Schleswig-Holstein - Land zwischen den Meeren

Teil 1: die Ostseeküste

Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Halligen in der Nordsee

Unsere Route:

So nah und so verschieden

An Schleswigs-Holsteins schmalster Stelle liegen nur 33 Kilometer zwischen Nord- und Ostsee. Trotzdem könnten die beiden Meere und ihre Küsten nicht unterschiedlicher sein. 

 

Hier gibt es den ersten Teil 1: "Entlang der Ostseeküste", den zweiten Teil "entlang der Nordsee" gibt es hier.


Land zwischen den Meeren

"Der echte Norden"


Hoch im Norden an der Grenze zu Dänemark liegt Schleswig-Holstein, Deutschlands nördlichstes Bundesland. Im Westen begrenzt durch die raue, von Ebbe und Flut bestimmte Nordsee, die oft auch der „Blanke Hans“ genannt wird; gegenüber liegt die meist sanfte Ostsee, die mit ihren weißen Stränden und bezaubernden Orten ein Touristenmagnet ist. Dazwischen erstreckt sich eine landwirtschaftlich geprägte Region, in der das Leben noch naturnah und authentisch ist. Abseits der Großstädte Kiel und Lübeck, die wir im Rahmen anderen Touren besuchen, erkunden wir endlos wirkende Küstenabschnitte, charmante Städte und Dörfer, ländlich geprägte Landschaften und beeindruckende Naturschutzgebiete.


Im Land der Wikinger

Eckernförde


Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Rundspeicher am Hafen

Unsere Tour startet in Eckernförde am Ende der Eckernförder Bucht etwa 30 km nordwestlich von Kiel. Das Ostseebad ist bekannt für seine langen Strände, die Altstadt mit der Fußgängerzone und natürlich für den lebhaften Hafen, an dem an jedem ersten Sonntag im Monat der Fischmarkt stattfindet. 

Eckernförder Piratentage:

Am ersten Augustwochenende ist in Eckernförde alles anders, denn dann befindet sich die Stadt fest in Seeräuberhand. Das „Piratenspektakels Eckernförde“ bietet Besuchern Live-Musik, Shows, Markttreiben und mehr - der Fischmarkt wird dann auf den zweiten Sonntag verlegt. 

 

Die Region an der Ostsee wird schon seit Jahrtausenden von Menschen bewohnt. Erste Rentierjäger sollen hier schon in der Jungsteinzeit sesshaft geworden sein. Davon zeugen in der Umgebung von Eckernförde einige gut erhaltene Megalithanlagen, darunter der Dolmen von Lemsieck (GPS 54.42049, 9.824021) und das rekonstruierte Großsteingrab Karlsminde (GPS 54.50567, 9.923256).  

 


Haithabu


Etwas südlich des heutigen Schleswigs entstand gegen Ende des 8. Jahrhunderts die erste größere, stadtähnliche Siedlung. Gegründet von Wikingern zählte das sagenumwobene Haithabu zu seiner Blütezeit etwa 1000 Einwohner und pflegte Handelsbeziehungen mit Küstenorten entlang der Ostsee. 

 

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Das Wrack von Haiterbu

Seit 2018 zählt Haithabu zusammen mit der riesigen Verteidigungsanlage „Danewerk“ als „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Geschichte des im 11. Jahrhundert zerstörten Hafen- und Handelsplatzes berichtet das “Wikingermuseum Haithabu“ (Parkplatz Museum: GPS 54.49956, 9.569103).


Schleswig


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Schloss Gottdorf

 

 

Unser Weg führt uns nun in das nahegelegene Schleswig, dessen Geschichte eng mit der benachbarten Wikingersiedlung Haithabu verbunden ist. An der Einfahrt zur Stadt kommen wir im Stadtteil Friedrichsberg an dem mächtigen Schloss Gottorf (GPS 54.51101, 9.541600) vorbei, das als bedeutendstes weltliche Gebäude Schleswig-Holsteins gilt und das Archäologische Landesmuseum beherbergt. 

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Der Wikingturm am Hafen von Schleswig

Das attraktive Städtchen liegt reizvoll am Ostseefjord Schlei und so befindet sich auch der Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser:

 

Wohnmobilstellplatz Schleswig Stadthafen

  • Am Hafen 5, 24837 Schleswig
  • GPS 54.51208, 9.568430
  • Großer Wohnmobilstellplatz mit allem Drum und Dran direkt am Hafen

Ein Rundgang durch die Altstadt führt uns vorbei am reich ausgestatteten, gotischen Dom St. Petri zum Markt mit seinen hübschen Bürgerhäusern und dem Rathaus aus dem Jahr 1794. Etwas außerhalb liegt die alte Fischersiedlung Holm, deren Häusern mit den „Klöndören“ genannten, typisch zweigeteilten „Plaudertüren“ rund um die zentral gelegene Kirche mit dem Friedhof angeordnet sind. Parkmöglichkeiten sind hier rar und so erreicht man den Holm am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad.


Kappeln


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Kappeln: Die Galionsfigur der Gorch Fock

Wir fahren weiter in Richtung Osten und kommen nach Kappeln. Die hübsche Kleinstadt liegt am Ufer der Schlei kurz vor deren Mündung in die Ostsee. Zu Christi Himmelfahrt finden hier alljährlich rund um den Museumshafen die „Kappeler Heringstage“ statt. Das Volksfest erinnert an eine traditionelle Methode des Fischfangs, die in der Schlei jahrhundertelang praktiziert wurde. Bei Kappeln befindet sich heute der letzte derartige Heringszaun, eine Holzkonstruktion, die ähnlich einer Reuse funktioniert.

 

Auch in Kappeln gibt es einen großen Wohnmobilstellplatz für 100 Mobile (GPS 54.66780, 9.936884).


Maasholm


Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Idylle bei Maasholm

Wenige Kilometer weiter führt uns ein Abstecher nach Maasholm. Der Reisemobilstellplatz am Yachthafen (GPS 54.68321, 9.994586) des netten Fischerorts mit seinen historischen Fachwerkhäusern bietet sich als Ausgangspunkt für eine Erkundung des Naturparks Schlei an. Informationen zu Ostsee, Schlei und deren Fauna und Flora bietet das Naturerlebniszentrum Maasholm. Das benachbarte Naturschutzgebiet „Schleimündung“ mit seiner typischen Flachküste mit Strand, Dünen, Strandwällen und Trockenrasen ist von großer Bedeutung für die Vogelwelt und kann nur im Rahmen von Führungen in Begleitung eines Vogelwärters betreten werden.


Paradies für Naturbeobachter

Die Geltinger Birk


Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Mühe am Geltinger Birk

Auch unser nächstes Ziel ist ein Paradies für Wasservögel. Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk

  • Parkplatz GPS 54.76882, 9.907986

können im Jahresverlauf über 200 Vogelarten, darunter regelmäßig der Seeadler, beobachtet werden. Die Landschaftspflege im Geltinger Birk ist Aufgabe der Konikpferde und der Galloways (Hochlandrinder). Das Gebiet wurde von der großen Sturmflut im Herbst 2023 schwer getroffen, viele Wege wurden weggespült. Seit März 2024 ist aber zumindest der Rundweg für Besucher wieder freigegeben. Mit Behinderungen muss aber eventuell noch über längere Zeit gerechnet werden. Ein Besuch in dem Gebiet an der Flensburger Förde lohnt zu jeder Jahreszeit, besonders spannend ist es hier aufgrund der guten Beobachtungsmöglichkeiten für rastende und überwinternde Wasservögel zur Zeit des Vogelzugs. Weitere Informationen bietet die NABU Infohütte; in der Saison werden Führungen angeboten. Weiterführende Infos dazu findet man auf den Internet-Seiten des NABU.

 

Tipp:

Im NSG Geltinger Birk sind Hunde (angeleint) herzlich willkommen.


Deutschlands nördlichste Stadt

Flensburg


Deutschlands nördlichste Hafenstadt hat mehr zu bieten, als das „Fahreignungsregister“ für das es allgemein bekannt ist. Im zweiten Weltkrieg kaum zerstört und malerisch an der Förde gelegen, wartet die Stadt direkt an der dänischen Grenze mit einer hübschen Altstadt auf, in der sich noch viele Spuren ihrer 700-jährigen Geschichte finden lassen. Ein Bummel durch die Fußgängerzone zwischen Südermarkt und Nordertor führt uns durch enge Gassen, über große Plätze, vorbei an restaurierten Bürgerhäusern, sehenswerten Kaufmannshöfen sowie der gotische Stadtkirche St. Nikolai mit ihrer bedeutenden Orgel. Von zentraler Bedeutung für den Wohlstand der Stadt war einst der Hafen.

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Museumshafen in Flensburg

Heute zeugen der Museumshafen mit seinen Traditionsseglern, das Schifffahrtsmuseum und Deutschlands einziges Rum-Museum davon, dass hier im 18. Jahrhundert Zucker und Rum aus der Karibik angelandet und gehandelt wurden.

Physik zum Anfassen

Nicht nur bei schlechtem Wetter bietet das Erlebnismuseum „Phänomenta“ in der Nähe des Nordertors „Physik zum Anfassen“ für Jung und Alt.

Die Rum-Regatta: 

Seit vielen Jahren erinnert daran auch die am Himmelsfahrtswochenende stattfindende „Rum-Regatta“, ein Treffen „segelnder Berufsfahrzeuge“. Das Rennen ist nicht ganz ernst gemeint; als Gewinner geehrt wird hier der Zweitplatzierte. Die Regatta hat sich im Laufe der Jahre zu einem Volksfest entwickelt, auf dem auch traditionelles Handwerk rund um die Seefahrt gezeigt wird.

 

Parkmöglichkeiten stehen in der Nähe der Altstadt auf dem Parkplatz "Hafenspitze" (GPS 54.78890, 9.438239) zur Verfügung.

Im Nordosten der Stadt hat Flensburg darüber hinaus direkt an der Förde am Ende einer Sackgasse einfache Parkplätze mit Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile ausgewiesen

  • GPS 54.80457, 9.443540


Der Flug der Stare

Die Schwarze Sonne von Aventhoft


Wir verlassen jetzt die Küste und folgen der deutsch/dänischen Grenze in Richtung Westen. Hier im Grenzland kann man bei dem Örtchen Aventoft jedes Jahr im Frühling und Herbst Zeuge eines unglaublichen Naturschauspiels werden. 

Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Der Flug der Stare in Aventhoft

Bis zu einer Million Stare versammeln sich dann in der Marsch und verdunkeln im Formationsflug den Himmel bevor sie in ihre Schlafplätze im Ried einfallen. Dieses „Schwarze Sonne“ genannte Phänomen zieht jeden Abend Hunderte von naturbegeisterten Schaulustigen an, die teilweise sogar mit organisierten Bustouren aus Dänemark hierher kommen.

 

Wer das Schauspiel direkt vom Deich beobachten möchte, parkt auf dem Großparkplatz im Ort (GPS 54.90463, 8.830651), von dem aus es nur wenige Schritte bis zum Deich sind.

 

Aber auch von etwas außerhalb hat man einen tollen Blick auf die großen Schwärme, so etwa entlang der Straße L2 bei GPS 54.89022, 8.848553.

 

Der nächstgelegene Wohnmobilstellplatz befindet sich im etwa 7 Kilometer entfernten Süderlügum:

  • GPS 54.87439, 8.903235
  • ausgewiesener Stellplatz auf einem ruhigen Parkplatz
  • kostenlos, keine Entsorgung

Mitten im Nichts

Emil-Nolde-Museum


Schleswig Holstein mit dem Wohnmobil
Das Emil-Nolde-Museum

Mitten im Nirgendwo erreichen wir mit dem Emil-Nolde-Museum

  • Parkplatz GPS 54.88371, 8.772441

in der Gemeinde Seebüll/Neukirchen ein kulturelles Highlight unserer Reise. Auf einer Warft nahe der Grenze zu Dänemark ließ sich der berühmte Maler von 1927 bis 1937 ein Wohnhaus und Atelier errichten.

 

Das von Nolde selbst, angelehnt an den Bauhaus-Stil, entworfene Gebäude fällt zwischen den typischen Bauernhöfen der Region gewollt aus dem Rahmen und zeigt mehr als 200 Werke des expressionistischen Malers. 


Weiter geht es an der Nordseeküste:


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klicke auf ein Fähnchen:

N25: 10.000

 

 

 

Besuche seit 1.7.25

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