Mit dem Wohnmobil durch den Garten Frankreichs
Unsere einwöchige Wohnmobilreise entlang der Loire führte uns durch eine zauberhafteste Region Frankreichs, die oft auch der Garten Frankreichs genannt wird. Über 300 Schlösser zeugen davon, dass entlang des längsten Flusses Frankreichs einst der französische Adel residierte.
Das Tal der Loire ist aber weit mehr als eine Ansammlung von Prachtbauten.
Wer nicht nur von Schloss zu Schloss hüpfen will, kann hier auch viel erleben: In der Region wird die in Stein gemeißelte Verangenheit lebendig. Das Gebiet des Loiretals zwischen Sully-sur-Loire
und Chalonnes-sur-Loire wurde im Jahr 2000 als lebendige Kulturlandschaft in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Der ungezähmte Fluß mit seine Auen ist ein Naturparadies.
Unsere Route:
- Schloss Sully-sur-Loire
- Über den Baumwipfeln
- Orléans, die Stadt der Jeanne d'Arc
- Saint Dyé sur Loire
- Schloss Chambord
- Blois und sein Schloß
- Schloß Chaumont
- Leonardo da Vinci und Amboise
- Montsoreau
- Chinon
- Saumur - Wein- und Sektkellereien
- Höhlenwohnungen in Rochemenier
- Schloss Brissac
- Béhuard
- die Miene von Malécots
- Die Mühlen von Ardenay
- Die hängende Mühle von Champtoceaux
- Nantes - Trentemoult
Schloss Sully-sur-Loire
Wir starten unsere Reise am Schloss Sully-sur-Loire, einem wehrhaften, im Stil der Renaissance erbauten Wasserschloss. Die Anlage liegt nicht nur malerisch direkt am Ufer, sondern bietet Wohnmobilfahrern auch noch gleich nebenan einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz (GPS 47.77107, 2.384641) mit Blick auf den Fluss. Wir verbringen hier eine ruhige Nacht.
Über den Baumwipfeln: Belvédère des Caillettes
Ab in den Wald: Heute unternehmen wir einen Abstecher in den Forêt d’Orléans, den größten staatlichen Wald Frankreichs. Einst befand er sich im Besitz des französischen Königshauses. Heute ist er ein Paradies für Wanderer und Radfahrer sowie Natura2000 Gebiet.
Mitten in Wald erklimmen wir den "Belvédère des Caillettes", von dessen Plattformen sich ein fantastischern Blick auf die Gipfel unter uns bietet. Am Geländer des Turms und auf der obersten Plattform findet man Plaktten mit eingeprägten Tierspuren. Auf den Tafeln daneben gibt es Informationen zu den Tieren. Die Tafeln sind zwar sehr schön aufgemacht, aber leider ist der Text nur auf Französisch verfügbar. "Quel dommage", wie der Einheimische sagen würden.
Unser Parkplatz: GPS 47.98666, 2.303104
Orléans, die Stadt der Jeanne d'Arc
Unser nächstes Ziel ist Orléans, das Zentrum der Region Centre-Val-de-Loire. Die Groß- und Universitätsstadt ist eng mit ihrer berühmtesten Tochter, Jeanne d'Arc, verbunden, der sie im 15. Jahrhundert ihre Befreiung von den Engländern verdankt.
Als Ausgangspunkt für einen Stadtbummel und einen Besuch der Altstadt eignet sich der Parkplatz an der Église Saint-Euverte
- GPS 47.90323, 1.917452.
Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zur Kathedrale Sainte-Croix, mit derem Bau bereits 1601 begonnen wurde.
Saint Dyé sur Loire
Saint-Dyé-sur Loire war einst der geschäftige Hafen des nur wenige Kilometer entfernten Schlosses Chambord. Heute legen hier in der Sommersaison kleine Ausflugsboote aus Holz zu Rundfahrten auf der Loire. Am heutigen Oktobermorgen scheinen sich Hafen und Gassen des Ortes aber schon im Winterschlaf zu befinden.
Wir genießen einen Rundgang durch den Ort mit seinen historischen Häusern. Auf dem Wohnmobilstellplatz
- GPS 47.65489, 1.478888
am Fluss herrscht entspannte Ruhe.
Schloss Chambord
Das Schloss Chambord versteckt sich vor uns im Nebel, der einfach nicht weichen will. Der prunkvolle Renaissancebau ist mit 440 Zimmern das größte der Loire Schlösser. Bauherr war König Franz I., der sich hier ein verschwenderisches Denkmal setzte. Berühmt ist das Schloss auch für seine Wendeltreppe, die auf einem Entwurf Leonardo da Vincis basiert. Die Treppe ist mit zwei ineinanderliegenden Spiralen so konzipiert, dass über sie zwei Personen das Stockwerk wechseln können, ohne sich zu begegnen.
Das Schloss erreicht man entweder mit dem Fahrrad aus Saint Dyé oder man parkt auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz auf dem Parkplatz P2 (GPS 47.61897, 1.511612) direkt vor dem Schloss. Leider gibt es für Wohnmobile keinen Kurzzeittarif. Wir belassen es daher bei einem Blick von außen auf das von Nebel eingehüllte Schloss.
Blois
Wir erreichen nun Blois, eine Stadt an der Loire, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. In der Stadtmitte befindet sich das Renaissanceschloss, einst Residenz von König Ludwig XII.. Den Fluss überspannt eine Brücke aus dem 18. Jahrhundert.
Wir parken auf einem kostenfreien Parkplatz am Port de la Creusille (GPS 47.58596, 1.343481) am gegenüberliegden Ufer. Von bietet sich uns ein schöner Panoramablick über Fluss und Schloss. Zu Fuß sind es nur wenige Minuten bis zur Altstadt.
Schloss Chaumont
Das Schloss Chaumont erhebt sich hoch über den Häusern des gleichnamigen Dorfs. Ursprünglich als Festung konzipiert, wurde das Schloss mehrfach umgebaut und im 19. Jahrhundert um einen englischen Landschaftspark ergänzt. Seit 1992 präsentieren im Rahmen der „Internationale Gartenschau von Chaumont“ alljährlich von Mitte Juni bis Mitte Oktober Landschaftsgärtner aus verschiedenen Ländern ihre Entwürfe.
Leonardo da Vinci und Amboise
Was guckst Du Mona? Im Park des Château du Clos Lucé lugt uns heute frech das berühmteste Porträt Leonardo da Vincis durch ein Gartentor entgegen.
Hier in Amboise an der Loire verbrachte das Universalgenie seine letzten Lebensjahre.
Heute gibt in dem ehemaligen Herrenhaus ein multimediales Museums einen eindrucksvollen Überblick über sein Leben und Werk.
Die Kleinstadt Amboise beheimatet mit dem Schloss Amboise darüber hinaus einen ehemaligen Königssitz.
In der Kirche auf dem Schlossareal fand da Vinci seine letzte Ruhestätte.
Wir übernachten auf dem kostenfreien Wohnmobilstellplatz im Ort
- GPS 47.40830, 0.9901108.
Dieser ist zwar aufgrund seiner Lage in einem Hinterhof nicht wirklich schön, aber extrem zentral und fußläufig zu Altstadt und Schlössern.
Auch die hübsche Altstadt mit ihren netten Lokalen lohnt einen Besuch. Wir lassen uns in der Crêperie "Anne de Bretagne" Galettes (bretonische Crêpes aus Buchweizen) und Cidre schmecken und beschließen den Abend mit einem Absacker am Place Michel Debré.
Tours
Tours ist bekannt für seine beeindruckenden Renaissancebauten und die als „Vieux Tours“ bekannt Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Leider finden wir bei unserem Besuch keinen adäquaten Parkplatz und so bleibt es für uns bei einer Stadtdurchfahrt. Diese hinterlässt bei uns keinen bleibenden Eindruck und es gibt leider keine Fotos.
Wir übernachten direkt an der Loire, in dem kleinen beschaulichen Ort Chouzé-sur-Loire auf dem kostenlosen örtlichen Stellplatz:
- GPS 47.23804, 0.1262655
eines der schönsten Dörfer Frankreichs:
Montsoreau
Die nächste Station unserer Tour ist Montsoreau, das mit seinen etwa 400 Einwohnerzu den schönsten Dörfern Frankreichs gezählt wird. Das am Ufer der Loire gelegene Renaissanceschloss des Ortes beherbergt ein Museum für moderne Kunst.
Wir erkunden die steilen Gassen über markierte Wege und entdecken viele Fotomotive.
Chinon
Wir folgen nun der Vienne, einem Nebenfluss der Loire, flussaufwärts und kommen nach Chinon. Strategisch günstig gelegen, war die Region schon in der Steinzeit besiedelt. Heute überragt die imposante Burg Chinon, die im Widerspruch zu ihrem Namen zu den Schlössern der Loire gezählt wird, den Ort.
Oberhalb der Burg bietet Chinon einen praktischen und fußläufig zur Altstadt gelegen Wohnmobilstellplatz (GPS 47.17013, 0.2422130).
Saumur
Weinbaugebiet und Sitz bekannter Wein- und Sektkellereien
Saumur ist das Zentrum des gleichnamigen Weinbaugebiet und Sitz bekannter Wein- und Sektkellereien. Über der Stadt thront majestätisch das imposante Schloss Saumur.
In den uralten Gewölben der Sektkellerei Bouvet Ladubay erleben wir eine ganz besondere Kellerführung:
Unser Guide Stéphanie nimmt uns per Fahrrad mit in teils völlige Dunkelheit. Datürlich dürfen wir mehrere Sorten des hauseigenen Crèmant de Loir probieren.
Rochemenier: ein Höhlendorf
In Rochemenier, einem außergewöhnliches Höhlendorf in der Region Pays de la Loire, wurden über Jahrhunderte Wohnungen, Kirchen und Weinkellern direkt in den Tuffstein gehauen wurden. Bei unserem Besuch am späten Nachmittag hat das Museum des Dorfs leider bereits geschlossen und wir müssen uns mit einem Blick über den Zaun begnügen.
Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen, kostenlosen Stellplatz mit VE in dem kleinen Ort Aubigné-sur-Layon:
- GPS 47.21166, -0.4639820
Schloss Brissac
Die Anfänge des Schloss Brissac in Brissac-Quincé reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Nach Plünderung und Zerstörung während der französischen Revolution wurde das Schloss im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut und ist auch heute noch bewohnt, kann aber besichtigt werden.
Mit seinen 7 Etagen auf 48 m Höhe gilt das Gebäude als das höchste Schloss Frankreichs.
Der Legende nach spukt im Turm "La dame verte". Die grüne Dame soll hier im 15. Jahrhundert ermordert worden sein und heute in dem grünen Kleid, in in dem sie einst gefunden wurde, ihr Unwesen treiben.
Ein Dorf auf einer Loire-Insel: Béhuard
Die „Petite Cité de Caractère“ Béhuard ist das einzige Städtchen auf einer Insel in der Loire. Bei Hochwasser bekommen die Einwohner hier regelmäßig nasse Füße: Am Kirchplatz erinnert eine Tafel an die höchsten Wasserstände seit 1904.
- Parkplatz: GPS 47.37864, -0.6453051
Wir genießen den Rundgang durch den malerische Ort und gönnen uns zum Abschluß im dem kleinen Bistro am Kirchplatz einen Café auch Lait.
Mine des Malécots - eine der ältesten Kohleminen Franreichs
Wein und Kohle – an der Loire eine überraschende Kombination. Während vom einstigen Kohlebergbau nur historische Spuren geblieben sind, prägt der Weinbau die Region bis heute.
Die Mine des Malécots in der Corniche Angevine gehört zu den ältesten Kohleminen Franreichs. Vom rekonstroierten Turm hat man einen weiten Blick auf die umliegenden Weingärten bis hin zur Loire.
- Parkplatz: GPS 47.34174, -0.7037441
Eigentlich ist die Weinlese schon abgeschlossen. Rund um Ardenay treffen wir aber auf zahlreiche nicht abgeerntete Weinstöcke. Auslese oder Eiswein? Wir wissen es nicht. Während bei der Auslese gezielt besonders reife und süße Trauben für hochwertige Weine gelesen werden, warten Winzer beim Eiswein auf den ersten Frost, um gefrorene Trauben zu ernten, die einen besonders konzentrierten und süßen Wein ergeben.
Die Mühlen von Ardenay
Inmitten der Weinberge bieten uns die Windmühlen von Ardenay aus dem 18. Jahrhundert ein schönes Fotomotiv.
- Mühlen: GPS 47.33880, -0.7184505
Die hängende Mühle von Champtoceaux
Wir übernachten an den hängenden Mühlen von Champtoceaux. Die Mühlen stammen ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert und wurden später durch schwimmende Mühlen ersetzt. Gleich nebenan befindet sich ein Lokal, in dem es leckere Pizzen geben soll. Dieses hat bei unserem Besuch leider geschlossen und so gibt es zwar keine Pizza, wir haben den Parkplatz aber auch fast für uns allein.
- Wohnmobilstellplatz an den Mühlen: GPS 47.33917, -1.274193
Nantes - Trentemoult
Das ehemalige Fischerdorf am Ufer der Loire, unweit von Nantes, besticht mit seinem besonderen Charme aus engen Gassen, bunten Häusern und kunstvollen Details.
Einst nur per Boot erreichbar, gibt es auch heute noch eine Fährverbindung, die Besucher aus Nantes in das malerische Örtchen mit seinen gemütlichen Lokalen bringt. Diese sind so beliebt, dass wir in der von uns favorisierten Créperie unter der Woche im November ohne Reservierung mittags keine Platz mehr bekommen. Wir disponieren um und begnügen uns mit Kaffee und Croissant in einem kleinen Straßencafé.
Für uns geht es nun von der Loire weiter in die Bretagne.
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N24/11.000
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