Elbe (4): Die Nordroute bis Friedrichskoog

Von Hamburg über Glückstadt zur Mündung


grüne Route auf Karte


Unsere Reise entlang der Elbe begann an deutsch-tschechischen Grenze an der Oberelbe in Bad Schandau und führte uns über Dresden, Meißen, der Lutherstadt Wittenberge weiter entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze an der sogenannten Mittelelbe bis nach Lauenburg.

 

Der nächste Teil unserer Tour führt uns nun von Geesthacht entlang einer Route nördlich der Elbe über Hamburg, Glückstadt bis an die Elbmündung bei Friedrichskoog.

 

Dieser auch Unterelbe genannte Abschnitt des großen Stroms ist gezeitenabhängig, es gibt also Ebbe und Flut. 

Übersicht dieser Etappe:

Wer lieber südlich der Elbe durch das Alte Land nach Cuxhaven fahren möchte ist hier richtig: hier

 


Der Biber ist zurück an der Elbe:

Biber in Geesthacht


1996 kam der Biber zurück nach Schleswig Holstein und ist vor allem an der Elbe zwischen Schnackenbek und Geesthacht heimisch. Dort, im

  • Naturschutzgebiet Hohes Elbufer
    (GPS 53.394274, 10.450944)

gibt es zahlreiche Brackwasserbereiche direkt am Waldrand. Wer aufmerksam schaut, kann im Uferbereich zahlreiche angenagte Bäume und Sträucher entdecken. Mit viel Glück bekommt man auch einen zu sehen.

 


Das Tor zur Welt

Die Hansestadt Hamburg


Mit dem Wohnmoibil in Hamburg

Über Hamburg könnte man Bücher schreiben - soviel gibt es zu sehen. So muss jeder für sich entscheiden, was er besuchen möchte. Hier nur ein paar Inspirationen:

  • Jungfernstieg
  • Reeperbahn
  • Rathaus
  • Landungsbrücken
  • Hafen
  • Elbphilharmonie
  • Speicherstadt
  • Die Außenalster mit den Kanälen
  • Der Michel
  • Planten un Blomen

Auf jeden Fall gibt einen sehr praktischen, kostenpflichtigen Stellplatz in St. Pauli direkt an den Landungsbrücken zum Teil mit Blick auf die Elbe:

  • Wohnmobilstellplatz an den Landungsbrücken
    GPS 53.546095, 9.96076

Obstgarten mit alten Sorten

eine der größten Obstsortensammlungen Deutschlands


Kurz hinter Hamburg, in Haseldorf, liegt der Obstgarten Haseldorf, einer der größten öffentlich zugänglichen Obstsortensammlungen in Deutschland.

 

Der Obstgarten ist vom Parkplatz des Hafens von Haseldorf aus zu Fuß zugänglich und entsprechend ausgeschildert. Nach rund 700 Metern erreicht man das Schlaraffenland für Obstliebhaber. Im Obstgarten stehen über 180 verschiedene, alte, lokale Obstsorten von Äpfeln, Pflaumen und Birnen

  • Parkplatz Hafen: GPS 53.635032, 9.572278

Hunde dürfen leider nicht mitgenommen werden. Das Obst darf für den Eigenbedarf bis 10 kg gepflückt werden.


Stadtdenkmal an der Elbe

Glückstadt


Die hübsche Kleinstadt Glückstadt liegt an der Unterelbe zwischen Hambung und der Elbemündung. Im 17. Jahrhundert am Reissbrett entstanden bietet die Stadt nicht nur viel maritimes Flair, sondern auch eine besondere Spezialität, den Glückstädter Matjes.

 

Das kleine Glückstadt an der Unterelbe ist definitiv eines unserer Lieblingsziele in Deutschland. Immer wieder kommen wir in die hübsche Stadt mit ihren nur knapp 12.000 Einwohnern, die im "Schatten" des nur etwa 60 Kilometer entfernten Hamburgs fast übersehen werden kann. Zumindest den meisten Norddeutschen ist Glückstadt aber ein Begriff, bringt hier doch eine stark frequentierte Fährverbindung Fahrzeuge und Menschen von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein.

 

Gegründet im Jahr 1617 von Christian dem IV. König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und Holstein ist Glückstadt auf dem Reißbrett entstanden. Auch heute noch ist der sechseckige Grundriss der Altstadt deutlich zu erkennen. Andere Planstädte mit ähnlichem Grundriss sind beispielsweise Mannheim (Quadrate) und Karlsruhe (Fächer).

 

Es heißt Glückstadt war geplant, um Hamburg den Rang abzulaufen. Mit der Aussicht auf Religionsfreiheit, günstigem Bauland und niedrigen Steuern wurden Einwohner aus nah und fern in die Stadt gelockt. Der Stadt wuchs und gedieh auch recht ordentlich. Ein neues Hamburg wurde die Stadt an der Elbe aber nie.

 

Wir kommen schon seit vielen Jahren regelmäßig hierher - Michael verbindet mit der Stadt viele Kindheitserinnerungen. Mittlerweile ist ein Stopp in Glückstadt fester Bestandteil jeder unserer Reisen in den Norden. Ohne diesen würde irgendetwas fehlen. Wir sind dem Charme des "Stadtdenkmals Glückstadt", wie man sich hier selbst nennt, erlegen. Der Tourismus hält sich in Grenzen, meist trifft man aus Tagestouristen aus dem Umland, Radtouristen oder eben den ein oder anderen Wohnmobilfahrer.

 

Gerne flanieren wir am Binnenhafen und entlang des Fleth. Hier zeigt sich in den schönen alten Bürgerhäusern und anderen historischen Gebäuden der Wohlstand vergangener Zeiten. Am Markt findet man die kurz nach der Stadtgründung gebaute Kirche der Stadt, die manch Kind der 80er und 90er Jahre aus der Schokoriegel-Werbung mit der Slogan "Morgens halb 10 in Deutschland" kennt.

 

Stadtdenkmal Glückstadt an der Deutschen Fährstraße
Stadtdenkmal Glückstadt

Rund um den Marktplatz (der leider auch Parkplatz ist) gibt es einige nette Lokale. Unser Favorit ist dabei der  "Der kleine Heinrich". Er bietet gut-bürgerliche Gastronomie mit Anspruch in tollem Ambiente. Schon das Innere des Gebäudes mit seinen niedrigen Decken und den blauen Kacheln an der Wand ist einen Besuch wert; aber auch das Essen ist wirklich gut. Glückstädter Matjes haben hier Tradition. Wer sich traut, sollte aber den Labskaus probieren.

Infobox: Labskaus

 

Bekannt als "Matrosenessen" aus alter Zeit hat Labskaus einen denkbar schlechten Ruf. Meist heißt es, hier würden alle Reste der Küche zu einer undefinierbaren Pampe zusammengerührt.

 

Um ehrlich zu sein, echter Labskaus sieht wirklich ein wenig aus, wie "schon einmal gegessen". Er besteht aber definitiv aus guten Zutaten. Je nach regionalem Rezept sind das im Wesentlichen Kartoffeln und Corned Beef. Dazu gibt es Spiegeleier, Rote Beete, Hering und Gurke.

 

Wir haben unseren ersten Labskaus vor Jahren am Hafen von Wilhelmshafen probiert und ihn danach immer wieder bestellt. Auch wenn schon manche Servicekraft fragte "Sind Sie sicher, dass sie das haben wollen". Ja, sind wir - Labskaus ist LECKER.

Vor einigen Jahren wurde die Promenade entlang des Binnenhafens neu gestaltet. Hier finden sich jetzt auch einige Tafeln, die über die Stadt und ihre Geschichte informieren. Am Kopfende des Hafenbeckens entstand ein kleines Bistro mit Selbstbedienung. Hier gibt es leckere Kleinigkeiten und man kann an einem der Tische oder, wenn man Glück hat und einen ergattert, in einem der Strandkörbe einen Aperitif nehmen.

Wohnmobil-Stellplatz in Glückstadt:

 

unseren Lieblingsstellplatz an der Mole am Hafen gibt es seit Anfang 2023 leider nicht mehr. Wir übernachten seitdem am Hafen in der sogenannten "Docke":

  • Stellplatz Docke: GPS 53.786009, 9.412192
    Hier wird Übernachten geduldet.
  • einen weiteren Stellplätze gibt es hinter dem Penny-Markt:
    GPS 53.791305, 9.418184, dieser Stellplatz ist kostenlos
  • auch am Fähranleger etwas außerhalb der Stadt kann man offiziell stehen:
    GPS 53.798786, 9.409654

Von den ersten beiden  Plätzen ist die Innenstadt in wenigen Minuten zu erreichen.


Hier kann man wieder die Seiten wechseln:

Die Elbfähre Glückstadt - Wischhafen

Fähre Glückstadt -Wischhafen vom Wohnmobilstellplatz in Glückstadt aus
Fähre Glückstadt -Wischhafen vom Wohnmobilstellplatz in Glückstadt aus

Viele kennen sie aus den Verkehrsnachrichten - die Wartezeiten an der Fähre Glückstadt - Wischhafen am Wochenenden oder zu Beginn oder am Ende der Ferien.

 

Sie führt hinüber über die hier etwa 3,5 Kilometer breite Elbe nach Glückstadt bzw. Wischhafen. Abhängig vom Verkehrsaufkommen und davon wie viele der vier zur Verfügung stehenden Fähren im Einsatz sind, kann es hier zu Staus kommen.

 

Die Fahrzeit beträgt etwa eine halbe Stunde, die man nach Zahlung des Fahrpreises nutzen sollte, um das Fahrzeug zu verlassen. So kann man sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und vielleicht einem vorbeifahrenden großen Frachtschiffe auf seinem Weg von oder nach Hamburg hinterherschauen.


Weiter Richtung Brokdorf und zum Nord-Ostsee-Kanal


Wir fahren weiter durch die Wilstermarsch, einer der vier holsteinischen Elbmarschen. Es gilt nun die Stör (Fluss) zu überqueren, wofür sich die über das in den 70er Jahren als Sturmflutschutz erbaute Störsperrwerk führende Bundesstraße anbietet.

 

Mit dem Wohnmobil an der Unterelbe

Ist das Sperrwerk - wie bei unserem Besuch - für den Verkehr gesperrt, weicht man auf die zwischen den Gemeinden Beidenfleth und Bahrenfleth verkehrende Seilfähre "Else" aus, denn die nächste Querungsmöglichkeit gibt es erst wieder 12km flussaufwärts mit der Klappbrücke bei Heiligenstedten.

 

 


Wevelsfleth


Der kleine Ort Wevelsfleth an der Stör hat einen kleinen, netten Stellplatz. Er ist irgendwie anders als andere Plätze:

  • Stellplatz Wevelsfleth GPS 53.842663, 9.406600

und somit einen Besuch wert.


Brokdorf


Etwas weiter kommt man nach Brockdorf. Dieses durch das Atomkraftwerk bekannte Dorf mit rund 1.000 Einwohnern hat einen Stellplatz mit allem Drum und Dran:

Wohnmobilstellplatz Brokdorf

  • Dorfstr. 53/54
    25576 Brokdorf
    GPS 53.863992, 9.317186

30 kostenpflichtige Stellplätze mit VE hinter dem Elbdeich. Öffentliche Toiletten und Duschen, so wie eine Sanitärstation sind vorhanden.

Das AKW übrigens wurde am 1.1.22 vom Netz genommen.


Schiffe ganz nah

Brunsbüttel und der Nord-Ostsee-Kanal


Große Pötte im Nordostseekanal
Große Pötte im Nordostseekanal

Weiter geht es nun nach Brunsbüttel, von wo aus die ->Deutsche Fährstraße dem Nord-Ostsee-Kanal folgt. Er ist heute noch, bezogen auf die Anzahl der Schiffspassagen, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.

 

Der Kanal weist an beiden Enden Schleusen auf. Weniger um Unterschiede im Gezeitenhub auszugleichen, sondern vielmehr um der Auswirkung von Windstau, das heißt einer Erhöhung des Wasserspiegels durch Windeinwirkung entgegenzuwirken. Mit dem Bau des über seine komplette Länge den gleichen Wasserstand aufweisenden Kanals wurde bereits 1886 begonnen.

Wohnmobilstellplatz Brunsbüttel

Am Freizeitbad
25541 Brunsbüttel
GPS N 53-54-00  O 09-07-59

100 Stellplätze auf einer großen Wiese (kostenpflichtig), die VE ist im Winter nicht in Betrieb.


beschaulich Ort an der Elbe

Neufeld


An dieser Stelle möchten wir Euch gerne einen netten Stellplatz in Neufeld vorstellen, den wir vor Jahren im Winter genutzt hatten. Wer aber mal gut Essen gehen möchte, ist in einem der Restaurants am Hafen gut aufgehoben.

 

Nachdem der Stellplatz für einige Zeit geschlossen wurde, ist er heute wieder offen, eine online-Registrierung ist aber verpflichtend.

 

Wohnmobilstellplatz Neufeld

 


Weiter geht es durch Kaiser-Wilhelm-Koog und Kronprinzenkoog Richtung Mündung.

Nonnengänse im Herbst in den Kögen
Nonnengänse im Herbst in den Kögen

Infobox: Koog

Das durch Entwässerung und Deichbau aus der See gewonnenes Land wird als Koog bezeichnet. In Dithmarschen, so nennt sich die Region, in der wir gerade sind,  war der Deichbau und die Entstehung der Köge am Ende des 18. Jahrhunderts auch namensgebend für die Orte und Gemeinden, z.B. Friedrichskoog.

 


Friedrichskoog


Friedrichskoog liegt an der Mündung der Elbe gegenüber von Cuxhaven. War der Weg entlang der Elbe bis hier nicht sehr vom Tourismus geprägt, wird man hier schnell merken, dass man hier Gäste erwartet - entsprechend sind die Stell- und vor allem Campingplätze ausgestattet.

 

Aber bekannt ist der Ort vor allem durch die ...


Seehundstation Friedrichskoog


Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer befinden sich viele Sandbänke, die Seehunde zur Aufzucht der Jungen nutzen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Tiere aber im großen Stil gejagt und sehr stark dezimiert. Heute sind die Tiere geschützt.

 

Seit1985 trägt die Seehundstation Friedrichskoog zum Schutz bei. Sie nimmt junge Seehunde (Heuler), die von ihren Müttern verlassen wurden, auf und zieht sie naturnah auf, damit sie wieder in die Freiheit entlassen werden können.

 

Die Station kann man besichtigen. Hier können nicht nur Seehunde ganzjährig in den großen Becken und an Land beobachtet werden, man kann bei den Fütterungen dabei sein und erfährt eine Menge interessanter Dinge über die Tiere im „Informationszentrum Seehund“ und in der Erlebnis-Ausstellung „Robben der Welt“. Ein Erlebnis für Groß und Klein.


Hier endet nun die Reise entlang der Elbe.

 

Von hier bieten sich zwei weitere Reiseziele an:


Tipps für die Weiterreise:

Die Köge und das Wattenmeer:


Mit dem Wohnmobil an der Nordsee

Immer wieder zieht es uns an die schleswig-holsteinische Nordseeküste. Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer ist der größte Nationalpark in Mitteleuropa. Viele Vogelarten nutzen die weltweit einzigartige Landschaft als Rast- und Winterungsquartier.



Entspannung pur:

Die Deutsche Fährstraße


Die "Deutsche Fährstraße" zeigt auf 250 wohnmobilfreundlichen Kilometern, wie der Mensch Gewässer mal mehr und mal weniger konventionell überqueren kann.

 

Begleitet uns auf der Fahrt von Bremervörde bis Kiel entlang von Oste, Elbe und Nord-Ostseekanal, auf der sich rund 50 Brücken, Schleusen, Sperrwerke, Tunnel und Fähren unterschiedlichster Art aneinander reihen.

 




Weitere kurze Touren durch Deutschland:

Klicke einfach auf ein Fähnchen:


N23/12.800

 

 

 

Besuche seit 15.7.23 (1.24:111)

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