Mit dem Wohnmobil im Süden der Alpen
Am Südrand der Alpen reihen sich in Ost-West Richtung die Oberitalienischen Seen aneinander. Diese Seen sind durch die Wirkung eiszeitlicher Gletscher entstanden und heute beliebte Urlaubsziele. Wir kommen auf unserer Tour am Comer See und Luganer See vorbei, bevor wir in Cannobio am Lago Maggiore unser Lager aufschlagen.
Cannobio liegt am Westrand des Sees in der italienischen Region Piemont.
Der Ortname geht wohl auf den lateinischen Begriff für "Grenzland" zurück und das trifft es noch heute, ist doch Cannobio die erste größere Ortschaft hinter der Grenze zur Schweiz.
Die Altstadt ist nett und lädt zum Bummeln und Einkehren ein, aber auch das Umland lohnt eine Erkundung. Entlang des Flusses Cannobino gelangt man beispielsweise zur Grotto St. Anna mit der gleichnamigen oberhalb der Grotte gelegenen Kapelle aus dem 17. Jahrhundert.
Direkt am Fluss liegt auch der örtliche Stellplatz, der zwar etwas teuer, aber wirklich sehr schön ist Auf der Mauer am Fluss tummeln sich aufgrund der sommerlichen Wärme Mauereidechsen.
Unser Stellplatz:
- Cannobio: Stellplatz am Fluss mit VE, Strom, 2018: € 16,-- / 2023: 25 Euro
zahlbar am Automaten (N 46°03'42", O 8°41'32") -
Die Alternative: neuer Stellplatz auf der anderen Seite des Flusses:
GPS 46.062316, 8.690145, 2023: 20 € inkl. Strom
Auch die angrenzenden Täler rund um Cannobio lohnen es, erkundet zu werden. Wir folgen der SP75 durch eines dieser Täler weiter in Richtung Schweiz. Steile, für größere Wohnmobile meist ungeeignete Straßen führen hinauf zu hoch oben gelegenen kleinen Ortschaften.
Kurz vor der Grenze, bietet es sich an, in die Domodossola die Vorräte aufzufüllen. Das Preisniveau ist in Italien doch deutlich niedriger als in der Schweiz. Beim Einkaufen sollte man allerdings die Zollbestimmungen der Schweiz im Auge behalten, gehört diese doch nicht zur EU. Der freundliche schweizer Zöllner möchte kurz später auch nicht nur wissen, wieviel Alkokohl wir dabei haben, sondern auch ob wir größere Mengen an Fleisch einführen möchten.
Ronco - ein Ort am Hang
Ronco liegt oberhalb von Cannobio am Lago Maggiore und ist eigentlich kein richtiger Ort, sondern eine Ansammlung von etwa 20 Häusern, die am Hang zu kleben scheinen. Mit dem Auto kommt man nicht hierher. Fremde können den beschaulichen Weiler nur über einen steilen Fußweg erreichen; für Anwohner gibt es einen kleinen Personenaufzug. Hier oben leben Individualisten, darunter einige Künstler. Ronco lag einst direkt an einer Schmuggelroute. Heute zeugt nur noch der Wanderweg quer durch den Ort und das ehemalige Zöllnerhaus davon.
Das Zöllnerhaus ist heute das Domizil von Simone aus Heidelberg und ihrer Familie, die das alte Gebäude mit viel Liebe zum Detail restauriert hat. Simone sitzt durch Zufall in Cannobio im Restaurant "Paul", das uns aufgrund seines Namens angezogen hat, am Nebentisch. Und wie es der Zufall so will: Wir kennen Simone. Sie ist seit übe 30 Jahren Michaels Zahnärztin. Die Welt ist bekanntlich sehr klein.
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