Uns zieht es weg vom Verkehr auf die urwüchsige Halbinsel Applecross, einer der wildesten Regionen in den Highlands. Die Straßen hier sind steil, eng und kurvig und daher nur für kleinere Wohnmobile zu empfehlen.
Wir kommen an einem älteren Modell vorbei, das liegengeblieben ist. Offenbar ist irgendetwas zu heiß geworden. Das Mobil sehen wir am Abend wieder - auf der Ladefläche eines Abschleppfahrzeugs.
Uns begeistert die Passstraße "Bealach na Bà", die hinter jeder Kurve einen neuen Blick freigibt, ganz unvermutet auch immer wieder auf Rotwild, das gar nicht scheu, Bilder aus großer Nähe erlaubt. Auch die anschließende Küstenstraße ist sehr eindrucksvoll, hat man doch einen Ausblick den über den Sound of Raasay auf die Inseln Raasay und Skye. Leider können wir trotz intensivem Absuchen des Wasser weder Wale noch Delphine sehen, die sich hier immer wieder zeigen sollen. Auch Vögel bekommen wir erneut praktisch keine zu sehen.
Das folgende Video zeigt einen kleinen Teil der Passstraße:
Unsere Stellplätze:
- Stromeferry: Parkplatz mit großartigem Blick (N 57°21'01" W 5°32'43")
- Appelcross: einer der Parkplätze entlang der Küstenstraße
Auf dem letzten Stellplatz am Morgen:
Ein bisschen Naturkunde: Landschaft und Geologie der Highlands
Die Landschaft der Highlands, wie wir sie heute sehen, wurde von den Eiszeiten geschaffen, während denen das Land von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckt war. Ursprünglich hohe Berge wurden durch Erosion dabei auf das heutige Maß abgeschliffen; der höchste Berg Schottlands (und Großbritanniens) der Ben Nevis in der Nähe von Fort Williams ist nur 1.345 m hoch.
Die sich zurückziehenden Gletscher hinterließen die typischen sanften Täler und weichen Hügel, die Seen ("Lochs") und Fjorde ("Firths"), schroffen Bergrücken und viele Findlinge.
Auch wenn man denken könnte, dies hätte auch unweigerlich die heutige Kargheit und Weite der Highlands bedingt, so waren diese noch bis vor einigen hundert Jahren von weiten Mischwäldern bedeckt. Die Gras- und Heideflächen entstanden erst durch die Intensivierung der Weidehaltung, insbesondere der von Schafen. Auch von Menschen ausgewildertes Rotwild, das sich in Ermangelung natürlicher Feinde (der letzte Wolf wurde vor mehr als 260 Jahren geschossen) immer weiter ausbreitete und jeden Wald, so er nicht durch Zäune geschützt wird, kurz hält. Heute werden Versuche zur Wiederaufforstung unternommen.
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Fotogalerie: Halbinsel Applecross
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