Über Maut, Stellplätze, Freistehe und vieles mehr ...

Italien ist für uns Deutsche eines der wichtigsten Reiseländer, also auch für uns Wohnmobilfahrer. Hier unsere Erfahrungen und Reisetipps und was uns noch so aufgefallen ist:
Beste Reisezeit:
- Über Ostern noch Norditalien sollte man sich überlegen, alles voll, hauptsächlich mit Deutschen
- Über Pfingsten ist in Italien alles unterwegs, was Räder hat und die Stellplätze sind voll.
- Italiener verbringen oft das Wochenende mit der Großfamilien und mehreren Wohnmobilen auf Stellplätzen vor der Stadt, bauen Wagenburgen und haben viel Spaß.
- Wer nicht im Hochsommer fahren muss, sollte Im Frühjahr oder im Herbst fahren. Auch der Winter hat seinen Reiz.
Daran muss man sich gewöhnen:
- Italiener lieben "Kuschelparken" auf Stellplätzen - wir nicht!
- Verkehrsschilder sind eher gut gemeinte Tipps und keine Vorschriften
Einkaufen
- es gibt kein vernünftiges Brot in Italien, wenn dann nur im Supermarkt oder im Lidl.
Autofahren
Straßen:
- Die meisten italienischen Autobahnen sind gebührenpflichtig. Für einige grenzüberschreitende Autoverladungen und Tunnels sind ebenso Gebühren zu zahlen. Mailand, Bologna und Palermo erheben eine City-Maut. Schnellstraßen kosten keine Maut. (mehr über die Maut siehe unten)
- Viele kleinere Straßen sind in einem schlechten Zustand und mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50 oder sogar 30 km/h belegt. Auch geht es manchmal über Kilometer ohne ersichtlichen Grund nur mit 30 km/h voran - allerdings nur für uns Ausländer. Den Italienern interessiert das kaum. Sie wissen, wo die farbigen Kästen mit den Fotoapparaten an der Straßenseite stehen - wir nicht.
Grüne / blaue Straßenschilder
- Blaue Schilder mit weißer Schrift zeigen Bundes- und Provinzstraßen an. Sie sind mautfrei
- Grüner Schilder weisen auf Autobahnen hin. Sie sind meist mautpflichtig, es gibt aber auch mautfreie Abschnitte.
Blitzer
- Es gibt viele Blitze in Italien, vorwiegend aber in den Ortschaften. Es sind meist orange, aber aber blaue Kästen, die an der Straßenseite stehen. Oft zeigt ein runder Aufkleber die Geschwindigkeit an, die dort gilt.
Verkehrsschilder
- Je weiter man gen Süden kommt, bekommt man das Gefühl, dass Straßenschilder nur gut gemeinte Tipps sind. Egal ob Stoppschilder, Halteverbote oder Tempolimits - dran halten tut sich im Süden kaum einer.

- manchmal denkt man, man fährt verbotener Weise in eine Straße hinein, nur bei genauem Hinschauen sieht man, dass es sich um ein verblichenes Tempolimit handelt.
Maut in Italien
In Italien funktioniert die Maut auf Autobahnen etwas anders, als in anderen Ländern. Früher war es einfach: auf die Autobahn fahren, Ticket ziehen, bei der Ausfahrt bezahlen. Das ist heute leider nicht mehr so. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Mautgebühren
- Berechnung: Die Gebühren basieren auf der zurückgelegten Strecke und der Fahrzeugklasse.
- Fahrzeugklassen: Es gibt verschiedene Klassen für Pkw, Lkw und Wohnmobile, die sich nach Achsenanzahl und Höhe des Fahrzeugs richten.
Mautsysteme
- Geschlossenes System: Ein Ticket wird bei der Einfahrt auf die Autobahn gezogen und die Maut bei der Ausfahrt bezahlt. Die Gebühr hängt von der zurückgelegten Strecke ab.
- Offenes System: Eine Pauschalgebühr wird bei der Einfahrt auf die Autobahn erhoben, vor allem in Ballungsräumen wie um Mailand.
- Free-Flow-System: Fahrzeuge werden automatisch erfasst und die Maut nach der zurückgelegten Strecke berechnet. Dieses System gibt es seit Herbst 2024 und macht das Reisen nicht einfach (siehe unten)
Mautpflichtige Strecken
- Autobahnen: Die meisten Autobahnen sind mautpflichtig, jedoch gibt es immer wieder mautfreie Teilstrecken.
- Schnellstraßen: Diese sind in der Regel mautfrei.
- Brücken und Tunnel: Für bestimmte Brücken und Tunnel kann zusätzlich Maut anfallen.
Mautstationen
- Geschlossenes System: Meistens wird die Maut im geschlossenen System erhoben. Ein Ticket wird bei der Einfahrt gezogen und die Maut bei der Ausfahrt bezahlt.
- Free-Flow-System: Fahrzeuge werden automatisch erfasst und die Mautgebühr wird nach der zurückgelegten Strecke berechnet.
Das Free-Flow-System
Funktionsweise
- Fahrzeuge werden automatisch erfasst, wenn sie die Autobahn betreten und verlassen. Dies geschieht durch spezielle Sensoren und Kameras, die die Nummernschilder der Fahrzeuge fotografieren.
- Die Mautgebühr wird basierend auf der zurückgelegten Strecke berechnet.
- Die Schwierigkeit: Es gibt keine physischen Mautstellen, an denen man anhalten muss. Die Bezahlung erfolgt wie folgt:
Bezahlung
- Nach der Fahrt erhält der Fahrzeughalter eine Rechnung, die innerhalb von 15 Tagen online bezahlt werden muss. Es ist wichtig, die Zahlung fristgerecht zu leisten, um zusätzliche Gebühren oder Strafen zu vermeiden. Für Langzeitreisende ein Problem.
- Alternativ kann man eine Mautbox (z.B. vom ADAC verwenden, um die Gebühren automatisch zu bezahlen.
- Es ist also wichtig, auf Hinweisschilder zu achten, da man sonst die Rechnung übersieht und spätere Gebühren erhält.
- Die Webseite www.pedemontana.com/en zur Zahlung ist zurzeit nur auf Italienisch und Englisch verfügbar.
Was haben wir gemacht?
Wir haben uns auf der Webseite registriert, unser Nummernschild eingegeben und immer mal wieder geschaut, ob wir etwas zu zahlen haben. Da wir Mautstraßen vermeiden, war das bisher nicht der Fall.
Anmerkung:
Dies alle ist natürlich ohne Gewähr. Das Mautsystem ändert sich immer wieder und man sollte sich auf jeden Fall vor jeder Reise informieren.
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Freistehen, Stellplätze und andere Übernachtungsplätze
Wer sich informieren möchte, ob man in Italien freistehen darf, wird auf unterschiedlichste Aussagen stoßen - von „erlaubt“ bis „verboten“ gibt es alles. Wer sich dann allerdings etwas tiefer in die Materie einließt, wird schnell merken, dass die Wahrheit in der Mitte liegt.
So wie wir es verstanden haben, gibt es wohl keine generelle Regelung, sondern jede Region, jede Gemeinde kann eigene, lokale Regeln aufstellen. In einigen Gebieten gibt es spezielle Vorschriften, die das Übernachten in speziellen Gebieten verbieten, in anderen Regionen mehr Freiraum bieten.
Ein paar allgemeine Regeln scheint es doch zu geben:
- In Nationalparks und in Naturschutzgebieten ist das Freistehen streng verboten,
- das gilt auch In Städten und auf öffentlichen Straßen
- Erlaubt ist das Übernachten für eine Nacht auf ausgewiesenen Rastplätzen, z.B. in der Nähe von Nationalparks
- In Küstenregionen wird freistehen vor allem in der Hauptsaison streng kontrolliert
- Auf Privatgelände nur mit Erlaubnis des Eigentümers
Wer frei stehen möchte, sollte sich auf jeden Fall vor Ort informieren, denn die Strafen können erheblich sein, schlimmsten Fall kann das Fahrzeug sogar abgeschleppt werden.
Wir haben in Italien noch Schwierigkeiten gehabt, einsame Plätze zu finden, auf denen das Übernachten erlaubt ist. Vor allem in Hinterland bieten kleine Gemeinden offizielle Stellplätze, die z.T. mit Liebe hergerichtet sind und oftmals sogar der Strom kostenlos ist.
Auch bieten Bauernhöfe Plätze zum Übernachten an. Für knapp unter 40 EUR im Jahr (365 Tage ab Kauf, verlängert sich nicht automatisch) kann man sich bei „Agriccamper“ registrieren. Über die App kann man kostenlose Übernachten buchen. Die Höfe freuen sich, wenn man im Hofladen etwas einkauft und im Restaurant etwas isst.
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selber tanken und tanken lassen?
Tanken

Vorsicht beim Tanken. Viele Tankstelle haben Tanksäulen mit Selfservice und Säulen mit Service, die deutlich teurer sind.
Es gibt folgende Krafstoffarten:
- Super (95): Senza Piombo 95
- Super Plus (98): Senza Piombo 98, Benzina verde plus
- Diesel: Gasolio
- Autogas (LPG): GPL
- Erdgas (CNG): Metano
Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich:
So sind Tankstellen an Autobahnen rund um die Uhr geöffnet, andere Tankstellen sind oft in der Nacht geschlossen, evtl. gibt es sogar eine Mittagsruhe.
Die meisten Tankstellen, an denen wir getankt haben, waren nicht besetzt, sondern es gab Tankautomaten. Man musste vorher per Karte "vorauszahlen", dann konnte man tanken. Anschließend wird die richtige Summe vom Konto abgebucht. Problem: meistens war das Limit bei 100 €, damit konnten wir nur selten voll tanken.
Im Restaurant
- Auf der Rechnung steht oft eine Position namens „coperto“, „Gedeck“ bedeutet. Diese Pauschale beinhaltet also bereits das Eindecken des Tisches und das gereichte Brot. In Restaurants ist Trinkgeld eher unüblich. Wenn Du trotzdem etwas Trinkgeld geben möchtest, lass es am Ende auf dem Tisch liegen.
- In einem Restaurant den erstbesten freien Tisch anzusteuern, gilt in Italien als unhöflich. Stattdessen sollte man sich vom Kellner einen Tisch zuweisen lassen.
- in einem italienischen Restaurant wird in der Regel immer nur eine Rechnung gestellt, einer bezahlt sie und man teilt dann den Rechnungsbetrag durch die Anzahl der Beteiligten!
Mit Hund in Italien:
Ein- und Ausreise:
- Für den Hund ist ein EU-Heimtierausweis und Mikrochip-Kennzeichnung, sowie eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt) nötig.
- Ein Welpe sollte bei der Einreise älter als 12 Wochen sein.
In Italien gibt es einige Regeln und Vorschriften, die Hundebesitzer beachten müssen, um Probleme und Strafen zu vermeiden:
Regeln und Vorschriften in Italien:
-
Leinenpflicht:
-
- Hunde müssen öffentlichen Raum immer an der Leine geführt werden.
- Die maximale Länge der Leine darf 1,5 Meter nicht überschreiten.
-
Maulkorbpflicht:
In bestimmten Bereichen, wie z.B. Märkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln, müssen Hunde einen Maulkorb tragen. Man sollte als immer einen Maulkorb bereit halten.
-
im Auto oder Wohnmobil
muss der Hund immer gesichert sein (mit einem Gurt oder einer Box)
- Für den Restaurant- oder Cafébesuch empfiehlt es sich, vorher nachzufragen. Viele Restaurants lassen Hunde nur im Außenbereich zu, andere erlauben gar keine oder nur kleine Hunde. Dasselbe gilt für Campingplätze.
Strafen
Bei Verstößen gegen die oben genannten Regeln können Bußgelder verhängt werden. In schwerwiegenden Fällen, wie z.B. wenn ein Hund jemanden verletzt, können auch Haftstrafen drohen.
Es ist wichtig, sich über die lokalen Vorschriften zu informieren, da diese je nach Region unterschiedlich sein können.
Auch diese Informationen sind natürlich ohne Gewähr. Wer mit dem Hund nach Italien reist, sollte sich genau informieren.
Unsere Highlights in Italien:
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