Entlang von Oder und Neiße

6 Tage mit dem Wohnmobil entlang der Grenze zu Polen

Mit dem Wohnmobil entlang Oder und Neiße
Bad Muskau

Die Oder-Neiße-Linie markiert die deutsche Ostgrenze zu Polen und zieht sich durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Wir folgen auf unserer Tour dem Verlauf der namensgebenden Flüsse von den Hügeln der Lausitz bis in die weiten Ebenen entlang der Oder und erleben dabei eine Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur, besuchen historische Städte wie Görlitz, Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt, entdecken idyllische Dörfer und erkunden naturnahe Landschaften.


Unsere Route:

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Das erwartet Dich auf der Tour:

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Hier starten wir unsere Tour:

Barockstadt Zittau


Wir starten unsere Tour in der im 13. Jahrhundert gegründeten Barock-Stadt Zittau. Das Städtchen mit seinen knapp 30.000 Einwohner liegt in Sachsen nahe dem von Deutschland, Polen und Tschechien gebildeten Dreiländereck und punktet mit seiner gut erhaltenen Altstadt. Ein kurzer Rundgang führt uns zum Marktplatz mit dem Rathaus im Stil der Neorenaissance und der 1837 fertiggestellten Johanniskirche, weiter zum Salzhaus, dessen Anfänge im frühen 16. Jahrhundert liegen, und zur Fleischerbastei, die ehemals zur Befestigungsanlage der Stadt gehörte und heute in Restaurant beherbergt.

Mit dem Wohnmobil an der Neiße und Oder
das siebenstöckige Salzhaus von 1511

Vor der Bastei befindet sich seit 1907 die „Zittauer Blumenuhr“, die jedes Jahr neu bepflanzt und 1966 um ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan ergänzt wurde. Die Hauptattraktion Zittaus ist aber das im Jahr 1472 hergestellte „Große Zittauer Fastentuch“. Das Tuch diente 200 Jahre lang dazu, in der Fastenzeit den Altarraum von der Gemeinde zu trennen, und wird heute in der Kirche zum Heiligen Kreuz in der laut Guiness-Buch-der-Rekorde „größten Vitrine der Welt“ ausgestellt.

Rathaus mit Marktplatz
Rathaus mit Marktplatz

Unseren ersten Übernachtungsplatz finden wir etwas außerhalb im Stadtteil Olbersdorf. Direkt nebenan kann man am Bahnhof Olbersdorf in die 1890 eröffnete Zittauer Schmalspurbahn umsteigen, die Zittau mit dem Luftkurort Jonsdorf im Zittauer Gebirge und der Gemeinde Oybin an der Grenze zu Tschechien verbindet. Auf der Strecke verkehren sowohl historische Diesel- als auch Dampflokomotiven.

Zittauer Schmalspurbahn
Zittauer Schmalspurbahn

Tipp:

Auf der Zittauer Schmalspurbahn gibt es regelmäßig Sonderzüge und Veranstaltungen, im Speisewagen wird zu festen Terminen ein „Heizerfrühstück“ angeboten. Es lohnt sich, vorab einen Blick in den Fahrplan zu werfen.
(www.zittauer-schmalspurbahn.de/bahnerlebnisse/)

 

 Wohnmobilstellplatz Zittau-Olbersdorf

  • Parkplatz am Bahnhof Bertsdorf
  • GPS 50.86978, 14.74727
  • Ver- und Entsorgung
  • Kostenfrei
  • Für Wohnmobile abgegrenzter Teil auf einen kleinen, netten Parkplatz
Wohnmobilstellplatz Zittau-Olbersdorf
Wohnmobilstellplatz Zittau-Olbersdorf


Abstecher zu eines der schönsten Dörfer Sachsens

Umgebindehäuser in Obercunnersdorf


Obercunnersdorf im Landkreis Görlitz zählt zu den schönsten Dörfern Ostsachsens und bezeichnet sich selbst als Ortsdenkmal. Besonders machen den kleinen Ortsteil der Gemeinde Kottmar seine über 250 Umgebindehäuser.

Umgebindehäuser in Obercunnersdorf
Umgebindehäuser in Obercunnersdorf

 Das bereits 1221 erstmals urkundlich erwähnte Örtchen Obercunnersdorf mit seinen weniger als 100 Einwohnern ist ein Stück lebendiger Geschichte. Nach heute wird das Ortsbild wird geprägt von über 250 schiefergedeckten Umgebindehäuser, die so typisch sind für die Oberlausitz.

Infobox: Umgebindehäuser

 

Umgebindehäuser sind ein besonderer Haustyp der vorwiegend von Niederschlesien über die Oberlausitz und Nordböhmen bis ins Elbsandsteingebirge gefunden werden kann. In einem Umgebindehaus werden mehrere Bauweisen kombiniert. Im Zentrum steht eine Blockstube aus Holz, die von einem „Umgebinde“, einer Art Holzgalerie umgeben wird. Darüber findet sich meist ein Fachwerkstockwerk. Die praktisch als eigenständiges Blockhaus gebaute Blockstube und das Umgebinde mit seinem Fachwerkaufbau sind statisch entkoppelt – Obergeschoss und Dach lasten nicht auf der Stube. Mit dieser Bauart wurden slawische (Blockstube) und deutsche (Fachwerk) Einflüsse zu einer neuen Bauform kombiniert und durch die regionalen Handwerker weiterentwickelt und perfektioniert.

 

Wir stellen unser Wohnmobil am Wohnmobilstellplatz des Ortes am Freizeitbad ab und erkunden den Ort zu Fuß. Wir schlendern entlang der Dorfstraße und weiter durch die engen, verwinkelten Gassen. An einigen der meist detailreich renovierten Häusern sind Tafeln angebracht sind, die uns mehr zu deren Geschichte und Funktion wie auch von der Lebensweise der Menschen in der Region berichten.

 

Das „Schunkelhaus“ in der Klippelgasse ist als Wohnhaus im Stil der Oberlausitzer Leinweber eingerichtet und dient als Museum. Das Haus mit seinen schief zueinander stehenden Hausseiten ist ein Beispiel dafür, wie schon in vergangenen Jahrhunderten Restflächen im Ortszentrum bebaut wurden. Leider kamen wir außerhalb der Öffnungszeiten vorbei und mussten uns mit einem Blick auf die, zugegeben sehr schöne, Fassade begnügen.

 

Unser Wohnmobil-Stellplatz:

  • Obercunnersdorf/Kottmar: Stellplatz am Freibad
  • gebührenpflichtig
  • GPS 51.03194, 14.66076

der östlichste Weinberg Deutschlands

Klosterstift St. Marienthal


Mit dem Wohnmobil an Oder und Neiße
Klosterstift St. Marienthal

Wir folgen dem Verlauf der Lausitzer Neiße, einem 254 km langen Nebenfluss der Oder, zum südlich der Kleinstadt Ostritz gelegene Klosterstift St. Marienthal, einer seit 1234 ununterbrochen bestehende Zisterzienserinnen-Abtei. Besucher können die beeindruckende Barockensemble aus dem 17. Jahrhundert in Rahmen einer öffentlichen Führung kennenlernen, das Außengelände ist frei zugänglich. Vor der Rückkehr zum oberhalb der Anlage gelegenen Parkplatz bietet es sich an, in der Klosterschenke vorbeizuschauen.

 

Der Klosterweinberg ist übrigens der östlichste Weinberg Deutschlands.


Berzdorfer See


Jetzt sind es für uns nur noch etwa 20 km bis nach Görlitz, Deutschlands östlichster Stadt. Wer möchte, legt aber kurz vor der Stadtgrenze noch einen Stopp am Berzdorfer See, einem gefluteten, ehemaligen Braunkohletagebau, ein.

Der Wohnmobilstellplatz oberhalb des Sees bietet einen fantastischen Panoramablick und ist dementsprechend beliebt. In der Saison lohnt es sich daher frühzeitig anzureisen, wenn man noch einen Platz ergattern möchte.

  • GPS 51.10994, 14.96594


Görlitz


Ein Rundgang durch die Altstadt von Görlitz mit ihren unzähligen, sorgfältig restaurierten Baudenkmälern nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch die Architekturgeschichte von der Gotik bis zum Jugendstil. Kein Wunder also das Görlitz schon häufig als Filmkulisse diente und gerne scherzhaft als „Görliwood“ bezeichnet wird.

Wir starten am Obermarkt mit seinen prächtigen Bürgerhäusern aus unterschiedlichen Epochen, gehen weiter zur Peterskirche mit ihren markanten Türmen und dem kupfergedeckten Hochdach und danach zum zentralen Platz der Altstadt, dem Untermarkt mit dem prächtigen Rathaus und dem als „Flüsterbogen“ bekannten spätgotischen Portal, das als Fotomotiv beliebt ist. Über die benachbarte Altstadtbrücke sind es dann nur noch wenige Schritte in die am anderen Ufer der Neiße gelegene polnischen Schwesterstadt. Zusammen bilden sie seit 1998 die Europastadt Görlitz/Zgorzelec.

Schlesischer Tippelmarkt in Görlitz
Schlesischer Tippelmarkt auf dem Obermarkt

Von der Peterskirche führt ein Kreuzweg in sechs Stationen zu einer weiteren der Hauptsehenswürdigkeiten von Görlitz, dem Heiligen Grab, einem verkleinerten Nachbau des Originals in Jerusalem. Ein Kreuzweg führt mit 6 Stationen durch die Nikolaivorstadt bis zum frei zugänglichen Ölberggarten. Die in die Landschaft eingebundene Anlage besteht aus der Doppelkapelle zum Heiligen Kreuz, dem Salbhaus und der Grabkapelle, die individuell oder im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.


Turiseder Freizeitpark:

„Geheime Welt“ im Wald


Wer mit Kindern unterwegs ist, unternimmt nach so viel Kultur nun einen Abstecher in den Turiseder Freizeitpark. Die ungewöhnliche Anlage liegt mitten im Wald und bietet eine Abenteuerwildnis mit Gängen, Baumhäusern, Tieren und viel Freiraum zum Toben und Erleben. Wer länger bleiben möchte, kann hier auch übernachten (sehr teuer).

  • Parkplatz: GPS 51.29553, 15.01687

Rothenburg

Aktiver Urlaub an der Neiße


 

Aktive Reisende zieht es jetzt an das Ufer der Neiße, in das direkt am Oder-Neiße-Radweg gelegene Neiße-Aktiv-Camp.

 

Von Anfang Mai bis Ende September ist der Campingplatz ein beliebter Ausgangspunkt für allerlei Unternehmungen auf und um den Fluss. Bootstouren, Bogenschießen, oder einfach in der angeschlossenen Freiluftgaststätte am Wasser in einem der bunten Klappstühle in der Sonne die Seele baumeln lassen, da sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

 

Aktiv-Camp Neiße

  • vor den Toren Rothenburgs
  • GPS 51.32718, 14.98220
  • geöffnet vom 01.Mai – 30.September

Für alle anderen geht es mit uns direkt weiter nach Rothenburg, das eine nette Altstadt und einen Wohnmobilstellplatz bietet:

  • GPS 51.33580, 14.97097
  • Plätze auf einem zentrumsnahen Parkplatz an einer Grünfläche

 

 



Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft


Wir verlassen nun die Neiße und unternehmen einen Abstecher in das am Rand des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gelegene Naturschutzgebiet „Niederspreer Teiche und Kleine Heide Hähnichen“.

  • kleine Straße zwischen den Seen: GPS 51.39259, 14.86750
Mit dem Camper an der Oder und Neiße
Fischadler

Das Natura2000 Schutzgebiet umfasst mehrere Teichgruppen mit uralten Fischteichen und einem weitverzweigten Grabennetz, das in eine typische Heidelandschaft eingebettet ist. Auf den Seen tummeln sich Enten, in der Luft halten Fischadler nach Beute Ausschau.

 


Am „Karpfenteich“ liegt das 1919 im Stil eines englischen Landhauses erbaute Schloss Niederspree (GPS 51.40044, 14.86949) , das aktuell nach jahrelangem Leerstand saniert und einer neuen Nutzung als Schullandheim und Naturschutzzentrum zugeführt werden soll.


Der Erlichthof Rietschen:

tolles Museumsdorf für alt und jung


Unser nächstes Ziel ist das Freilichtmuseums Erlichthof bei Rieschen. Das lebendige Museumsdorf ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie und richtet sich mit seinen Angeboten gleichermaßen an Einheimische wie Touristen.

In der Siedlung, in der typische Schrotholzhäuser aus der Umgebung wieder aufgebaut wurden, findet man Läden, Gaststätten und Cafés. Es gibt einen Fischerei-Erlebnispfad, eine Wolfsausstellung mit Museum; Abenteuer- und Wasserspielplätze bieten Kindern die Möglichkeit zu toben.

 

In der Sommersaison werden im Rahmen eines Ferienprogramms handwerkliche und künstlerische Projekte, Vorträge und andere Aktivitäten für Kinder und Erwachsene geboten. Darüber hinaus finden regelmäßig Märkte und Feste statt, die Besucher aus der ganzen Region anziehen.


Ein Wohnmobilstellplatz rundet das umfangreiche Angebot ab:

 

Wohnmobilstellplatz Ehrlichthof

  • GPS 51.40214, 14.78955
  • April bis November geöffnet
  • Service Gebäude mit Spülbecken, Dusche und WC,
  • Stromanschluss, Abwasserentsorgung, Frischwasser vorhanden
  • kostenpflichtig


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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.