Die Bretagne - der Nordwesten

Teil 2: von Brest an die Granitküste


Unsere Route

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Kalvarienberg in Plougastel-Daoulas


In vielen Orten der Bretagne erhebt sich neben der Kirche ein Kalvarienberg, eine religiöse Skulpturengruppe, die die Passion Christi darstellt.

Der 10 Meter hohe Kalvarienberg von Plougastel-Daoulas, etwa 10 Kilometer außerhalb von Brest, gilt als einer der größten und prächtigsten der Region. Er wurde zwischen 1602 und 1604 zum Ende einer Pestepidemie errichtet und umfasst 180 Figuren, die in 28 Szenen angeordnet sind:

  • GPS 48.37395, -4.370011.


Brest


Wir erreichen nun Brest, eine wichtigen Industrie-, Handels- und auch Universitätsstadt der Region. Seit Jahrhunderten ist die Stadt aufgrund ihrer geschützten Lage an der Bucht von Brest und ihres des natürlichen Hafens ein bedeutender Standort der französischen Marine und noch heute befindet sich hier ein Stützpunkt der französischen Atlantikflotte sowie ein wichtiger Handelshafen. Bekannt ist die Stadt auch für die Pont de Recouvrance, eine der höchsten Hubbrücken Europas. Im 2. Weltkrieg schwer zerstört, gibt darüber hinaus allerdings nur wenig historische Bausubstanz zu sehen. Wir habe heute mal wieder keine Lust auf Stadt und so bleibt es bei einigen Fotos aus dem Fenster unseres Wohnmobils.


Leuchtturm Petit Minou


Ein Abstecher bring uns zum 1848 erbauten Leuchtturm "Phare du Petit Minou" westlich von Brest. Er markiert die Durchfahrt der Meerenge von Brest und hat eine Tragweite von 19 Seemeilen.

Direkt daneben wurde 1961 ein mittlerweile außer Dienst gestellter Radarturm errichtet. Wir legen hier nur einen kurzen Fotostop ein und parken auf dem markierten Parkplatz am Anfang der kurvenreichen Zufahrt:

  • GPS 48.33885, -4.613850

Am Hang etwas oberhalb des Turms befindet sich das im 17. Jahrhundert erbaute Fort du Petit Minou. Es diente im Zweiten Weltkrieg als deutsche Bunkeranlage und kann besichtigt werden.


Phare und Abtei Saint-Mathieu


Wir kommen nun zu einem der westlich gelegenen Punkte Frankreich, dem Pointe Saint-Mathieu. Der gleichnamige Leuchtturm, im 19. Jahrhundert auf dem Gelände der Abtei Saint-Mathieu errichtet, erhielt 1963 sein heutiges Gesicht. Zuvor standen hier diverse Vorgängerbauten.

Die Ruinen der während der Französischen Revolution aufgegebenen Benediktinerabtei, deren Geschichte bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht, sind ebenso wie das benachbarte "Mémorial national des marins morts pour la France" frei zugänglich. Rundherum befindet man einige Lokale. Wir trinken im schönen Garten des Bistro "La Maison du Phare" einen Milchkaffee und genießen die Wärme der Novembersonne.

 


Unser Parkplatz: 

  • GPS 48.33163, -4.768329 
  • Ausgewiesener Parkplatz für Wohnmobile aber Achtung: Übernachten ist nicht erlaubt.

Im Hinterland wacht hoch über Saint-Mathieu bedrohlich die „Küstenbatterie Graf Spee“ aus dem 2. Weltkrieg. Heute beherbergt sie ein Museum und kann besichtigt werden. Wir begnügen uns mit einem Blick von außen.

  • Parkplatz: GPS 48.33480, -4.761947

 


Im Anschluß folgen wir weiter dem Küstenverlauf der Region Finistère und halten aber immer einmal wieder an, um Fotos zu machen.

  • Hafen von Porspaul:
    GPS 48.44585, -4.781241

Algenhafen Lanildut


mit dem Wohnmobil in der Bretagne
Blick vom Stellplatz

Das nächste Ziel unserer Reise ist Lanildut, der größten Algenhafen Europas. Die hier angelandeten Algen dienen unter anderem als Dünger für die umliegende Landwirtschaft sind aber auch ein begehrter Grundstoff für die Kosmetikindustrie. Bei unserem Besuch im November scheint gerade keine Erntezeit zu sein.

 

Es ist jedenfalls nur wenig los und wir genießen den Blick vom Stellplatz auf den Hafen:

  • Stellplatz GPS 48.47093, -4.758945.

Am nächsten Morgen ist für uns etwas Bewegung angesagt. Wir folgen dem Fernwanderweg GR34, der vor unserem Stellplatz vorbeiführt, ein Stück gen Norden und stoßen dabei auf "La batterie de l’Aber-Ildut". Die Küstenbatterie wurde im 18. Jahrhundert zum Schutz des damals sehr wichtigen Handelshafens Lanildut errichtet, an dem Granitstein aus der Umgebung aber auch andere Güter umgeschlagen wurden.


Infobox: GR34 - Der Zöllnerweg

Der GR34, auch Zöllnerweg genannt, ist ein ein mehr als 2000 Kilometer langer Fernwanderweg, der dem Verlauf der bretonischen Küste folgt. Einst von Zöllnern genutzt, bietet er heute Wanderern atemberaubende Aussichten auf zerklüftete Klippen, idyllische Buchten und historische Küstendörfer.


Sehenswerter Spaziergang

Halbinsel Saint Laurent


Ein Abstecher führt uns zur Halbinsel Saint Laurent bei Porspoder. Die Insel selbst ist Naturschutzgebiet lässt sich aber über kurze Wanderwege erkunden.

Neben Zeugnissen aus der Jungsteinzeit und einer Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg findet man hier auch die für die Region typischen Tangöfen, in den bis in die 1950er Jahre traditionell Seegras verbrannt und zu "Sodabroten" zur industriellen Verwertung verarbeitet wurde.

Von der Seeseite der Halbinsel genießen wir den Blick auf den ihr vorgelagerten Leuchtturm "Phare du Four". Der Leuchtturm steht auf einer kleinen Granitinsel von nur 25 m Durchmesser und weist seit 1874 Schiffen den Weg, die vom Ärmelkanal in die Iroise im Westen der Bretagne fahren Auf dem Rückweg zum auf der Landverbindung zur Insel gelegenen Parkplatz bietet ein kleinen Hafen mit bunten Booten hübsche Fotomotive.

 

Parkplatz am Ende der von zwei kleinen Stränden gesäumten Straße zwischen Festland und Insel:

  • Parkplatz: GPS 48.44635, -4.780091

Tipp für Ornithologen: Unweit des Parkplatzes befindet sich ein Brutgebiet von Feldlerchen.

 


Erinnerung an ein großer Tankerunglück:

Der Anker der Amoco Cadiz


Im Hafen von Portsall erinnert der Anker des Tankers "Amoco Cadiz" an das große Tankerunglück, bei dem im Jahr 1978 die Küste Nordfrankreichs über mehr als 350km verseucht wurde. Das Schiff hatte über 220.000 Tonnen Roh- und Schweröl geladen.

  • GPS 48.55759, -4.705739


Aber Wrac’h


Wir erreichen nun den Fluss Aber Wrac’h, der in seinem Mündungsabschnitt über mehrere Kilometer eine "Ria",  eine schmalen und langen, tief in das Land eindringenden Meeresbucht, bildet. Wie viele Flüsse in der Bretagne wird der Wasserstand des Aber Wrac’h in diesem Abschnitt stark von den Gezeiten beeinflusst.

Unseren heutigen Übernachtungsplatz finden wir am Hafen von Landéda direkt am Fluss Aber Wrac’h.

Wir erkunden den netten Ort und lassen den Tag auf einer Bank am Flussufer sehr französisch mit Baguette, Käse und einer Flasche Rotwein ausklingen.

  • Stellplatz am Hafen:
    GPS 48.59611, -4.560238

 



Europas höchster Leuchtturm


In der Ferne sieht man vom Hafen von Landéda den zwischen 1897 und 1902 erbauten Leuchtturm Phare de l’Île Vierge, den mit einer Höhe von 82,5 Metern der der höchste Leuchtturm Europas. Seit 2010 wird der Phare de l’Île Vierge vollautomatisch vom Leuchtturm Créac’h auf der Insel Ouessant gesteuert.

 


Infobox: Bretonische Leuchttürme

Die bretonische Küste weist die weltweit höchste Dichte an Leuchttürmen auf, wobei die Konzentration im Finistère besonders hoch ist. Mehr als 50 blinkende Seezeichen unterstützen die Seefahrer dabei, die gefährliche Fahrt entlang der felsigen und mit Untiefen gespickten Küste sicher zu bewältigen.

 


Strand bei Le Curnic


Eigentlich wollen wir (Iris) am Stand von Le Curnic nur endlich einmal wieder Joggen gehen. Die Umgebung entpuppt sich aber als interessanter Vogelbeobachtungsplatz und der Wohnmobilstellplatz direkt am Strand als einladend und so bleiben wir über Nacht:

  • Wohnmobilstellplatz GPS GPS 48.63874, -4.445627

Auf der Spitze der einen natürlichen Hafen schützenden Landzunge finden wir neben einer fantastischen Aussicht einen Tangofen und ein fotogenes Kreuz. Am Spülsaum tummeln sich unter der Beobachtung von einigen Vogelkundlern mit Spektiv und Kamera viele kleine Vögel. Deutlich interessanter für Vogelfreunde erscheint aber der auf der Binnenseite gelegene Étang du Curnic.

Fotos: Sanderlinge (2), Ringelgänse und eine Uferschnepfe


Haus zwischen Felsen

Museumsdorf Menez Ham


Wir kommen nun nach Menez Ham einem Museumsdorf in der Gemeinde Kerlouan. Die ehemalige Zöllnersiedlung, die später von Bauern und Algensammlern bewohnt wurde, verfiel in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts und wurde zu Beginn der 2000er Jahre restauriert. Besonders sehenswert und ein beliebtes Fotomotiv ist das "Haus zwischen den Felsen", ein um 1750 zwischen riesigen, bizarren Steinen errichtes Wachhaus, das den Zöllnern einen guten Überblick über Küste und Meer bot. Ähnliche Motive, wenn auch nicht direkt am Meer, bieten sich auch in der Umgebung.

 

Es weht ein heftiger Wind und so landen wir schnell im Restaurant des Museumsdorfs. Es gibt hier regionale Küche, unter anderem die äußerst deftige bretonische Spezialität "Kig-ha-Farz" mit gekochtem Fleisch, Gemüse und einer Art Buchweizenpudding. Wir bevorzugen zu Mittag aber etwas Leichteres und wählen „Galettes“, bretonische Buchweizenpfannkuchen mit herzhafter Füllung. Das Lokal ist beliebt, das heißt entweder früh kommen oder reservieren.

  • Park- und Wohnmobilstellplatz: GPS 48.66234, -4.370112

Vogelbeobachtungshütte am Baie de Goulven


Vogelfreunde unternehmen nun einen Abstecher zur Vogelbeobachtungshütte am Baie de Goulven (GPS 48.64190, -4.311336). Mit kleineren Fahrzeugen kann man bis direkt vor die Hütte fahren.

 

Tipp:

Die besten Chancen auf gute Sichtungen gibt es bei ablaufendem Wasser. Kurz nach der Flut sind die Vögel direkt vor der Hütte anzutreffen. Wir waren leider bei Ebbe vor Ort, konnten aber in der Ferne viele Limikolen, Enten und Gänse ausmachen.


Skulptur "L'hippocampe de Plouescat


Am Strand von Plouescat  legen auf einem Parkplatz eine Pause ein und genießen zusammen mit der Skulptur "L'hippocampe de Plouescat" die Aussicht auf den Ozean.

  • Skulptur: GPS 48.669135, -4.210687

traumhafter Wohnmobilstellplatz:

Le Diben


Le Diben, ein Ortsteil von Plougasnou, liegt abseits der üblichen Touristenrouten, bietet aber auf einer Plattform am Hafen einen traumhaften Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser mit VE:

  • GPS 48.70776, -3.827640

 



Ein wenig weiter östlich direkt an der D46A2 bietet ein Schiffsfriedhof interessante Fotomotive. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt.

  • Schiffsfriedhof: GPS 48.70104, -3.821717

Der Fotospot liegt aber nur etwa 1 km vom Stellplatz entfernt und ist gut mit dem Fahrrad zu erreichen.


Thermen du Hogolo


Ein Abstecher bringt uns zu den römischen Thermen du Hogolo. Die Anlage aus dem 1. - 4. Jahrhundert liegt traumhaft auf einer Düne oberhalb des Meeres und ist frei zugänglich. Das Parken gestaltet sich allerdings etwas schwierig, da der der eigentliche Parkplatz für Wohnmobile gesperrt ist. Wir halten daher nur kurz am Straßenrand.

  • Parkplatz am Rande der Straße: GPS 48.67706, -3.637065

Weiter geht es Richtung Osten, vorbei an langen Sandstränden und durch urige Dörfer.


Vogelstation LPO Ile Grande


Vogelstation LPO Ile Grande
Vogelstation LPO Ile Grande

In der Vogelstation LPO auf der Ile Grande in Pleumeur-Bodou werden normalerweise verletzte Vögel wieder aufgepäppelt. Außerdem gibt es ein kleines Museum und es werden Ausflüge in das "Sept-Îles National Nature Reserve" angeboten. Bei unserem Besuch ist die Station aber geschlossen - es wird gerade umgebaut.

  • Parkplatz: GPS 48.80282, -3.581245


Menhir von Saint-Uzec


Menhire gibt es in der Bretagne fast wie Sand am Meer. Auch wenn die Relikte aus der Steinzeit immer wieder faszinieren - man muss eine Auswahl treffen.

 

Der Menhir von Saint-Uzec ist allerdings einen Stopp wert, denn der 8m hohe und 3m breite Stein gilt als der größte mit christlichen Symbolen versehene Menhir in Frankreich.

 

Parkplatz direkt am Menhir:

  • GPS 48.78860, -3.544637




Weitere Touren in Frankreich:

 

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N24

 

 

 

 

 

Besuche seit 11.11.24 ((1.1.25: 30)

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