Portugal (6): der Norden

die Küste, entlang des Douro zu den Historischen Dörfern Portugals

Mit dem Wohnmobil im Norden Portugals
die typischen Boote im Norden

Wir kommen aus dem Alentejo, sind durch Zentralportugal gereist und erreichen jetzt den Norden des Landes.


entlang der Küste

Urwald aus riesigen Eukalyptusbäumen


Wir folgen dem Küstenverlauf von Figueira da Foz nach Aveiro und kommen unverhofft an riesigen Eukalyptusbäumen vorbei. Sie entführen uns in eine völlig andere Welt, die einem Regen- oder Urwald gleicht. Doch die Idylle trügt. Der Eukalyptus ist hier nicht heimisch und wir lesen, dass die schnell wachsenden Eukalyptus-Monokulturen ein echtes Umweltproblem darstellen. Diverse Grillplätze weisen aber darauf hin, dass der Wald der angrenzenden Stadt als Naherholungsgebiet dient und an Wochenenden und lauen Abenden mit Leben erfüllt ist.

 

Bei Bom Succeso liegt zwischen Wald und kleinen Dörfern eine Reihe idyllischer Seen. Leider hat das den Wasservögeln noch niemand gesagt, denn bei unserem Besuch sind leider keine da.


Bunt gestreifte Häuser

Fischerdorf Costa Nova


Weiter geht es entlang der Ria de Aveiro. Die artenreiche Brackwasserlandschaft erstreckt sich kilometerlang parallel zum Strand durch die Dünen. Ihre größte Ausdehnung von etwas über elf Kilometern erreicht sie bei der Stadt Aveiro. Auf beiden Seiten des Gewässers liegen kleine Ferienorte. Besonders Costa Nova fällt aufgrund seiner bunt gestreiften Häuser ins Auge.

Costa Nova Streifenhäuser gestreifte Häuser
typisch: bunt gestreifte Häuser in Costa Nova

Wir durchfahren Aveiro, das mit seinen die Stadt durchziehenden Kanälen als das Venedig Portugal gilt. Auf den Kanälen fahren die für die Gegend typischen Moliceiro-Boote Touristen spazieren.

Aveiro bietet einen großen, offiziellen Parkplatz in der Mitte der Stadt zum Übernachten an:

 

Wohnmobil-Stellplatz Avairo:

  • Parque de Caravanas/Autocaravanas
  • GPS 40.643293, -8.638985

Hinter Aveiro im Lagunengebiet des Ria de Aveiro gefällt es uns gleich viel besser. Von Tourismus ist hier außerhalb der Saison nichts zu sehen. Nur die teilweise neu gemachten Bootsanleger deuten darauf hin, dass hier im Sommer deutlich mehr los ist. 


Moliceiro-Boote

Bunte Booten in Torreira


Mit dem Wohnmobil in Portugal
Fischer in ihren Moliceiro-Booten

Das Wetter wird leider noch schlechter. Es hat jetzt auch wieder angefangen zu stürmen. Wir entschließen uns, dem Sauwetter zu trotzen und auf die Aveiro gegenüberliegende Landzunge nach Torreira zu fahren. Wir werden belohnt, denn hier sehen wir die die Moliceiro-Boote noch im Einsatz. Mehre Fischer sind gerade beim Auslaufen, als wir im Hafen ankommen.

Wir verlassen nun die Küste, lassen Porto links liegen. Das nächste Ziel ist das Duoro-Tal:


die älteste Weinbauregion der Welt

Weinbauregion Alto Duoro


Der Duoro ist einer der längsten Flüsse der iberischen Halbinsel. Er entspringt in Spanien und mündet in Portugal bei Porto in den Atlantik. Wir wollen die Weinbauregion entlang des Stroms erkunden.

Weingut in der Weinbauregion Alto Duoro
Weingut in der Weinbauregion Alto Duoro - im Vordergrund der Fluss Duoro

 

Portwein

Die Region Alto Duoro ist die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung und gehört seit 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe. Insbesondere wird hier Portwein hergestellt. Entlang des Flusses und in seinen Nebentälern liegen Weingüter und kleine florierende Orte.

 

Wir wundern uns über die hier praktizierte Art des Weinanbaus, die wir in dieser Form bisher noch nirgends gesehen haben. Die meist steilen Hänge sind terrassiert und zum Teil sogar mit Stützmauern versehen. Jede Terrasse weist zwei Reihen Reben auf, die zwischen sich eine Art Weg einschließen. Eine maschinelle Bearbeitung scheint praktisch unmöglich, viel zu eng ist das hier für einen Traktor und erst recht für Einsatz eines Traubenvollernters.

Unser Wohnmobil-Stellplatz Peso da Régua:

  • Stellplatz am Duoro-Ufer,
    gebührenpflichtig, incl. Strom,
    Schlüssel für die Schranken vor den Plätzen gibt es im Café am Schwimmbad in der Nähe VE frei zugänglich
    GPS 41°09'20.4"N 7°46'48.8"W

ILugar da Padrela

Weinprobe auf einem Weingut


Wir folgen dem Duoro und fahren das Weingut Lugar da Padrela an. Hier treffen wir uns mit Freunden, die die Iberische Halbinsel in entgegengesetzter Richtung umrunden, zu einer Weinprobe. Die Winzerfamilie hat für Wohnmobilfahrern auf einer großen Wiese einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz inkl. Dusche und Toilette angelegt.

  • GPS 41°07'41.5"N 7°34'58.3"W
Mit dem Wohnmobil bei einer Weinprobe in Dourotal
Weingut Lugar da Padrela

Mit dem Wohnmobil im Norden Portugals
Foto: Rainer Dill

Bei der Weinprobe erfahren wir eine Menge über das Duoro-Tal und seinen Wein, das Alter der Weinreben und die Probleme, die die Winzer hier haben.

 

Natürlich kommt die Verkostung nicht zu kurz. Wir revanchieren uns für die kostenlose Führung, indem wir einige Flaschen Rotwein, Olivenöl aus eigener Produktion und wirklich sehr leckeren Käse kaufen.


Wir fahren über die E 607 weiter in Richtung Osten. Die Route gefällt uns gut und bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke:

Unverhofft macht die Straße einen Knick und wir stehen vor einer sehr schmalen Brücke über den Rio Távora.

Ponte do Rio Távora
Ponte do Rio Távora

Das ist nichts für Angsthasen, aber auch unsere Freunde mit ihrem 8,50 m langen Wohmobil haben es auf die andere Seite geschafft, ohne stecken zu bleiben.:

  • Ponte do Rio Távora 41°01'24.8"N 7°30'41.1"W

zwischen Castainço und Penela da Beira

"die Straße der Dolmen"


Im Norden des Distrikts Viseu kann man an der kleinen Straße zwischen Castainço und Penela da Beira mehrere Dolmen aus der Jungsteinzeit erkunden. Die Dolmen liegen weit verstreut auf einem Plateau und sind unterschiedlich gut erhalten. Über einem der Dolmen wurde die heute verfallene Kappelle Nossa Senhora do Monte erbaut. Die Grabkammer des Dolmen, die "Alta",  liegt direkt unter dem Chor der Kapelle und ist das größte Grab der Nekropole. Ein weiterer Dolmen befindet sich im Garten eines ehemaligen Bauernhauses, das heute ebenfalls eine Ruine ist. Wir durchstromern das Gelände und fühlen uns hier mal wieder ein bisschen wie Indiana Jones.

 

Praktisch: Es gibt sogar einen eigenen Rastplatz, auf dem parken und verweilen kann:

  • Recreation Dolmen GPS 41°01'34.7"N 7°26'22.1"W

Dólmen Do Torgal

  • 41°02'09.5"N 7°26'16.9"W

Dólmen do Sangrino

  • GPS 41°00'59.2"N 7°26'40.1"W

Dólmen de Penela - Senhora do Monte:

  • 41°01'23.8"N 7°26'30.8"W

Abstecher zu Felszeichnungen aus der Altsteinzeit

Parque Arqueológico do Vale do Côa


Parque Arqueológico do Vale do Côa
Parque Arqueológico do Vale do Côa

Am Ufer des Côa, einem Nebenfluß des Duoro liegt eine weitere Welterbestätten Portugals: die Ritzzeichnungen des Parque Arqueológico do Vale do Côa.

  • GPS 41.079845, -7.113812

Diese in der Hauptsache Tiere darstellenden Felszeichnungen aus der Altsteinzeit sind im Mittel 17.000 Jahre in Teilen aber bis zu 25.000 Jahre alt. Derart alte Zeichnungen wurden an anderen Stellen der Welt bisher nur in geschützten Grotten und Höhlen vorgefunden. Für uns sind diese Zeichnungen besonders interessant, da wir auf unserer Nordland-Reise die ebenfalls im Freien liegenden, aber deutlich jüngeren Zeichnungen von ->-Alta (ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbestätte) besucht haben.

 

Da ein Besuch der Originalplätze nur mit Anmeldung im Rahmen einer begleiteten Tour möglich ist, begnügen wir uns mit einem Besuch des interessanten Museums zum Thema in Vila Nova de Foz Côa.

 

Achtung: Entgegen der Darstellung im Internet ist das Museum bei unserem Besuch nicht durchgehend geöffnet. Glücklicherweise sind wir mit unserem Rundgang praktisch fertig, als wir um 12:30 Uhr freundlich aber bestimmt auf Portugiesisch hinaus komplementiert werden, da das Museum über die Mittagszeit geschlossen wird. Wir dürften gern um 14 Uhr wiederkommen und könnten in der Zwischenzeit ja etwas essen gehen.

 

Es gibt am Duoro aber auch Felsritzungen, die frei zugänglich sind, so beispielsweise die Cabeço das Pombas an der M514 in Pinheiro. Bei unserem Besuch regnet es in Strömen, trotzdem meinen wir auf dem beschilderten Felsen eine Figur in einer Art Strahlenkranz erkennen zu können.

  • 41°06'00.4"N 7°36'46.2"W

Portugals Historische Dörfer

"Aldeias Históricas de Portugal"


Die "Aldeias Históricas de Portugal", wie die historischen Dörfer in Landessprache heißen, sind eine Vereinigung von zwölf mittelalterlichen, geschichtsträchtigen Dörfern im Land. Die EU stellte sie inzwischen unter Denkmalschutz, um sie vor Verfall zu schützen. Die Einwohner leben heute hauptsächlich vom Tourismus und führen kleine Restaurants und Pensionen. In der Umgebung wurden Wander- und Fahrradwege angelegt.

 

Wir besuchen zwei der zwölf Dörfer in der Serra da Estrela:


eines der historischen Dörfer:

Castelo Rodrigo


Wir erreichen das kleine Dorf Castelo Rodrigo am Abend. Von dem vor den Toren der Burg auf über 800 m gelegenen Wohnmobilstellplatz hat man einen fantastischen Ausblick auf die Gegend.

Mit dem Wohnmobil in Portugal

Das bekannteste Bauwerk ist die Burg. Es ist eins von diversen denkmalgeschützten Bauwerken. Der Ort soll knapp 500 Einwohner haben, die aber wohl nicht im alten Ortskern, sondern eher im Umland leben, den wir bekommen fast niemand zu Gesicht. 

Mit dem Wohnmobil im Centro Portugals
Wohnmobilstellplatz Castelo Rodrigo

Eines der schönsten Wohnmobilstellplätze dieser Reise:

  • 40°52'32.7"N 6°57'48.7"W

Dieser kostenlose Stellplatz hat einfach alles, was man sich wünscht. Toller Ausblick, kostenloser Strom, Ver- und Entsorgung und man ist in ein paar Minuten im Zentrum.

 

Vielen Dank an die Gemeinde für diesen tollen Platz!

 

Der Ort blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück, in der mal die Lusitaner, die Römer, Goten oder Araber dominierten.

 

Am nächsten Morgen würden wir gerne Frühstücken gehen, aber jetzt Anfang Februar hat das kleine und einzige Bistro leider geschlossen.

 

Trotzdem ist dieser kleine Ort wirklich einen Abstecher wert!.


ein zweites der historischen Dörfer:

Festungsstadt Almeida


Die kleine Festungsstadt aus dem Jahr 1310 liegt nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Die große Stadtmauer bildet aus der Luft betrachtet einen zwölfzackigen Stern. Direkt vor den Toren der Festungsanlage gibt es einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz:

  • GPS 40°43'44.1"N 6°54'05.2"W
    kleiner, offizieller Stellplatz mit allem drum und dran.

Wir machen einen kleinen Spaziergang durch die Gassen, in denen es früher alles gab, was man zum Leben brauchte. Das Militärmuseum hat leider geschlossen.


Dominikanerkloster auf 1723 m Höhe

Santuario de Nuestra Señora de la Peña de Francia


Das Dominikanerkloster Santuario de Nuestra Señora de la Peña de Francia auf dem Berg Peña de Francia ist der Mariengeburt geweiht und liegt kurz hinter Grenze bereits in Spanien.

Im Winter sind die Straße auf dem Berg kaum zugänglich, aber Sommer kommen hier viele Pilger. Wer es die Serpentinen hinauf geschafft hat, wird mit einem atemberaubenden Blick belohnt. Wir können hier oben Gänsegeier beobachten, die ohne einen Flügelschlag im Aufwind in die Höhe steigen.

Wohnmobilstellplatz

Kurz vor der spanisch/portugiesischen Grenze übernachten wir in Gallegos de Argañán (Spanien) auf einem kleinen, offiziellen, kostenlosen Wohnmobilstellplatz an einem Schwimmbad:

  • 40°37'54.0"N 6°42'24.6"W

Wohin geht es weiter?

klicke auf eine Markierung auf der Karte:


N23/11.900

 

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.