Südschweden (5): Entlang des Götakanals

einmal Schweden von Ost nach West

Mit dem Wohnmobil am Götakanal

Eines der Highlights einer Reise durch Schweden ist eine Fahrt entlang des Göta-Kanals, der quer durch Schweden die Nordsee und Ostsee verbindet. Heute hat er kaum noch wirtschaftliche Bedeutung, ist aber ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen.

 

In der Regel ist der Göta Kanal für Schiffe von Mai bis September geöffnet. Genaue Öffnungszeiten und weitere Infos gibt es auf der Website des Kanals.



Infobox:

Der Göta-Kanal führt quer durch Schweden und wurde von 1810 bis 1832 gebaut, um eine schiffbare Verbindung zwischen Nord- und Ostsee zu schaffen. Der Kanal ist 190 Kilometer lang, wovon 87 Kilometer echte Kanalstrecke sind, im übrigen werden Seen als Fahrtstrecke genutzt. Die 91 Meter Höhenunterschied werden mittels 58 Schleusen überwunden. In früheren Zeiten erfolgte der Transport von Fracht mittels von Ochsen gezogenen Treidelschiffen. Heute nutzen nur noch Privatboote und Passagierschiffe den von Mai bis Oktober bewirtschafteten Kanal.

 

In den 22 Jahren seiner Entstehung  von 1810 bis 1832 arbeiteten rund 60.000 Menschen daran, die Strecke von 87 km von Hand (mit Schaufel und Spaten) zu graben.


Wir starten die Reise im Osten:

Stegeborg Hamn


Einen ersten Stopp legen wir an der Marina von Stegeborg unterhalb der Burgruine ein. Von hier aus könnten wir nun mit der Kabelfähre über den Sund übersetzen, entscheiden uns aber gleich südlich des nun beginnenden Kanals weiterzufahren.

 

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Unser Wohnmobilstellplatz:

  • Stegeborg: an der Marina, KEINE V/E
    GPS 58.439490, 16.601069

Weiter geht es Richtung Westen nach Norsholm. Hier bietet das Kapten Bille's Café & Hostel Stellplätze und ein Restaurant.


Kapten Bille's Café & Hostel


  • kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz
    Hier gibt es rund 20 Stellplätze mit und ohne Strom mit einer toller Lage am Kanal.
  • GPS 58.507245, 15.973991
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Wir gondeln südlich des Sees Roxen weiter. Unser nächstes Ziel ist das Naturschutzgebiet Svartåmynningen nördlich von Linköping.


Naturschutzgebiet Svartåmynningen


Mit dem Wohnmobil am Göta-Kanal
zwei Seeadler wachen über den See
Mit dem Wohnmobil am Götakana im Süden Schwedens
Bruchwasserläufer

Neben diversen anderen Wasservögeln kommt uns ein Bruchwasserläufer vor die Linse. Besonders beeindrucken uns aber zwei, aus erhöhter Position den See überblickende Seeadler.

 

Ein Besuch des Reservats ist auch im Sommer empfehlenswert. Deutlich interessanter ist die Vogelwelt aber in der Zugzeit.

Kloster Vreta


Von hier aus kann man einen Abstecher zum Kloster Vreta unternehmen. Das Kloster Vreta gilt als Schwedens ältestes Kloster, heute sind allerdings nur noch Ruinen zu sehen. Ursprünglich stammt es aus der Zeit um 1100 und hat eine bewegte Geschichte. Zuerst gehörte es den Benediktinern, später dem Zisterzienserorden an. Erst als die letzten Nonnen um 1580 herum verstorben waren, wurde das Kloster geschlossen und die Gebäude verfielen.

 

Am Kloster gibt es einen kostenpflichtigen Stellplatz.

  • Kloster Vreta und Wohnmobilstellplatz: GP 58.481260, 15.516052

Wir fahren weiter nach Berg:

Die größte Schleusenanlage des Kanals


Mit dem Wohnmobil am Götakanal

Nur wenige Kilometer weiter liegt die kleine Stadt Berg mit der mit sieben Schleusenstufen größten Schleusenanlage des Kanals. Sie ist die größte Attraktion am Göta-Kanal und wirklich sehenswert.

 

Vom See Roxen führt zunächst eine siebenstufige Schleusentreppe (Carl-Johans-Schleusen) hinauf zum Yachthafen von Berg. Anschließend folgen noch zwei Doppelschleusen. Die Carl-Johans-Schleusen sind die längste Schleusentreppe des Kanals.

Von Berg aus führt der Göta-Kanal hinauf auf die Östgöta-Ebene und weiter Richtung Vättern. Dies ist der meist besuchte Teil des Kanals.


Stellplatz zwischen Berg und Borensberg


Wir folgen dem Kanal Richtung Westen. Keine 10 Kilometer weiter fahren wir einen kleinen Stellplatz an, auf dem wir während unserer Schwedenreisen bereits häufiger gestanden haben:

Göta-Kanal mit Wohnmobil
Direkt vom Stellplatz fahren die Schiffe vorbei
  • kostenpflichtiger Stellplatz zwischen Berg und Borensberg: 
    GPS 58.521260, 15.426893

Unser Tipp:

In diesem Gebiet gestaltet sich das Entsorgen etwas schwierig, da die Stellplätze bzw. Marinas nur eine Absaugung für die Schiffe anbieten. Wir nutzen daher die Entsorgungsmöglichkeit am Parkplatz an der Straße 34 bei Borensberg.


Motala


In der kleine Stadt Motala zwischen den Seen Boren und Vättern kann man zwischen mehreren kostenpflichtigen Stellplätze wählen. Wir waren vor Jahren auf dem auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Hier konnten wir damals sogar unsere Gasflaschen auffüllen.

  • Kostenpflichtiger Stellplatz Sjömack Paark und Stay
    GPS 58.529901, 15.038028

Von Motala führt der Göta-Kanal quer über den Vättern-See nach Karlsborg. Mit dem Auto können wir seinem Verlauf also nicht direkt folgen und müssen nördlich über Askersund um den See fahren. Vorher bietet sich aber noch ein Abstecher nach Süden an:


Abstecher in den Süden:

Der Takern See - ein Paradies für Vögel


Takern See in Schweden mit dem Wohnmobil
Takern See

Wir entscheiden uns, etwas in den Süden zum Takernsee, einem Vogelschutzgebiet von großer Bedeutung, zu fahren und sind begeistert von der Landschaft. Wir übernachten am Naturparkhaus:

 

Unser Wohnmobil-Stellplatz:
  • Takernsee: Stellplatz vor dem Naturum
    GPS 58°19'52" N 14°49'22" E

Heute Morgen zeigt sich das Wetter von der etwas besseren Seite - mit anderen Worten: es regnet mal nicht. Mit großer Kamera bepackt, begeben wir uns morgens um 7 Uhr auf den Steg des Sees. Die Wasservögel, vor allem Lachmöwen und Flussseeschwalben waren leider doch ein wenig weit weg, aber die Bartmeisen im Schilf kommen sehr nah.

 

Wir bleiben eine weitere Nacht. Am heutigen Tag geht es früh los. Aufwachen vor halb 5, vom Regengetrommel auf dem Dach, aber auch vom ersten Licht des Tages. Das erste Mal raus an den See vor 7, denn es scheint plötzlich die Sonne und noch eine zweite Runde um 10, denn es ist ja immer noch schön. Heute kommen uns Flussseeschwalben, aber unter anderem auch Trauerschnäpper vor die Linse.


Runenstein von Rök


Etwa 7 Kilometer südlich vom Naturum des Takern Sees stoßen wir auf den Runnenstein von Röck.

 

Der etwa 3,8 Meter hohe Stein wurde vor rund 500 Jahren bei der Errichtung Zehnt-Scheune an der Kirche von Rök als Baumaterial verwendet. Als die Kirche im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, entdeckte man die Inschrift auf dem Stein und erkannte, dass diese deutlich älter ist, als das Gebäude, in das er eingemauert worden war.

 

Die Inschrift, die mit 750 Zeichen die längste aller 6000 bekannten Runensteine ist, wurde wahrscheinlich bereits  im neunten Jahrhunderts geritzt. Die Zeichen sind heute zwar entschlüsselt, ihre eigentliche Bedeutung gibt aber immer noch Rätsel auf. Heute hat der Runnenstein seinen Platz unter einer Überdachung vor der Kirche.


Hästholmen

Felszeichnungen aus der Bronzezeit


Unweit des Runnensteins von Rök liegt Hästholmen. Hier wollen wir Felszeichnungen aus der Bronzezeit besichtigen. Diese sind zwar frei zugänglich, aber nicht ganz leicht zu finden. Es bedarf doch eines fast schliemannschen Spürsinns, sie am Ende eines Feldwegs zu entdecken.

  • GPS 58°16'32.7"N 14°38'17.2"E

Auf diesem rund 25 x 15 m großen Feld aus der Bronzezeit findet man Darstellungen von 29 Schiffen, 9 Menschenfiguren, 6 Tierfiguren, 4 Fußsohlen, 15 Äxten, 20 unbestimmten Figuren sowie 130 Schälchen.

Felszeichnungen aus der Bronzezeit in Hästholmen
Felszeichnungen aus der Bronzezeit in Hästholmen

Ganz in der Nähe gibt es einen nett angelegten Wohnmobilstellplatz etwas ausserhalb des Ortes:

  • GPS 58°16'28.2"N 14°38'01.9"E

Von hieraus ist man zu Fuß in 20 Minuten an den Felszeichnungen.

 


Klosterruine Alvastra


Auf dem Weg zurück zum Takern See kommt man keine 4 Kilometer weiter nördlich noch an der Klosterruine Alvastra vorbei.

 

Die Klosterruine ist frei zugänglich und lässt sich besichtigen. Das Kloster wurde 1143 von französischen Mönchen gegründet, die dem Zisterzienserorden angehörten. Es ist das erste Zisterzienserkloster in Skandinavien und das zweitälteste Kloster in Schweden.

Um dem Götakanal zu folgen, müssen wir jetzt den Vätterns-See auf der Nordseite umrunden. Auf der westlichen Seite liegt etwas abseits des See der Tiveden Nationalpark, der immer ein Abstecher wert ist.


Abstecher in den Norden:

Nationalpark Tiveden


Der Nationalpark Tiveden ist recht klein, aber ein Paradies für Wanderer.

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Zwischen den großen Seen Schwedens Vättern und Vänern liegt der Nationalpark Tiveden und damit genau auf unserer Route. Die Beschreibung des Nationalparks entlockt uns aber keine Begeisterungsstürme. Wald, das klingt nach Wandern und das ist nicht wirklich unserer Ding. Wir geben Tiveden trotzdem eine Chance - zum Glück. Unser erstes Anlaufziel ist der Nebeneingang Vitsand, da wir im Netz gelesen haben, dass der Haupteingang gerade umgebaut wird. Auch das ist genau richtig, denn wir treffen auf den Nationalparkguide Victor, der uns einen "einsamen Naturcampingplatz" gleich außerhalb des Parks empfiehlt, denn nicht nur Campen, sondern jedes Übernachten ist im Nationalpark verboten.

einen der schönsten Übernachtungsplätze, den wir je hatten: Nationalpark Tiveden
einen der schönsten Übernachtungsplätze, den wir je hatten: Nationalpark Tiveden

Der "Naturcampingplatz" entpuppt sich als Rastplatz für Wanderer mit einer Schutzhütte und einigen Parkplätzen, von denen einer direkt an einem See liegt und wie gemacht ist für unseren Paul. Größere Mobile sollten sich die Anfahrt über den geschotterten Reitweg am Besten gleich aus dem Kopf schlagen.

 

Bei der Erkundung der Umgebung treffen wir auf zwei Wanderer, Luna und Jan aus Belgien, die in der Schutzhütte übernachten wollen und die bereits mit dem bereitgestellten Holz ein Feuer angefacht haben. Über dem einen oder anderen Glas Wein unterhalten wir uns noch eine ganze Weile mit den beiden, bevor wir an diesem grandiosen Übernachtungsplatz ins Bett fallen.

 

Am nächsten Morgen fahren wir wieder in den Park und machen eine nur ca. 2 km lange, aber anstrengende Wanderung, die erst an einem See entlang, dann aber durch wirklichen Urwald, über umgestürzte Bäume steil zu einem Felsenmeer hinauf und im wahrsten Sinne durch dieses wieder hinunterführt.

 

Unser Wohnmobilstellplatz am Nationalpark Tiveden:

  • Nahe Nationalparkeingang Vitsand, von der Straße durch den Park dem abzweigenden Reitweg folgen, Schützhütte, Feuerholz und VIEL Natur. Leider haben wir die Koordinaten nicht mehr! Es könnte (ohne Gewähr hier sein: GPS 58.735727, 14.611301)

Wir orientieren uns wieder Richtung Götakanal und finden ihn am Westufer des Sees Viken bei Tartorp wieder.


Moholm


Mit dem Wohnmobil am Götakanal
Figur am Götakanal

Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen, offiziellen Parkplatz direkt am Wasser, auf dem wir übernachten:

  • kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Moholm
    GPS 58.609298, 14.192932

Wenn man hier die Brücke quert, kann man sehr schön am Kanal spazieren gehen.

 


Gästhamn Jonsboda


Alternativ fährt man etwas weiter den Kanal gen Westen und man kommt nach Jonsboda. Hier gibt es einen toll gelegenen Stellplatz am Yachthafen mit kleinem (wirklich kleinen!) Cafe direkt am Kanal:

  • Gästhamn Jonsboda (58°39'08.3"N 14°06'16.0"E)

Der Platz ist kostenpflichtig und nicht ganz billig. Man zahlt im Cafe und sucht sich einen Platz. Da auch Boote hier anlegen können, gibt es Toilette, Dusche, Küche und eine Waschküche. Auch eine VE ist vorhanden.


Sjötorp


Wir folgen dem Kanal noch bis nach Sjötorp. Hier fließt er in den großen Vännern See und verläßt das Gewässer erst wieder ganz im Süden in Trollhättern. Von dort geht es noch rund 70 Kilometer bis nach Göteburg, wo der Kanal dann in den Kattegat mündet.

Infobox:

Der Kattegat ist ein etwa 80 Meter tiefes Meeresgebiet zwischen der Westküste Schwedens und Dänemark, der in früheren Zeiten wegen seiner schmalen Fahrrinnen und Untiefen bei Seefahrern gefürchtet war. Viele Schiffswracks zeugen auch heute noch davon.

 Das letzte Mal übernachten wir noch einmal auf einer Halbinsel in der Nähe von Sjötorp:

 

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Unser Übernachtungsplatz:

Platz inmitten von Natur direkt am Wasser. Nicht offiziell, aber weit genug von jeglicher Zivisation.

  • GPS 58.830075, 13.964187

Hier endet unser Tripp entlang des Götakanals.


Für uns geht es jetzt weiter in den Norden:


Skandinavien im Überblick


oder klicke auf die Karte:

  • rote Stecknadel: hier kommst Du direkt zum angezeigten Ort
  • weißes Fähnchen: hier kommst Du zum Bericht der Gegend

 N23/8700

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.