von der Granitküste bis Le Mont-Saint-Michel
- Côte de granit rose
- Tréguier
- Abtei Beauport
- Bucht von Saint-Brieuc
- Erquy
- Cap Fréhel
- Klingende Steine von Le Guildo
- Saint-Malo
- Cancale - das Zentrum der Austern
- Le Mont-Saint-Michel
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Unsere Route
Die roten Felsen der Bretagne
Côte de granit rose
Die rosa Granitfelsen der Côte de granit rose sind eines der touristischen Hotspots der Bretagne. Dementsprechend schwierig ist hier, Parkmöglichkeiten für ein Wohnmobil zu finden. Die meisten Parkplätze sind selbst im Herbst und Winter mit Höhenbegrenzungen versehen.
Eine der seltenen Parkmöglichkeiten bittet der bis Mitte November kostenpflichtige Tagesparkplatz für Wohnmobile:
- GPS 48.82725, -3.477886 in Perros-Guirec
Die Felsenküste erreicht man nach einem Fußweg von knapp 1 km.
ein zauberhafter Ort
Tréguier
Die charmante Stadt Tréguier liegt landeinwärts am gezeitenabhängigen Mündungstrichters der Flüsse Jaudy und Guindy und ist eines unserer persönlichen Highlights dieser Reise. Wir sind begeistert von der abendlichen Stimmung rund um die gotische Kathedrale Saint-Tugdual und schlendern bei romantischer Beleuchtung durch die malerischen Gassen der Altstadt vorbei an gut erhaltenen Fachwerkhäuser.
Wir beschließen den Tag in der Crêperie des Halles. Das Lokal bietet nicht nur sehr gute traditionelle Galettes und regionalen Cidre, auch das Personal ist sehr nett. Der Patron spricht sogar Deutsch!
Info für Kulturinteressierte:
In Tréguier wurde der französische Philosophen Ernest Renan geboren, sein Geburtshaus ist heute ein Museum.
kostenfreier Stellplatz mit Blick auf den Fluss:
- GPS 48.78988, -3.231355
mittelalterlicher Architektur
Abtei Beauport
Die im Jahr 1202 gegründete Abtei Beauport liegt etwas außerhalb der Gemeinde Paimpol malerisch am Meer. Das Kloster wurde 1790 aufgeben, aber noch heute ist der Komplex, der teilweise nur als Ruine erhalten ist, ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur. Teile der Abtei, wie die Kirchenfassade und das Hauptschiff, stammen aus dem 13. Jahrhundert und sind Beispiele für anglonormannische Gotik.
Das Kloster ist bei unserem Besuch geschlossen und so unternehmen wir einen Rundgang durch das frei zugängliche Außengelände, das viele schöne Fotospots zu bieten hat.
An einem kalten Novembertag parken auf dem fast leeren Parkplatz (GPS 48.76814, -3.021248) direkt an der Abtei. Der eigentlich für Wohnmobile ausgewiesen Platz befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite: GPS 48.76703, -3.022851.
Bucht von Saint-Brieuc
Wir erreichen die Bucht von Saint-Brieuc, die sich von Pointe de Bilfot bis zum Cap Frehel über
rund 100 km erstreckt. Die Bucht ist ein Vogelparadies und soll im Winter von bis zu 40 000 Vögeln
aus über 100 Arten bevölkert sein. Viele Zugvögel machen hier Halt, um zu überwintern oder um einen Zwischenstopp einzulegen. Dauergäste sind der
Austernfischer und zahlreiche Sperlingsvögel wie die Feldlerche, der Bergpieper und der Blauhänfling.
An guten Tagen sollen hier Basstölpel, Papageitaucher, Große Raubmöwen sowie Trauerenten, Mittelsäger und Tordalken anzutreffen sein.
Pointe de Bilfot
Am Point de Bilfort hat man von dem gut erreichbaren Parkplatz oberhalb der Felsen (GPS 48.77025, -2.951245) man einen schönen Überblick über die Bucht und den Phare de L'Ost-Pic. Wege führen direkt zu den Felsen. Wir aber fahren weiter über Saint-Brieuc zu unserem nächsten Übernachtungsplatz.
- Wohnmobilstellplatz an den Klippen: GPS 48.53132, -2.663648
Ganz in der Nähe befinden sich zwei weitere Beobachtungsplätze. Besonders bei Flut bieten die Aussichtspunkte Pointe des Guettes und die Pointe du Grouin in der Mitte der Bucht nordöstliche von Saint-Brieuc gute Beobachtungsmöglichkeiten. Der Pointe des Guettes ist schlecht mit dem Wohnmobil zu erreichen. Die Anfahrt zum Pointe du Grouin (GPS 48.53563, -2.669283) ist deutlich einfacher.
Leider sind die Bedingungen bei unserem Besuch suboptimal: Das Wetter ist grau in grau und es ist natürlich mal wieder Ebbe. Statt Vögeln bekommen wir dafür etwas, zumindest für uns, ganz Besonderes geboten: Am Strand sind Traber mit Pferd und Sulky unterwegs. Ein selbst für Pferdefreunde nicht alltägliches Motiv!
Wer möchte kann bei Ebbe trockenen Fußes einen Abstecher zu den vor der Küste liegenden Austernbänken unternehmen.
Auf dem Weg zu den Austernbänken:
Infobox: Bretonische Sprache
Aufmerksamen Reisenden fällt auf, dass in der Bretagne viele Ortsnamen auf Ortsschildern in zwei Sprachen angegeben sind: Französisch und Bretonisch. Bretonisch wird hauptsächlich im Westen der Bretagne, in den Regionen Finistère, Morbihan, Côtes-d'Armor und Ille-et-Vilaine, gesprochen, wobei die Verbreitung allerdings rückläufig ist. Auch wenn man es vermuten könnte, handelt es sich dabei nicht um eine Nachfolgesprache der hier ursprünglich lebenden keltischen Gallier, sondern um die Sprache britischer Flüchtlinge und Einwanderer aus Großbritannien, die vor der angelsächsischen Eroberung flohen. Bretonisch ist eng mit Kornisch und Walisisch verwandt.
Jakobsmuscheln
Erquy
Unser nächster Stopp ist der Erquy an der Côtes-d’Armor umgeben von Felsen aus rotem Sandstein, weiten Stränden und mit einem Fischereihafen, der für seine Jakobsmuscheln bekannt ist.
Wir parken am Straßenrand und unternehmen einen Spaziergang durch den Ort. Muschelsaison ist von November bis März. Die Fischerboote liegen aber gerade auf dem Trockenen - es ist natürlich mal wieder Ebbe.
Essen in der Bretagne
Infobox: bretonische Spezialitäten
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Far breton: Flan mit Trockenpflaumen - nur wenig süß
- Kouign-amann: "gefalteter" Butterkuchen aus Brotteig, für bretonische Verhältnisse sehr süß
- Galettes: Buchweizenpfannkuchen - üblicherweise deftig gefüllt mit allem, was einem so einfällt. Käse ist eigentlich immer dabei.
- Andouille de Guéméné: Generell sind "Andouille" mit Innereien gefüllte Würste. Die Andouille de Guéméné ist allerdings noch etwas spezieller, denn sie besteht komplett aus Schweinedarm. Dieser wird in mehreren Lagen übereinander gezogen, bis eine dicke Wurst entsteht. Wir (Iris) probieren die sehr gewöhnungsbedürftige Spezialität als Belag eines Galettes mit Kartoffeln und Käse. Urteil: Geschmacklich ok, der Geruch ist doch etwas streng. Kann man essen, muss frau aber vielleicht kein zweites Mal haben.
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Kig Ha Farz: deftiger Eintopf in der Art eines pot au feu mit Schweinfleisch, Gemüse und mit einer Einlage in der Form eines Puddings/Flans
aus Buchweizen.
- Meeresfrüchte: Fisch, Muscheln und anderes Getier aus dem Meer gibt es eigentlich in allen Variationen. Besonders berühmt sind die Austern von Cancale. Diese werden mittlerweile von der UNESCO sogar zum immateriellen Welterbe gezählt.
- Butter: Das Streichfett ist in der Bretagne generell salzig und so wird auch zum Backen gesalzene Butter verwendet. Manch Kuchen mutiert daher zu einer kleinen, aber unserer Meinung nach genialen, Überraschung. Auch das gerne zu Crêpes gereichte Caramel ist natürlich - was sonst - salzig.
- Gwell: Bretonischer Joghurt. Unbedingt probieren. Von Geschmack und Konsistenz irgendwo zwischen Skyr und Buttermilch einzuordnen und nach unserer Erfahrung nur in Hofläden und nicht im Supermarkt erhältlich.
Cap Fréhel
Wir kommen nun zum berühmten Cap Fréhel. Die beeindruckende Landzunge mit ihren spektakulären Klippen aus rosa Sandstein und Schiefer, ragt weit in den Golf von Saint-Malo hinein und ist ein Vogelparadies. Das Cap bildet darüber hinaus den Beginn der Smaragdküste, die sich bis nach Cancale erstreckt.
Am Kap stehen zwei Leuchttürme. Der Phare Vauban, Ende des 17. Jahrhunderts erbaut durch den berühmten Festungs-Baumeister Vauban gilt als einer der ältesten Leuttürme Frankreichs. Der andere. sich noch im Betrieb befindende Turm wurde nach dem zweiten Weltkrieg erbaut.
- Parkplatz: GPS 48.68178, -2.317641
Wir übernachten vor St. Malo: Stellplatz Le Minihic-sur-Rance
- GPS 48.57580, -2.015196, einfacher Platz mit VE
genau hinhören:
Die klingenden Steine von Le Guildo
Ein Abstecher bringt uns zu einer Kuriosität: den klingenden Steinen von Guildo. Wir parken am kleinen Parkplatz am Hafen und folgen dem linken Ufer des in im Ärmelkanal mündenden Arguenon einige Meter flussabwärts. Hier treffen wir auf einige große dunkle Steine mit einer glatten, gerundeten Oberfläche. Schlägt man diese mit einem anderen Stein an, so klingen sie wie eine Glocke. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!
Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich das Chateau du Guildo, dessen Geschichte sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
- Parkplatz: GPS 48.57532, -2.212417
Saint-Malo
Saint-Malo ist eine bedeutende Hafenstadt mit knapp 50.000 Einwohnern. Berühmt ist die Stadt für ihren von einer Granitmauer umgebene Stadtkern "intra muros" (umgeben von Mauern) sowie ihrer Festungsanlagen und ist einer der meistbesuchten Orte Frankreichs. Nach der fast vollständigen Zerstörung gegen Ende des zweiten Weltkrieg wurde die historischer Altstadt originalgetreu wieder aufgebaut.
Stellplatz nördlich von La Guimorais:
- GPS 48.68974, -1.939261
Auster, Austern, Austern ...
Cancale
An einem Besuch in Cancale führt auf einer Reise durch die Bretagne kein Weg vorbei. Der Ort ist das Zentrum der Austernzucht. Seit 2019 zählen die Austern von Cancale sogar zum Welterbe der UNESCO. Am Hafen werden in Lokalen und kleinen Buden Austern und andere Meeresfrüchte angeboten.
Besonders beliebt sind die Verkaufsstände des Marché aux huîtres (täglich geöffnet, Öffnungszeiten variieren abhängig von der Saison). Zahlreiche Besuchern genießen hier direkt am Stand frisch geöffnete Austern, dazu gibt man ein wenig Zitrone, bevor das Meeresgetier mit einem Glas Wein die Kehle hinuntergespült wird. Wir haben durchaus schon einmal Austern probiert, geschmeckt haben sie uns aber nicht wirklich. So bleibt es auch heute einmal wieder beim Schauen.
Bei unserem Besuch haben wir wirklich großes Glück und können bei auflaufender Flut die "Parade" der von der Tagesarbeit zurückkehrenden Austernfischer beobachten: ein echtes Erlebnis.
Der Stellplatz des Ortes liegt in fußläufiger Entfernung etwas oberhalb des Hafens:
- GPS 48.66993, -1.865470
- kostenpflichtig
Le Mont-Saint-Michel
Unsere Reise durch eine der wildesten Regionen Frankreichs neigt sich dem Ende zu. Am Ufer des Küstenflusses Couesnon, der die Bretagne von der Normandie trennt, legen wir einen letzten Fotostopp ein. In der Ferne sehen wir bereits den majestätischen Mont-Saint-Michel, eines der Highlights unserer nächsten Tour, die uns in die Normandie führen wird.
- Fotospot: GPS 48.62690, -1.534490
weiter geht es von hieraus in die ...
Weitere Touren in Frankreich:
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