Unsere Erfahrungen mit dem 4x4 Sprinter

nach 10 Jahren und 250.000 Kilometern

 Hier schildern wir unsere ...

  • Eindrücke nach dem Kauf
  • unsere Erfahrungen nach 10 Jahren
    und 250.000 Kilometern
  • warum es fast zu einem Brand im Auto gekommen ist

Unsere ersten Eindrücke:


Das Fahrgefühl des Sprinters vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Hatten wir beim Citroen Jumper oft den Eindruck, "auf der letzten Rille zu bremsen", hat man beim Sprinter das Gefühl, noch viel Reserve zu haben. Auch ist der der Sprinter deutlich leiser; nur die Winterreifen (-> Umrüstung auf AT Reifen), mit dem der Allrad ausgeliefert wird, sind ein wenig laut.

 

Der Aufbau bietet im Vergleich zu unseren Kastenwägen deutlich mehr Lebensraum, den wir sehr zu schätzen gelernt haben. Trotzdem ist das Fahrzeug wendig und passt auf (fast) jeden Parkplatz.


.... nach einem Jahr:

Wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Bis auf ganz wenige Kleinigkeiten würden wir heute das identische Auto bauen lassen! (-> Gedanken zur Planung des Wohnmobils)


....  nach knapp 4 Jahren:

Große Probleme gab es bisher keine. Wir sind vom Sprinter und auch von der Kabine und vom Ausbau immer noch so begeistert wie am ersten Tag. Das Auto ist nahezu perfekt und wir würden - bis auf einige Kleinigkeiten - das Auto vom Aufbau her noch einmal genauso bauen lassen und sicherlich auch bei Woelcke.

 

Das einzige, was wirklich nervt, ist der etwas zu klein geratene Wechselrichter mit seinen 1.000 Watt Leistung. Hier haben wir ein wenig gespart, denn das Föhnen der langen Haare von Iris ist leider nur mit reduzierter Stufe möglich. Auch eine Kaffeemaschine ist mit 1.000 Watt nicht zu betreiben.


.... nach 7 Jahren und 177.000 km:

Heute war unser Paul beim TÜV: Ohne Mängel bestanden! Grund genug, mal wieder ein kleines Resumée zu schreiben:

 

Grundsätzlich sind wir immer noch zu 100% zufrieden. Aber man merkt schon, dass Paul nicht mehr der Jüngste ist. Es gibt einige Dinge, die nicht mehr wie neu aussehen. So ist die Küchenplatte inzwischen matt und empfindlich gegen Kratzer, die Stoffbespannung rund um die Sitzgruppe hat doch schon sehr gelitten.

 

Auch sind schon einige Dinge kaputt gegangen und mussten ersetzt werden:

  • der Kurbeltrieb des Heki musste inzwischen schon zweimal getauscht werden
  • der Ladebooster musste ersetzt werden
  • die AGM-Batterien wurden nach 5 Jahren gewechselt
  • nach 5 Jahren gab es neue Matratzen
  • letztes Jahr haben wir Feuchtigkeit am Fenster entdeckt. Leider haben wir die Dichtigkeitsprüfung bei Woelcke nur im ersten Jahr durchführen lassen, sodass die Garantie nicht mehr griff. Auf dem Dach habe ich Risse im Lack an Stoßkanten entdeckt, die ich entsprechender Dichtmasse (->3M Hochleistungs-Dichtband 4411B*) verschlossen habe. Bisher ist alles trocken geblieben. (Update nach 10 Jahren: Das Dach ist immer noch dicht)
  • Griffe der Seitz-Fenster wurden ausgetauscht
  • nach 7 Jahren haben wir auf Lithium-Batterien umgerüstet. Mehr dazu hier.

 

Am Sprinter-Fahrgestell war defekt:

  • der Kondensator der Klimaanlage war undicht
  • beim Austausch der Windschutzscheibe wegen Steinschlag wurde festgestellt, dass der Rahmen rund um die Scheibe verrostet war. (Mercedes zahlte einen großen Anteil der Sanierung)
  • neue Stoßdämpfer (erst hinten, dann vorne)
  • diverse Probleme mit den Bremsen

Zusammenfassend hat uns unser Wohnmobil noch nie wirklich im Stich gelassen. Seitens des Sprinters sind die Probleme mit den Bremsen allerdings recht massiv und gingen schon richtig ins Geld. Auch die Sache mit dem Rost um die Scheibe ist unschön, wurde aber von Mercedes sehr kulant behandelt. Seitens der Kabine sind wir - bis auf die Undichtigkeit auf dem Dach - wirklich zufrieden. Die ausgetauschten Teile sind in der Regel Verschleißteile. Da wir rund 2/3 des Jahres im Wohnmobil leben, muss man damit wohl rechnen.

 

Im Herbst 2021 haben wir im Rahmen einer Rückrufaktion eine neue Steuersoftware von Mercedes eingespielt bekommen. Wir hoffen, dass das keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit hat. Update: Wir haben das Gefühl, dass uns durch die Software-Updates einige Pferdestärken genommen wurden - Danke Mercedes!


.... nach 10 Jahren und 250.000 Kilometern

Nach 10 Jahren und 250.000 Kilometern ist mal wieder Zeit, die Erfahrungen der letzten Jahre zusammenzufassen.

 

Es ist klar, das im Laufe der Zeit Probleme auftauchen, aber wirklich im Stich gelassen hat er uns bisher immer noch nicht. Auch an der Kabine und am Ausbau gab es keine Probleme, die Spaltmaße sind alle noch so, wie bei der Auslieferung, der von uns reparierte Wasserschaden auf dem Dach ist nach wie vor noch dicht. Wir sind also immer sehr zufrieden mit unserem Paul.

 

Trotzdem ist in den Jahren einiges passiert. Alles der Reihe nach:


Brand durch Kühlschrank verhindert:

 

Hier haben wir wirklich Glück gehabt. Wir waren unterwegs und lagen im Auto. Plötzlich fing der Kühlschrank an, ganz komisch piepsen. Das Display flackerte und ich versuchte, den Kühlschrank auszuschalten – ohne Erfolg. Das Gerät ließ sich partout nicht ausschalten. Nach kurzer Überlegung lief ich zum Sicherheitskasten, um die Sicherung des Kühlschrankes zu ziehen! Auch das ging nicht!

 

Mit dem Hauptschalter habe ich den Strom im ganzen Fahrzeug ausgeschaltet und mir die Sicherung angeschaut. Sie war verschmort. Es war mir nicht möglich die Sicherung herauszuziehen, denn sie war nicht dort geschmolzen, wo sie eigentlich soll, sondern ein „Beinchen“ der Sicherung hat sich so in den Sicherungskasten eingeschmolzen, dass man sie nicht wieder heraus bekam.

 

Guter Rat war teuer, aber ich kam auf die glorreiche Idee, den Kühlschrank auf eine andere Sicherung umzuklemmen, danach lief zumindest der Kühlschrank wieder. Gut, dass wir genug Ersatzsicherungen an Bord hatten – und auch gut, dass wir an Bord waren, als es passiert ist, denn früher oder später hätte es zum Brand kommen können.

 


Pflicht nach 10 Jahren: Gastankflasche und Gasschläuche tauschen

Nach 10 Jahren müssen alle Gasschläuche (inkl. zwischen Tankflasche und Befüllstutzen) und unsere Gastankflasche in einem Wohnmobil erneuert werden. Da diese Teile alle bereits 2013 eingebaut wurden, war das 2023 fällig. Die Schläuche habe ich bei einem Besuch bei Woelcke austauschen lassen, um die Flasche musste ich mich selber kümmern. Der Händler der Flaschen teilte mir mit, dass ich die alte Flasche ausbauen und fachgerecht mit Entsorgungsnachweis entsorgen muss.

 

Ersteres ging schnell, das zweite entwickelte sich zum Drama. Ich habe die Flasche bei diversen Entsorgungsstationen der Umgebung nicht entsorgt bekommen. Entweder haben sie die Flasche nicht angenommen oder es gab keinen Stempel, um den Entsorgungsnachweis ordnungsgemäß abzustempeln! Also musste ich die Flasche zurück zum Händler (400 Kilometer) schicken, erst dann habe ich die neue bekommen. Der Einbau war dann schnell vollbracht.

 

Zur Info:

Wer nach 10 Jahren eine alte gegen eine neue Gastankflasche tauschen muß, bekommt einen Sonderrabatt auf den Preis einer neuen Flasche.

 


Kühlwasserverlust in Riga

 

Auf unserer Baltikum-Reise (-> zur Reise) haben wir bemerkt, dass wir kontinuierlich Kühlwasser verlieren. Gott sei Dank habe ich immer 2 Liter Ersatz dabei, sodass ich zwischendurch auffüllen konnte. In Riga sind wir dann in die Mercedes-Werkstatt gefahren. Sie analysierten das Problem sofort und reparierten innerhalb von 4 Stunden – vielen Dank noch einmal in dieser Stelle. Wir haben die Zeit genutzt und haben das schöne Zentrum Rigas besichtigt.

 

Was genau ausgetauscht wurde, kann ich leider nicht sagen, denn mein Lettisch ist nicht ganz so gut. Man sagte uns auf jeden Fall, dass es ein bekanntes Problem beim Sprinter sei.

 


Einbau von Zusatzluftfedern

Immer wieder haben wir uns Gedanken gemacht, dass wir immer sehr schwer unterwegs sind und das auf lange Sicht nicht gut sein kann. Um das Fahrwerk zu schützen und ein besseres Fahrgefühl zu bekommen, haben wir uns entschieden, doch Zusatzluftfedern einbauen zu lassen. Bei einem Besuch in Heidelberg ist es passiert. Die Fa. Carsten Säbler in Waghäusel bei Heidelberg ist darauf spezialisiert und hat unserem Paul hinten Zusatzluftfedern verpasst. Seitdem läuft er stabiler. Wir haben das Gefühl, dass er seitdem stabiler und nicht mehr so windempfindlich ist.

 

Nach der Eintragung hat Paul ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,3 Tonnen! Das sollte nun aber auch reichen!


Neuer Tracker:

Auf unserer letzten Reise nach Spanien versagte unser Tracker, der 10 Jahre tadellos funktioniert hat. Nach Rückruf beim Händler (-> zum Bericht) wurde schnell klar, dass nicht der Tracker defekt ist, sondern das Netz. Unser alter Tracker konnte nur mit 2G, das allerdings in vielen Regionen Spaniens (und anderen Ländern) inzwischen abgeschaltet ist. Nach der Rückkehr haben wir nun das neue Modell gekauft, das mit 4G läuft.


alle 40.000 Kilometer neue Reifen

Unsere AT Reifen BF Goodrich (->zum Bericht) müssen wir alle 40. 50. Kilometer wechseln. Sie sind dann nicht heruntergefahren, machen aber während der Fahrt ein recht unangenehmes Geräusch. Bisher haben wir aber immer wieder den BF Goodrich aufziehen lassen, da wir im Grunde genommen sehr zufrieden damit sind.


neue Matratzen

Wir haben unsere Matratzen in der letzten Jahren sehr durchgesessen und durchgeschlafen. Bereits vor rund 5 Jahren hatten wir den Schaumstoff auswechseln lassen (ich habe vergessen darüber zu berichten). Jetzt haben wir versucht, neuen Schaumstoff für die Matratzen online zu bestellen. Erst eine zum Testen, dann den Rest. Hat gut funktioniert.Folgendes Material haben wir genommen:

  • BULTEX HR 40/160 Luxus Caravan-Boots-und Sitzpolster / Matratzen 80-120
    mit Polsterwatte 120 Gramm

nach 10 Jahren: zum ersten Mal nicht durch den TÜV gekommen:

Da unser Paul über 3,5 Tonnen wiegt (-> Auflastung auf über 3,5 Tonnen) muss er seit dem siebten Jahr nun jedes Jahr zur Untersuchung. Waren es in den letzten Jahren nur Kleinigkeiten, die wir dann auch alle bei gleich reparieren ließen, war es im Jahr 10 jetzt das erste Mal, dass unser Paul den TÜV nicht bestand. Es wurden verschiedene Dinge an der Vorderachse moniert.

 

Bei der Reparatur haben bei Mercedes darum gebeten, das Fahrzeug etwas genauer zu inspizieren, denn wir wollten ja wieder für länger unterwegs sein. Dabei ist dem Monteur aufgefallen, dass eine der Blattfedern gebrochen war. Uns war durchaus aufgefallen, dass das Fahrzeug bei Bodenwellen (vor allen den fürchterlichen, kleinen Sprungschanzen in den kleinen Ortschaften in Spanien und Portugal) so sprang, dass teilweise Kleinigkeiten aus den offenen Regalen fielen. Das Kuriose bei dieser Sache war, dass Mercedes nicht in der Lage war, die richtigen Blattfeder zu besorgen. Angeblich haben sie sogar im freien Markt gesucht und keine gefunden. Wir starteten also eine Anfrage über Facebook und siehe da, innerhalb kürzester Zeit hatten wir einen Lieferanten gefunden, der über Nacht die Blattfedern geliefert hat! Mercedes - das ist ein Armutszeugnis!

 

Da in der letzten Zeit auch die gelbe Bremsleuchte anzeigte, dass wir die Bremsen kontrollieren lassen sollen, wurden im Rahmen dieses Werkstattbesuchs alle Bremsbeläge und leider auch zwei Bremsscheiben erneuert.


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