durch den Nordwesten Frankreichs
Die Bretagne, eine malerische Region im Nordwesten Frankreichs, zieht Wohnmobilfahrer magisch an. Bekannt für eine scheinbar endlose Küstenlinie, spektakuläre Felsformationen, historischen Sehenswürdigkeiten und ihre unverwechselbare Kultur ist sie auch ein Paradies für alle, die mit ihrem Camper gerne individuell unterwegs sind.
Unsere Bretagne-Tour schließt sich an unserer Fahrt durch das Loire-Tal bis an den Atlantik an und startet etwas südlich der Loire-Mündung in Noirmoutier-en-l'Île gleich mit einem besonderen Erlebnis:
- Nur bei Ebbe: Die Passage du Gois
- Halbinsel Le Croisic
- Salinen ohne Ende
- Domaine de Suscinio
- Vannes
- Besuch einer Austernfarm
- Die Menhire von Carnac
- Halbinsel Quiberon
- Die Bunker von Lorient
- Romantik pur: Doëlan
- Künstlerdorf Pont-Aven
- Die Altstadt von Concarneau
- Pointe du Raz
- Reserve Cap Sizun
- Schiffsfriedhof Camaret-sur-Mer
zu Teil 2 - der Nordwesten der Bretagne: hier
zu Teil 3 - der Norden der Bretagne: hier
Unsere Route:
Nur bei Ebbe:
Die Passage du Gois
Mit dem Wohnmobil den Meeresgrund erkunden? Bei einer Fahrt auf der Passage du Gois wird der Traum war! Nur bei Ebbe gibt das Meer die Straße für ein paar Stunden frei und verbindet das Festland mit der Île de Noirmoutier.
Der großen Anzeigetafel auf dem Festland entnehmen wir, dass gerade Ebbe ist, und so starten wir unversehens ins Abenteuer.
Start der Passage:
- GPS 46.92010, -2.102006
hier kann man auch auf einem Parkplatz für Wohnmobile übernachten
Es ist Wochenende und so sind wir definitiv nicht alleine unterwegs. Entlang der Straße sammeln viele Einheimische ganz traditionell Muscheln für die nächste Mahlzeit.
Wir übernachten 4 km nördlich im Port du Bec auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz direkt am Hafen:
- GPS 46.93908, -2.073560
weiter entlang der Küste:
Gut ausgeschlafen starten wir unsere Fahrt entlang der französischen Atlantikküste. An einem Kanal in den Marais Salé bei Bouin reihen sich Carrelets, traditionelle, auf Pfählen gebaute Fischsenken aneinander.
Eigentlich wollen wir hier nur eine kurze Mittagspause einlegen. Aber gleich nebenan jagen vier tagaktive Sumpfohreulen. Kritisch beäugt wird das lautlose Spektakel von einem Kuhreiher, der
lässig auf einem typischen Rind der Region reitet. Wir verlängern die Pause und gehen auf Fotopirsch. Dieser Stopp hat sich gelohnt!
Das Tor zur bretonischen Küste
Le Croisic
Unser heutiger Stellplatz liegt direkt an der „Côte Sauvage“, der wilden Küste von Le Croisic. Jetzt im November ist der Platz trotz traumhafter Lage kostenlos.
Während sich der Badeort auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel auf ein großes Marathon-Event vorbereitet, genießen wir die Ruhe und den traumhaften Blick auf den Atlantik.
Wohnmobilstellplatz mit Meerblick:
- GPS 47.28926, -2.537370
Salinen ohne Ende
Marais salants de Guérande
Wir verlassen Croisic in Richtung Norden und kommen in die "Marais salants de Guérande".
Die grandiose Landschaft der Salzgärten wurde von Menschenhand
geformt und erstreckt sich zwischen den Meeresbuchten von Le Croisic und Mesquer über 2000 Hektar.
Noch heute wird in den Salinen Salz gewonnen, seit 2009 ist die Region aber auch Natur2000 Vogelschutzgebiet.
Bei unserem Besuch im November tummeln sich auf einer der Wasserflächen hunderte Uferschnepfen.
Domaine de Suscinio
Die Burg Suscinio beeindruckt nicht nur als imposante Anlage, sondern liegt auch malerisch direkt am Meer inmitten eines wunderschönen Parks. Auf dem kostenlosen Besucherparkplatz gibt es speziell für Wohnmobile ausgewiesene Stellflächen.
- Wohnmobilstellplatz auf Parkplatz des Schlosses (GPS 47.51589, -2.725685)
Unser Tipp für Naturfreunde:
Ganz in der Nähe des Schlosses befindet sich eine Vogelbeobachtungshütte (Vom Wohnmobilstellplatz gut zu Fuß zu erreichen):
- Observatoire Chemin de Lousao (GPS 47.50860, -2.727752).
Wohnmobilstellplatz und Restaurant:
Ferme fromagère de Suscinio
Wir aber übernachten auf der nahegelegenen Ferme fromagère de Suscinio, nur etwa einen Kilometer entfernt. Der Hofladen bietet eine tolle Auswahl hochwertiger, regionaler Produkte. Das Abendessen mit hausgemachten Spezialitäten und köstlichem Cidre im Hofcafé ist ein absolutes Highlight!
- Farm La Ferme Fromagere de Suscinio: GPS 47.51559, -2.719319
Unser Tipp:
Probiert unbedingt den café de la ferme! Der Espresso wird hier mit einer Auswahl lokaler Dessert-Spezialitäten serviert. Ein wahrer Genuss!
Vannes
Als nächstes erreichen wir Vannes, die Hauptstadt des Départements Morbihan.
Uns steht heute allerdings nicht wirklich der Sinn nach Stadtbummel. So belassen wir es bei einer kurzen Stadtrundfahrt im Wohnmobil entlang der mittelalterlichen Stadtbefestigung, der "Remparts von Vannes", die die Altstadt mit ihren engen Kopfsteinpflastergassen umschließt.
In der Rue du Port entdecken wir darüber hinaus einige der typischen farbenfrohen Fachwerkhäusern. Hier am Hafen gibt es nette Restaurants, Boote laden zu Ausflügen in den Golf von Morbihan ein.
Austern Farm bei Toulvern
In der Nähe der Gemeinde Baden finden wir im Hof einer Austernzucht einen besonderen Übernachtunsplatz!
- Wohnmobilstellplatz GPS 47.59274, -2.927273
Der Platz steht allerdings nur für Mitglieder von France Passion zur Verfügung.
Um uns herum stapelt sich Equipment und es steht sogar ein Automat bereit, um sich jederzeit mit den Meeresfrüchten zu versorgen. Selbst den passenden Wein und das Messer zum Öffnen der Muschel kann man hier erwerben. Das eigentlich Lustige daran? Wir mögen eigentlich gar keine Austern! Aber die Atmosphäre hier ist speziell, und wir genießen das Flair der bretonischen Küste. Vielleicht finden wir ja noch einmal Geschmack an der Delikattesse … irgendwann!
Spaziergang um die Halbinsel
Ein kurzer Spaziergang bringt uns über den Barrage de Toulvern zu dem unbewohnten Inselchen "Les Sept Îles", das nur bei Ebbe über den "Tombolo des sept îles" genannten Strandabschnitt zugänglich ist.
Infobox: Austernzucht
Die Austernzucht hat in der Bretagne eine lange Tradition. Die begehrten Meeresfrüchte werde in der Region in 12 Gebieten gezüchtet: in Cancale, Paimpol,
Tréguier, Morlaix-Penzé, in der Bucht von Brest, den Abers, in Aven Belon, Etel, Quiberon, am Golf von Morbihan, in Penerf, Le Croisic. Nicht zu vergessen sind die wilden Austern der
Halbinsel Rhuys. Seit 2019 werden die Austern von Cancale sogar von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe Frankreichs gezählt.
Die Menhire von Carnac
Unser nächstes Ziel ist Carnac. Die Stadt ist ein Hotspot des „Steinzeit-Tourismus“. An den prähistorische Steinreihen „Le Menec“ steppt von April bis September sprichwörtlich der Bär.
Die Anlage ist eingezäunt, Besucher werden mit Bussen hierher gekarrt – ein Zutritt ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Ein wenig Recherchearbeit bringt uns zu den nur wenig entfernten „Alignments“ von Kermario (ebenfalls Carnac).
Die frei zugängliche archäologische Stätte ist vielleicht nicht ganz so spektakulär und auch weniger perfekt In Szene gesetzt - doch gerade das verleiht diesem Ort eine besondere Magie UND wir haben die Anlage fast für uns alleine.
- Parkplatz: GPS 47.59639, -3.068002
Halbinsel Quiberon
Die Halbinsel Quiberon ist bekannt für ihre Sandstrände und dementsprechend gut touristisch erschlossen. Direkt am Zugang zur Halbinsel, in der Nähe des Campingplatzes, befindet sich ein gebührenpflichtiger Stellplatz für Wohnmobile, der einen herrlichen Blick auf das Meer bietet.
- Wohnmobilstellplatz: GPS 47.57335, -3.122838
Am Abend machen wir eine kurze Tour um die sehr touristisch geprägte Insel.
Port Louis
Port-Louis liegt malerisch an der Mündung des Flusses Blavet in den Atlantik. Im 16. Jahrhundert wurde hier eine Zitadelle zum Schutz des Hafens vor feindlichen Angriffen errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die deutsche Besatzung sie als Gefangenenlager.
Heute beherbergt die Zitadelle das Museum der Französischen Ostindienkompanie sowie das Nationale Marinemuseum.
"Silicon Valley" des Segelsports
Die Bunker von Lorient
Auf einer Reise entlang der französischen Atlantikküste lassen sich die Spuren des 2. Weltkriegs kaum übersehen – allen voran die riesigen U-Boot-Bunker in Lorient. Heute versucht die Stadt den Koloss aus Beton Komplex einer zivilen Nutzung zuzuführen:
An den Stegen im Hafen liegen auffällige Rennyachten und wir fragen uns, was es damit auf sich hat. - Wenig später erfahren wir, dass die ehemaligen Bunker heute als das "Silicon Valley" des Segelsports gelten. In den alten und neuen Hafenanlagen werden die Yachten für großen Rennen gefertigt.
Boris Herrmann, Deutschlands bekanntester Segler und zweimaliger "Vendée Globe"-Teilnehmer nennt Lorient seine 2. Heimat und lässt hier sein Boot bauen.
Infobox: Vendée Globe
Die Vendée Globe ist die härteste Non-Stop-Regatta für Einhandsegler und führt rund um die Welt.
Direkt neben den Fertigungshallen der Boote befindet sich der Eingang zum Bunkermuseum:
- Parkplatz: GPS 47.72882, -3.367594
Hafenromantil pur
Der Hafen von Doëlan
Nur etwa 35 km von Lorient entfernt entdecken wir einen Hafen wie aus dem Bilderbuch. Auf dem Wasser wippen Boote fröhlich vor sich hin, am Ufer findet man hübsche Häuser und nette Lokale und zu allem Überfluss hat Doëlan nicht nur einen, sondern gleich zwei Leuchttürme zu bieten, einen in rot und einen in grün.
- Parkplatz: GPS 47.77216, -3.607628
Wir fahren weiter und finden einen kostenlosen, offiziellen Stellplatz direkt am Strand kurz vor Trégunc:
- Wohnmobilstellplatz in den Dünen: GPS 47.79734, -3.831102
Am nächsten Morgen machen wir noch einen Abstecher auf den Markt von Trégunc und versorgen uns mit lokalen Produkte.
Paul Gauguin und andere ...
Künstlerdorf Pont-Aven
Wir erreichen nun Pont-Aven, das für seine Kunstszene und die Schule von Pont-Aven berühmt ist. Im 19. Jahrhundert zog es zahlreiche Künstler, darunter Paul Gauguin, in die idyllische Stadt am Fluss Aven, inspiriert von der Landschaft und dem besonderen Licht. Entlang der Hauptstrasse reiht sich eine Galerie am die andere, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Man ist hier definitiv auf Besucher eingerichtet.
Wir parken etwa außerhalb des Ortskerns auf dem Parkplatz vor dem Friedhof:
- GPS 47.85656, -3.752395
Die Altstadt von Concarneau
Ein perfekter Novembertag in Concarneau – es fühlt sich fast an wie Frühling ! Die Altstadtinsel im Hafen ist im November zur Mittagszeit ein echter Geheimtipp: kaum Touristen, sonniges Wetter und ein kostenloser Parkplatz direkt vor der historischen Altstadt. Einfach genießen! Aber Achtung: In der Saison sieht es hier ganz anders aus. Dann ist Concarneau einer der Tourismusmagnet der Bretagne.
Die Lagune "La mer blanche"
Westlich von Concarneau erreichen wir die Lagune „La Mer Blanche“, ein kleines Naturparadies umgeben von Dünen und Salzwiesen. Am Ufer steht eine durchdachte Vogelbeobachtungshütte zur Verfügung
- Parkplatz Beobachtungshütte: GPS 47.86417, -4.067739
Am frühen Nachmittag haben wir bei der Vogelbeobachtung nur wenig Glück. Stattdessen eröffnet sich uns eine Szenerie, die fast kitschig wirkt: Ein junges Mädchen mit einem Schimmel am Strand. Romantik pur.
Wir übernachten nur wenige Kilometer weiter östlich auf einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz:
- GPS 47.85136, -4.046383.
Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zum Strand.
spektakuläre Landzunge
Pointe du Raz
Unser nächstes Ziel ist der Pointe du Raz, eine spektakuläre Landzunge an der Westküste der Bretagne, die ihre dramatischen Klippen und tosenden Wellen bekannt ist. Die Pointe du Raz gehört zu den „Grand Sites de France“ und zieht Naturfreunde, Wanderer und Fotografen gleichermaßen an.
Leider scheint bei unserem Besuch weder die Sonne noch peitscht der Wind die See auf. Der Himmel ist grau in grau, die Wellen dümpeln so vor sich hin. Der Blick auf den Atlantik ist zwar trotzdem atemberaubend, gutes Fotowetter sieht aber anders aus. Wir greifen daher heute mal tief in die Trickkiste.
Parkplatz mit in der Saison kostenpflichtigem Stellplatz: 48.03695, -4.717312
Vogel- und Wanderparadies
Reserve Cap Sizun
Mit dem Reserve Cap Sizun erreichen wir nun einen kleinen Geheimtipp für Ornithologen. In dem Naturreservat sind ganzjährig Kolkraben, Alpenkrähen und Wanderfalken zu beobachten. Zu den Brutvögeln zählen Eissturmvogel, Trottellumme und Dreizehenmöwe.
Entlang der Klippen führen Wanderwege, die es ermöglichen, die Vögel ungestört in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Die Landschaft ist von weiten Heideflächen geprägt, die von Schafen beweidet werden – und unser Paul ist mitten drin dabei.
Unser Parkplatz:
- GPS 48.07707, -4.586019
Bootsfriedhof in
Camaret-sur-Mer
Heute besuchen wir das Hafenstädtchen Camaret-sur-Mer auf der Halbinsel Crozon. Zum Schutz der Hafeneinfahrt wurde im 17. Jahrhundert der „Tour Vauban“ errichtet. Entworfen von Sébastien Le Prestre de Vauban, gehört dieser Turm – zusammen mit vielen anderen von ihm geschaffenen Festungsanlagen – zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Direkt neben dem Turm liegen die Kapelle Notre-Dame de Rocamadour und der malerische Schiffsfriedhof von Camaret. Die hier vor sich hinrottenden Schiffe sind stille Zeugen der Zeit, als Camaret ein bedeutender Fischereihafen war. Heute ziehen die Wracks vor allem Fotografen in ihren Bann, und so sind wir an diesem Novembermorgen nicht die Einzigen, die versuchen, die bunten Holzboote ins rechte Licht zu setzen. GPS 48.28078, -4.593571
Kleine Wohnmobile parken am Hafen: GPS 48.28042, -4.592785, etwas größere versuchen es auf dem Parkplatz bei GPS 48.27953, -4.600733. Etwas außerhalb findet man an den Steinreihen von Lagatjar aber auch einen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz: GPS 48.27410, -4.608657
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