eine der schönsten Küstenstraßen der Welt - Jadranska Magistrala
Unsere Herbstreise nach Albanien und Montenegro führt uns durch Kroatien. Da wir es nicht eilig haben, nehmen wir uns für das Land einige Tage Zeit.
Reiseverlauf "Westbalkan"
- Anreise über Kroatien
- Montenegro Teil 1
- Albanien, Teil 1 (rot) - Der Nordwesten
- Albanien, Teil 2 - der Osten (blau)
- Albanien, Teil 3 - der Südosten (orange)
- Albanien, Teil 4 - der Südwesten (grün)
- Albanien, Teil 5 - der Nordosten (gelb)
- Montenegro Teil 2
- Bosnien-Herzegowina: hier
Ziel ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, die Jadranska Magistrala, zu Deutsch die "Adriatische Küstenstraße" oder "Adria-Magistrale". Die malerische Straße wurde in den 1960er und 1970er Jahren gebaut und zieht sich vom Norden bis in den tiefen Süden Kroatiens - immer entlang der Küste.
Stellplatz vor der Einreise
Auf dem Hinweg fahren wir über die Schweiz und Italien bis kurz vor Triest. Auf der Suche nach einen Stellplatz stoßen wir auf einen Platz in Slowenien unweit der italienischen Grenze in Divaca. Er ist kostenpflichtig, hat aber sehr eine saubere Ver- und Entsorgungsstation und ist ohne die slowenische Maut über die 205 gut zu erreichen:
- Stellplatz in Divica / Slowenien: GPS 45.67860 , 13.97060
Der Platz ist das ganze Jahr zugänglich, liegt aber an einer viel befahrenden Straße, daher der Tipp: eher auf der rechten Seite des Platzes zu parken.
Wir ver- und entsorgen am nächsten Morgen und starten mit vollen bzw. leeren Tanks mautfrei über die 405 Richtung Kroatien.
Einreise nach Kroatien
Die Einreise erfolgt ohne Probleme. Wir haben auch nichts anderes erwartet, ist Kroatien doch Mitglied er Europäischen Union.
Vor der ersten großen Stadt Rijeka führt uns das Navi auf die Autobahn, die auf der Strecke durch die Stadt keine Gebühren kostet. Obwohl die rund 130.000 Einwohner zählende Stadt 2020 zu den Kulturhauptstädten Europas gehörte, interessiert uns der Stadt nicht und waren wir froh, schnell voran zu kommen.
Hinter Rijeka lohnt sich ein ...
Abstecher auf die Insel Krk
Die Insel Krk liegt in der Kvarner Bucht und bietet neben viel Kultur und Geschichte auch einige der schönsten Strände des Landes. Der Strand Oprna gilt als der schönste seiner Art auf der Insel.
Früher war die Brücke auf die Insel kostenpflichtig, aber seit einigen Jahren wird keine Maut mehr bei der Überfahrt auf die Insel erhoben. Nur die Kassenhäuschen stehen noch da und schrecken den einen oder anderen ab.
Dieses Mal hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das war allerdings nicht so schlimm, denn wir haben die Insel bereits auf unserer letzten Reise für einen Tag besucht. Diesmal biegen wir kurz vor der Mautstation vor der Brücke rechts ab und finden einen kleinen, idyllischen Hafen mit Restaurant unten am Wasser und machen Mittagspause.
- Parkplatz am kleinen Hafen GPS 45.2493, 14.5826
nächstes Ziel:
Senj an der Kvarner Bucht
Weiter geht es entlang der D8 bis Senj, einem knapp 8.000 Einwohner zählendem Dorf an der Küste.
Der historische Ort kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Vor rund 3.000 Jahren entstanden die ersten Ansiedlungen. Somit ist das kleine Seehafenstädtchen die älteste Siedlung an der oberen Adria.
Bekannt ist der kleine Ort vor allem durch seine Festung;
Festung Nehaj
Die Festung Nehaj thront über Senj auf dem gleichnamigen Berg.
Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel. Bekannt wurde die Burg durch das Kinderbuch "Die rote Zora und ihre Bande". Auch die Verfilmung des Buches wurde hier gedreht.
Wir parken auf dem Parkplatz am Hafen.
Mit dem Ticket, das man an der Schranke zieht, kann man zum Parkwächterhäuschen am Ende des Parklatzes gehen und es gegen kleines Geld gegen ein 24 Stunden-Ticket tauschen, das einem erlaubt, auch über Nacht stehen bleiben zu dürfen.
Unser Wohnmobilstellplatz:
- Stellplatz am Hafen von Senj: GPS 44.9896, 14.8977
Der Platz hat keine Ver- und Entsorgung und auch keinen Papierkorb, aber er liegt direkt am Wasser. Ein paar Meter weiter gibt es Cafés, Restaurants, Bäcker und auch eine Bank mit Bankautomat.
Obwohl das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung macht, gefällt uns es hier so gut, dass wir gleich zwei Nächte bleiben. Hier der Blick abends vom Stellplatz auf die Stadt:
Abstecher an die bosnische Grenze:
Wer noch ein wenig Zeit hat, sollte von hier einen Abstecher an die bosnisch-kroatische Grenze machen. Hier gibt es zwei sehenswerte Nationalparks und die größte Flugzeugkaverne Europas:
Nationalpark Plitvicer Seen
Der mit rund 300 qkm größte Nationalpark in der Mitte Kroatiens besteht aus mehreren, kaskadenförmig angeordneten Seen, die z.T. durch Wasserfälle miteinander verbunden sind. Der für diese Seen, Bergwälder, Wasserfälle und Höhlen bekannter Nationalpark ist eigentlich ein MUSS auf jeder Kroatienreise.
Von unserem Nachbarn auf dem Stellplatz in Senj haben wir allerdings erfahren, dass der Eintritt inzwischen bei rund 40 € pro Person liegt, hinzu kommen noch 15-20 € für das Parken. Wir fanden diesen Preis ein wenig übertrieben und waren froh, den wirklich schönen Park auf unserer letzten Reise besucht zu haben. Aber ....
Tolle Alternative zu den Plitvicer Seen:
Keine 40 Kilometer weiter, direkt hinter der Grenze nach Bosnien-Herzegowina gibt es den Nationalpark Una, genauso schön, deutlich leerer und günstiger. HIer gibt es sogar einen kleinen, sehr nett gelegenen Campground mitten im Park. Mehr Infos: hier
Auf dem Weg an die Grenze kommt noch hier vorbei:
Flugzeugkaverne Željava
Die an der bosnisch-kroatischen Grenze war die größte militärische Flugzeugkaverne in Europa. Im Jahr 1957 wurde mit dem Bau der Flugzeugkaverne begonnen. In einem Berg wurden Stollen und künstliche Höhlen angelegt, in denen rund 80 Kampfflugzeuge abgestellt und gewartet werden konnten. Über100 Piloten und rund 1200 Soldaten waren hier stationiert. Direkt vor dem Höhlensystem wurden fünf Startbahnen angelegt.
- Flugzeugkaverne Željava GPS 44.836605, 15.757570
Ganz in der Nähe finden wir noch
eine alte, abgestellten Douglas C-47:
- GPS 44.857556, 15.735996
Auch einen schönen Stellplatz haben wir gefunden:
wie Urlaub auf dem Bauernhof
Stellplatz gegen Spende auf einem kleinen Bauernhof. Man übernachtet zusammen mit diversen Tieren auf dem Hof.
- GPS 44.989500, 15.678900
- nur für Fahrzeuge mit eigener Toilette
Zum Eingang des Nationalpark Plitvicer See sind es rund 10 km.
Weiter von Senj entlang der Küste gen Süden ....
Wir fahren also weiter Richtung Süden, vorbei am Nationalpark Paklenica, Filmkulisse der Winnetou-Filme und ein Wanderparadies weiter Richtung Zada.
Kurz vor Zadar fallen uns an jeder Ecke Polizisten auf, die Teile des Verkehrs stoppen.
Wir dachten erst, dass sie jemanden suchen, aber als wir nach einiger Zeit auch anhalten mussten, teilte man uns mit, dass wir uns auf der Strecke der Kroatien-Rundfahrt "CRO Race", dem letzten europäischen Mehrtagesrennen der Saison, befinden und wir nun den Radrennfahrer Platz machen müssen.
Das Ganze war kein unbedeutendes Rennen, kam doch auch der aktuelle Tour de France Sieger bei uns vorbei.
Die nächste Nacht verbringen wir auf einem kleinem Naturcampingplatz vor den Toren Zadars.
- Naturcampingplatz GPS: 44.14793, 15.33608, WE, Strom und Wasser
Dieser Platz ist allerdings ein wenig schwierig zu finden. Für die Anfahrt folgende GPS Daten eingeben: (44.145093, 15.331192). Danach nur noch den Weg über den Hügel gradeaus folgen. Der sehr nette, aus Norddeutschland stammende Betreiber ist gerade dabei, den Platz mit herrlichen Blick in die Berge aufzubauen. Ab nächstem Jahr soll er 15 € kosten - das ist der Platz auch alle male Wert.
ein lohnender Besuch
Die Hafenstadt Zadar
Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren weiter in die rund 75.000 Einwohner zählende Hafenstadt Zadar. Die Stadt an der dalmatinischen Küste ist vor allem durch die römischen und
venezianischen Ruinen in der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt bekannt. Wir finden leicht einen Parkplatz am Hafen; 3 Stunden kosten ca. 1 EUR und laufen die paar
Meter in das alte Zentrum:
Nationalpark Krka
Der durch seine sieben Wasserfälle bekannte Nationalpark Krka streifen wir nur ein wenig. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits spielt das Wetter nicht mit, andererseits
ist das Übernachten auf allen Parkplätzen des Nationalparks verboten. Als wir auf einem dieser Parkplatz kurz hielten, kam gleich der Nachbar aus seinem Wohnmobil und
erzählte mir, dass sofort der Ranger kommt und sich unsere Nummer aufschreibt. Dieses Risiko wollten wir nicht eingehen und da alle anderen verfügbaren Plätze voll waren, schlugen wir uns
in die Büsche:
Als wir am ausgewählten Platz ankamen, standen dort zu unserer Überraschung schon zwei weitere Fahrzeuge. Jetzt wurde es eng, denn eine wirkliche Möglichkeit zum Drehen gab es nicht. Nur
mit Allrad und Untersetzungsgetriebe konnten wir wenden.
Obwohl dieser Platz wirklich schön war, ist er keine Empfehlung. Der Anfahrt dorthin war sehr eng, Wende- oder Ausweichmöglichkeiten gab es keine und unser Paul hat auf dem Hin- und auf dem Rückweg diverse neue Schrammen abbekommen.
Am nächsten Morgen kam noch ein weiteres Fahrzeug. Auch dieser Fahrer hat den Weg verflucht, denn seine noch breitere Kabine war nicht nur an dieser Stelle einfach zu breit für diesen Weg.
Weltkulturerbe der UNESCO
Die Altstadt von Trogir
Wir haben mehrfach gelesen, dass die 13.000-Einwohner-Stadt Trogir mit der kleinen Altstadt auf einer Insel ein kleines Spiegelbild zu Split oder Dubrovnik sein soll. Ob das wirklich so ist, werden wir wohl nicht erfahren, denn wir werden wahrscheinlich keine der beiden größeren Städte besuchen.
Aber Trogir hat uns sehr gefallen. Die gesamte Altstadt zählt seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Wir verlassen die D8 ca. 20 km westlich von Split. Um die Altstadt von Trogir, die auf einer Insel liegt, herrscht Chaos. Enge Straßen, viele Autos - fahren macht hier keinen großen Spaß. Wir finden einen Parkplatz oberhalb der Altstadt, der scheinbar kostenlos ist, denn die Schranken sind offen. Im hinteren Teil parken noch weitere Wohnmobile.
- Parkplatz südlich des Hafens: GPS 43.511438, 16.247147
Wir warten bis zur Dämmerung und starten Richtung Hafen und Altstadt. An manchen Stellen ist es auf den engen Straßen zu Fuß schon ein bisschen gefährlich, denn es gibt keine Fußwege. Wir überqueren die Brücke zur Insel und tauchen ein in eine "Stadt aus dem Mittelalter". Griechen, Römer und Venezianer haben hier ihre Spuren hinterlassen. Wir genießen den Abend zwischen vielen Bars. Lounges und Restaurants mitten im touristischen Rummel:
Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir fahren an Split vorbei Richtung Süden. Eine schöne Bucht schließt an die nächste an.
Die Pelješac-Brücke
In Komarna entschließen wir uns über die neue Pelješac-Brücke zu fahren, die im Juli 2022 eingeweiht wurde. Sie überbrückt die Bucht von Mali Ston und verbindet die beiden Teile Kroatiens unter Umgehung des Neum-Korridors.
Dieser ca. 10 km breite Korridor ist ein Meerzugang von Bosnien und Herzegowina und teilt Kroatien in zwei Teile. Durch die neue Verbindung muss man nicht zweimal eine EU-Außengrenze mit entsprechenden Personen- und Zollkontrollen passieren, sondern bleibt in Kroatien.
Die "Europäische Chinesische Mauer"
Vor lauter Diskussion über einen verunglückten Bus (er war von der Straße abgekommen) sind wir an einer weiteren Sehenswürdigkeit einfach vorbeigefahren: Die großen Europäischen Mauer.
- Mali Stone: GPS 42.836267, 17.696988
Die "Stoner Mauern" wurden im 14. Jahrhundert von der Stadtrepublik Dubrovnik erbaut. Nach jahrelanger Renovierung sind die rund 5,5 Kilometer Stadtmauer jetzt in voller Länge zugänglich.
Einzigartig
Das Neretva-Delta
Der Neretva ist ein Fluss, der durch Bosnien Herzegowina und Kroatien fließt und bei Ploče, rund 100 Kilometer nördlich von Dubrovnik, in die Adria mündet. Sein rund 100 Quadratkilometer großer Delta ist eine einzigartige Landschaft und ein großes Feuchtgebiet.
Mehrere Bereiche des Neretva Deltas gelten als wichtige Naturreservate. Seine großen Wasser- und Feuchtflächen gelten als ideales Brutgebiet für zahlreiche Vogelarten. Hier leben und rasten über 300 Vogelarten, darunter Alpenstrandläufer, Flussregenpfeifer,
die seltene Moorente und die Zwergscharbe. Aus diesem Grund ist der Ort bei Ornithologen aus aller Welt sehr bekannt.
Tal der Mandarinen
Andere Gebiete wurden Anfang des 19. Jahrhundert trockengelegt und es entstanden riesige Obst- und Gemüseplantagen. Das fruchtbare Schwemmland ist ideal für den Anbau von u.a. Mandarinen. Das Delta wird daher auch das Tal der Mandarinen genannt.
Die Bucht von Slano
Die nächsten zwei Nächte verbringen wir auf einem kleinem Campingplatz in einer kleinen Bucht (fast) direkt am Wasser. Der Platz ist ein echter Geheimtipp, ist aber schwierig zu finden.
- Slano camping bambo in Slano
GPS 42.775343, 17.885135
Nur für Wohnmobile bis 7 m. Anfahrt über den Ort Slano (Abfahrt von D8: GPS 42.788280, 17.890610). Es gibt noch eine Anfahrt von der anderen Seite, die allerdings für Wohnmobile (zu recht) gesperrt ist.
Der Campingplatz ist eine echte Perle, hat aber leider keine Entsorgung für Grauwasser und auch keine Waschmaschine.
Dubrovnik und Grenze nach Montenegro
Am letzten Tag in Kroatien geht es für uns vorbei an Dubrovnik zur Grenze nach Montenegro.
Leider ist es schwierig in Dubrovnik einen Parkplatz für größere Fahrzeuge zu finden. Wer Glück hat, findet an der D8, die oberhalb der Stadt verläuft, einen der wenigen Parkplätze.
Wir hatten leider kein Glück, fanden aber etwas südlich der Stadt einen Parkplatz an der D8, von dem man zumindest einen guten Blick auf die berühmte Altstadt hat:
- Parkplatz: GPS 42.633510, 18.136845
Anschließend geht es weiter an die Grenze von Montenegro.
Montenegro:
Montenegro ist ein Land, das uns von Anfang gefangen hat. Aus der geplanten Durchfahrt wurde deutlich mehr:
VG23/14.000
Besuche seit dem 5.10.22 (1.24:1644)