Wir reisen immer wieder gerne auf die Iberische Halbinsel und erkunden mit dem Wohnmobil Portugal - am liebsten abseits touristischer Routen. Auf 6 Routen durch Portugal haben wir rund 50 Tipps und Wohnmobilstellplätze (alle mit GPS-Koordinaten) zusammengefasst. Lassen Sie sich inspirieren:
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Wir reisen immer wieder gerne auf die Iberische Halbinsel - am liebsten abseits der touristischen Routen.
Hier haben wir über 100 Tipps und Wohnmobilstellplätze (alles mit GPS-Koordinaten)
auf einer Karte zusammengeführt.
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Wir haben es endlich nach Portugal, dem eigentlichen Ziel unserer Reise, geschafft. Es ist merkwürdig, aber kaum überqueren wir die praktisch nicht mehr als solche erkennbare Grenze, verändert sich die Landschaft und zeigt sich freundlicher. Nach einer halben Stunde Fahrt schauen wir uns an, und stellen fest, dass wir das gleiche Gefühl haben - wir fühlen uns hier irgendwie wohl.
Unsere erster Stop in Portugal liegt im Naturpark Vale do Guadiana im Städtchen Mértola. Dieses hat eine lange Geschichte, die sich bis in römische Zeiten zurückverfolgen läßt und ist ausnahmesweise mal kein Weltkulturerbe.
Gekrönt wird die Stadt von einer mittelalterlichen Burg, die auf den Mauern einer maurischen Festung und diese wiederum auf römischen Mauern steht. Alles hier scheint auf einer noch älteren oder anderen Kultur zu gründen, so war die christliche Stadtkirche früher eine Moschee, einer der Türme der Stadtmauer ursprünglich ein römischer Wehrturm.
Mértola war für all diese Kulturen ein wichtiger Handelsplatz, denn bis hier ist der Fluss Guadiana schiffbar und war Mértola Startpunkt der Handelswege über Land.
Mértola nennt sich Museumsstadt. Die Museen und Ausstellungen bilden einen festen Teil des Stadtbilds. An einem Sonntagabend ist die Stadt sehr ruhig, am nächsten Morgen zeigt sich aber, dass man hier auf Touristen eingerichtet ist, wenn auch in einem sehr gepflegten Maßstab. Der Tourismus soll das neue Standbein der Stadt werden, denn die ehemals wichtige Flußfischerei ist völlig zum Erliegen gekommen. Der Fluß soll jahrelang unter der Einleitung von Abwässern, unter anderem aus den am Fluß gelegenen Minen gelitten haben; heute gräbt ihm ein großer Stausee das Wasser ab. Von all dem sehen wir nichts.
Unser Stellplatz auf dem zumindest im Moment von der Schifferei aufgebenen Kai ist idylisch.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
Wer wie wir nicht immer über die großen Straßen fahren möchte, sollte sich Kartenmaterial mit einer Maßstab von 1:400.000, besser sogar 1:300.000 zulegen.
Wir empfehlen für die beiden Länder diesen:
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Von Mértola aus erkunden wir den Naturpark Vale de Guadiana. Sobald wir die Straße verlassen, scheint es uns, als ob wir uns in einer anderen Welt befinden. Man versucht hier, die bäuerliche Tradition zu konservieren und so scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Trotzdem, die kleinen, oft nur über unbefestigte Straßen erreichbaren Dörfer sind bewohnt, wenn auch von hauptsächlich älteren Menschen. Überall muss man darauf achten, keine freilaufenden Hühner oder Schafe zu überfahren. Auch eine Hausschlachtung, bei der die ganze Familie mithilft, sehen wir vom Auto aus.
Die Landschaft reicht von Oliven- und Korkplantagen, über versteppte Felder bis hin zu Kiefernwäldern. Auch Weinanbau ist anzutreffen. Wir haben außerdem gelesen, dass hier Großtrappen leben. Diese gehören zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt und sind in Mitteleuropa selten geworden. Leider begegnet uns die Großtrappe, deren Hähne bis zu 16 Kilogramm schwer werden können, wieder einmal nicht. Wir fragen uns langsam, ob es diesen Vogel wirklich gibt. Handelt es sich hier vielleicht um ein Phantasieprodukt à la Wolpertinger, der nur dem Anlocken von Touristen dient?
Wo kann man Großtrappen noch beobachten? HIER
Eine Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art begegnet uns im Alentejo in der Nähe der Stadt Mertola unweit der Grenze zwischen Portugal und Spanien. Mitten in der geschützten Natur des Parque Natural do Vale do Guadiana liegt der 800 Seelen Ort São Domingo, eine alte Bergarbeitersiedlung, die heute durch den Tourismus aber wieder einen gewissen Aufschwung erlebt. Nach der Schließung des angrenzenden Bergwerks, wurde dieses, wie auch Teile der Siedlung dem Verfall preisgeben und stellt heute eine Art frei zugängliches Open-Air-Museum dar.
Schon die Phönizier und die Römer betrieben hier Bergbau, auf der Suche nach Kupfer, Gold und Silber. Bis 1966 wurde in der Mine von São Domingo zur Kupfergewinnung im Tagebau Pyrit abgebaut. Nach der Aufgabe des Bergbaus erfolgte erfolgte nur ein Teilrückbau und praktisch keine Sanierung; das gesamte Gelände wurde sich selbst überlassen und rottet vor sich hin. In den Tagebaulöchern sammelt sich Wasser und ergibt mit den Abwässern aus dem Abraumhalden und sich sich aus dem Gestein lösenden Mineralien einen toxischen Cocktail mit dem ph-Wert einer starken Säure.
Wir wandern über Holzstege durch nur wenig gesicherte Ruinen vorbei an blutroten Seen mit hochgiftigem Wasser und können uns der morbiden Schönheit des Gebietes nicht entziehen, obwohl die Schäden für Umwelt und Natur nicht absehbar sind. Bei starken Regenfällen gelangen die Abwässer bis in den Guadiana, den Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien.
In der Idylle dieser Industrieruine reiht sich ein ungewöhnliches Fotomotiv an das nächste und so sind die Minas trotz der immensen Umweltschäden ein Paradies für Fotografen, aber auch für Menschen, die sich von derartigen "lost places" faszinieren lassen.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
Ein Tipp des Rangers Filippe aus Castro Marim lockt uns in die Pseudosteppe der Region Castro Verde.
Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher an die kleine Kapelle Ermida de Nossa Senhora de Aracelis. Von hier hat man einen tollen Blick über die ganze Gegend.
Zur Vorbereitung unseres Aufenthalts, wollen wir das Informationszentrum Centro de Educação Ambiental do Vale Gonçalinho des LNP (Liga para a Protecção da Natureza) besuchen. Leider ist das Zentrum für unser Navi auch bei Eingabe der genauen GPS-Daten
nicht ganz einfach zu finden, da die Zufahrt nicht von der Durchgangstraße aus, sondern nur über die nur direkt vom Ort Castro Verde aus zugängliche alte Straße direkt daneben möglich ist. Hat man es aber endlich gefunden, lohnt es sich, die Landschaft auf den von dort abgehenden Wanderwegen zu erkunden.
Bei einer Pseudosteppe handelt es sich um eine mediterrane Landschaftsform in der Art eines steppenartigen Graslands. Es ist aber keine Steppe im eigentlichen Sinne. Die Informationstafeln entlang der Wege geben in Englisch einen interessanten Einblick in die Natur der Region. Leider sehen wir bei unserem Besuch aber weder den Rötelfalken noch die Blaurake, die hier beide vorkommen.
Wir fahren weiter und hoffen einmal wieder auf Großtrappen zu treffen. Besonders empfehlenswert für dieses Unterfangen ist es entlang der Straße N123 zwischen Mertola und Castro Verde.
Hier lohnt es die Augen genau offen zu halten.
In diesem Abschnitt sehen wir neben Weißstorch, Kiebitz und Haubenlerchen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen einen Trupp Großtrappen und einen Iberischen Kaiseradler.
Wo kann man Großtrappen noch beobachten? HIER
Beim Warten auf die Großtrappen beobachten wir auch noch einen Wiedehopf.
Wir übernachten auf dem großen Festplatz des kleinen Ortes Castro Verde neben der Windmühle. Diese stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist noch in Betrieb, dient aber auch als Museum. Wir haben Glück und es wird gerade gearbeitet. So können wir auch einen Blick ins Innere erhaschen.
Update:
Heute darf man auf dem Parkplatz nicht mehr übernachten. Alternativ bietet Lidl direkt hinter der Mühle sechs Parkplätze zum Übernachten an.
Am Nachmittag folgen wir dem Tal des Guadiana aus dem Naturpark hinaus Richtung Küste und kommen an Fischerbooten, aber auch an kleinen Segelyachten vorbei, die hier vor Anker liegen. Bist zum Meer ist es nicht mehr allzu weit. Wir beschließen den Tag auf einem kleinen, ausnahmsweise kostenpflichtigen Stellplatz mit Wasser, Entsorgung, Strom und W-Lan. Da das Wetter gerade auf neblig trüb umschlägt, werden wir drei Nächte bleiben, um zu arbeiten, zu waschen und um einfach mal nicht zu fahren. Unser Wohnmobil Paul hat Urlaub!
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
N23/9200
Besuche seit 1.1.24: (1.1.25:258)
seit 3.1.25 keine ZM
Besuche seit 10.03.23 (1.1.25: 2015)