Fazit unserer Marokko-Reise und Reisetipps

Unsere Erfahrungen und alles, was uns so aufgefallen ist:

Anfang Januar starteten wir nach Marokko mit dem Ziel, uns einen ersten Eindruck von Land und Leuten verschaffen.

 

Hier unser Fazit und Tipps:



Klima und Reisezeit


Marokko hat ein sehr vielfältiges Klima. Es reicht von mediterran an der Nordküste über atlantischen Einfluss an der Westküste bis zu Wüstenklima im Landesinneren. Das bedeutet, dass man zu jeder Jahreszeit ein gutes Fleckchen findet.

 

Im Winter oder Frühling flieht man in die Sonne. In dieser Zeit bietet sich eine Wüstentour an, aber auch das Wetter an der Küste ist sehr angenehm. 


Frühling und Herbst eignen sich für Touren in die großen Städte. In unserem Hochsommer findet man im Atlasgebirge Möglichkeiten zum Klettern.


Führerschein


Obwohl Marokko bekanntlich außerhalb Europas liegt, ist der nationale deutsche Führerschein für einen Aufenthalt bis zu einem Jahr ausreichend.


Die Einreise


Die Ein- und Ausreise empfanden wir als sehr unproblematisch. Bei der Einreise hat man sogar unsere Hundepapiere überprüft, obwohl die Einreise eines Hundes völlig unproblematisch ist, nur der Ausreise aus Marokko, also in die Einreise in die EU kann es beim Hund Probleme geben. Hier sollte man sich genau erkundigen, welche Impfungen und Papiere der Hund dabei haben sollte. Wenn da was schief läuft, bleibt der geliebte Vierbeiner erst einmal in Marokko.

 

Was man wissen sollte ist, dass das Wohnmobil bei Ein- und Ausreise komplett geröntgt wird. Wir hatten allerdings Glück und wurden weder bei der Ein- noch bei der Ausreise durchleuchtet, jedesmal waren die Geräte defekt - hieß es.

 

Für die Einreise nach Marokko aus Deutschland ist ein Reisepass notwendig. Dieser muss bei der Einreise noch mindestens bis zur Rückreise gültig sein.

 

Nach der Einreise darf man maximal 90 Tage bleiben, danach benötigt man ein Visum. Impfungen sind für Deutsche nicht vorgeschrieben.

 

Das sollte man im Hinterkopf haben:

Das Auto, das man eingeführt hat, muss bei der Ausreise auch wieder ausgeführt werden. Andernfalls wird die Ausreise verweigert und es drohen hohe Zollstrafen.

 

alle Angaben ohne Gewähr

Achtung Drohnenbesitzer

Das Einführen von Drohnen ist verboten. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt und das Fluggerät wird beschlagnahmt. Also die Drohne lieber zuhause lassen.


Kulturschock


In den ersten Tagen war es schon sehr ungewohnt, durch die Straßen und Medinas der Dörfer und Städte zu schlendern, Einkaufen zu gehen, einen Kaffee zu trinken oder sogar ein Restaurant zu besuchen. War es doch alles doch so ganz anders. Doch das komische Bauchgefühl änderte sich schnell. Es dauerte nicht lange und man spürte die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen.


Sicherheit


Marokko ist ein sicheres Reiseland. Laut Travel Risk Map von International SOS liegt Marokko mit Blick auf die Sicherheit als Reiseland auf dem gleichen Niveau wie die meisten europäischen Länder.

 

Wir hatten nie das Gefühl, das uns etwas passieren könnte. Sogar, wenn wir quasi als einziger Tourist über einen Markt geschlendert sind, wurden wir einfach nicht beachtet.

 

Schnell gewöhnten wir uns an die vielen Polizeikontrollen. Die gehören zum Alltag. In der Regel befindet sich immer vor und hinter einem Ort ein Polizeiposten. Was heißt kontrolliert? Wie sind immer durch gewunken worden.

 

Marokko tut viel für die Sicherheit. Trotzdem besteht immer ein gewisses Risiko. 2018 wurden zwei Touristinnen auf einer Wandertour im Atlasgebirge Opfer eines Gewaltverbrechens mit terroristischem Hintergrund. Man sollte also schon eine gewisse Vorsicht walten lassen:

  • richtig gekleidet sein: offenes Haar, knappe Kleidung und nackte Haut sind für viele Marokkaner eine Aufforderung zur Anmache.
  • Sich nicht weit von den Straßen entfernen
  • Offroad-Touren, Wander-Touren u. ä. besser in der Gruppe registrierten Reisführern machen

Es gibt auch gefährliche Ecken in Marokko. So wird das Reisen in das Gebiet der Westsahara und in die unmittelbare Grenzregion mit Algerien dringend abgeraten. Aber diese Gegenden waren auch nicht unser Ziel.

 

Gelegenheit macht Diebe
Wie in allen anderen Ländern auch, besteht bei touristischen Attraktionen, Ansammlungen von vielen Menschen, aber auch in Stadtzentren eine erhöhte Gefahr, überfallen oder bestohlen zu werden. Auch hier sollte man entsprechend vorbereitet sein. Wir haben aus diesem Grund verschiedene, diebstahlsichere Fototaschen und Handtaschen dabei. Auch unsere Kameras haben wir an speziellen, sicheren Gurten. Wer mehr darüber erfahren möchte, ist hier richtig.

 

Man sollte - wie überall auch -  immer vorbereitet sein. Mehr über Sicherheit im Wohnmobil gibt es hier:


Ärztliche Versorgung


Wir haben Gott sei Dank keinen Arzt gebraucht. Wir haben gehört, dass in den Städten die ärztliche Versorgung durch aus gut sein soll. In den ländlichen Gebieten ist die Ärztedichte erwartungsgemäß wohl eher gering.

 

Apotheken gibt es in jedem größeren Orte. Auch sind im Notfall private Krankenhäuser durch ihrer bessere Ausstattung und Hygiene den staatlichen Einrichtungen vorzuziehen.


Tipp:

Unsere Bordapotheke wird vor jeder Reise intensiv gecheckt.


Vorbeugen


Trotzdem sollte man vorbeugen. Es kann nie schaden, seinen Impfschutz vor der Reise zu überprüfen bzw. aufzufrischen. Impfungen, Hepatitis A / B, Tetanus, Polio und Diphtherie machen immer Sinn, da wir Wohnmobilfahrer auch viel in der Natur unterwegs sind, sollte man (nicht nur in Marokko) über eine Tollwutimpfung nachdenken.

 

Schnell fängt man sich eine Magen-Darm-Erkrankung in Marokko ein. Es gibt ein paar Tipps, wie man das vermeiden kann. Wie in vielen Ländern auch sollte man mit Leitungswasser vorsichtig sein. Am besten man nutzt nur gekauftes Wasser. Achtet aber bitte beim Kauf darauf, dass die Flaschen versiegelt sind. Uns ist selber aufgefallen, dass in kleinen Läden auch unversiegeltes Wasser verkauft wird.

 

Wir Wohnmobilfahrer sollten uns angewöhnen, auch die Zähne mit dem gekauften Wasser zu putzen. 


Auch bei Obst sollte man aufpassen - lieber vor dem Essen schälen! Auch beim Eis in Getränken vor auf dem Land sollte man Vorsicht walten lassen.


Wie verhält man sich am besten in Marokko?


Kleidung:

Kurze Hosen sind außerhalb der Strände und Badepromenaden unpassend. Die Oberbekleidung der Männer sollte Ärmel haben und die Hose über die Knie gehen. Bei Frauen sollten Arme und Beine bedeckt und sie sollten ein Kopftuch zu tragen. Shorts und Top sind nicht angebracht. 


Am Eingang werden die Schuhe ausgezogen.

 

Alkohol:

Der Islam verbietet Gläubigen den Konsum von Alkohol. Daher sollte man in der Öffentlichkeit Vorsichig mit dem Genuß sein. Restaurants und Bars haben in der Regel eine Schankgenehmigung.

 

Fotografieren:

Beim Fotografieren von Einheimischen sollte man Respekt zeigen und fragen. Auch ein kleines Trinkgeld kann nicht schaden. Militärische Einrichtungen, Staatsgebäude und Polizei sind für Fotografen tabu.

 

Bettelnde Menschen und Kinder

Anstelle zur Schule zu gehen, werden viele Kinder von ihren Eltern auf die Straßen zum Betteln geschickt. Erfolgreiche Kinder gehen wieder zum Betteln, die Schule rückt dann in den Hintergrund Daher sollte man hier eher nichts geben.

 

Anders ist es bei älteren Menschen. Da das Sozialsystem in Marokko nicht sehr gut ist, hat hier Solidarität einen sehr hohen Stellenwert. Kranken und älteren Menschen sollte man durchaus etwas geben. 

 

Feilschen

Feilschen gehört in Marokko beim Einkauf auf dem Markt dazu. Gerade bei Händlern am Straßenrand,  in den Souks der Medina oder in kleineren Läden wird gefeilscht, sogar wenn Preise ausgezeichnet sind. Aber wie weit kann man gehen? 15-20% gehen meistens, wer gut ist, bekommt 30%, mehr wird schwierig, aber nicht unmöglich! 


Ausnahmen sind Lebensmittelgeschäfte und Restaurants. Hier wird nicht gefeilscht.

 

Trinkgeld:

Wir haben Trinkgeld in Restaurants und anderen Dienstleistungen gegeben. Wir haben die Beträge meist um ca. 10% aufgerundet.

 


Campingplätze und Stellplätze


Auch gibt es überall im Land Campingplätze und Stellplätze. Marokko ist auf uns Touristen eingestellt und man findet eigentlich immer ein Plätzchen. Und noch eins:

 

Marokko ist auch mit einem normalen Wohnmobil einfach zu bereisen.

 


Offroad-Fahren


Offroad zu fahren ist kein Muss! Keiner muss zwingender Weise so wie wir durch die Wüste oder offroad über das Atlas-Gebirge. Es gibt immer Alternativen.

 

Leider wird unsere Reise jäh durch die Corona-Krise beendet. Im Gegensatz zu einigen Freunden und Bekannten können wir Afrika allerdings noch rechtzeitig in Eigenregie verlassen, bevor die Fährverbindungen eingestellt werden.

 

Auch wenn unsere Reise ein so plötzliches Ende fand - es war eine tolle Tour. Wir sind gekommen, um herauszufinden, ob uns Marokko gefällt. Nach rund vier Wochen können wir das ganz klar mit "Ja" beantworten. Wir werden wiederkommen.

 


Internet


Internet in Marokko ist wirklich einfach. Wir sind in einen Marokko Telekom-Shop gegangen und haben eine entsprechende SIM Karte. Die Läden sind darauf vorbereitet, denn wahrscheinlich alle Touristen benötigen solch eine Karte. 

 

Andere Möglichkeiten und mehr über das Internet im Wohnmobil gibt es hier:


Mit Hund reisen


Marokko ist ein tolles Land mit wunderschönen Landschaften und freundlichen Menschen. Auch unser Hund war entgegen aller Warnungen immer herzlich willkommen. 

 

Wir haben auch viele streunende Hunde, teils in kleineren Gruppen gesehen. Obwohl wir unseren Hund dabei hatten, haben diese immer einen großen Bogen um uns gemacht. Vorsicht ist hier sicherlich aber angebracht.


Schattenseiten


Eine davon sind das fehlende Umweltbewusstsein, dass sich in der Menge an (Plastik-)Müll, der leider allerorts zu finden ist, widerspiegelt. Die große Polizei- und Militärpräsenz macht deutlich, dass hier andere Regeln gelten als in Europa. Wir haben uns aber auf der ganzen Reise nie unsicher gefühlt.

 

Alle Informationen sind ohne Gewähr. Jeder sollte sich vor der Einreise am besten selber informieren.


Marokko - wir kommen wieder



Es gibt den Bericht auch als pdf:



N23/10.400

 

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.