Wenn zwei Wohnmobilisten sich begegnen, dauert es oft nicht lange, bis das Gespräch unweigerlich zu einem der wichtigsten Themen auf Reisen führt: die Toilette. Ob Erfahrungen, Tipps oder die perfekte Lösung für unterwegs – dieses Thema verbindet und sorgt stets für angeregte Diskussionen. Die Toilette ist ein Dauerbrenner-Thema unter Wohnmobilisten—schließlich betrifft es jeden direkt und kann über Komfort oder Chaos auf Reisen entscheiden.
Von Trenntoiletten über Chemietoiletten bis hin zu DIY-Lösungen gibt es eine Menge zu diskutieren: Geruch, Entsorgung, Umweltfreundlichkeit, und natürlich die beste Lösung für unterwegs.
Es überrascht kaum, dass dieses Thema auch bei uns immer wieder zur Sprache kommt. Deshalb möchten wir hier aufzeigen, warum die Trenntoilette eine so spannende Alternative ist, welches Modell wir gewählt haben und aus welchen Gründen. Zudem teilen wir unsere Erfahrungen mit der Nutzung und den Einbauprozess – einschließlich der Entfernung der alten Chemietoilette.
Trenntoilette, Trockentoilette, Trockentrenntoilette, Komposttoilette – die Begriffe sind vielfältig, doch das Grundprinzip bleibt stets dasselbe:
Flüssige und feste Ausscheidungen werden voneinander getrennt.
Der Urin fließt durch einen speziellen Trenneinsatz in einen separaten Tank, während die Feststoffe in einem zweiten Behälter aufgefangen werden – oft vermischt mit Pflanzenfasern wie Kokos oder Rindenmulch zur Geruchsbindung. Diese Einstreu hilft, Feuchtigkeit zu absorbieren und Gerüche zu minimieren. Später können die festen Bestandteile kompostiert oder in Müllbeuteln gesammelt und entsorgt werden.
Da weder Chemikalien noch eine Wasserspülung erforderlich sind, stellt die Trenntoilette eine besonders umweltfreundliche Alternative zur klassischen Chemietoilette im Wohnmobil dar. Die Entleerung erfolgt getrennt: Urin kann in einer passenden Entsorgungsstation oder verdünnt in der Natur entsorgt werden, während die festen Stoffe kompostiert oder im Restmüll beseitigt werden.
Die Hauptkomponenten einer Trenntoilette sind immer gleich:
Ein Trenneinsatz für die Separierung von Urin und Feststoffen
Je ein Behälter für Urin und feste Ausscheidungen
Ein stabiles Gehäuse
Übrigens sind Trenntoiletten nicht nur im Wohnmobil praktisch – sie kommen auch auf Booten, in Ferienhäusern, Wochenendhütten und sogar in Waldkindergärten zum Einsatz.
Trenntoiletten bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber den Kassettentoiletten:
Betrieb ohne Wasser und Strom
Die Toiletten funktionieren völlig autark und benötigen weder Wasser noch einen Stromanschluss. Nur zur besseren Entlüftung ist ein Lüfter sinnvoll, der natürlich an der vorhandenen Stromkreis angeschlossen werden muss, der in der Regel aber schon vorhanden ist.
Geruchloses Nutzungserlebnis
Eine Trenntoilette entwickelt keine unangenehmen Gerüche, weil sie die Hauptursachen für schlechte Gerüche – Feuchtigkeit und Vermischung von Urin und festen Ausscheidungen – gezielt vermeidet.
Hier lohnt ein Einbau eines kleinen Lüfter, der die Feuchtigkeit abführt und für eine bessere Trocknung sorgt. Diese nahezu geräuschlose Lüftung sorgt dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit aus dem Inneren der Toilette wegtransportiert wird und sorgt dafür, dass sie geruchsfrei ist.
Einfache, hygienische Entleerung
Es gibt keinen direkten Kontakt mit den Ausscheidungen. Die Urinbehälter können sicher verschlossen werden, die Feststoffbehälter lassen sich leicht entnehmen und und entleeren, ohne mit den Inhalten in Berührung zu geraten.
Unkomplizierte Abfallentsorgung
Urin kann über die Kanalisation (Toilette) oder verdünnt in der Natur entsorgt werden. Feststoffe können kompostiert oder im Restmüll (ähnlich Windeln oder Hundekot) entsorgt werden.
Kein Wasser, keine Chemikalien
Für ihren Betrieb werden weder Wasser noch Chemikalien benötigt.
keine ZM
Ein Umbau unserer Kassetten-Chemie-Toilette in unserem Paul stand schon sehr lange auf dem Plan. Bisher ist es immer daran gescheitert, dass unser Bad zu klein für die aktuellen Modelle auf dem Markt waren. So wurde das Thema immer wieder verschoben, bis wir nach langen Jahren wieder einmal auf die Caravan Messe in Düsseldorf waren - und siehe da, inzwischen gibt es Modelle, die auch in unser Fahrzeug passen.
Das wichtigste für uns waren die Maße. Die neue Toilette sollte nicht tiefer sein, als unsere alte Chemietoilette von Thetford. Wir suchen also eine Toilette, die nicht tiefer als rund 40 cm ist, damit wir noch genügend Platz zum Duschen davor haben.
Unsere weiteren Überlegungen:
Diese Kriterien haben uns überzeugt:
Unsere Entscheidung ist gefallen – obwohl die Biotioo nicht die günstigste ist, die Bestellung ist raus! Da der Hersteller seinen Sitz im Süden Deutschlands hat, traf das Paket bereits nach zwei Tagen bei uns ein.
Die Vorfreude war riesig, und wir konnten es kaum erwarten.
Lieferumfang:
Anmerkung:
Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir die BioTioo ganz regulär erworben haben. Da wir zugesagt haben, über unsere Erfahrungen hier zu berichten, haben wir einen kleinen Rabatt erhalten. Dennoch sind wir nicht verpflichtet, ausschließlich Positives zu schreiben – vielmehr teilen wir hier ehrlich unsere persönlichen Eindrücke und Gedanken. Falls du über unsere Seite eine BioTioo bestellst, erhalten wir eine kleine Provision.
Aber bevor wir uns um den Einbau kümmern, muss die alte Thetford Chemietoilette raus. Davor hatte ich ein wenig Bammel, aber es ging einfacher als gedacht: hier
Der Einbau gestaltet sich überraschend einfacher als gedacht. Wichtig war dabei, die Biotoii so zu installieren, dass unsere Edelstahl-Duschwanne unversehrt und weiterhin nutzbar bleibt.
Besonders wichtig ist mir, dass ich die Konstruktion jederzeit ohne großen Aufwand wieder entfernen kann, sollte sich herausstellen, dass man den Einbau optimieren kann.
Zunächst fertigte ich einen stabilen Sockel aus einer alten Küchenplatte, die auf Füßen steht. Die Schraublöcher – von den sechs vorgesehenen kann ich nur vier nutzen – bohrte ich sorgfältig vor und setzte Einschlagmuttern von unten ein. Dadurch lässt sich die Toilette innerhalb von drei Minuten mühelos aus- und wieder einbauen.
Der Sockel wird eingesetzt, mit Winkeln an die Seitenwände verschraubt und sorgfältig silikonisiert.
Um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen, installierte ich die Toilette so nah wie möglich an der Rückwand. Ein kleiner Abstand musste jedoch bleiben, damit die Gummis zur Befestigung des Deckels ordnungsgemäß genutzt werden konnten.
Beim Probelauf zeigte sich allerdings ein unerwartetes Detail: Die Kurbel war länger als das Gehäuse, sodass sie sich nicht vollständig drehen ließ (siehe Foto). Ob dies absichtlich so vorgesehen war, kann ich nicht sagen.
Ein weiteres Problem zeigte sich: Da ich den Platz für den zweiten Urintank auf einer Seite eingeplant hatte, musste der Lüftungsschlauch auf die Seite der Kurbel verlegt werden. Doch auch dieser blockierte die Bewegung der Kurbel.
Glücklicherweise ließ sich beides problemlos lösen – mit der einfachen Nachbestellung einer Ratsche als Ersatz für die Kurbel.
Trotz der engen Einbauverhältnisse in unserem Wohnmobil gestaltete sich die Montage der Lüftung überraschend einfach. Als Auslass nutze ich die vorhandene Öffnung der alten SOG, nachdem ich den Lüfter demontiert hatte. BioTioo bietet hierfür einen passenden Flansch an, der sich mühelos über das bestehende Loch montieren lässt.
Der mitgelieferte Schlauch erwies sich zwar als etwas steif, ließ sich jedoch dennoch problemlos verlegen. Der Lüfter wurde direkt an die alte SOG-Stromversorgung angeschlossen, wobei alle notwendigen Komponenten – einschließlich Schalter – bereits im Lieferumfang enthalten waren.
ZM
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