von Albanien über Montenegro nach Bosnien-Herzegowina
Auf der Reise nach Albanien kommen wir zum ersten Mal nach Montenegro. Das Land fasziniert uns total, sodass es nicht nur bei einer kurzen Durchreise bleibt.
Teil 1: Rote Route:
- Bucht von Kontor
- Morača-Schlucht
- Nationalpark Biogradska Gora
mehr erfahren: hier
Teil 2: Grüne Route:
Hier folgt nun der zweite Teil:
Von Albanien quer durch Montenegro nach Bosnien:
Auch auf der Rückreise von Albanien bleiben wir noch ein paar Tage in diesem schönen Land und erleben unvergessliche Momente.
Die Highlights dieser Route sind:
- Nationalpark Skadarsee
- Felsenkloster Ostrog
- Nationalpark Durmitor
- das Tara Tal
Internet:
Über das Internet in den Ländern Montenegro (und Albanien) habe ich hier etwas geschrieben.
Von Skodra kommend halten wir uns südlich des Skutarisees und reisen über die SH41 nach Montenegro ein. Wir folgen der Panoramastr. Nr. 1 Richtung Ulcinj, um an die Küste zu gelangen. Schnell merken wir, dass es uns hier nicht so gefällt. Die Küstenstraße ist zwar sehr schön, die Orte sind aber wieder sehr touristisch. Diese Gegend ist mit ihren Stränden für die Einheimischen und auch Touristen im Sommer eine beliebte Adresse.
Bereits in Bar verlassen wir wieder die Küste und schlängeln uns über die gut ausgeschilderte Panoramastr. Nr. 3c entlang der Berge über kleine Straßen nach Virpazar am Ufer des Skutarisees.
eines der größten Seen Europas
Nationalpark Skadarsee
Wir fahren über den langen Damm zum Nationalparkzentrum des Nationalpark Skadarsees. Hier werden wir nett von zwei Mitarbeitern des Parks begrüßt, die uns eine Fahrt mit dem Boot über den See empfehlen. Hier erfahren wir, dass es ein paar Kilometer weiter einen kleinen Campingplatz am Fluss gibt, den wir dann auch anfahren.
Infobox Skadarsee
Der Skadarsee ist eines der größten Seen Europas und das größte Süsswasserreservoir in Montenegro. Über 250 Vogelarten wie Störche, seltene
Krauskopfpelikane, Falken, Weihen, Adler, Reiher leben in der Süßwasserlandschaft und die angrenzenden Kastanienwälder. Für Besucher bietet diese Gegend eine atemberaubende
Landschaft und vor allem in der schönen Jahreszeit viele Unternehmungsmöglichkeiten. Im Sommer kann es hier allerdings bis zu 40 Grad heiß werden, daher ist ein Besuch im Frühjahr oder Herbst
angeraten. Im Winter steigt der Pegel des Sees an und es verbringen tausende von Zugvögeln aus dem Norden die Zeit hier.
Auto Camp Vranjina
- Auto Camp Vranjina, GPS 42.284684, 19.156540
Hier fühlen wir uns gleicht wohl: nette Betreiber und Nachbarn, tolles Ambiente, Natur pur mit vielen Vögeln und Restaurants in der Nähe gefallen uns sehr und wir bleiben gleich mehrere Tage.
Unser Nachbar aus der Schweiz empfiehlt uns, wieder über den Damm zurück und dann rechts, der Panoramastrasse 3b folgend, um den nördlichen Teil des Sees zu fahren. So machen wir es auch.
Wir folgen dem Wegweiser und kommen auf eine kleine Straße, die gut asphaltiert und auch für größe Wohnmobile gut zu befahren ist.
Mitten auf der Strecke lacht uns ein kleines Café an. Das kuriose ist, dass die Bestuhlung quasi auf der Straße ist. Die Preise sind allerdings gesalzen.
In Rijeka Crnojevića verlassen wir die Panoramastraße 3b und biegen über die alte Brücke Richtung
Podgorica, der Hauptstadt Montenegros ab. Auf den ersten Kilometern ist die Straße noch eng und klein und weiterhin tolle Aussichtpunkte auf den See.
Wir fahren nach Podgorica, gehen Einkaufen und Tanken und fahren Richtung Nordwesten auf die E762 (Panormastraße 1). Ziel ist das Felsenkloster Ostrog.
mitten im Felsen:
Felsenkloster Ostrog
Die Anfahrt gestaltet sich ganz einfach. Kaum zu glauben, aber es gibt Parkplätze direkt vor dem Kloster. Diese sind zwar nicht für alle Fahrzeuge zugänglich, aber größere Wohnmobile können auf den etwas unterhalb liegenden Parkplätzen parken. Als wir ankamen, war der obere Parkplatz etwa zu 30 Prozent gefüllt.
Infokasten Kloster Ostrog
Das Kloster Ostrog gehört zu den bedeutendsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche. Es ist ein beliebter Pilgerort für Gläubige aus der ganzen Welt. Reisende
zieht es vor allem wegen seiner ungewöhnlich Bauart mitten in einer Felswand auf rund 900 Meter Höhe dorthin.
Da das Fotografieren aus verständlichen Gründen am und im Kloster verboten ist, gibt es keine weiteren Fotos.
Das nächste Ziel ist der Nationalpark Durmitor und das Tara Tal. Wir fahren weiter über die M18 und P5 nach Nordwesten.
Südlich von Savnik finden wir eine kleine Picnic Aera an der Straße, auf der wir übernachten.
- Unser Parkplatz für die Nacht: GPS 42.952214, 19.094194
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Žabljak, dem Zentrum des Durmitor-Nationalparks.
Unser Highlight in Montenegro:
Durmitor-Nationalpark
Die Stadt liegt auf rund 1450 m Höhe und ist die höchstgelegene des ganzen Landes. Außerhalb der Saison hat sie rund 2000 Einwohner und ist Ausgangspunkt für Exkursionen und Ausflüge ins Gebirge.
Wir durchqueren den touristischen Ort nur, denn als erstes wollen wir den Schwarzen See (Crno jezero) besuchen, ein Gletschersee, der sich ganz in der Nähe des Ortes befindet. Seinen Namen hat er von seiner Farbe, die er wohl sehr oft hat. Bei uns war er leider nicht wirklich schwarz.
Wir merken sofort, dass wir wieder in einem touristischen Ort sind, denn der Parkplatz und auch der Eintritt zum Nationalpark kosten Geld. Da es noch recht früh am Tag ist, fahren wir noch den nördlichen Teil des "Durmitor Ring", die Panoramastrasse Nr. 2.
Infobox: Der Durmitor-Ring
Dieser rund 80 km lange Weg einmal rund um das Durmitor-Bergmassiv ist an einem Tag gut zu schaffen und eine gute Möglichkeit, den Park mit dem Auto zu erkunden. Die Straße ist gut ausgebaut, hat aber sehr viele, zum Teil enge Serpentinen und ist oft nur einspurig, daher aber nichts für größere Wohnmobile. Auf dem Nordteil hat man auch einen Blick in die (angeblich) tiefste Schlucht Europas, der Tara Schlucht.
Hinsichtlich der kleinen Straße glaubt man kaum, dass hier noch Menschen wohnen, aber immer wieder trifft man auf Häuser und kleine Siedlungen entlang der Straße.
Am "Abu el jooj view point" (GPS 43.206123, 19.015468) drehen wir um und fahren zurück, da wir von einem sehr schönen Stellplatz mit Blick auf die berühmte Đurđevića-Tara-Brücke
über die Tara-Schlucht gehört haben:
- Autocamp Kljajevica Orchard (GPS 43.155712, 19.295501)
Wie immer in Montenegro werden wir vom Bauern freundlich empfangen. Es gibt mal wieder einen guten Schluck Selbstgebrannten. Der Patz ist zwar sehr klein, aber es gibt eine Hütte mit Bänken
und Strom. Der Blick ist wirklich gigantisch - vor allem am Morgen bevor der Nebel sich komplett auflöst:
Das Ziel heute ist, den südlichen Teil des Dumitor Rings bis nach Bosnien zu fahren. Wir starten und erkunden erst einen etwas anderen Weg Richtung Žabljak.
Von der P4 kommend, biegen wir bei GPS 43.144856, 19.233417 in die kleine Straße Richtung Süden ab. Diese kleine, bei Google kaum zu entdeckende Route entpuppt als landschaftlich wirklich
sehr reizvoll. Landschaftlich werden wir an unsere Mongelei-Tour erinnert.
Stećci - mittelalterliche Grabsteine
Wir kommen an einem Schild vorbei und entdecken mittelalterliche Grabsteine.
- Grabsteine GPS 43.107419, 19.168008
Es stellt sich heraus, dass sie für das Land bedeutend sind und sie 2016 als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt wurden.
Infobox: Grabsteine von Stecci:
Es wird angenommen, dass die ersten Grabsteine in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erschaffen wurden. Geschichtlich gesichert ist aber ihre Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert in der
die meisten von ihnen entstanden. In dieser Gegend gibt es mehrere Gruppierungen dieser Steine.
Weiter geht es vorbei an Žabljak und bei GPS 43.141678, 19.121665 biegen wir wieder auf die P14 (Panoramastrasse 2), dem Durmitor-Ring. Diesmal geht es südlich des Gebirges entlang.
Haben wir im Norden die tiefen Täler des Tades gesehen, kommen wir in ein Gebiet von weitläufigen Hochebenen, die uns sehr beeindrucken.
Die kleine, aber gut ausgebaute Straße schlängelt sich durch die flachen Täler. Auf der linken Seite befinden sich die mit bis zu 2.000 Meter hohen höchsten Gipfel des Landes.
In meinen Augen ist diese Panoramastrasse rund um das Durmitor-Gebirge eine der schönsten Routen, die ich je gefahren bin.
Nach rund 40 Kilometer (2,5 h Fahrt) erreichen wir das Ende der P14. Vor uns liegt der Piva-Stausee. In steilen Serpentinen, die zum Teil durch Tunnel gehen, geht es herab zum See.
Obwohl die Tunnel klein wirken, sind sie auch mit größeren Wohnmobilen zu befahren. Eine Beschränkung gibt es nicht.
Unten am See angekommen, biegen wir rechts auf M-3 ab, nach 25 Kilometer, meist am Stausee entlang, kommen wir an den kleinen Grenzübergang nach Bosnien Herzegowina. Inzwischen ist es dunkel geworden ...
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VG23/10.100
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