Entdecke mit uns eine der schönsten Routen durch die drei Ländern Estland, Lettland und Litauen, vorbei an malerischen Stellplätzen und Campingplätzen und den faszinierenden Sehenswürdigkeiten. Erlebe mit uns die atemberaubende, Natur, die reiche Kultur und die herzliche Gastfreundschaft der baltischen Staaten.
Die drei Länder eignen sich perfekt für eine Reise mit dem Wohnmobil. Knapp 5 Wochen sind wir im Sommer im Baltikum unterwegs. Erfahre mehr über die Länder, Übernachtungsplätze (mit GPS-Daten) und Highlights.
Du planst eine Wohnmobilreise durch das Baltikum, dann hol Dir hier wertvolle Tipps für eine unvergessliche Reise!
Die einzelnen Etappen unserer Reise:
Die drei baltischen Länder sind ein tolles Reiseland zu jeder Jahreszeit. Freundliche Menschen, viele Nationalparks, tolle Stellplätze, sauber und wir haben uns immer sicher gefühlt:
Die erste Etappe unserer Baltikum-Tour fürt uns entlang der Memel bis an die Küste. Von hier machen wir einen Abstecher auf die Kurische Nehrung, anschließend verlassen wir die Küste und erkunden den Berg der Kreuze.
Vielfältige Landschaften, dichte Wälder, Wasserfälle, sanfte Hügel, aber auch einsame Strände und versteckte Buchten. Uns zieht es zuerst an die Küste, und in die quirlige Hauptstadt Riga, später erkunden wir den einsamen Osten mit seinen Seen und Nationalparks.
Estland, das nördlichste Land der drei baltischen Staaten, ist etwa so groß wie Niedersachsen und mit nur etwa 1,3 Millionen Einwohnern nur dünn besiedelt. Die Küstenlinie wiederum ist fast 3.800 Kilometer lang. Viel Platz für Walder, Moore, Seen, Inseln und Strände.
In diesem Teil der Reise geht es entlang der russischen und weißrussischen Grenze Richtung Süden. Wir erleben dünnbesiedeltes Land, sehen kaum noch Wohnmobile, dafür aber umso mehr Natur.
Eine wirklich lohnenswerte Tour:
ohne ZM/nur google
Besuche seit 10.10.24
Im letzten Teil unserer Reise geht es entlang der russischen und weißrussischen Grenze Richtung Süden.
Wir erleben dünnbesiedeltes Land, sehen kaum noch Wohnmobile, dafür aber umso mehr Natur.
Eine wirklich lohnenswerte Tour:
Wir kommen aus dem Osten Estlands und erreichen bei Ape nun wieder Lettland. Über Marienburg (Alūksne) geht es weiter Richtung Süden. Unser nächstes Ziel ist der Lubān-See.
Der See selbst hat eine Fläche von rund 90 km². In früheren Zeiten trat er im Frühjahr sehr häufig über die Ufer. Bei einem Hochwasser Anfang
des 20. Jahrhunderts wurde dabei eine Fläche von etwa 650 km² überschwemmt. Um den Wasserstand zu regulieren und so den regelmäßigen Frühjahrsüberschwemmungen entgegenzuwirken, wurden seit Mitte
des 19. Jahrhunderts Dämme, Schleusen, Kanäle und Gräben errichtet.
Heute ist der See und das umgebende Feuchtbiotop ein einzigartiger Ort mit einer großen Bedeutung für viele geschützten Arten. In der Umgebung des Sees wurden 225 Vogelarten erfasst, von denen 51 in der roten Liste Lettlands genannt sind. Wer gerne Vögel beobachtet, ist hier richtig.
Wir erreichen den See mit Einbruch der Dunkelheit und suchen uns daher schnell ein Plätzchen für die Nacht.
Dieses finden wir an einer kleinen Schleuse direkt gegenüber des Lubāns Wetland Information Centres:
Am Abend und auch am nächsten Morgen stehen einige Angler um die Schleuse herum und versuchen ihr Glück. Wir verbringen hier trotzdem eine ruhige Nacht.
Bevor wir wieder starten, schauen wir noch kurz im Informationszentrum vorbei. Ausgerüstet mit neuem Kartenmaterial beschließen wir, den See zu umrunden.
Ein gut befahrbarer Schotterweg führt uns über etwa 40km um den See. Es gibt mehrere Aussichtstürme mit Blick auf den See, von denen aus man gut Vögel beobachten kann. Tafeln zeigen, wann es hier was zu sehen gibt.
Es ist gerade Ende August, die Brutsaison ist vorbei und der Zug der Vögel ist noch nicht sehr weit fortgeschritten. Es ist also recht ruhig auf dem See.
So sehen wir nicht sehr viele Tiere. Neben den üblichen Wasservögeln beobachten wir einen adulten Seeadler, wie er sich aus großer Höhe im freien Fall auf die Wasseroberfläche stürzt und sich einen Fisch aus dem See holt.
Am frühen Nachmittag verlassen wir den Lubān-See. Weiter geht es über Rēzekne zum Rāzna-See.
Wir fahren über die Landstraße durch kleine Dörfer mit einfachen, aber bunten Holzhäusern.
Der Razna-See ist mit seiner Fläche von 50 Quadratkilometern ein perfektes Urlaubsziel für Angler, Wassersportler und Wanderer.
Die Infrastruktur ist entsprechend. Entlang des Sees gibt es zahlreiche Hotels und Campingplätze. Für uns ist hier einfach zu viel los. Wir statten dem Nationalpark und dem See daher nur einen kurzen Besuch ab.
Auf einem Parkplatz, den man auch zum Übernachten nutzen könnte, legen wir einen Fotostop ein. Da es aber noch recht früh am Tag ist, entscheiden wir uns, noch ein wenig weiterzuziehen.
Wir fahren Richtung litauische Grenze, denn in der Nähe von Krāslava soll es am Fluss einige nette Plätze geben.
In Krāslava werden wir hinter der Brücke über den Fluss unvermittelt von der Polizei angehalten: Zollkontrolle. Wir sind nur wenige Kilometer von der weißrussischen Grenze entfernt und man erklärt uns freundlich, dass man größere Fahrzeuge auf illegale Migranten überprüft. Alles geht schnell über die Bühne. Kommentar des Zöllners nach einem Blick in unser Auto: "Awesome". Ganz ehrlich...die beiden Beamten wollten sich doch nur unseren Paul einmal genauer anschauen ;-).
Wir fahren weiter am Fluss entlang. Es ist Sonntag und leider wir müssen feststellen, dass die besten Plätze am Fluß schon von Einheimischen besetzt sind.
Hinter der nächsten, größeren Stadt Daugavpils finden wir am Sventesee einen schönen Übernachtungsplatz.
Dort stehen wir allerdings nicht alleine. Ein älteres Paar aus Berlin ist mit seinem VW Bus auch gerade angekommen. Für uns das erste Wohnmobil seit Tagen.
Der kleine Parkplatz bietet Blick auf den See und wird am Morgen von vielen Einheimischen zum Baden genutzt. Auch wir springen ins klare, frische Wasser. Alles ist sehr friedlich. Wir haben das Gefühl dazuzugehören und nicht zu stören. Aus einem Auto heraus spricht uns eine junge Frau in gutem Deutsch an und wünscht uns "viel Spaß in meiner Heimat".
Am nächsten Morgen queren wir die Grenze nach Litauen - mal wieder auf einem kleinen Feldweg.
Ziel ist der kleine Ort Stelmužė direkt hinter der Grenze.
Der Ort selbst ist unscheinbar, ist aber bekannte für eine sehr alte Eiche und eine außergewöhnliche Kirche. Die Eiche ist mit einem geschätzten Alter von 1000 bis 1500 Jahren der älteste Baum in Litauen und der drittälteste und mächtigste in Europa. Ungefähr neun Personen sind nötig, um den Stamm des Baumes zu umfassen. Der Umfang beträgt rund 13 Meter!
Direkt hinter der Eiche befindet sich die Stelmužė Kirche. Die Kirche wurde durch lettische Meister so gebaut, dass weder Metallnägel noch Sägen verwendet wurden. Nur ausschließlich mit Äxten bearbeitete Balken kamen zum Einsatz.
Weiter geht es für uns in Richtung Süden entlang der weißrussischen Grenze.
Die Landschaft ist wunderschön. Vor allem die alten Bauernhöfe entlang des Weges imponieren uns. Jeder hat mindestens einen uralten, in der Regel blauen Traktor.
Im ältesten Nationalpark Litauens im "litauisches Bergland" befinden sich Hunderte kleiner Seen, die durch Flüsse und Bäche miteinander verbunden sind. Es sind von hier nur rund 30 Kilometer bis zur weißrussischen Grenze.
In Ignalina biegen wir nach Westen ab und erreichen ein Seengebiet im Park, dass wir, wenn möglich queren wollen.
Dies gelingt uns ganz gut. Allerdings nutzen wir dabei viele kleine, unbefestigte Straßen und Wege. Es geht vorbei an kleinen, traditionellen Dörfern und
alleinstehenden Bauernhöfen, von denen einige als nationales Kulturgut unter Schutz stehen.
Der Tag im Park endet für uns auf einem großen, offiziellen Stellplatz in der Nähe von Meironys direkt am See. Der Platz ist so groß, dass jeder Besucher quasi seinen eigenen Wald- und Seeuferabschnitt sein eigen nennen kann hat. Wir sehen und hören niemanden. Das obwohl am "anderen Ende" des Platzes eine Pfadfindergruppe aus München ihr Lager aufgeschlagen hat. Das Gelände ist einfach riesig.
Wie fast überall gibt es Feuerstellen. Eigentlich soll der Platz 5 € kosten, es kommt aber niemand zum Kassieren vorbei. Später am Abend taucht ein Einheimischer auf und fragt, ob wir Feuerholz kaufen wollen. Leider müssen wir enttäuschen - wir haben alles an Bord.
Wir machen ein Lagerfeuer und genießen die laue Nacht am See.
Am nächsten Tag kündigt sich WETTER an:
Vilnius ist Litauens Hauptstadt und eine internationale Stadt mit starken polnischen und jüdischen Einflüssen. Damit unterscheidet sich Vilnius von den anderen baltischen Hauptstädten Riga und Tallinn. Vilnius hat knapp 600.000 Einwohner und galt bis 1941 als Jerusalem des Nordens.
Wir suchen uns einen bewachten Parkplatz in Zentrumsnähe:
Der Parkplatz hat ein automatisches Überwachungssystem. Bei der Einfahrt wird ein Foto vom Nummernschild gemacht, beim Verlassen muss man dann sein Kennzeichen in den Automaten eintippen. So weiß das Gerät genau, wie lange man geparkt hat. Angeblich kann man hier auch gut übernachten. Bei unserem Besuch stehen einige Wohnmobile hier.
Wir machen einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt:
Im Jahr 1998 wurde mitten in Vilnius die „Freie Republik Uzupis“ gegründet. Neben Fahne, Präsident und Außenminister hat man hier auch eine Verfassung mit 41 Artikeln. Laut dieser (nicht ganz ernst gemeinten) Verfassung hat jeder das Recht, glücklich zu sein. Ganz wichtig: Artikel 17 gewährt das Recht, unglücklich zu sein. Außerdem sind Katzen nicht verpflichtet, ihren Hausherrn zu lieben, müssen ihm aber in schweren Momenten beistehen. Der letzte Artikel sagt: Gib nicht auf!
Die Armee besteht aus zwölf Mann, der Dalai-Lama ist Botschafter der Stadt, auch Deutschland soll einen eigenen Botschafter haben.
Uns gefällt es in der irgendwie anarchischen Künstlerkolonie. Es geht hier zwar touristisch zu, aber auch irgendwie charmant. Und relaxed ist das spezielle Stadtviertel auf jeden Fall:
Im Galvė-See liegen 21 Inseln. Auf einer von ihnen befindet sich die berühmte Wasserburg der Insel Trakai. Wir sind im sogenannten historischen Nationalpark Trakai, 30 km westlich von Vilnius. Auf einer Fläche von 8.200 ha soll hier das kulturelle Erbe erhalten werden. Zentrum des Parks ist der Ort Trakai, einst die Hauptstadt Litauens.
Wir sind eigentlich nur auf der Durchreise, erhaschen aber einen schönen Blick auf die Burg (siehe Foto) von hier:
Es wird bereits Abend und so hoffen wir auf einen Übernachtungsplatz in der Nähe. Unser angepeilter Platz zwischen den Bäumen mit tollem Blick auf den See ist allerdings bereits besetzt. Es ist nur genug Raum für ein Fahrzeug.
Für uns geht es heute daher noch ein wenig weiter. Bei Einbruch der Dunkelheit finden wir einen netten Parkplatz an einen Badesee in der Nähe des Ortes Grendavė:
Der Nationalpark Dzūkija ist mit einer Fläche von knapp 60.000 Hektar der größte Nationalpark in Litauen und erstreckt sich entlang der weißrussischen Grenze. Das Gebiet besteht aus großen, trockenen Kiefernwäldern, kleinen Hügeln und zahlreichen Flüssen. Im Park befinden sich zahlreiche einzelne Naturschutzgebiete.
Im Dorf Marcinkonys besuchen wir das Informationszentrum und holen uns ein paar Tipps:
Vom Dorf Marcinkonys starten viele Wanderwege verschiedener Länge. Auch Kanu-Touren werden angeboten.
Wir stellen unser Navi wieder einmal auf "unbefestigte Straßen zulassen" und fahren auf zum Teil doch heftiger Wellblechpiste quer durch den Park.
1990 hatte ein Mann - der Erbauer der Anlage - an dieser Stelle eine "mystische Erfahrung" in Form eines Gesprächs mit seinem Schutzengel. Der Engel verkündete, dass er von nun an mit Gott kommunizieren könne.
In dessen Auftrag erbaute er eine Pyramide im Wald. 2009 errichtete er dann die 12,5 Meter hohe und 23 Meter breite Glaskuppel, allerdings ohne Genehmigung und mitten in einem Landschaftsschutzgebiet.
Die Behörden wollten die Kuppel wieder abreißen, aber Unterschriftaktionen verhinderten das letztendlich.
Wir begeistern uns eher weniger für Esoterik, wollen uns das ganze aber aus neutraler Sicht trotzdem mal anschauen.
Die Kuppel allein ist schon ein interessantes Bauwerk. Im Inneren steht dann aber auch noch eine Pyramide aus Metall, die "Energie sammelt". Die Stimmung ist speziell, vereinzelt beten Menschen. In einem Behälter wird "mit Energie geladenes Wasser" gesammelt, das man nebenan kostenfrei zapfen kann. Flaschen werden bereitgestellt.
Die Pyramide befindet sich südlich des Ortes Merkinė. Es gibt einen kleinen Parkplatz. Das Ganze ist kostenlos ... und lohnt einen Besuch, egal was man letztlich davon hält.
Zum Abschluss besuchen wir im Nationalpark Dzūkija noch einen hohen Aussichtturm im Ort Merkinė direkt an der Memel.
Von diesem 26 m hohen Turm, einem der höchsten in Litauen, hat man einen weiten Blick auf das Memeltal.
Der sich zwischen Kiefern erhebende Turm, mit außergewöhnlicher Architektur und mehreren Aussichtsplattformen erschließt dem Besucher die grenzenlosen Wälder der Dzūkija aus unterschiedlichen Höhen.
Unsere letzte Nacht in Litauen verbringen wir unweit des Turms auf der anderen Seite der Memel auf einem "offiziellen" Übernachtungsplatz (ähnlich den RMK-Plätze in Estland) mit dem unaussprechlichen Namen Jonionių stovyklavietė.
Auch hier gibt es wieder Feuerstellen und wir genießen unseren letzten Abend im Baltikum - wie auch den erste Abend dieser Reise - direkt an der Memel.
N23/13.000
Besuche seit 5.10.23: (1.24 :89)