ein paar Tage alleine in den Bergen

Die abruzzischen Apenninen, oft auch nur Abruzzen genannt, sind Teil des fast 1500 Kilometer langen Gebirgszugs Apenninen, der sich durch fast ganz Italien zieht. In der gleichnamigen Region in Mittelitalien gelegen, beeindrucken die Abruzzen mit hohen Bergen, malerischen Dörfern und einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Zu den beeindruckendsten Gipfeln gehört der knapp 3000 Meter hohe Corno Grande im Gran Sasso-Massiv, der höchste Berg des Apennin.
Unsere Route:
Wir starten unser Tour mittelitalienischen Umbrien.
Assisi

Wir starten in Assisi in Umbrien. Die Stadt ist nicht nur für ihre mittelalterliche Altstadt sondern auch als Pilgerstädte bekannt. Hier wurde um 1180 Franz von Assisi, der Gründer des Franziskanerordens und hier liegt der katholische Heilige in der Basilika San Francesco auch begraben.
Wohnmobilstellplatz:
- Assisi Sosta Camper: kostenpflichtige Stellplätze auf gemischtem (Bus-)Parkplatz
(GPS 43.07819, 12.60177) - weitere kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze auf Agritourismos in der Umgebung
Nationalpark Monti Sibilli
Wir befinden uns nun in den Monti Sibillini, den sibillinischen Bergen, die wie die Abruzzen einen Abschnitt der Apeninnen bilden. Hier befindet sich auch der 1993 gegründete Nationalpark Monti Sibilli, der die beeindruckende Flora und Fauna der Region schützt.
In den Orten längs unseres Weges herrscht rege Bautätigkeit. Wir wundern uns, was hier los ist? Entsteht hier ein neues Ferienzentrum? Nein, man kämpft in der Region tatsächlich immer noch mit den Zerstörungen durch die verheerende Erdbebenserie im Jahr 2016.
Von August bis Oktober 2016 bebte hier wiederholt die Erde; fast jedes Haus wurde beschädigt. 300 Menschen kamen ums Leben, es gab zahlreiche Verletzte. 48.000 Menschen wurden obdachlos und 2,5 Millionen Tonnen Schutt mussten weggeschafft werden.
Vom Erdbeben zerstört:
Visso
Die kleine Stadt Visso wurde am schlimmsten durch das Beben am 30. Oktober 2016 getroffen, dessen Epizentrum nur 30 Kilometer von Visso entfernt lag. Lange schien Visso eine Geisterstadt zu bleiben.
Heute aber wird auch hier fleißig gebaut. Darüber hinaus wurden in und um Visso drei offizielle Wohnmobilstellplätze angelegt. Zwei davon sind wirklich schön gelegen, einer ist zumindest derzeit umringt von Baustellen. Wir wählen den Platz, der sowohl eine schöne Lage als auch Mobilfunkempfang (der ist ansonsten im Ort nämlich (noch) ziemlich schlecht) zu bieten hat.
Unser Wohnmobilstellplätz:
- Visso: Area SOSTA CAMPER, oberhalb des Dorfes, mit VE (GPS 42.94326, 13.08586)
Norcia
Auch unser nächster Stopp, die Gemeinde Norcia, wurde von den Erdbeben 2016 stark in Mitleidenschaft gezogen. Norcia gehört zwar zur der Vereinigung "Die schönsten Orte Italiens", die Wiederaufbaumaßnahmen dauern aber auch hier bis heute an.
Bei unserem Besuch sind viele Gebäude von riesigen Gerüsten umgeben. Nichtsdestotrotz lohnt ein Spaziergang durch den niedlichen Ort. Norcia ist die Heimat von Benedikt von Nursia und so erinnert
hier vieles an den katholischen Heiligen und Begründer des Benediktinerordens, der in Norcia um 480 geboren wurde. In einem Café an der Piazza San Benedetto lassen wir uns ein typisch
italienisches Frühstück bestehend aus Cappuchino und einem Cornetti, einem fluffigen italienischen Hörnchen, schmecken.
Unser Parkplatz:
- Norcia: vor der Stadtmauer auf gemischtem Parkplatz (GPS 42.79131, 13.09195)
Ascoli Picenso
Wir verlassen nun Norcia und folgen der Strada Statale (Staatsstraße) SS4 in Richtung Osten. In Ascoli Picenso unternehmen wir einen kurzen Abstecher in den historischen Stadtkern, der auch als "Stadt der 100 Türme" bekannten Stadt.
Nach der Ruhe der letzten Tage ist uns der Trubel in der fast 50.000 Einwohner zählenden Stadt zu viel und so beschränken wir uns mit einen Blick durch die Windschutzscheibe und ein Foto der berühmten Ponte de Cecco, einer um 25 v. Chr. unter Kaiser Augustus erbauten Bogenbrücke.
Parkplatz für Wohnmobile
- Ascoli Picenso: Sosta Camper
kostenpflichtig, zentral
(GPS 42.85238, 13.58238)
Unsere weitere Reise soll uns abseits der Küste mautfrei (über Maut in Italien: hier) durch das Inland führen und so biegen wir wenig später auf eine kleinere Straße ab, die uns nach Süden in das Ziel unserer Tour, die Abruzzen führt.
Villa Celiera
Unseren heutigen Platz für die Nacht finden wir in der kleinen Gemeinde Villa Celiera in der Provinz Pescara. Sie liegt am Rand des Gran Sasso e Monti della Laga National Park und hat etwa 500 Einwohner.
Hoch über dem Ort wurde hier neben der kleinen Kirche Chiesa Regina Coeli ein, zumindest nach unserer Ansicht, perfekter Wohnmobilstellplatz eingerichtet. Wir verbringen die Nacht einsam, sehr ruhig, dafür aber mit grandiosem Panoramablick. Für die, die ihn benötigen, gibt es hier sogar Strom.
Unser Wohnmobilstellplatz:
- Villa Celiera:
kostenfreier Wohnmobilstellplatz mit Strom, Müll, beleuchtet
(GPS 42.38580, 13.86504)
Leider neigen sich unsere Vorräte dem Ende zu. Da sich hier in den Bergen nur wenige Einkaufsmöglichkeiten bieten, fahren wir in die Universitätsstadt Chiete zum Einkaufen. Frisch betankt und mit Lebensmitteln versorgt geht es nun weiter in Richtung Süden.
Wölfe, Braunbären, Gämsen, Steinadler
Nationalpark Majella

Unsere Route führt uns nun entlang des 1991 eingerichteten Parco nazionale della Majella, der Wölfe, Braunbären, Gämsen, Steinadler, viele andere Tiere und darüber eine reiche Flora beheimatet.
In dem kleinem Ort Fara de San Martino verlassen wir die Durchgangsstraße und fahren in Richtung Berge. Unser eigentliches Ziel ist aber die Schlucht die Schlucht San Martino an deren Ende sich die Ruine eines Klosters befindet.
Fun Fact:
Am Ortsausgang von Fara San Martino kommen wir an zwei Industrieanlagen vorbei. Die Marken kommen uns bekannt vor und so starten wir eine Recherche im Netz. Direkt benachbart produzieren hier
mitten im Nichts zwei bekannte Nudelmarken. Es sollen hier sogar noch zwei weitere Nudelhersteller ansässig sein und so gilt die Gemeinde als die Hauptstadt der Pasta.
Gole di San Martino
Wir parken auf dem Parkplatz vor dem Eingang zur Schlucht. In der Ferne heuren wir ein Heulen, dass uns an Wölfe denken lässt.

Eine kurze Wanderung führt uns gut ausgeschildert erst über Geröll und dann durch eine extrem schmale tiefe Schlucht bevor wir nach etwa 15 Minuten Fußweg die Einsiedelei Abbazia di San Martino in Valle, deren Geschichte sich bis ins 900 Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Leider ist die Anlage bei unserem Besuch im Januar verschlossen und wir müssen uns mit einem Blick über die Mauer begnügen. Auf dem Rückweg registrieren wir aus dem Augenwinkel an den Stellhängen eine Bewegung. Sind das etwa die Wölfe, die wir zuvor gehört haben? Glücklicherweise sind es aber "nur" einige Gämsen, die da gelenkig und trittsicher unterwegs. Gänsehaut pur.
Unser Parkplatz:
- Fara de San Martino, gemischter Parkplatz, in der Saison kostenpflichtig (GPS 42.08780, 14.19914)
Zum Abschluss des Tages wollen wir nun eine römische Ausgrabungsstätte besuchen. Hier hoffen wir auch, einen Platz für die Nacht zu finden. Dafür verlassen wir erneut die Hauptstraße und folgen einen einem kleinen, extrem engen und steilen Weg in Richtung Osten. Die Strecke ist gut ausgebaut und so denken wir uns nichts Böses, bis wir nach etwa 15 km konzentrierter Serpentinenfahrt vor einer Straßensperre stehen. Hier geht es für uns heute nicht weiter. Es heißt also umdrehen und den ganzen anstrengenden Weg wieder zurückfahren.
in Rivisondili
Wintercamping in Süditalien
Die Hauptstraße führt uns nun weiter in Richtung Süden. Im Ort Rivisondili finden wir heute zwar nicht die ersehnte Wärme, dafür aber auf 1200 m Höhe einen Übernachtungsplatz im Schnee.
Unser Wohnmobilstellplatz
- Rivisondili: Parkplatz am Sportplatz, kostenfrei (GPS 41.86673, 14.06587)
Marjella Geopark UNESCO
Heute wollen wir den römischen Ruinen eine zweite Chance geben und so fahren wir ein Stück der am Vortag zurückgelegten Strecke wieder zurück. Die Straße führt durch den Marjella Geopark und so entdecken wir heute bei Tageslicht einige Infopunkte, die uns mehr über die Geologie, aber auch die Flora und Fauna des Parks erzählen.
Entlang der Straße eröffnen sich immer wieder traumhafte Aussichten auf malerische Dörfer und schneebedeckte Gipfel.
Außerhalb von Palena kommen wir an einem Bärengehege vorbei. Hier ist im Winter allerdings nicht viel los. Die Bären befinden sich in der Winterruhe.
Unser Parkplatz:
- Bärengehege (GPS41.98080, 14.13856)
frei zugänglich
Juvanum Parco Archeologico
Unsere Alternativstrecke bringt uns ohne große Anstrengungen zum Parkplatz des archäologischen Parks Juvanum. Das angrenzende Museum scheint dauerhaft geschlossen zu sein, die Außenanlage der römischen Stadt ist aber gepflegt und frei zugänglich.

Tafeln informieren über die Geschichte der vermutlich bereits im 3. Jahrhundert vor Chrisit vom Stamm der Samniten gegründeten Stadt und die baulichen Elemente (Theater, Tempel, Forum, Wohngebäude etc.) der Siedlung. Nebenan befindet sich ein Picknickplatz, der in der Saison sicherlich attraktiv ist.
Unser Parkplatz:
- Montenerodomo: Parkplatz vor dem Ausgrabungsgelände, kostenfrei
(GPS 41.99440, 14.25188)
Weinregion rund um ...
Gissi
Wir orientieren und jetzt ostwärts in Richtung Küste bevor wir diese Etappe unserer Italienrundreise in dem kleinen Ort Gissi beschließen. Die Gemeinde liegt in der Weinregion Abruzzen, genauer gesagt in der Provinz Chieti. Die Region ist bekannt für ihre hochwertigen Weine, insbesondere den Montepulciano d'Abruzzo, der in Gissi und Umgebung angebaut wird.

Der kleine Wohnmobilstellplatz des Ortes liegt zentral, bietet aber trotzdem einen wunderschönen Blick ins Tal.
- offizieller Wohnmobilstellplatz auf Rasen mit Panoramablick, VE, Strom
(GPS42.01767, 14.54274)
Hier geht unsere Reise durch Süditalien weiter:
Unsere Reiseziele in Italien:
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N25/10.300
Besuche seit 25.1.25