- Corona: Das Virus beendet unsere Reise


Die letzte Tajine vor der Abreise
Die letzte Tajine vor der Abreise


Schon seit Tagen verfolgen wir etwas angespannt die Nachrichten zum Thema "Corona", denn es wird immer deutlicher, dass sich das Virus auch in Europa immer weiter ausbreitet. Uns beschleicht ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken, durch eventuelle Grenzsperrungen oder ein Einstellen der Fährverbindungen, Afrika vielleicht nicht mehr verlassen zu können.

 

Nicht nur wir, sondern auch die beiden anderen Fahrzeuge des "Sprinter-Geschwaders" entscheiden sich daher, die Reise zu beenden und den Rückweg anzutreten. Wir treffen uns noch ein letztes Mal auf einem Campingplatz bei Azrou, Dennis trudelt mit einigen Stunden Verspätung dort ein, quälen ihn doch immer noch heftige Bauchschmerzen.

 

Hier trennen sich nun die Wege. Wir haben Tickets für die Fähre von Tanger Ville nach Tarifa und fahren Richtung Asilah, wo wir noch ein letztes Mal in einem praktisch leeren Strandlokol essen gehen - immerhin hat Michael Geburtstag. Nadja und Phil und auch Dennis sind auf die Fähre von Tanger Med nach Algaciras gebucht und fahren über Chefchaouen, wo sie ihre restlichen Dirham ausgeben wollen.

 

Unser Campingplätze:

  • Azrou: Euro Camping Emirates Tourist Center Azrou Ifrane (N 33°26'40", W 5°11'27")
  • Asilah: Camping Assada, VE, WIFI, ziemlich voll, aber praktisch; 2020: 60 DIH/pro Nacht mit 2 Personen ohne Strom (N 35°28'17", W 6°01'42")

 

Corona: Das Virus beendet unsere Reise:

 

Am 29.2. nehmen wir am Morgen die Fähre. Um Ansteckungen zu vermeiden und um unseren Hund nicht in im Auto lassen zu müssen, verbringen wir die kurze Überfahrt auf dem kleinen Außendeck der Schnellfähre. In Tarifa treffen wir unsere Freunde Els und Kees aus den Niederlanden, die am nächsten Tag zu einer geführten Tour nach Marokko starten. Beide sind optimistisch, dass ihre Reise trotz Corona stattfinden wird. Wir sind skeptisch, wollen den beiden ihre Reise aber nicht verderben.

 

Einige Tage später wird Marokko alle Fährverbindungen nach Europa einstellen. Durch unsere frühzeitige Abreise konnten wir im Gegensatz zu vielen anderen Wohnmobilfahrern Marokko noch in Eigenregie und mit dem eigenen Auto verlassen. Els und Kees hängen mit ihrer Gruppe fest und werden einige Tage später durch die niederländische Regierung ausgeflogen; ihr Wohnmobil müssen sie auf einem Campingplatz zurücklassen. Bettina mit ihrer roten Feuerwehr hat sich entschieden zu bleiben und versucht zusammen mit anderen das Virus in Marokko auszusitzen. Andere Reisebekanntschaften, darunter "Amumot" und "Crosli" und das Team von "Kasten in Blau" versuchen das Gleiche in Portugal.

 

Wir folgen der Empfehlung der Bundesregierung und setzen uns auf die Autobahn Richtung Deutschland, das wir nach einem 3-tägigen Fahrmarathon quer durch Europa erreichen. Nadja und Phil starten zwei Tage nach uns und erreichen kurz später die Schweiz. Dennis versucht noch eine Woche lang in Portugal auszuharren, entscheidet sich dann aber doch zurück nach Deutschland zu fahren - zu unklar und vielleicht auch einsam ist die Lage. Auch er fährt die Strecke praktisch in einem Rutsch durch und kommt sicher in München an.

 

So groß der Altersunterschied in unserer kleinen und bunt zusammen gewürftelten 4x4 Sprinter Reisegruppe war und so unterschiedlich unsere Ziele und Ideen auch sind, unsere spontan "Gruppenreise" hat uns zusammengeschweißt. Und so sind wir auch jetzt, Wochen später, immer wieder virtuell in Kontakt und hoffen, irgendwann wieder zusammen auf Tour gehen zu können.

N


Diesen Reisebericht "Marokko mit dem Wohnmobil" als pdfhier


1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.