Gänsegeier, Dinosaurierspuren ... und viel mehr.
Die Bergkette der Pyrenäen trennt die Iberische Halbinsel vom Rest Europas und bildet die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Der Gebirgszug erstreckt sich über mehr als 400 Kilometern im Wesentlichen in West-Ost-Richtung. Der höchste Berg der Pyrenäen ist etwa 3.400 Meter hoch.
Der Osten der Pyrenaen:
Unsere Reise entlang der östlichen Pyrenäen startet in Katalonien und führt uns weg von der Küste ins Landesinnere Spaniens:
Am Rande des Abgrunds
Bergdorf Castellfollit de la Roca
Unser erstes Ziel in den Pyrenäen ist Castellfollit de la Roca in der Provinz Gerona. Der Ort ruht malerisch auf einer eindrucksvollen Felswand aus Basalt und hat sich das typische Erscheinungsbild eines katalanischen Dorfs weitgehend erhalten. Er zählt daher zu den attraktivsten Fotomotiven der Region.
Einen sehr guten Blick auf die Szenerie hat man von einem kleinen Parkplatz auf der N-260Z. Da man von Nordosten auf den Ort schaut, ist es günstig, hier zum Fotografieren am Vormittag vorbeizukommen.
- Parkplatz GPS 42°13'14.2"N 2°33'24.7"E
Die mittelalterliche Altstadt selber ist klein und eng und für Wohnmobile eher weniger geeignet. Wir fahren daher weiter in den nächsten Ort, denn hier gibt es einen netten Stellplatz:
Sant Joan les Fonts
Der offizielle Wohnmobilstellplatz in Sant Joan les Fonts ist einfach zu finden und hat sogar über eine Entsorgungseinrichtung:
- Wohnmobilstellplatz:
GPS 42°12'42.0"N 2°30'21.6"E
Sant Joan les Fonts liegt inmitten der Vulkanlandschaft des Parc Natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa am Fluss Fluvià. Wie der französische Name des er Orts sagt, ist Sant Joan eine Stadt der Quellen. Auf dem Gemeindegebiet gibt es etwa 80 davon.
Bei einem Spaziergang durch die Gemeinde treffen wir nicht nur auf viel Wasser, sondern auch auf (ausgeschilderte) Zeichen vulkanischer Aktivität. Von einem Aussichtspunkt nicht weit entfernt vom Stellplatz aus, sehen wir mehrere erkaltete Lavaströme. Der Ort war wohl schon im 9. Jahrhundert besiedelt, viele der Häuser wurden aber im 15. Jahrundert durch Erdbeben zerstört.
Den Fluss überspannt eine mittelalterliche Brücke. Folgt man dem Fluß so gelangt man zu einer romanische Kirche, die einst Teil einer größeren Klosteranlage war, und die zum nationalen Kulturerbe erklärt wurde:
Am nächsten Morgen zieht es weiter nach Westen. Das Wetter ist grau und wir haben noch vieles abzuarbeiten. Daher entschließen wir uns spontan, früh einen Übernachtungsplatz anzufahren
Wohnmobilstellplatz Martinet:
- 42°21'32.8"N 1°41'47.7"E
Die Entsorgung ist im Winter geschlossen.
Tipp:
Über die Brücke links gibt es auf der linken Straßenseite keine 200 m vom Stellplatz einen kleinen, aber sehr empfehlenswerten Bäcker.
Kartenmaterial Spanien und Portugal
Wer wie wir nicht immer über die großen Straßen fahren möchte, sollte sich Kartenmaterial mit einer Maßstab von 1:400.000, besser sogar 1:300.000 zulegen.
Wir empfehlen für die beiden Länder diesen:
MARCO POLO - Reiseatlas Spanien, Portugal - 1:300.000
bezahlte Werbung
Entlang der Straße:
Trinkwasserquelle
Auf dem Weg nach La Seu d’Urgell sehen wir, dass Einheimische am Straßenrand aus einer Quelle Wasser in Kanister zapfen. Wir schauen uns an und entscheiden spontan, hier unseren Wasservorrat aufzufüllen.
-
Quelle Font Cerdana
42°21'31.5"N 1°32'48.9"E
Im Nachhinein erfahren wir, dass es eine der besten Quellen in den Pyrenäen sein soll.
... aber wir waren in Andorra
Wir wollen nach Andorra, sind uns nicht ganz sicher, wie die Straßenverhältnisse auf dem Weg dorthin sind. Überraschenderweise ist das Wetter wider Erwarten recht gut.
Andorra ist der flächengrößte der europäischen Zwergstaaten und eine unabhängige parlamentarische Monarchie. Das im Wesentlichen repräsentative Amt des Staatsoberhaupt teilen sich, und das ist in dieser Form einmalig, zwei ausländische Amtsträge, der Bischof von Urgell (Spanien) und der Staatspräsident von Frankreich
Schnell stehen wir im Stau vor der hier tatsächlich als solche zu verstehenden Grenze und lernen für was Andorra bekannt ist - praktisch steuerfreies Einkaufen. Die Autokarawane wälzt sich in Richtung der sofort hinter Grenze aufragenden Einkaufszentren. Wir beschließen, dass das nichts für uns ist und ergreifen die Flucht, ohne einen Blick auf die ebenfalls bekannten Skigebiete geworfen zu haben.
Weiter Richtung Westen:
Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici
Der Nationalpark liegt westlich von Andorra und ist der einzige Nationalpark in Kataloniens. Er erstreckt sich über Höhen zwischen 1.000 und 3.000 Meter und soll eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen tiefblauen Seen und einem mäandernden Fluss sowie artenreichen Flora und Fauna aufweisen.
Leider können wir über diesen Nationalpark selbst noch nicht selber berichten, da uns bereits zweimal Schnee und Kälte einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Die Wettervorhersage ist bei unserem Besuch weiterhin so schlecht, dass wir nach Süden abdrehen und in Richtung des Geoparc Origens in den katalanischen Pyrenäen weiterfahren
Wer von hier weiter gen Westen reisen möchte, fährt den nächsten Nationalpark an:
Nationalpark Ordesa y Monte Perdido.
Coll de Bóixols
Spektakuläre Felslandschaften, weite Ausblicke, malerische Schluchten, über den Coll de Bóixols führt eine der schöneren Strecken in den Pyrenäen. Nicht ohne Grund ist die Route über den auf 1386 m liegenden Pass auch bei Rennradfahrern beliebt.
Auf dem Weg auf der L-511 kommen wir an einer schönen Aussichtsplattform dem Mirador di Sallent i Coll de Bóixols vorbei:
- Aussichtsplattform GPS 42°10'10.1"N 1°11'07.0"E
Geoparc Orígens
Der Geoparc Orígins liegt im Norden Spanien an den südlichen Hängen der katalanischen Pyrenäen und erstreckt sich abseits großer, städtischer Zentren über ein Gebiet von gut 2.000 Quadratkilometern. Mit dem Begriff UNESCO Geoparks werden Regionen ausgezeichnet, in denen man erdgeschichtliche Phänomene in besonders eindrucksvoller Weise erleben kann. Die Landschaft hier ist grandios und es gibt einige außergewöhnliche Dinge zu entdecken.
Dinosaurierspuren in Orcau
Der Geoparc Orígins beherbergt Spuren und Fossilien der letzten in Europa lebenden Dinosaurier. Wir erkunden im Rahmen einer kurzen Wanderunge die in der Nähe des Dörfchens Orcau frei zugänglichen Dinosauerierspuren. Der Weg ist ausgeschildert, allerdings aber sehr steinig und für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, nicht zu empfehlen.
Ausgeschilderte Dinosauerierspuren:
- GPS 42°09'51.7"N 0°59'23.5"E
Unser Parkplatz an der Straße
- GPS 42°09'46.8"N 0°59'02.1"E
Wir über nachten ganz in der Nähe auf einem kleinen, offiziellen Wohnmobilstellplatz in Figuerola d'Orcau:
- Wohnmobilstellplatz:
42°07'57.6"N 0°59'56.8"E
Sternenklar
Serra del Montsec
Die Serra del Montsec, die den südlichen Bereich des Geoparcs Orígins dominiert, weist in der Nacht eine sehr geringe Lichtverschmutzung und ist daher ein hervorragendes Gebiet für eine nächtliche Beobachtung des Sternenhimmels. Das Gebiet wurde daher von der UNESCO zum Lichtschutzgebiet erklärt. Von Ager fahren wir die kurvige, aber asphaltierte Strecke hinauf ins Gebirge. Auf dem Weg kommen wir am Montsec Astronomical Park, einem Planetarium vorbei. Bei unserem Besuch ist der Park leider geschlossen und so legen wir einen Stopp auf einem Parkplatz auf dem eigentlichen Hochplateau der Serra ein. Von hier oben hat man einen guten Blick auf die umliegende Landschaft und auf die Sternwarte von Montsec. Vom Parkplatz starten Wanderwege:
- Parkplatz 42°02'48.3"N 0°44'44.6"E
Zurück im Tal finden wir in dem kleinen Ort Castelló de Farfanya
einen ebenso kleinen, kostenlosen Stellplatz mit VE.
- GPS 41°49'15.7"N 0°43'46.9"E
Auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Gänsegeier, die sich in der Thermik nach oben schrauben.
Allein die Landschaft des Geoparks selbst ist grandios. Vor allem Bereich entlang der C13 südlich von Tremp faszinieren uns.
An einer alten Brücke machen wir in einer Schlucht halt:
- Brücke: 42°02'21.2"N 0°53'04.3"E
Der Geopark hat noch Einiges mehr zu bieten. So soll es hier Barteier geben, die wir leider nicht vor die Kamera bekommen haben. Auch gibt es Höhlen, in denen die Spuren der ersten menschlichen Siedler der Region bis heute sichtbar sind.
Pyrenäen, Teil 2: der Westen
Im einem zweiten Bericht durch die Pyrenäen kommen wir von Nordwesten Spaniens und fahren über Pamplona in Richtung Pyrenäen. Zum Bericht der Westen Pyrenäen geht es hier:
Alternativ:
Ostküste Spanien
Weitere Highligts an der Ostküste der Pyrenaen wie z.B. die Ruinen von Empuries oder der Vukan Santa Margarida gibt es im Beicht über Katalonien:
Naturparadies Ebro Delta
Uns zieht es mit der Hoffnung auf besseres Wetter an die Küste zum Delta des Ebro:
oder klicke auf eine Markierung auf der Karte ...
- Farbige Fähnchen: Hier gelangst Du direkt zum angezeigtem Ort
- weiße Markierung: Hier kommst Du zum Bericht über die ganze Gegend
Spanien:
N24 8600:
Besuche seit 24.2.24: