kleine, mobile Router mit einem Akku, die sehr wenig Strom verbrauchen und so deine Batterien nicht allzu stark belasten. Strom ist schließlich knapp, wenn du nicht am Landstrom hängst.

 

Wir haben sogar zwei Router an Bord. Als Ersatz-Router nutzen einen ausrangierten Router im Wohnmobil. Mit Hilfe eines 12 Volt Netzteil braucht man keine 230 Volt und der Router läuft rund um die Uhr.

 

Viele der kleinen, mobilen Router haben zwei Antennenanschlüsse. Damit kannst du unter Umständen zwei Antennen anschließen. Die Antennen auf dem Dach sorgen für deutlich besseren Empfang unterwegs. Auch gibt es Gerät mit LAN-Anschluss. Hier kann man dann über ein LAN-Kabel Gateways oder eine VPN-Router anschließen.

 

Die Preisspanne ist groß, sie fängt bei 50 EUR an und geht bis an die 1.000 EUR.

 

Hier zwei Beispiele dazu:


Teurer Router:

Sehr beliebt bei Wohnmobilisten, die auch länger unterwegs sind, ist der NETGEAR Nighthawk 5G Router mit SIM-Karte und WiFi 6.

 

Dieser Router ist empfängt LTE und 5G und hat eine Downloadgeschwindigkeit bis zu 4GBit/. Das ist eine bis zu 7x schnellere Geschwindigkeiten als 4G LT. Er bietet einen Hotspot für bis zu 32 Geräte. Seine Akku-Laufzeit liegt bei rund 13 Stunden.

 

Wer Interesse an dem Gerät hat, kann es sich bei Amazon hier anschauen. Es gibt zwei Modelle:

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kostengünster Router

Dieser kleine, mobile Router ist kostengünstig, reicht aber in den meisten Fällen für das Wohnmobil aus. Es ist ein Nachfolger von dem Gerät, das wir seit einigen Jahren im Fahrzeug haben.

 

Hier kann man ihn sich bei Amazon anschauen:

Einen Unterschied gibt es doch:
unser Router hat einen LAN-Anschluss, an dem wir unseren VPN Router Shellfire Box 4K VPN Router* anschließen können.

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VPN-Tunnel

 

Infobox: Was ist ein VPN-Tunnel?

VPN steht für "Virtual Private Network" und beschreibt die Möglichkeit eine geschützte Netzwerkverbindung unter Nutzung öffentlicher Netzwerke aufzubauen. Ein VPN verschlüsselt Deinen Internetverkehr und verschleiert Deine Online-Identität. Damit erschwerst Du es anderen, Deine Spuren im Internet zu verfolgen und Daten zu stehlen.

Shellfire VPN Router im Wohnmobil nutzen
unser Shellfire VPN Router

Wir haben uns für die Nutzung eines VPN Tunnels entschieden, der gleichzeitig auch alle Geräte im Wohnmobil schützt.

 

Es ist ein kleines, Streichholzschachtel großes Gerät, das an den Router angeschlossen wird und ein eigenes, sicheres WLAN produziert. Strom bekommt der kleine Router über einen USB-Anschluss:

 

Shellfire Box 4K VPN Router*

 

Der VPN nutzt uns auch beim Fernsehen. Sind wir im Ausland unterwegs und wollen oder können nicht die Satelliten-Schüssel nutzen, schauen wir Fernsehen über das Internet und das am besten über den VPN-Tunnel, denn dann sind alle Sendungen der deutschen Sendern zu empfangen.

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Dein Fernseher ist nicht internetfähig?

Wer im Ausland über das Internet Fernsehen möchte, braucht einen internetfähigen Fernseher oder einen Stick, der den Fernseher internetfähig macht.

 

Wir nutzen dazu den Amazon Fire TV Stick, den wir gebraucht im Netz gekauft haben. Schnell wird man feststellen, dass man im Ausland nicht alle Sendungen sehen kann.

Ist der Stick allerdings mit dem WLAN des Shellfire Box 4K VPN Router* verbunden, hat man diesbezüglich keine Probleme mehr.

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5. Roaming Hotspot - Internet in über 100 Ländern

Mit einem Gerät und einem Vertrag Internet in über 100 Länder


Ein Roaming Hotspot, z.B. der Firma Pokefi ist ein kleiner Router mit integrierter SIM, die in über 100 Ländern zum Surfen genutzt werden kann. Das Interessante bei Pokefi ist die lange Laufzeit der Datenpakete. Es gibt Datenpakete, die erst nach 10 Jahren verfallen!

 

Der Router von Pokefi wird mit einem Datenpaket von 5 GB, nutzbar in den über 100 Ländern,  ausgeliefert und kommt für rund 160 EUR aus Hongkong und wird von dort aus auch nach Deutschland versandt. Bezahlen kann man per paypal.

 

Datenvolumen können natürlich nachgebucht werden. So kostet zum Beispiel die Verlängerung des Datenpakets, das mitgeliefert wurde (

  • 5GB, Laufzeit 2 Jahre, Nutzung in über 100 Länder): 15 US$ oder
  • 5 Tage Flatrate in über 100 Ländern: 15 US $

Wir haben Freunde aus Schweden, die den Pokefy haben und total zufrieden damit sind. Sie meinen, dass es immer ein gutes Gefühl ist, überall gleich Netz zu haben, wenn man in ein fremdes Land fährt. Auch wenn man nur ein Land durchquert und es keinen Sinn macht eine Internetkarte zu kaufen, wird der Pokefy genutzt.

 

Es gibt auch andere Roaming Hotspots von anderen Anbietern.


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