Die einzelnen Etappen der Reise:
- Kroatien
- Montenegro (Teil 1)
- Albanien, Teil 1 (rot) - der Nordwesten
- Albanien, Teil 2 - der Osten (blau)
- Albanien, Teil 3 - der Südosten (orange)
- Albanien, Teil 4 - der Südwesten (grün)
- Albanien, Teil 5 - der Nordosten (gelb)
- Montenegro (Teil 2)
- Bosnien Herzegowina
Die Highlights dieser Teilstrecke:
-
Highlight 4:
Ohridsee, die Prespaseen mit
Pustec - ein Ort aus dem letzten Jahrhundert
Zusammenfassung Teil 1
Nachdem wir in Teil 1 im Norden über Montenegro nach Albanien eingereist sind, durch die atemberaubende Cem-Schlucht bis Selce und weiter in das Herz der Albanischen Alpen nach Theth gefahren sind, endete der erste Teil (rote Strecke) an den Lagunen vor Lezha, die uns mit ihrer Natur begeisterten.
In Teil 2 geht es von der Küste wieder in die Berge. Das nächste große Ziel ist ein Abstecher nach Nordmazedonien und der Ohrid-See:
Teil 2 - der Osten (blaue Strecke)

Der Wetterbericht hat für die nächsten Tage schlechtes Wetter angekündigt. Wir starten trotzdem wieder in die Berge und wollen früh einen Stellplatz für die Nacht zu finden.
Von der E851 biegen wir hinter dem Stausee bei Milot in die SH6 Richtung Burrel und durchqueren der Ulza Regional Nature Park.
Bei schönem Wetter wäre die Aussicht sicherlich sehr schön. Wir machen noch einen nicht wirklich lohnenden Abstecher in den kleinen Ort Ulza am gleichnamigen Stausee. Hier hatten wir gehofft, ein Kaffee zu finden, aber der Ort war zu dieser Jahreszeit tot.

Die Straße ist zwar asphaltiert, aber zum Teil in einem saumäßigen Zustand. Grund sind die 100te von Lastwagen, die von den Bergwerken im Osten des Landes voll beladen mit grauschwarzem Erzmaterial, aus dem Chrom gewonnen wird, zur Küste rollen. Zum Teil ist eine der beiden Spuren nicht mehr befahrbar. Gott sei Dank gibt es dann auch wieder Abschnitte, die gerade neu gemacht wurden.
Wir entscheiden uns heute früh, die Hack raus zu machen und kehren auf einem kleinem Camping mit eigenem Charme ein:
Dieser kleine Stellplatz wird von einer Kirchenorganisation betrieben. Die Einnahmen aus dem Platz kommen zu 100 Prozent Familien zugute, die sozial in Schwierigkeiten gekommen sind. Unsere Spende wird von einer italienisch sprechenden Schwester entgegengenommen.
- Camping Suc Burrel: GPS 41.572498, 20.051832
Stellplatz mit Waschgelegenheit, Duschen, Strom, WLan
Wir verbringen eine ruhige Nacht und starten am nächsten Morgen weiter Richtung Osten. Ziel ist ein Abstecher nach Nordmazedonien. Es regnet immer noch!

Auf der Fahrt durch das Tal fallen uns immer wieder Häuser auf, die aus dicken Mauern gebaut sind.
Es sind Wehrhäuser, auch Kulla genannt. Diese typische Hausform sind meist wehrhafte Turmhäuser, die den
Menschen als Fluchtturm dienten. Sie kommen hauptsächlich im Gebirge vor.
Impressionen:
Bergbauregion Bulqiza
Wir erreichen Bulquiza. Von weitem sehen wir schon das Bergwerk:
Infobox:
Albanien ist reich an Rohstoffen: Erdöl, Kupfer und vor allem aber Chrom. Das Erzmineral wird von Albaniens Häfen in die ganze Welt exportiert, vor allem nach China. Nirgendwo in Albanien gibt es so hochwertige Chromvorkommen wie in Bulqiza. Chrom benötigt man zur Herstellung von Essbestecken, Autoteile, Legierungen für die Bauindustrie. Die Arbeitsbedingungen sollen nicht rosig sein. Gerade man 400 EUR verdient ein Mienenarbeiter - genauso sieht auch die Stadt aus!


Mit etwas Mühe finden wir einen Parkplatz und laufen durch die quirlige Hauptstraße. Wir fallen auf, werden überall freundlich gegrüßt.
Wir finden einen Supermarkt, indem man sogar ein wenig englisch spricht und kaufen auf dem Markt Gemüse. Preis: für umgerechnet 1 Euro bekommen wir einen Sack Gemüse und bekommen noch Weintrauben geschenkt!
Das ganze war ein wenig skurril, aber wir wollten ja nicht nur die touristischen Highlights des Landes entdecken.

Bevor wir nach Nordmazedonien einreisen, machen wir noch einen Stopp an einem Skanderbeg-Denkmal.
Der albanische Held bewacht der unseren Paul, während wir ein kleines Mittagsschläfchen halten (Foto).
Abstecher nach Nordmazedonien
Wir fahren über die SH6 nach Maqellara, biegen dort Richtung Süden auf die SH44 und erreichen nach einigen Kilometern die Grenze:
Die Einreise
Die Einreise nach Nordmazedonien erfolgte ohne größere Probleme. Personalausweise, Fahrzeugpapiere und die Grüne Versicherungskarte reichten den Zollbeamten aus. Die allerdings haben bei der Abfertigung Zeit ohne Ende. Hier mal ein kurzes Telefonat, da mal ein Schnack mit dem Kollegen - aber alles sehr freundlich und völlig entspannt.
Nordmazedonien

Das Erste, das uns auffällt, ist, dass auch Nordmazedonien ein echtes Müllproblem hat. Wir sind sogar der Meinung, dass hier noch mehr Müll rumliegt als in Albanien.
Das Zweite, was uns auffällt, ist, dass die Straßenschilder dreisprachig sind, neben dem kyrillischen Buchstaben gibt es zumindest etwas, was unser Auge kennt. Wir kommen also gut zurecht.
Das Dritte, was uns auffällt, ist, dass es noch rostigere Fahrzeuge gibt, als in Albanien. Auf der anderen Seite sieht man auch sehr viele, sehr moderne und sehr teure Autos.

In Debar biegen wir nach rechts und fahren entlang des Stausees des >Schwarzen Drin<.
Die Straße schlängelt sich sehr schön mit mehreren Serpentinen entlang des flussähnlichen Stausees.
Mitten im Nichts gibt es auch hier eine Polizeikontrolle. Aber wie in Albanien wollen die Polizisten nichts von uns und winken uns durch.
Vevtschani
Kurz vor dem Ohridsee leitet mich Iris noch einmal zu einem kleinen Ort in den Bergen. Neben alten Häusern, Wasserquellen und dem Karneval hat der Ort seine eigene Geschichte: Nach dem Zerfall Jugoslawiens hat sich die Gemeinde zwei Jahre lang zur unabhängigen Republik erklärt.
Hier ein paar Eindrücke von dem kleinen Ort:
Highlihgt 4: Ohridsee, Prespaseen und Pustec
Der Ohridsee
Es ist schon Abend als wir am Ohrid-See ankommen. Wir entscheiden uns, das östliche Ufer entlang zu fahren, durchqueren den Ort Ohrid, der uns wenig überzeugt. Im weiteren Verlauf der P1301 gibt es eine Reihe von modernen, aber nicht protzenden Hotels. Man merkt, dass hier im Sommer viel los ist. Einen Parkplatz zum Übernachten finden wir hier nicht. Spontan entscheiden wir uns bei
- 40.943933, 20.789366
den See zu verlassen und die Serpentinen der P504 zum Galičica-Nationalpark zu fahren.
Auf halber Strecke finden wir einen Aussichtspunkt, auf dem wir übernachten:
- 40.965009, 20.811692
Anmerkung:
Wir haben gelesen, dass das Freistehen in Nordmazedonien zwar offiziell verboten ist, aber es in der Regel toleriert wird (ohne Gewähr auf Richtigkeit!)
Als wir morgens aufwachen, standen wir im Nebel. Auch vom Ohridsee war nichts zu sehen. Die ersten Kilometer hatten wir eine Sicht von unter 10 m.
Doch dann verzogen sich die Wolken:

Großer Prespasee
Unten im Tal angekommen erreichen wir den Großen Prespasee. In Stenje wollten wir eigentlich noch etwas entlang des Sees. Leider endete die Straße für PKW an einem doch in die Jahre gekommenden Restaurant mit "Strandpromenade". Sind an der Küste des Ohrid-Sees die Hotels auf neuestem Stand, ist hier am Prespasee noch der alte "Ost-Charme" zu spüren. Wir entschließen uns, hier einen Kaffee zu trinken:
- Bar-Restaurant Riva (GPS 40.938900, 20.913729), tägl. ab 8 Uhr geöffnet
Der Kaffee war sehr lecker, es gab ihn allerdings in zwei unterschiedlichen Tassen! Da wir keine mazedonischen Dinar getauscht hatten, konnten wir in EUR bezahlen. Ich hatte so das Gefühl, dass der Kellner beim Umrechnen in EUR sein Trinkgeld gleich mit eingerechnet hatte. :-)
Weiter geht es über die Grenze zurück nach Albanien. Der Übergang war genau so unproblematisch wie das letzte Mal.
Unser nächstes Ziel ist Pustec.
Pustec - ein Ort aus dem letzten Jahrhundert

In den kleinen Dorf mit etwa 3000 Einwohnern leben mehrheitlich Mazedoniern, die sich zum orthodoxen Glauben bekennen.
Hier fühlt man sich um Jahrzehnte zurückversetzt, die Häuser sind alt, vieles wird noch mit dem Esel transportiert.
In der Mitte des Ortes findet allerdings sich die allerdings neue orthodoxe Pfarrkirche.
Wir versuchen über Zaroshkë wieder auf die Hauptstraße zu kommen, was uns aber nicht gelingt. Jeder Stichweg in dem kleinen Ort endet in einer Sackgasse. Was uns aber wundert, ist, dass es zwischen den beiden Orten, also quasi mitten im Nichts, ein recht modernes Hotel mit Restaurant gibt.

Wir haben vor, am Abend in Pogradec schön essen zu gehen und nehmen den direkten Weg in Richtung Ohridsee. Dabei überrascht uns die Landschaft. Hinter jeder Kurve etwas neues.

In Zvezdë (GPS 40.726572, 20.870419) führt uns eine gut asphaltierte, aber namenlose Straße in ein weites, fruchtbares Tal.
Anfangs gab es Plantagen mit Apfelbäumen, später wird auf den Feldern Mais geerntet - alles mit der Hand. Auf der Straße gibt es mehr Eselkarren als Autos.

Wenn man landwirtschaftliche Maschinen sieht, dann sind sie schon sehr alt. Hier ein alter Mähdrescher der Fa. Fortschritt - echte DDR Ware. Gebaut wurde das Model zwischen 1968 und 1988. Somit würde der Mähdrescher bei uns locker ein H-Kennzeichen bekommen.
In den letzen Tagen sind wir durch wenig touristische Gebiete gefahren. Wir merkten das auch daran, dass uns nur eine Hand voll Wohnmobile entgegen kamen.
Als wir dann noch Pogradec einfuhren, kam uns ein lila Expeditionsmobil mit Lichthupe entgegen. Wir winken zurück. Iris meinte, dass war bestimmt die Pistenkuh (www-pistenkuh.de) , ein Pärchen, dass seit 18 Jahren in ihrem Fahrzeug lebt, Bücher über das Reisen schreibt und denen wir schon lange im Netz folgen. Schade, dass es nicht mit einem persönlichen Kennenlernen gereicht hat. Sie schrieben uns später, dass sie gerade auf dem Weg nach Saudi Arabien sind, um dort den Winter zu verbringen.
Pogradec
Der sehr touristisch geprägte Ort ist jetzt im Oktober ziemlich leer. Kaum ein Restaurant hat noch offen. Nur schwer finden wir noch einen Stellplatz mit der Möglichkeit, Essen zu gehen.
- Bar Restorant Camping Fabio (GPS 40.900405, 20.698252)
Das Essen hat uns leider nicht so überzeugt. Aber man kann ja nicht immer Glück haben. Auf jeden Fall haben wir hier ruhig geschlafen.
N
Besuche seit 15.10.22: