7-Tage-Entdeckungsreise zwischen Natur und Tradition
Unzählige Wanderwege, traditionelle Handwerkskunst, UNESCO-Welterbestätten und nicht zuletzt Wintersport – die Region Erzgebirge/Vogtland in Sachsen hat für jeden etwas zu bieten.
Entlang der Grenze zu Tschechien warten viele versteckte Highlights darauf, entdeckt zu werden. Wir probieren lokale Spezialitäten und finden heraus, was man bekommt, wenn man im Lokal Bambes, Roster oder eine Bemme bestellt.
Die Reiseroute:
- Plauen
- Talsperre Pöhl
- Göltzschtalbrücke
- Klingenthal
- Grube Tannenberg
- Morgenröthe-Rautenkranz
- Schneeberg
- Schwarzenberg
Zum Teil 2 der Reise geht es hier:
Wir starten unsere Reise in:
Plauen
Wir starten unsere Tour in Plauen im sächsischen Vogtland im Westen unweit der Grenze zu Bayern. Die über Jahrhunderte für ihre Textilindustrie bekannte Stadt liegt malerisch im Tal der Weißen Elster. Einen echten Boom erlebt die Region gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als maschinell gefertigte Plauener Spitze zum Verkaufsschlager wurde. Mehr Informationen dazu findet man im neu gestalteten Museum „Fabrik der Fäden“ im Weisbachschen Haus, einem barocken Manufakturgebäude.
Tipp:
Am Vorabend des 1. Mai brennen zur Walpurgisnacht in der Region die Hexenfeuer. Oft erklingt Musik und es wird für das leibliche Wohl gesorgt. An der Theke gibt es Roster (Bratwürste) und Fettbemme (Schmalzbrot) sowie lokales Bier.
Wohnmobilstellplätze:
Plauen bietet einen kostenpflichtigen, zentral gelegenen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung an einem Großparkplatz.
Wohnmobilstellplatz Plauen:
- GPS 50.49398, 12.14154
- kostenpflichtiger Stellplatz in Zentrumsnähe
Wer es wie wir eher ruhig und ländlich mag, der verbringt seine erste Nacht auf dem kostenpflichtigen privaten Stellplatz in Thiergarten:
Alternativ in ruhiger Lage in Thiergarten
- GPS 50.46981, 12.10754
kleiner, kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz auf einer privaten Rasenfläche mit Blick in die Felder in der Nähe von Plauen. Nur für kleinere Fahrzeuge geeignet, da die Einfahrt sehr eng. Keine VE.
Sport und Erholung:
Talsperre Pöhl
Unser nächstes Ziel ist die nicht weit von Plauen entfernt liegende Talsperre Pöhl. Sie staut seit den 1960er Jahren das Wasser der Trieb und dient heute dem Hochwasserschutz und der Wasserstandsregulierung. Ihren Namen verdankt die Talsperre dem Dörfchen Pöhl, das für den Bau der Talsperre weichen musste.
Rund um die Talsperre gibt es Wander- und Radwege, auf und im Stausee tummeln sich Wassersportler. Nicht nur für Familien gibt es vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung.
Man kann sich hier ein Boot ausleihen, das Gewässer auf einer Tour mit dem Ausflugsschiff erkunden, an der Badestelle plantschen oder dem bunten Treiben auch ganz entspannt von der Terrasse eines der Lokale am Wasser zuschauen.
Bambes:
Hier kann man auch regionale Spezialitäten, wie beispielsweise Bambes probieren. Die vogtländischen Kartoffelpuffer gibt es in süß oder auch in deftigen Varianten.
Wohnmobilstellplatz:
Wer länger bleiben möchte nutzt den kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz angrenzend an den Parkplatz:
Wohnmobilstellplatz:
- 50.54012, 12.18515
die weltgrößte Ziegelbrücke:
Göltzschtalbrücke
Unsere Tour führt uns nun weiter nach Netzschkau zu einem spektakulären Bauwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der Göltzschtalbrücke. Erbaut aus Millionen roten Backsteine überspannt die als weltgrößte Ziegelbrücke geltende Brücke das Tal der Göltzsch mit 98 Bögen auf 4 Etagen und einer Länge von 574 Metern. Obwohl diverse technische Schwierigkeiten auftraten dauerte der Bau nur etwa 5 Jahre; die verwendeten Ziegel wurden vor Ort in der unmittelbaren Umgebung der für ihre Zeit ungewöhnlichen Großbaustelle gebrannt.
Die Aussichtspunkte rund um die Brücke lassen sich am besten zu Fuß oder per Fahrrad erkunden. Das Wohnmobil parken wir daher auf dem nur tagsüber kostenpflichtigen Parkplatz in Netzschkau in der Brückenstraße direkt am Fuß der Brücke. Hier sind einige Plätze für Wohnmobile ausgewiesen.
Unser Foto entstand im Nordwesten des Ortes, an einem Aussichtspunkt bei
- GPS 50.62206, 12.23769.
Sport- und Musikinstrumentenstadt:
Klingenthal
Wir fahren weiter nach Klingenthal, das als Wintersport- und Ferienort bekannt ist. Auf der 2006 fertiggestellten Großschanze an der Vogtland Arena am Schwarzenberg finden internationale Skisprungwettbewerbe statt.
Klingenthal bildet zusammen mit dem benachbarten Markneukirchen aber auch das Zentrum des „Vogtländischer Musikinstrumentenbaus in Markneukirchen und Umgebung“, der von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe gezählt wird. Die Musikinstrumentenherstellung im Vogtland blickt auf eine mehr als 300-jährige Geschichte zurück, aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts erlangt sie weltweite Bedeutung. In Markneukirchen wurden praktisch alle Orchesterinstrumente hergestellt; Klingenthal entwickelte sich zum Standort der Mundharmonika- und Akkordeonfabrikation.
Auch heute werden in rund einhundert Betrieben Musikinstrumenten hergestellt, Musiker bedeutender Orchester und Solisten aus aller Welt spielen Instrumente aus dem Vogtland. In Markneukirchen gibt das Musikinstrumenten-Museum einen Einblick in den Musikinstrumentenbau vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Parkmöglichkeiten gibt es auf dem kostenfreien Parkplatz mit ausgewiesenen Plätzen für Wohnmobilen am Busparkplatz hinter der Musikhalle.
Wohnmobilstellplatz
Wir übernachten auf dem Wohnmobilstellplatz des Waldhotels Vogtland in Mühlleithen, einem Ortsteil von Klingenthal. Hier findet man auch eine Sommerrodelbahn.
Waldhotel Vogtland
- GPS 50.40295, 12.47979
- kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz mitten im Wald an einem Hotel.
- Stromsäulen. Wellness-Bereich des Hotels kann genutzt werden.
ehemalige Zinnbergwerk:
Grube Tannenberg
Heute besuchen wir im Landkreis Klingenthal in Schneckenstein/Tannenbergsthal die „Grube Tannenberg“. Das ehemalige Zinnbergwerk wurde 1996 als Schaubergwerk einer neuen Verwendung zugeführt und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Als Höhepunkt der Führung gilt der unterirdische See, der sich erst nach Stilllegung der Grube gebildet hat.
Das Wohnmobil parken wir vor dem Eingang der Grube. Es gilt zu beachten, dass hier das übernachten ausdrücklich nicht gestattet ist und Hunde aufgrund des angrenzenden Wildgeheges anzuleinen sind.
Parkplatz
- 50.41607, 12.45990
Von einem Parkplatz unweit des Bergwerks starten mehrere Wanderwege, unter anderem zum „Topasfelsen Schneckenstein“, einem über 20 m hohen Felsen, der als Fundort des Minerals „Topas“ bekannt wurde. Im Mineralienzentrum findet man weitere Informationen zu dem Schmuckstein und weitere Ausstellungen.
das deutsche Mekka der Raumfahrt:
Morgenröthe-Rautenkranz
Wir fahren weiter nach Morgenröthe-Rautenkranz, dem Geburtsort des ersten Deutschen im Weltraum. Sigmund Jähn startete am 26. August 1978 mit der russischen Raumkapsel Sojus31 als Kosmonaut zur sowjetischen Raumstation und kehrte erst nach mehr als 7 Tagen bzw. 124 Erdumrundungen durch eine als eher unsanft beschriebene Landung in der sowjetischen Steppe auf die Erde zurück.
In Morgenröthe-Rautenkranz gibt die Deutsche Raumfahrtausstellung einen Einblick in die Raumfahrt- und Weltraumforschung und insbesondere in Raumfahrtprojekte mit deutscher Beteiligung. Im frei zugänglichen Außengelände findet man einen „Weltraumspielplatz“, einen Planetenpark und die originale, von Sigmund Jähn als Jagdflieger geflogene MIG21.
Darüber hinaus kann im Ortsteil Morgenröthe der 1820 erbaute Hochofen der Glockengießerei „Schilling & Lattermann“ besichtigt werden. Das an der Pyratalstraße gelegene Gelände ist frei zugänglich.
Üblicherweise bestehen Kirchenglocken aus Bronze, hier aber wurden die Glocken aus wirtschaftlichen Gründen im Eisenhartgussverfahren hergestellt. Diese sind einfach und kostengünstig aber auch weniger haltbar. Auch im Klang unterscheiden sich Eisen- von Bronzeglocken. Die größte hier je hergestellte Glocke hängt auch heute noch im Dom von Riga in Lettland.
Schneeberg
Für uns geht es nun weiter nach Schneeberg, einer Bergstadt an der „Silberstraße“. Diese sächsische Ferienstraße verbindet Sehenswürdigkeiten und touristische Angebote, die in Zusammenhang zum Silberabbau in der Region stehen.
Schneeberg wurde 1471 gegründet und wuchs dank außergewöhnlich reiner Silberfunde danach schnell. Bis ins 20. Jahrhundert wurde in der Region Bergbau betrieben; zuletzt wurde hier durch die Wismut AG bis 1956 Uran gefördert.
Rund um Schneeberg sind noch viele Spuren des Bergbaus zu finden. Einen guten Eindruck vermittelt der an unserem heutigen Übernachtungsplatz am Naturfreibad Filzteich in Schneeberg startende Bergbaulehrpfad. Der Pfad ist etwas über 10km lang und kann gut zu Fuß erkundet werden. Am Parkplatz des Naturfreibads starten darüber hinaus noch weitere Wanderwege, unter anderem ein ca. 5 km Rundweg um den See.
Wohnmobilstellplatz am Filzteich in Schneeberg
- Stellplatz an einem Badesee
- GPS 50.57389, 12.61176
Auch die Altstadt von Schneeberg ist einen Besuch wert. Rund um den weitläufigen Markplatz gibt es einige sehenswerten Barockhäusern aus dem 18. Jahrhundert.
In kleinen Läden wird typisch erzgebirgische Handwerkskunst verkauft. Wer möchte, gönnt sich in einem der Cafés am Markplatz eine leckere Belohnung.
So gestärkt geht es nun weiter zur am Kirchplatz gelegenen St. Wolfgangskirche. Die imposante spätgotischen Hallenkirche beherbergt einen Altar aus der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren aus dem Jahr 1539.
Das Wohnmobil parken wir zentral auf dem Großparkplatz „Unter den Linden“. Hier gibt es auch die Möglichkeit zu Ver- und Entsorgen und gegen Gebühr kann hier auch übernachtet werden.
Parkplatz und Stellplatz "Unter den Linden"
- GPS 50.60139, 12.64204
- Ver- und Entsorgung
die Perle des Erzgebirges
Schwarzenberg
Auch unser nächstes Ziel, die Stadt Schwarzenberg, die sich auch gerne als „Perle des Erzgebirges“ bezeichnet liegt an der Silberstraße. Unser Wohnmobil stellen wir auf dem großen Parkplatz am Hammerweg ab (GPS 50.53679, 12.78672); alternativ steht für einen längeren Aufenthalt ein kürzlich modernisierter, kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz zur Verfügung (GPS 50.53520, 12.78327).
Hoch über dem Parkplatz thront die Altstadt mit dem Schloss und dem Museum „Perla Castrum“, dass über die 850jährige Geschichte der Stadt informiert. Sportliche benutzen die Treppe, für alle anderen steht gegen Gebühr ein Schrägaufzug zur Verfügung.
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