von der griechischen Grenze nach Tirana
Die einzelnen Etappen der Reise:
- Albanien (1) - Der Nordwesten
- Albanien (2)- der Osten
- Albanien (3) - der Südosten
- Albanien (4) - der Südwesten
- Albanien (5) - der Nordosten
Die Highlights dieser Teilstrecke:
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Highlight 6: Butrint National Park
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Highlight 7: Das Blue Eye
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Highlight 8: Gjirokastra
- Highlight 9: Die Osum-Schlucht und Berat, die Stadt der 1000 Fenster
Zusammenfasstung der bisherigen Reise:
Nachdem wir in Teil 1 im Norden über Montenegro nach Albanien eingereist, durch die atemberaubende Cem-Schlucht bis Selce und weiter in das Herz der Albanischen Alpen nach Theth gefahren sind, führte uns Teil 2 zurück in die Berge, vorbei an Stauseen und Bergbaugebiete an den Ohridsee. In Teil 3 machten wir einen Abstecher nach Griechenland.
Ziel Tirana:
Wir überqueren die Grenze von Griechenland nach Albanien. Eigentlich haben wir wegen der Flüchtlingsproblematik damit gerechnet, dass zumindest hier jemand unser Wohnmobil kontrolliert. Wir werden eines Besseren belehrt. Das Zeigen der Pässe und der Autopapiere reicht und wir sind wieder in Albanien.
Das nächste Ziel ist der Butrint National Park. Vorher suchen wir uns einen Übernachtungsplatz auf einem Plateau mit schönen Blick auf den Bufi Lake:
- unser Übernachtungsplatz GPS 39.750045, 20.055732
Am Morgen bekommen wir dort Besuch von einem Schäfer mit seiner Herde und seinen Hunden:
Achtung: Hirtenhunde
Wer nachts frei steht oder wer wandert wird es erleben. Zu jeder Tag und Nachtzeit kommen Schäfer mit ihren Herden und Hirtenhunden vorbei. Wie man auf dem Foto
oben sieht, ist es den Vierbeinern völlig egal, ob Bären, Wölfe, Menschen oder auch ein Wohnmobil der Herde zu nah kommen. Sie nehmen ihren Job sehr ernst und attackieren alles. Gerade vor
ein paar Tagen haben wir in den sozialen Medien gelesen, dass Hirtenhunde zwei deutsche Wanderer angegriffen und auch gebissen haben. Also VORSICHT - und immer genügend
Abstand!
Halbinsel von Kmasil
Mit einer kleinen Ponton-Fähre setzen wir über auf die Halbinsel von Kmasil. Wir sind doch sehr überrascht über den Preis: 1400 Lek (12 €) für 100 Meter Überfahrt. Ein erstes Zeichen, dass wir jetzt in eine sehr touristische Region kommen.
Gleich am gegenüberliegenden Ufer ist der Eingang zum Nationalpark Butrint. Auch hier ist der Eintrittspreis "touristisch": 1000 Lek (8,50 €) pro Nase.
Highlight 6:
Butrint National Park
Der Butrint Nationalpark ist die berühmteste Attraktion im Süden Albaniens. Das UNESCO Weltkulturerbe ist der am meisten besuchte archäologische Park des Landes.
Die historische Stadt Butrint beeindruckt durch zahlreichen Ruinen aus der Römerzeit, u.a. einem Amphietheater, einer Akropolis und ein Äquadukt.
Das Gebiet rund um die Ausgrabungsstätten ist Nationalpark.
Der Eintritt kostet 1.000 LEK (8,5 EUR) pro Person, das Parken des Wohnmobils auf dem Busparkplatz ist kostenlos.
- Eingang 39.743802, 20.018785
In entspannter Atmosphäre läuft man auf einem meist schattigen Weg die einzelnen Punkte ab. Man sollte mindestens einen halben Tag für den Spaziergang einplanen.
Weiter geht es Richtung Ksamil auf der SH 81 Richtung Norden.
Wir durchqueren die Stadt und finden nördlich des Ortes in der Nähe der Hauptstraße ein idyllisch gelegenes Restaurant mit Namen "The Mussel House"
- The Mussel House GPS 39.789163, 20.011128
Wir essen in toller Atmosphäre zu Mittag.
Highlight 7:
Das Blue Eye
In Sarande biegen wir nach Osten ab und fahren wieder in die Berge, um das Blue Eye zu besuchen.
Das Blue Eye ist mit 6 Kubikmeter in der Sekunde die wasserreichste Quelle des Landes und steht bei vielen Touristen auf der to-do Liste.
Durch den hellen Kalksteins hat das Wasser im Sonnenlicht eine tiefblaue Farbe. Das Wasser tritt unter hohem Druck aus der Quelle, dessen genaue Tiefe noch nicht erkundet werden konnte. Die Temperatur beträgt konstant 12 Grad.
Leider ist das Gebiet inzwischen sehr touristisch. Konnte man vor einiger Zeit noch mit dem Wohnmobil hoch bis zur Quelle fahren, gibt es jetzt einen großen Parkplatz direkt an der Hauptstraße, die restlichen rund 2 Kilometer muss man jetzt zu Fuß oder mit einem eScooter absolvieren. Vielleicht gibt es im Sommer auch einen Shuttle-Bus.
Wir finden einen Parkplatz direkt an der Schranke. Der Eintrittpreis hält sich allerdings in Grenzen: 50 LEK (50 Cent) pro Person. Nach einem Marsch entlang des Stausees erreicht man nach einer halben Stunde die Quelle. Dort laden Restaurants und Souvenir-Shops zum Verweilen ein.
Ob sich der Blick in die tiefblaue Quelle lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Wir würden den Weg über die asphaltiere, aber sehr triste Straße nicht noch einmal machen.
Wir übernachten auf einem kleinen, versteckten Platz ganz in der Nähe des Blue Eyes nahe der Hauptstraße.
- unser Stellplatz GPS 39.916860, 20.202289
Bevor es am Morgen nach Gjirokastra weiter geht, steht aber ein Besuch beim hauseigenen Frisör an!
Highlight 8:
Gjirogaster
Gjirokaster, die Stadt mit den unendlich vielen Treppen, Steinhäusern und Gassen hat eine bewegte Vergangenheit. Die "Stadt der Steine" zählt seit 2005 zum UNESCO-Welterbe. Es gibt einen praktischen, auch für große Wohnmobile geeigneter Parkplatz ganz in der Nähe des bekannten und sehenswerten Basarviertels und der Burg:
- Parkplatz (auf für größere Wohnmobile): GPS 40.076654, 20.143178
Von hieraus starten wir einen Rundgang durch die osmanische Altstadt von Gjirokaster. Es ist schon sehr touristisch, aber jetzt im Oktober nicht überlaufen. Uns gefällt es.
Impressionen:
Ein bißchen Offroad
Unser nächstes Ziel sollte eigentlich Vlora, die Kleinstadt an der Küste sein. Wir fahren die SH4 bis Tepelena. Hier biegen wir Richtung Westen auf die SH 74. Laut Google soll die Straße bis nach Vlora gehen. Anfangs fahren wir auf einer neuen, frisch asphaltierten Strasse, die direkt in die Berge gebaut wurde und zum Teil atemberaubende Ausblicke gewährt.
Nach rund 30 Kilometer erreichen wir den kleinen Ort Sinanaj und plötzlich mündet die asphaltierte Straße in einen alten, römischen Handelsweg mit Kopfsteinpflaster. Nach Vlora sind es noch 50 Kilometer. Wir versuchen es noch ein paar Kilometer, aber der Zustand der Straße verschlechtert sich, je weiter wir fahren.
An einem Steilstück geben wir dann auf und fahren die ganze Strecke zurück - zum Glück, denn wir finden einen wirklich tollen Übernachtungsplatz.
Später erfahren wir, dass wir eine tolle Runde von Tepelene über Salari, Gusmar, Lekdush und zurück nach Tepelene hätten fahren können. Sie bietet grandiose Ausblicke, nette Stellplätze und ist vollständig asphaltiert.
Der Stellplatz liegt direkt am Fluss Vjosa, ist kostenlos und sehr großzügig. Man teilt sich den Platz mit Hühnern, Ziegen und anderen Getier - aber alles sehr nett und total entspannt.
- Wohnmobilstellplatz:
40.349950, 19.987169
Am Abend geht man dann in das kleine Restaurant am Platz und bestellt "Börek". Dieser wird extra für uns auf dem Grill vor dem Gebäude zubereitet (siehe Foto).
Die Portionen sind riesig und echt lecker.
Es gibt natürlich auch andere Dinge auf der Karte. Alles wird frisch hergestellt - das dauert allerdings seine Zeit. Am ersten Abend bestellt Michael ein Omelette und wartet ewig. Grund: Die Köchin musste suchen, wie die eigenen, freilaufenden Hühner die Eier versteckt hatten.
Highlight 9:
Die Osum-Schlucht und Berat, die Stadt der 1000 Fenster
Vorbei an Berat, der Stadt mit den 1000 Fenster fahren wir in das Osum-Tal. Das Tal wurde uns ans Herz gelegt. Wir dachten eigentlich, dass wir ein ganzes Stück weit durch die Schlucht fahren - dem ist leider nicht so. Die rund 65 Kilometer bis zum Ende der asphaltierten Straße geht es gemächlich auf und ab, bis man am Ende zur Osum-Schlucht kommt.
Kurz vor dem Ende gibt es einen kleinen Weg rechts ab. Dieser führt zu der abenteuerlichen Osum-Canyon-Brücke
- GPS 40.454873, 20.265869.
Mit einem kleineren Wohnmobil kann man darunter und vielleicht auch drüber fahren. Da es keine Gewichtsangabe für die Brücke gibt und uns die Konstruktion recht suspekt vorkommt, lassen wir das.
Als Übernachtungsplatz bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Einen schönen Stellplatz an einem Restaurant gibt es bei GPS 40.438644, 20.280222, einen weiteren am Ende der Straße auf einem größeren Parkplatz vor einer Brücke (40.429005, 20.286580).
Wir aber entscheiden uns aber für einen "offroad"-Parkplatz direkt am Ufer des Flusses.
- Unser Wohnmobilstellplatz am Fluss: GPS 40.439856, 20.279734
Am nächsten Morgen gehen wir noch zu einer weiteren abenteuerlichen Brücke, die man allerdings nur zu Fuß überqueren kann
.
- Brücke: GPS 40.439856, 20.279734
Von hier bieten sich verschiedene Wanderungen durch die Schlucht an. Wir treffen ein Pärchen, dass bereits mehrere Tage hier mit ihrem Wohnmobil steht, um Touren zu machen.
Impressionen
Berat - die Stadt der 1000 Fenster
Wir verabschieden uns von der Osum-Schlucht und fahren die 65 Kilometer zurück nach Berat.
Wir finden einen optimalen kostenlosen Parkplatz direkt an der Hauptstraße am Ufer des Flusses:
- Parkplatz: 40.703482, 19.939110
Unser erstes Ziel ist die Altstadt von Berat, die direkt am Parkplatz beginnt. Wir steigen einige Treppen hinauf und finden uns in einem Gewirr kleiner Gassen wieder:
Anschließend marschieren wir hoch zur Burg:
- Eingang zur Burg: 40.710218, 19.946028
Bei GPS 40.705539, 19.947422 gibt es oben auf der Burg einen Aussichtpunkt, von der man einen fantastischen Blick auf die Stadt hat:
Von Berat aus fahren wir wieder Richtung Küste, wo wir den Abend auf einem Weingut ausklingen lassen.
- Albanica Wine
kostenloses Parken bei Einkehr
(GPS 40.826059, 19.588665)
Hier verbringen wir eine geruhsame Nacht.
Ziel des heutigen Tages ist die Lagune um den Nationalpark Divjaka-Karavasta. Wir wollen versuchen, von Süden an die Lagune heranzukommen und peilen daher einen Punkt im Südwesten an:
- GPS 40.916324, 19.422326
Wir fahren kilometerweit durch kleine Ortschaften. Tourismus gibt hier keinen, nur mehr oder weniger ärmliche Häuser, eine Schule, einen Markt und viele Menschen in den Kneipen und Bars.
die Lagune um den Nationalpark Divjaka-Karavasta
Der Weg führt uns in die Lagune. Links und rechts flaches Wasser, eigentlich ein idealer Ort für Vögel. Auf einer Infotafel lesen wir, dass es hier vor allem Pelikane und Schelladler geben soll; nur zu sehen bekommen wir davon praktisch nichts.
Ein paar Möwen, ein Silberreiher, eine Korn- oder Wiesenweihe und ein paar Singvögel - ansonsten ist die Lagune vogelfrei!
Wir sind enttäuscht. Die Küste gefällt uns nicht und wir entscheiden, über Elbasan Richtung Tirana wieder in die Berge zu fahren.
Kurz vor der Industriestadt Elbasan wenden wir uns nach Norden. Aber anstatt die Autobahn A3 Richtung Tirana zu fahren, machen wir noch einen Abstecher in die Berge.
In Bradashesh biegen wir rechts auf die SH3 ab. Die asphaltierte Strasse schlängelt sich hinauf auf rund 700 m. Oben führt die Strasse abschnittsweise direkt auf dem Kamm entlang, links und rechts geht es mächtig runter.
Unterwegs gibt kleinere Kaffees und Restaurants sowie den einen oder anderen netten Platz zum Übernachten.
Wir aber entscheiden uns, weiter Richtung Tirana zu fahren.
Tirana
In Tirana angekommen, steuern wir einmal quer durch die Stadt in den Norden. Hier gibt es vor den Toren der 900.000 Einwohner Stadt einen kleinen Campingplatz mitten im Grünen:
- Camping Dajti
GPS 41.371729, 19.859230
Der Platz ist eine kleine Oase. "Camping auf dem Bauernhof" ist sicherlich nicht anders. Auch hier teilt man sich den Platz mit Hühnern, Gänsen, Katzen und einer Kuh. Die sanitären Anlagen sind sauber.
Hier kann man sein Wohnmobil sicher auf dem Campingplatz stehen lassen und mit öffentliche Verkehrsmittel in die Stadt fahren. Die Busse sollen allerdings oft sehr voll sein.
Hier einige Impressionen vom Platz:
zum letzten Teil der Reise:
Die einzelnen Etappen der Reise:
VG23/12.500
Besuche seit 26.10.22 (1.24:1043)