Was tun, wenn es im Sommer zu warm im Wohnmobil wird?
Wir waren mit unserem Allrad-Wohnmobil schon viel unterwegs. Darunter auch in Ländern, in denen es schon mal sehr heiß werden kann (Marokko). Aber alleine schon in Deutschland kann es so heiß werden, dass das Schlafen im Wohnmobil keinen Spaß macht:
Was kann ich tun, damit sich das Innere des Wohnmobils nicht so aufheizt?
Hier einige Maßnahmen, wie wir verhindern, dass sich der Wohnraum nicht so aufheizt:
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Trennung von Fahrerhaus und Kabine:
Das Fahrerhaus heizt sich im Sommer durch die große Frontscheibe schnell auf und heizt somit auch schnell die Wohnkabine auf. In unseren alten Kastenwagen haben Vorhänge oder Decken dafür gesorgt, dass die Hitze (im Winter auch die Kälte) aus dem Fahrerhaus nicht in die Kabine gelangt. Heute haben wir eine sogenannte Wintertür, die Fahrerhaus und Kabine voneinander trennt. Sie verhindert, dass sich die Kabine schnell aufheizt.
Mehr dazu unter: Planung eines Wohnmobils
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Hängeschränke öffnen:
In den Oberschränken staut sich die Hitze. Öffnet man sie, bildet sich kein Hitzedepot.
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Warmwasserboiler:
Möchte man bei großer Hitze duschen, sollte man die Warmwasserheizung nur kurz anschalten. Wir lassen sie max. 10 min laufen und warten dann noch ca. 20 Minuten bis zum duschen. In dieser Zeit wärmt sich das Wasser weiter auf, die Heizung selber kühlt sich aber wieder ab. Das Wasser sollte dann nicht mehr als Duschtemperatur haben, damit möglichst viel warmes Wasser beim Duschen "verbraucht" wird. Das warme Wasser, das dann noch im Boiler verbleibt wirkt wie eine Heizung und heißt den Innenraum der Kabine unnötig weiter auf.
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Fenster und Dachluke auf Kippstellung und Sonnenschutzfolie aufziehen:
Zwischen der Sonnenschutzfolie und dem Fenster staut sich die Wärme, die wiederrum langsam in den Innenraum gelangt. Öffnet man das Fenster leicht (Kippstellung), so wird die heiße Luft zwischen Folie und Fenster nach außen abgeführt.
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Parken:
Natürlich sollte man versuchen, im Schatten zu parken. Dies ist aber nicht immer möglich. Wenn man in der prallen Sonnen parken muss, sollte man darauf achten, dass das Fahrerhaus nicht direkt in der Sonne steht. Alle, die einen Absorberkühlschrank (Gasbetrieb) haben, sollten zusehen, dass die Lüftungsschlitze auf der Schattenseite des Fahrzeugs sind, sonst kann der Kühlschrank seine Wärme nicht richtig abführen und verliert erheblich an Kühlleistung
Selbstbau-Tipp:
Ein PC-Ventilator bringt Kühlung
Seit Jahren nutzen wir im Wohnmobil bei Hitze einen Computerventilator als Lüfter. Dieser läuft mit 12 Volt und ist einfach in jedem Elektromarkt erhältlich.
Der Venti wird in eine biegsame Platte eingesetzt, festgeschraubt und ins Heki geklemmt - fertig ist die perfekte Lüftung für kleines Geld. Vor allem, wenn das Womo abends aufgeheizt ist, bekommt man schnell kühle Luft in den Wohnraum. Oft lassen wir ihn dann auch über Nacht laufen.
Man nehme:
- einen 12 Volt Computerventilator
- (Unser hat einen Durchmesser von 9 cm und bewegt rund 50 m3 Luft pro Stunde. Das reicht aus, um ca. alle 10 Minuten einmal die gesamte Luft in der Kabine auszutauschen)
- einen 12 Volt Stecker (Zigarettenanzünder)
- eine biegsame Platte aus Kunststoff aus dem Baumarkt
- 4 Schrauben
- nach Wunsch: einen Ein/Aus-Schalter
Bauanleitung:
- Man misst den Öffnung im Heki, in dem der Ventilator eingesetzt werden soll
- Die Länge der Kunststoffplatte wählt man so, dass man sie in die Führung des Moskitonetzes / Sonnenschutzes des Heki einklemmen kann und so breit, dass der Ventilator Platz darauf findet.
- Für den Ventilator sägt / schneidet man ein entsprechend großes Loch und befestigt ihn mit 4 Schrauben.
- An das Kabel des Ventilators kommt der 12 Volt Stecker (Zigarettenanzünder). Wahrscheinlich muss man das Kabel verlängern, damit es bis zur nächsten 12 -Volt Dose reicht.
- Wir haben noch einen Ein/Ausschalter eingebaut, damit man den Ventilator schnell an- und ausschalten kann.
Bedienung:
Platte in die Führung des Moskitonetzes / Sonnenschutzes des Hekis klemmen, Sonnenschutz und / oder Moskitonetz von beiden Seiten an die Platte heran schieben, Heki öffnen, 12 Volt Stecker anschließen und los geht es.
Rein- oder Rausblasen?
Wir lassen immer die Luft in die Kabine blasen. Streicht die Luft dann an der Haut vorbei, wird Feuchtigkeit (Schweiß) verdunstet und kühlt die Hautoberfläche. Den Effekt nennt man Verdunstungskälte und macht das Leben ein wenig angenehmer. Wir nutzen dieses Prinzip schon seit Jahren.
Stromverbrauch:
Aufgrund des geringen Stromverbrauchs lassen wir den Venti oft die ganze Nacht durchlaufen.
Moskitios, Insekten:
Da wir den Ventilator in die Führung des Moskitonetzes / Sonnenschutzes einklemmen und diese von links und rechts an den Ventilator heran schieben, kommen keine Insekten oder anderes Ungeziefer herein. Manchmal findet sich am nächsten Tag dann allerdings ein geschreddertes Insekt im Auto. Lebend kommt eigentlich nicht durch. :-).
Ventilator mit Akku und USB-Anschluss:
Als weiteren Ventilator haben wir immer diesen USB-Clip-Ventilator* an Bord. Er ist schnell irgendwo angeklemmt, lässt in jede Richtung drehen und läuft ohne Netzanschluss mit Akku, der sich per mitgeliefertem USB-Kabel an jeder USB-Dose aufladen lässt.
Läuft er über Nacht, hängen wir ihn gleich an die USB-Dose.
Hier ein Beispiel bei Amazon:
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