Baltikum (2): Die Kurische Nehrung

Mehr als nur der längste Strand Europas:

Mit dem Wohnmobil auf der kurischen Nehrung in Litauen
Altes Fischerhaus auf der Kurischen Nehrung

Mit der Fähre geht es von Klaipeda auf die Kurische Nehrung.

 

Sie ist ein schmaler, langgestreckter Landstreifen in der Ostsee, die dem Festland vorgelagert ist. Einzigartigen Dünenlandschaften und feine weiße Sandstrände sind das Markenzeichen.

 

Aber es gibt noch viel mehr:


Die einzelnen Etappen der gesamten Reise:



Fähre fahren!

Die Kurische Nehrung


Von Litauen aus ist die Kurische Nehrung nur per Fähre zu erreichen. Es gibt ein paar kleine Fähren für Fußgänger und Radfahrer, die vom Festland über das Haff auf die Nehrung übersetzen, wir aber nutzen die Autofähre von Kleipeda. Das Ticket ist mit 42€ (Hin- und Rückfahrt/Stand 2023) für ein 6 m langes Fahrzeug mit über 3.5 t nicht ganz billig. Hinzu kommt noch der Eintritt für den Nationalpark. Dieser beträgt für ein Wohnmobil incl. Besatzung bei unserem Besuch 30€.

 

Insgesamt lohnt der Abstecher aber, die die Halbinsel hat einiges zu bieten:


Die Nehrung ist rund 98 Kilometer lang, wobei seit 1945 die nördlichen 52 Kilometer und 46 Kilometer zu Russland (Kaliningrad/russische Enklave) gehören.

 

Die Kurische Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee und wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

 

Beide Länder haben das Gebiet jeweils zu Nationalparks erklärt. Der litauische Teil heißt in der Landessprache "Kuršių Nerija" - Nationalpark Kurische Nehrung, der russische Park "Kurschskaja kossa".

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Infobox:

Was ist eine Nehrung?

Eine Nehrung ist ein schmaler Sandstreifen, der ein Haff, ein flaches Gewässer, vom offenen Meer abtrennt. Nehrungen sind typisch für gezeitenlose Meere wie die Ostsee.

 



Delfinarium und Meeresmuseum


Auf der Insel angekommen, biegen wir erst einmal rechts ab und erreichen nach wenigen Kilometer das nördliche Ende der Insel. Hier befindet sich ein Delfinarium und ein Meeresmuseum. Einige Exponate sind auf einem Außengelände kostenfrei zu besischtigen.

 

Aber Vorsicht!
Wer hier parkt, muss zahlen. Auch wenn es nicht so aussieht -  alle Parkplätze hier sind kostenpflichtig. Wir merken das erst, als ein junger Mann Fotos von unserem "Paul" schießt. Wir fragen nach und er empfiehlt uns, die ParkApp: uniPark (blaues P auf weißen Hintergrund) zu laden. Diese App gilt für ganz Litauen und mit ihr können wir unser Parkgebühren auch hier zahlen. Gemacht - getan - es ist ganz einfach. Vorteil der App: Die Zeit wird genau gestoppt und man zahlt nur für die echte Parkdauer. Zumindest, wenn man daran denkt, den Parkvorgang beim Verlassen des Parkplatzes zu beenden.


Der Nationalpark


Im Anschluss fahren wir Richtung Süden und passieren die Grenze zum Nationalpark. Hier wird nun die Eintrittsgebühr oder eigentlich die Umlage für die Befahrung der Straßen durch den Nationalpark fällig.

Wir wollen uns zuerst einen Überblick verschaffen und fahren bis zum Ende des Parkes an der Grenze zu Russland. Von dieser können wir allerdings nicht viel sehen, denn die Straße ist schon ein gutes Stück vorher vollständig gesperrt.


Parnidis-Düne - eine der höchsten Dünen Europas


Mit dem Wohnmobil auf der kurischen Nehrung

Etwas südlich der Grenze befindet sich die Parnidis-Düne, eine der höchsten Wanderdünen Europas.

  •  Parkplatz größte Düne Europas: GPS 55.295205, 20.986567

Vom Parkplatz führt ein kurzer Weg zum Denkmal für französische Soldaten und weiter zu verschiedenen Aussichtspunkten, von denen man einen tollen Blick auf die Dünen hat.

 

Die Bronzestatue (Foto) stellt Jean-Paul Sartre bei seinem Besuch im Sommer 1965 da. Sie ist einem bekannten Foto nachempfunden.


Das pittoreske Örtchen Nida (deutsch: Nidden)


Mit dem Wohnmobil auf der kurischen Nehrung
Mit solch einem dem Kurenwimpel zeigten Fischer am Kurischen Haff ihren Heimathafen an.

In dem kleinen Ort Nida verbrachte der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann drei Jahre  hintereinander mit seiner Familie den Urlaub. Von seinem Arbeitszimmer aus konnte er auf das Haff blicken und nannte die Aussicht seinen "Italienblick". Heute ist in dem reetgedeckten Holzhaus das kleine Kulturzentrum.

 

Uns gefällt Nida nicht wirklich und wir entscheiden uns, nur mit dem Auto ein bisschen durch den vom Tourismus geprägten Ort zu fahren.


kilometerlanger Sandstrand


Mit dem Wohnmobil auf der kurischen Nehrung in Litauen

Auf der Seite der der Ostsee zugewandten Seite der Nehrung findet man einen kilometerlangen Sandstrand. Es regnet gerade mal nicht und wir machen einen Spaziergang. Wir haben den Strand fast für uns allein und wollen uns gar nicht vorstellen, was hier bei schönem Wetter wohl los ist.

 

Es führt eine Straße parallel zu Strand, die auch gleichzeitig Parkplatz ist:

  • GPS 55.523176, 21.096584

Für Besucher wird hier viel getan. Neben dem Strand gibt es kilometerlange Wander- und Fahrradstrecken über die Halbinsel. Aber bei dem Eintrittspreis muss ja auch etwas geboten werden.


Kormoran-Kolonie

Der außergewöhnlichste Ort auf der Nehrung ist die Kolonie Kormorane, die bereits seit dem 18. Jahrhundert besteht. Früher nisteten hier hauptsächlich Graureiher, irgendwann sind dann die Kormorane aufgetaucht. Heute gibt es nur noch wenige Reiherpaare in dem Gebiet, wir haben zumindest keine gesehen.

  • Das Auto kann man auf dem Parkplatz abstellen: GPS 55.518970, 21.113162

Hier geht man einige Treppen hinauf und erreicht eine Aussichtsplattform. In den Bäumen kann man die Vögel dann sitzen sehen.


Juodkrantė – Zentrum des Bernsteinhandels


Mit dem Wohnmobil auf der Kurischen Nehrung in Litauen

Wir erreichen Juodkrantė, den zweitgrößten Ort der Nehrung. Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier große Mengen an Bernstein gefunden. Auch hat man hier in der Bernsteinbucht eine Reihe von rund 4000 Jahre alten Schmuckstücken aus Bernstein gefunden. Leider kann man sie hier nicht anschauen, denn sie werden in anderen Museen ausgestellt. Im Bernsteinmuseum in Nida gibt es einige Ausstellungsstücke zu bewundern und mehr über Bernstein zu erfahren.

Uns gefällt der Hafen und wir entscheiden, in einem der kleinen Restaurants Essen zu gehen. Unser Wohnmobil parken wir auf dem großen Parkplatz. Ob wir über Nacht stehen bleiben können, wissen wir nicht.

 

Als wir vom Essen wiederkommen, stehen einige anderer Wohnmobile rund um Paul und so entscheiden wir zu bleiben. Es war eine ruhige, aber regnerische Nacht.


Hexenberg bei Juodkrante


Nach dem Essen entscheiden wir uns spontan, eine Regenpause zu nutzen, und den sogenannten Hexenberg zu besuchen. Der beschilderte Rundweg startet nur einige Meter vom Parkplatz entfernt. Entlang des durch einen Kiefernwald führenden Wegs stehen viele traditionell geschnitzte Holzskulpturen aus der litauischen Sagen- und Götterwelt. Unterwegs werden wir wieder vom Regen überrascht ...

Am nächsten Morgen sehen wir aus dem Auto über dem Haff, wie viele Kormorane es hier wirklich gibt. Ein riesiger Schwarm fliegt dicht über dem Wasser. Es sind sicherlich mehrere hundert Vögel.


Am nächsten Morgen verlassen wir wieder die Kurische Nehrung mit der Fähre Richtung Kleipeda:


Oder klicke auf die Karte:


N23/7.000

 

 

 

Besuche seit 15.1.24:

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