Niederlande (2): Nationalpark Hoge Veluwe

und Posbank

Rudel Hirsche im Hoge Veluwe Nationalpark in Holland mit Wohmobil
Rudel Hirsche im Hoge Veluwe Nationalpark

Nationalpark Hoge Veluwe


Der etwa  55 Quadratkilometer große Nationalpark De Hoge Veluwe liegt rund 80 km von der Grenze zu Deutschland und ist bei Naturliebhaber vor allem durch die Hirschbrunft, den Mufflons und vielen, zum Teil auch seltenen Vögeln bekannt.


Wälder, Heide, Moore, Seen, aber auch große Sandflächen sorgen für eine große Vielfalt von Lebewesen. Neben den Hirschen und Mufflons kann man hier seltene Insekten, Moorfrösche (die im Frühjahr blau werden: siehe hier) oder die Ringelnatter finden.

 

Grund genug den Park einmal zu besuchen:

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Der Park ist für alle offen, kostet aber Eintritt. Wer möchte, kann sein sein Auto oder das Wohnmobil mit in den Park nehmen und sich selber auf Pirschfahrt begeben. Die meisten Besucher allerdings erobern den Park mit dem Fahrrad (diese stehen kostenlos für jeden bereit) oder zu Fuß. Es gibt Straßen für PKWs, eine Menge Fahrradwege und sehr viele Wanderwege, die nur zu Fuß genutzt werden dürfen. Überall gibt es Parkplätze mit Bänken, Restaurants und ein Museum, das die zweitgrößte van Gogh-Ausstellung beinhalten soll.


Ich kam abends dort an und buchte mir eine Nacht auf dem kleinen Natur-Campingplatz, der sich direkt im Nationalpark am Eingang Hoendeloo im Nordosten des Parks befindet. 

  • Eingang zum Park und Campingplatz: 52°07'04.1"N 5°52'16.6"E

Zu meinem Erstaunen teilte man mir mit, dass ich Eintritt für den heutigen Tag und für die Nacht auf dem Campingplatz zahlen muss und dass der Tag, an dem ich den Park verlasse, dann aber  kostenfrei ist. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich viel früher gekommen und für Preis von einem Tag gleich 2 Tage dort verbringen können. Das nächste Mal bin ich schlauer.  

 

Ich habe rund 30 € bezahlt. Die Summe setzt sich zusammen aus:

  • Eintritt für eine Person
  • Mitnahme des Fahrzeugs in den Park
  • Übernachtung auf dem Campingplatz

Am Abend machte ich eine erste Erkundungstour durch den Park. Es war sehr ruhig und nicht wirklich viel zu sehen. Doch plötzlich erblickte ich relativ weit weg eine Rudel Hirsche unter Bäumen liegen. Ich holte die Kamera und Stativ raus, in der Hoffnung, dass die Hirsche noch näher kommen. Leider taten sie mir den Gefallen nicht. So blieb es bei den Fotos aus der Entfernung (siehe oben).

 

Leider darf man den Campingplatz nur zu den Öffnungszeiten des Nationalparks verlassen. So musste ich meinen Plan, früh morgens in den Nationalpark zu fahren, um Landschaftsaufnahmen, vielleicht mit Nebel, zu machen, aufgeben.

 

Ich fuhr also um 8:00 Uhr los und parkte unseren Paul an einen Weg in einem großem Heidebiotop. Nach kurzer Zeit kam ein weiteres Auto, ein Mann packte eine große Filmkamera und große Fotooptik aus und fragte mich doch tatsächlich, ob der Bartgeier schon vorbei geflogen sei! Ich war ein wenig verblüfft, aber er erzählte mir, dass es seit einigen Jahren einen Bartgeier hier gibt, der im Winter in den Süden fliegt und jedes Jahr im Sommer wieder kommt.

 

Während des Wartens unterhielten wir uns noch ein wenig. Es stellte sich heraus dass er für das niederländische Fernsehen arbeitet und sehr oft hier ist. Er konnte mir ein paar Tipps geben, wo ich das ein oder andere Tier im Nationalpark entdecken kann. Gegen Mittag gaben wir dann das Warten auf den Geier auf; bis auf Spechte, einen Baumfalken und Mäusebussarde haben wir sonst nichts gesehen.

 

Anschließend fuhr ich die einzelnen Empfehlungen ab, hatte aber keinen Erfolg. Auch der Fotograf, den ich später noch einmal traf, sagte mir, dass es heute ungemein ruhig im Park ist. Es wäre einfach zu heiß. Man hört kaum ein Vogel, geschweige denn, dass man welche sieht. So machte ich mich am frühen Nachmittag noch auf dem Weg zum Besucherzentrum, das sich mitten im Park befindet.

 

Dort erfuhr ich, dass es inzwischen auch drei Wölfe geben soll. Man weiß allerdings nicht, wie diese es in den Park gekommen sind, denn dieser ist mit einem zwei Meter hohen Zaun umgeben. Man vermutet, dass die Wölfe illegal in den Park eingeschleust worden sind. Hier richten sie großen Schäden an, aber - so wie es ich es verstanden habe - verbieten die Regeln des Parks den Abschluss der Tiere.


Hier die Orte, die mir empfohlen wurden:

  • Bartgeier: 52°03'20.4"N 5°49'33.6"E
    Vor allem am Vormittag soll der Bartgeier hier seine Runden drehen.
  • Ziegenmelker und Wendehals: 52°03'15.6"N 5°50'57.7"E
    In diesem Gebiet soll der Ziegenmelker vor allem auf den abgestorbenen Bäumen sitzen. Man brauch aber ein geschultes Auge, um sie zu entdecken. Ich habe keinen gesehen. Auch der Wendehals soll hier zu finden sein.
  • Hirsche am Abend: 52°06'40.2"N 5°51'09.4"E
    Hier habe ich am Abend , mit dem Blick nach Südwesten, die Hirsche gesehen
  • Hirsche zur Hirschbrunft: 52°04'50.2"N 5°50'11.6"E
    Hier stehen die PKWs dann entlang der ganzen Straße
  • Schlangenadler: 52°05'13.6"N 5°52'46.0"E
    Auf dieser Straße außerhalb des Parks soll man die Chance auf Schlangenadler haben.

Leider habe ich nichts von allem gefunden.


Fazit meines ersten Besuchs

 

Der Besuch des Parks im Juli war sicherlich nicht der optimale Zeitpunkt zum Beobachten und/oder Fotografieren in der Natur, aber ich werde wieder zurückkommen. Im Frühjahr oder im Herbst zur Brunft der Hirsche werde ich auf jeden Fall wieder kommen.

 


Nachtrag: Hirschbrunft

Inzwischen habe ich noch ein wenig nachgelesen. Man soll wirklich tolle Fotos machen können, aber die Veranstaltung hat wohl nicht mehr viel mit Wildlife-Fotografie zu tun. Man muss frühzeitig anreisen (vormittags), um überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Ab dem Nachmittag stehen an verschiedenen Orten des Parks dann hunderte von Autos und Wohnmobile, hunderte von Menschen mit Spektiven oder großen Kameras. So wie ich das verstanden habe, werden die brunftigen Hirsche, aber auch eine Rotte Wildschweine durch Ranger mit Futter angelockt, sodass sie dann fotogen dastehen. Ich denke, ich werde mir das einmal antun, ob ich dann aber mit der Ausbeute glücklich bin, kann ich heute nicht sagen.


Tipp: keine 20 km weiter

Posbank


Das zum Nationalpark Veluwenzoom gehörende Gebiet Postbank bietet Naturfotografen viele Möglichkeiten. Es gibt mehrere Parkplätze, ich bin den großen am Restaurant angefahren:

  • kostenloser Parkplatz: 52°01'44.7"N 6°01'21.5"E

Von hieraus geht es in das hügelige Land, das für Landschaftsaufnahmen bestens geeignet ist. Vor allem, wenn morgens noch der Frühnebel in den Tälern liegt, gibt es bestimmt gute Aufnahmen. Ich war im Juli mittags da und es hat leider geregnet. 

 

Noch ein Tipp:

Ende August beginnt die Heide zu blühen und es gibt die ersten Frühnebel, sicherlich ein guter Zeitpunkt, hierher zu kommen.


Diese beiden Apps helfen in den Niederlanden weiter


Im Grunde genommen sind es keine Apps, es sind Internetseiten, die jeder kennen sollte.

 

Die erste App: waarneming.nl:

 

  • Unter dem Menüpunkt /Entdecken/Beobachtungen findet man alle Beobachtungen von Vögeln, Insekten, Säugetieren usw. in einer Liste.
  • noch besser ist die Karte, die man unter dem Menüpunkt /Entdecken/Umgebung findet. Die Karte kannst Du auf Deinen Standort klicken und Du findest alle Eintragungen in Deiner Nähe. Du kannst Filter ändern (Distanz, nur Vögel usw.), um das Ergebnis zu optimieren.
  • Man benötigt keinen Account, man kann sich einfach so einlpggen.
  • alle Tiernamen erscheinen in Deutsch und mit dem wissenschaftlichen Namen.

Die zweite App: vogelkijkhut.nl

  • hier sind auf einer Karte (fast?) alle Vogelbeobachtungsplätze in den Niederlanden aufgeführt.
  • Klickt man auf eine Hütte, erhält man mehr Informationen, wie Adresse, GPS-Daten, oft ist ein Foto dabei und - man glaubt es kaum - scrollt man weiter runter, findet man alle Beobachtungen der letzten Tage.
  • kleiner Nachteil: Diese App ist komplett in holländischer Sprache, aber ...
  • klickt man dann auf einen Vogelnamen, erscheint er in Deutsch!

 


Natur- und Vogelbeobachtungen

Die Vogelinsel Texel


Texel - ein Paradies für Ornithologen
Texel - ein Paradies für Ornithologen

Wir haben immer wieder gehört, dass Texel in den Niederlanden nicht nur eine schöne Insel sein soll, sondern auch unter Ornithologen und Vogelfotografen zu jeder Jahreszeit ein Geheimtipp ist.

 

Wir machen uns auf dem Weg, um uns das anzuschauen:



N23/8.400

 

 

 

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