von Voskopoja in den Nationalpark Pindos (GR) und weiter an die Küste
Die einzelnen Etappen der Reise:
Zusammenfassung Teil 1 und Teil 2:
Nachdem wir in Teil 1 im Norden über Montenegro nach Albanien eingereist, durch die atemberaubende Cem-Schlucht bis Selce und weiter in das Herz der Albanischen Alpen nach Theth gefahren sind, führte und uns Teil 2 zurück in die Berge, vorbei an Stauseen und Bergbaugebiete an den Ohridsee.
In Teil 3 machen wir nun einen kleinen Abstecher nach Griechenland und schauen uns danach an, was der Süden Albaniens zu bieten hat.
Highlight 5:
Voskopoja - eine der großen Sehenswürdigkeiten Albaniens
Relativ spät am Tag starten wir auf der SH3 Richtung Süden nach Korce, wo wir auf die SH 63 nach Westen Richtung Voskopoja abbiegen. Auf einer gut ausgebauten Strecke geht es hinauf auf rund 1200 m in den Ort, der heute zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Albaniens gehört.
Voskopoja war früher eine große und weit bekannte Handelsstadt mit mehr als 50.000 Einwohnern; davon sind heute weniger als 1.000 übrig geblieben sind.
Heute ist der kleine Ort bekannt für seine vielen orthodoxen Kirchen. Manche der über 20 Gebäude sind verfallen, andere wurden in letzter Zeit wieder hergerichtet und weisen zum Teil eindrucksvolle Wandmalereien auf.
Wir schauen uns zwei der Kirchen an:
Das Kloster Manastiri I Shën Prodhromit liegt auf dem Berg nördlich von Voskopoja. Die Straße hinauf ist heute komplett asphaltiert. Am Ende gibt es einen kleinen Gebäudekomplex in dessen Zentrum steht die kleine Klosterkirche.
- Kloster GPS 40.645553, 20.602962
Der Bau stammt aus dem Jahr 1632, die Malereien im Inneren aus dem Jahr 1659. Schilder zeigen an, dass das Fotografieren verboten ist. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir die ganze Zeit einen ständigen Begleiter, der dies genau kontrolliert.
Wir halten uns also an die Regeln und machen nur ein Foto von außen und eins von der Klosterkatze :-)
Wir fahren zurück zum Ort. Es ist Sonnabend und man bereitet das Grillfleisch vor.
Fünf Kilometer nördlich von Voskopojë liegt der kleine Ort Shipskë auf 1.350 m Höhe. Die dortige Kirche Kisha e Shen Gjergjit Shipske soll eine der schönsten in Albanien sein.
- Start im Dorf GPS 40.6380, 20.5932
Es führt eine Straße hinauf, die nur mit einem Allrad-Fahrzeug gefahren werden sollte. Besser ist es, die Besichtigung in Form einer 3-4 stündigen Wanderung zu machen, denn Parkplätze gibt es dort eigentlich keine.
Wir stellen uns kurz in eine Abzweigung, um die Kirche zu besichtigen.
Die Kirche liegt mitten in einem kleinen Friedhof. Im Inneren findet man alte Wandmalereien.
Für den Abend beschließen wir auf einen Feldweg ähnlichen Weg ein paar Kilometer ins Landesinnere Richtung Süden in die Berge zu fahren. Am Anfang ist der Weg sehr steinig, aber nach ein paar hundert Meter lässt er sich gut fahren. Es gibt eine Reihe von Plätzen, an denen wir hätten stehen können, aber es hat die letzten Tage viel geregnet und der Boden rechts und links des Weges ist sehr tief. Wir finden einen traumhaften Platz zum Übernachten an einer kleinen Abzweigung.
- Übrnachtungsplatz GPS 40.601569, 20.597324
Wir waren noch nie mit dem eigenen Fahrzeug in Griechenland. Daher entscheiden wir uns spontan, einen Abstecher nach Griechenland zu machen und die Strecke zurück an die Küste auf griechischer Steite zu fahren.
Von Voskopoja fahren zurück nach Korça und weiter über die E86 Richtung Griechenland. Vorher besuchen wir noch eine Höhle am Kleinen Prespasee:
Höhlen am Kleinen Prespasee
Wir fahren Richtung Tren. Kurz vor dem Ort bei GPS 40.6646, 20.9832 biegen wir links ab und erreichen nach ein paar hundert Metern den See, den man allerdings als solchen gar nicht erkennt, denn er ist komplett mit Schilf zugewachsen. Wir folgen den Weg bis zu einem Aussichtspunkt (GPS 40.683590, 20.997130, siehe Foto).
Der See soll unter Ornithologen sehr bekannt für seine artenreiche Vogelwelt sein. Wir aber sehen bis auf ein paar Kormorane, einen Mäusebussard und ein paar Singvögel nichts Außergewöhnliches.
Wir drehen um und fahren ein Stück zurück. Bei
- GPS 40.672075, 20.986759
gibt es einen kleinen Parkplatz (der sich sicherlich auch zum Übernachten eignet). Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befindet sich der Eingang zu einer Höhle.
Bewaffnet mit unseren Taschenlampen machen wir uns auf dem Weg. Es ist für uns das erste Mal alleine ohne Führung in einer Höhle. Vor allem als wir uns durch den niedrigen Zugang in in die zweite Kammer zwängen, ist uns etwas mulmig. Felsenmalereien können wir zwar keine finden, dafür entdeckten wir schlafende Fledermäuse.
Abstecher nach Griechenland
Wir fahren über die SH3 weiter über die Grenze nach Griechenland. Auch hier ist der Grenzübertritt problemlos. Wir können beobachten, dass Einheimische doch sehr intensiv durchsucht werden, sogar Koffer müssen geöffnet werden. Wir allerdings dürfen den Grenzposten nach der Überprüfung unserer Personalien sofort passieren.
In Griechenland gehen wir Einkaufen und Tanken. Der Sprit ist hier ein wenig günstiger als in Albanien. Eine neue Sim-Karte brauchen wir glücklicherweise hier nicht, um zu Telefonieren und ins Internet zu gehen. Griechenland ist in der EU, deshalb funktioniert das Roaming über unseren deutschen Vertrag wieder.
Unser Weg führt uns gen Südwesten entlang der albanischen Grenze. Obwohl wir kaum ein Auto sehen, ist die Straße durch die Bergwelt fantastisch ausgebaut.
Eines der ersten Schilder, das wir passieren, erinnert uns daran, dass wir in einem Bären und Wolf-Gebiet sind. Es soll hier fast so viele Bären geben, wie in Alaska - kein Scherz!
Die Landschaft ist traumhaft schön und wir sind der Meinung, dass sich der Abstecher nach Griechenland jetzt schon gelohnt hat.
Wir nehmen die Route über den Passo Kotili (GPS: 40.336417, 21.030055). Aus dem fahrendem Auto aus fotografieren wir eine Tanzgruppe am Wegesrand:
In der Nähe von Nea Kotili finden wir an einer kleinen Kapelle einen schönen Übernachtungsplatz mit wunderbarer Aussicht.
Da es Samstag ist und wir nicht wissen, ob sonntags Gottesdienst ist, bleiben wir nicht an der Kapelle stehen, sondern fahren ein wenig den Weg wieder herunter Richtung Hauptstraße und übernachten auf einer kleinen Wiese neben dem Weg
- Übernachtungsplatz GPS 40.355725, 21.036500
Kryoneriou Steinbrücke
Auf dem weiterem Weg Richtung Küste machen wir noch einen kleinen Abstecher an eine alte Steinbrücke mit dem schönen Namen
- Kryoneriou stone bridge
(GPS 40.119668, 20.781062)
Man findet sie an der Straße direkt neben der neuen Brücke, muss allerdings rund 100 Meter zum Fluss hinunter gehen.
Impressionen:
Nationalpark Pindos
Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Pindos im Pindos-Gebirge. Der Park ist recht groß, wir erkunden hauptsächlichen den westlichen Teil.
Unser erster Weg führt uns in das Bergdorf Aristi. Es ist Sonntag und das Wetter traumhaft. Das touristische Dorf ist voll parkender Autos und die Restaurants sind voll.
Aus diesem Grund fahren wir erst einmal Richtung Papingo weiter. Hinter einer schmalen, einspurigen Brücke gibt es einen größeren Parkplatz, der sich auch für eine Übernachtung anbieten würde. Von hieraus beginnen auch Rafting-Touren und Wanderwege.
- Parkplatz (GPS 39.944905, 20.688113)
Wir steigen aus und bewundert das absolut klare Wasser hier im Fluss.Wir hätten keine Bedenken, dieses Wasser in unseren Tank zu füllen.
Anschließend geht es die Serpentinen hoch zu den
- Papingo Rock Pools
(GPS 39.972831, 20.72609)
Hierbei handelt es sich um eine Reihe tiefer Felsenbecken und Naturpools, sowie kleineren Wasserfällen mit klarem Wasser in einer Schlucht aus Kalksteinfelsen.
Normalerweise kann man hier baden oder zumindest seine Füße kühlen, aber bei unserem Besuch waren die Becken nur mit recht wenig Wasser gefüllt und ausserdem ist es doch recht frisch in der Schlucht.
Wir folgen der Straße weiter bis in den Ort Mikro Papigko, um festzustellen, dass es hier für uns keinen Parkplatz mehr gibt und die Straße auch nicht weiter geht.
Wir entscheiden uns umzudrehen, denn im letzten Ort Papingo haben wir einen großen Parkplatz gesehen und viele, wirklich nette Restaurants.
- Parkplatz Papingo (GPS 39.967863, 20.717163)
Mit unseren deutschen Parkplatz-Nachbarn suchen wir eines der einladenden Lokale auf und verbringen einen netten Abend. Auch die Nacht auf dem Parkplatz ist sehr ruhig.
die tiefste Schlucht der Welt
Die Vikus-Schlucht
Am nächsten Morgen wollen wir die Vikos-Schlucht besuchen, die - laut Guinness-Buch der Rekorde - die tiefste Schlucht der Welt sein soll.
Um dahin zu kommen müssen wir wieder zurück nach Aristi und biegen dort links auf den Weg Richtung Bkok. Im Ort finden wir einen Parkplatz bei der Kapelle und laufen wenige Meter zum
- Vikos Gorge View Point (GPS 39.951233, 20.708230)
von dem man einen atemberaubenden Blick in die Schlucht hat.
Nach einem griechischen Kaffee in einem der kleinen Lokale zieht es uns über die E06 an die Küste in die Nähe von Igoumenitsa. Der erste Teil der Strecke ist nicht sehr spektakulär, aber als wir dann in Vrosina (bei 39.647957, 20.517519) über den Fluss nach rechts auf die E018 abbiegen wird die Landschaft wieder schöner.
Schließlich erreichen wir die Strände nördlich von Igoumenitsa.
Hier finden wir einen schönen Übernachtungsplatz direkt am Strand:
- Übernachtungsplatz am Strand (GPS 39.639242, 20.154608)
Am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Albanien.
Infobox: Das andere Gefühl
Als wir nach Griechenland eingefahren sind ist es uns aufgefallen - das andere Gefühl. Sind wir in Griechenland Teil der Gesellschaft, so ist Albanien eher wie Kino. Man hat das Gefühl, man ist ein Fremdkörper. Jeder schaut einen an, jeder zweite grüßt Dich sehr freundlich, aber wir gehören nicht dazu.
weiter geht es hier:
Die einzelnen Etappen der Reise:
VG23/10.500
Besuche seit 20.10.22: (1.24: 935)