auf dem Weg Richtung Mittelschweden
Örebro - Naturkunde und Archäologie
Rund um Örebro erkunden wir das Gräberfeld "Norrby Stenar" bei Hallsberg und zwei vor allem für Vogelfreunde interessante Naturschutzgebiete.
Da es uns auf unserer letzten Nordlandreise in der Mitte Schwedens sehr gut gefallen hat, trennen wir uns jetzt erst einmal vom Göta-Kanal, um die Gegend um Örebro zu erkunden.Sofort lässt die Wohnmobildichte dramatisch nach und wir haben den Eindruck abseits ausgetretener Tourismuspfade fast alleine unterwegs zu sein.
Hallsberg
Bei Hallsberg liegt an der Straße nach Sanahed das Gräberfeld "Norrby Stenar". Es handelt sich hierbei um mehrere, aus ca. 7 - 9 Einzelsteinen bestehende Steinkreise, die auf einer Wiese zwischen Häusern und Getreideäckern frei zugänglich sind. Die Steine sollen in der Zeit zwische ca. 400 - 1050 n. Chr. über Brandgräbern errichtet worden sein.
Naturreservat "Kvismaren"
Etwa 25 km weiter liegt südlich von Örebro das für den Vogelschutz wichtige Naturreservat "Kvismaren", dass als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen ist. Es entstand bereits im 19. Jahrhundert durch ein Entwässerungsprojekt und wird vom Kvismarenkanal durchflossen. Obwohl außerhalb der Zeit des Vogelzugs sehen wir große Mengen an Graugänsen, aber auch einige Watvögel sowie Fisch- und Seeadler.
Tysslinger-See
Auch im Westen Örebros ist mit dem Tysslinger-See ein ornithologisch interessantes Gebiet zu finden, das aber auch landschaftlich reizvoll ist und zum Fahrradfahren einlädt.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Örebro: Parkplatz am Naturreservat Kvismaren - freie Übernachtung (kein Campingverhalten)
Fotogalerie: Naturreservat Kvismaren
Sterntaucher - morgens halb 5 in Schweden
Das Naturreservat Knuthöldsmossen bei Hällefors ist ein Geheimtipp für Vogelfreunde. Mit etwas Glück und Geduld kann man hier im Frühjahr Sterntaucher bei der Balz beobachten.
Bevor wir uns wieder auf den Weg gen Süden machen, wollen wir wie im letzten Jahr dem Naturreservat Knuthöjdsmossen bei Hallefors einen Besuch abstatten. Hier gibt es Sterntaucher zu sehen und wir hoffen, dass diese derzeit ihre Jungen großziehen. Leider bekommen wir keine Jungvögel zu sehen, obwohl wir bereits um 5 Uhr losziehen, da wir um halb 5 vom ersten Fotografen des Tages unsanft und weit vor unserem Wecker aus den Träumen gerissen wurden. Das Gebiet ist trotzdem toll und die sind Altvögel wunderschön.
Tipp:
Bitte die Warnschilder Elch/Reh am Straßenrand ernst nehmen! Wir konnten nur knapp einen Zusammenstoß mit gleich ZWEI Rehen vermeiden, da Michael diese frühzeitig am Straßenrand bemerkte und so reagieren konnte, bevor uns ein Reh vor das Auto lief und das zweite fast in unsere Seite sprang. Es ging hier wirklich um Zentimeter.
Unser Beobachtungsplatz:
- ist ein Geheimtipp: interessierte Naturfotografen und Ornithologen können ihn aber gerne bei uns erfragen
Wir waren auch schon im Frühsommer an diesem Platz:
Nobel-Museum in Karlskoga
Im Nobelmuseum bei Karlskoga erfahren wir viel über das Leben und Werk von Alfred Nobel, dem Erfinder des Dynamits und Begründer der Nobelstiftung.
Eigentlich ist heute ein Fahrtag, denn unser nächstes Ziel ist der Tiveden-Nationalpark nahe des Vätternsees. Bei der Durchfahrt von Karlskrona fällt uns aber das Schild "Nobelmuseet" auf und Michael meint, wir sollten uns doch auch einmal mit etwas anderem als mit alten Steinen und Vogelbeobachtungen beschäftigen.
Kurz entschlossen drehen wir um und sind wie so oft in Schweden überrascht. Erst einmal, weil vor dem Museum auf dem kleinen Parkplatz drei Busse stehen, in die gerade Massen von Chinesen einsteigen, und wir uns überlegen, ob wir hier vielleicht bei einer DER Sehenswürdigkeiten Schwedens gelandet sind, dann weil das Museum teilweise frei und kostenlos zugänglich sind.

Wir erfahren, dass der Stifter des Nobelpreises, Alfred Nobel, in Karlskrona 1894 (zwei Jahre vor seinem Tod) das Unternehmen Bofors, einen Hersteller von Kanonen, gekauft und zumindest zeitweise im angrenzenden Landhaus gelebt hat. Der Kauf das Rüstungsunternehmens passt nicht so ganz in das Bild, das Nobel in seinen späten Lebensjahren von sich zeichnen wollte. Er war sehr daran interessiert, dass die Nachwelt sich seiner in einem positiven Sinn und nicht nur als Erfinder das Dynamits erinnert und sprach sich gegen den Krieg aus, förderte Friedensbewegungen und auch die Gründung der Nobelstiftung sollte hierzu beitragen. Auch wenn Nobel sich nur eine kurze Zeit seines Lebens in Karlskrona aufhielt, wurde dies in einem Erbstreit nach seinem Tod wichtig, da hier sein Wohnsitz zur Debatte stand. Das französische Gericht entschied, dass dieser in Karlskrona zu finden ist, da Nobel hier seine Pferde (Orlow-Traber) untergebracht hatte.
Wir fahren noch weiter und übernachten im Nationalpark Tiveden.
die nächsten Ziele:
entlang des Götakanals:
weiter Richtung Süden:
weiter Richtung Norden:
N23
Besuche seit 16.06.23: