Mit dem Wohnmobil durch den Harz

Teil 2 der 7-Tage Tour

Mit dem Wohnmobil im Harz
Fachwerkhäuser in Osterode

Universitätsstadt

Clausthal-Zellerfeld


Wir kommen nun in die Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld. Die aus dem Zusammenschluss der Bergstädte Claustahl und Zellerfeld entstandene Stadt kann auf eine lange Bergbautradition zurückblicken und so beherbergt die Universität, die viele internationale Studenten in den Oberharz zieht, fast selbstverständlich, auch ein Institut für Bergbau.

Wir besuchen den Marktplatz von Clausthal, der vom Rathaus, der Technischen Universität und einigen historischen Gebäuden umrahmt wird.

 

Zentrum des Platzes ist aber die Marktkirche „Zum Heiligen Geist, die größte Holzkirche Deutschlands. Die ungewöhnliche Kirche wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und gilt als eines der bedeutendsten Zeugnisse des norddeutschen Barocks. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten erstrahlt die imposante Hallenkirche, die Platz für mehr als tausend Besucher bietet, seit 2013 wieder in ihrer ursprünglichen blauen Farbe.

Mit dem Wohnmobil im Harz

In Zellerfeld lohnt darüber hinaus ein Besuch der im Stil der Renaissance aus Stein erbauten Sankt-Salvatoris-Kirche. Die Kirche wurde im Lauf ihrer Geschichte mehrfach umgebaut und -gestaltet und beherbergt heute einen Flügelaltar des berühmten ostdeutschen Malers Werner Tübke aus dem Jahr 1987.

 

In Zellerfeld befindet sich auch das Oberharzer Bergwerkmuseum mit seinem nachgebauten Bergbauschacht sowie die ehemalige Münzstätte, in der heute ein Kunsthandwerkerhof angesiedelt ist. Hier findet in der Sommersaison jeweils Donnerstag Abend auch der Zellerfelder Bauernmarkt statt.

 

Wer keinen Parkplatz in der Stadt finden, kann zum Bahnhof fahren. Auf dem Parkplatz gibt es auch Plätze für Wohnmobile:

  • Parkplatz am Bahnhof: GPS 51.81352, 10.33603

typische Baukultur

Osterode


Mit dem Wohnmobil im Harz
restaurierte Fachwerkhäuser in Osterode

Osterode ist sicher keines der typischen Highlights einer Tour durch den Harz. Gleichwohl ist die Fachwerkstadt typisch für die Baukultur Südniedersachsen . Um dieses bauliche Erbe zu erhalten, hat sich Osterode mit seinen vier Partnerstädten Duderstadt, Einbeck, Hannoverisch Münden und Northeim zum Projekt Fachwerk5Eck zusammengeschlossen.

 

Wir schlendern durch beschauliche Altstadt mit ihren liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und verstehen, warum schon der berühmte Dichter Heinrich Heine in seinem Reisebericht „Die Harzreise“ Osterode poetisch als „Moosrose“ charakterisierte, „die mit ihren roten Dächern aus den dunklen Tannenwäldern hervorguckt“.


Unser Wohnmobilstellplatz

Die heutige Nacht verbringen wir auf dem Wohnmobilstellplatz des Bergdorfes Sieber im Oberharz. Die Gemeinde liegt im Naturpark Harz, der Nationalpark Harz ist nur knapp 2 km entfernt. Am Wohnmobilstellplatz starten diverse Wanderwege, rund um den Ort führt ein attraktiver Naturerlebnispfad mit Informationstafeln und Spielstationen.

 

Wohnmobilstellplatz Sieber

  • GPS 51.63088, 10.37028
  • einfacher, kostenloser Stellplatz in schöner Umbebung


Höhlenbesuche:

Steinkirche bei Scharzfeld


Unser nächstes Ziel ist die Karstlandschaft rund um die Stad Herzfeld im Südharzer Zechsteingürtel. In den Dolomitfelsen finden sich diverse Höhlen, von denen wir heute zwei besuchen wollen.

Mit dem Wohnmobil im Harz
Karstlandschaft bei Herzfeld

Wir beginnen mit der sogenannten „Steinkirche“ am Hang des Steinbergs oberhalb von Scharzfeld. Die Höhle ist zu Fuß von Scharzfeld aus zu erreichen und frei zugänglich. Kleiner Wohnmobile können den Parkplatz unterhalb der Brücke der Bundesstraße 27 (GPS 51.63135, 10.37664), welche an dieser Stelle über das Mönchetal führt, als Ausgangspunkt nutzen. Bei unserem Besuch mussten wir uns diesen aber mit allerlei landwirtschaftlichem Gerät teilen. Alternativ gibt es in Schwarzfeld aber auch einen Wohnmobilstellplatz (GPS 51.63071, 10.37015). Vom Parkplatz aus lässt sich die nur wenige hundert Meter weiter gelegene Steinkirche entlang des ausgeschilderten Weg leicht erreichen.

Mit dem Wohnmobil im Harz
Steinkirche

Bei der Steinkirche handelt es sich um eine beeindruckende kuppelartige Höhle im Dolomitfelsen, die an ihrer höchsten Stelle bis zu 28 m hoch ist. Eine Nutzung durch den Menschen lässt sich aufgrund von Werkzeugfunde bis in die Steinzeit zurückverfolgen, wobei vermutet wird, dass sie ursprünglich Rentierjägern als Zuflucht diente. Bereits in vorchristlicher Zeit wurde sie aber auch als Kultstätte genutzt. Ein in den Fels geschlagener Altar und eine Nische im Fels für das Weihwasserbecken deuten darauf hin, dass hier bereits im frühen Mittelalter christliche Gottesdienste gefeiert wurden. Rechts des Höhlenportals befindet sich zudem eine Kanzel, an deren Fuß ein Grab gefunden wurde.

  • Steinkirche GPS 51.63337, 10.37743

Folgt man dem Weg rechts der Höhle weiter den Berg hinauf, so erreicht man das Naturschutzgebiet Steinberg. Besonders im Frühsommer lohnt sich ein genauer Blick auf die Magerrasenflächen entlang des Pfads, denn hier wachsen geschützte Orchideen wie beispielsweise der Ragwurz. Nach einigen Minuten Fußweg eröffnet eine Anhöhe einen schönen Ausblick auf den im Tal gelegenen Ort und die umliegenden Wälder.



Die Einhornhöhle


Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich in gemeindefreiem Gebiet die Einhornhöhle. Diese ist im Gegensatz zur Steinkirche touristisch erschlossen und kann vom Parkplatz am Waldrand zu Fuß in wenigen Minuten erreicht werden (GPS 51.63750, 10.40414). Die Höhle hat eine Länge von etwa 700m und ist nur während der Öffnungszeiten im Rahmen einer Führung zugänglich. Achtung: Auch im Sommer kann es in der Höhle empfindlich kalt sein.

Neben dem Eingang befindet sich eine bewirtschaftete Baude (Hütte). Diese beherbergt eines der drei Informationszentren des Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostwestfalen zu dem die Einhornhöhle seit 2017 gehört.

 

In der bereits 1541 erstmals urkundlich erwähnten Höhle wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Knochen und Zähne urzeitlicher Tiere gefunden. In den frühen Jahren der Forschungen meinte man darin oft fantastische Wesen zu erkennen. So rekonstruierte der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibnitz nach einem Besuch der Höhle im Jahr 1686 aus den Knochenfunden ein Einhorn. Das hölzerne Skelett, das uns Besucher am Höhleneingang begrüßt, ist an eine Darstellung dieses Geschöpfs in einer der Schriften des Forschers angelehnt. Heute ordnet die Wissenschaft die Funde frühen Säugetieren zu. Auch eine Nutzung der Höhle durch Neandertaler lässt sich nachweisen.


Zisterzienserkloster

Kloster Walkenried


Unsere Route führt uns nun weiter in Richtung Osten vorbei an dem Kurort Bad Sachsa zum Klosterort Walkenried. Das im 1127 gestiftete Zisterzienserkloster gehört seit 2010 als Teil der Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe.

  • Parkplatz GPS 51.58190, 10.62051
Mit dem Wohnmobil im Harz

Nach einer Blütezeit im 12. und 13 Jahrhundert wurde das Kloster ab dem späten 17. Jahrhundert nicht mehr genutzt und diente als Steinbruch. 1817 wurde ein weiterer Abriss der Kirche aber glücklicherweise unterbunden, so dass die pittoreske Ruine der Klosterkirche heute jeden Besucher sofort zum Fotoapparat greifen lässt. Neben der Kirche gehört zum Kloster das weitestgehend erhaltene gotische Klausurgebäude, das seit 2006 des Klostermuseum beherbergt. Gleich nebenan befindet sich das Klostercafe.


altes Steinkohlebergwerk:

Rabensteiner Stollen


Mit dem Wohnmobil im Harz

Wir verlassen nun Niedersachsen und setzen unsere Reise in Thüringen fort. Unser erstes Ziel hier ist das ehemalige Steinkohlebergwerk Rabensteiner Stollen in der Gemeinde Harztor.

  • GPS 51.60258, 10.79022

Die Kohleförderung wurde hier bereits 1880 eingestellt, da beispielsweise im Ruhrgebiet günstigere und hochwertiger Kohle zur Verfügung stand. Nach dem ersten und dem zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb jeweils kurzfristig wieder aufgenommen, 1949 aber endgültig eingestellt. Nach diversen Sicherungsmaßnahmen wurde die Zeche 1981 einer neuen Nutzung als Besucherbergwerk zugeführt. Der Grubenzug bringt Besucher im Rahmen einer Führung durch den im Bergmannsjargon „Mundloch“ genannten Eingang in die dunkle und kalte Welt untertage. Im Rabensteiner Stollen herrschen ganzjährig durchgängig nur etwa 8 Grad.

 


ein thüringische Bergdörfchen:

Sophienhof


Nur wenige Kilometer entfernt vom Rabensteiner Stollen stoßen wir auf die winzige Siedlung Sophienhof, einen Ortsteil von Harztor. Das typisch thüringische Bergdörfchen liegt auf in 550 m Höhe auf einem Wiesenhochplateau in einem Waldgebiet im Landschaftsschutzgebiet Südharz.

  • Einfahrt zur Straße hinauf: GPS 51.62292, 10.81395
Mit dem Wohnmobil im Harz

 

Auf der Ziegenalm Sophienhof (Parkplatz GPS 51.63335, 10.78937) wird die Milch der hier lebenden Ziegen direkt in der Käserei vor Ort verarbeitet. Im angeschlossenen Lokal kann man die Produkte des Hofs auch gleich probieren. Der benachbarte Gasthof Braunen Hirsch bietet nicht nur eine Gastronomie, sondern auch einen Wohnmobilstellplatz, von dem aus man das kleine Heimatmuseum im alten Forsthaus besuchen oder zu Wanderungen in die Umgebung aufbrechen kann.

Hier oben gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz:

 

Wohnmobilstellplatz am Braunen Hirsch

  • GPS 51.63508, 10.79163

Kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz am Braugasthof Brauner Hirsch.

 



Höhepunkt einer jeden Harztour:

Brocken und Brockenbahn


Wir nähern uns dem Höhepunkt unserer Harzreise, dem Brocken. Hier ist der Name Programm, denn der mitten im Nationalpark Harz gelegene Berg ist mit 1141 m die höchste Erhebung im Norden Deutschlands. Zur Zeit der Deutschen Teilung lag der Brocken im militärischen Sperrgebiet des Grenzlands und war damit für Menschen aus Ost und West unerreichbar. Umso beliebter ist ein Besuch heute bei Ausflüglern und Wanderern.

Mit dem Wohnmobil im Harz
Blick auf den Brocken

Nicht nur zur Walpurgisnacht in der Nacht auf den 1. Mai gilt der Brocken als magischer Ort, wird ihm doch nachgesagt, dass sich hier die Hexen versammeln, um das Feuer zu tanzen. Nicht ohne Grund hat schon Goethe ihn in seinem Werk „Faust“ verewigt.

Mit dem Wohnmobil ist der Gipfel, die Brockenkuppe nicht zu erreichen. Die Zufahrt ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Es bleiben zwei Möglichkeiten. Wandern, wobei viele Wege auf den Brocken führen, es sich aber durchweg um mehrstündige und teils auch anspruchsvolle Touren handeln oder die Eisenbahn.



Unsere Route:


VG24

 

 

 

Besuche seit 25.07.24:

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