Die Ostseeküste bis Danzig
Die einzelnen Etappen der Reise:
- Polen (1): Entlang der Ostseeküste
- Polen (2) : der Nord-Osten
- Polen (3): die Karpaten
- Polen (4): die deutsch-polnischen Grenze
Achtung:
seit 1. Juli 2023: Neues Mautsystem in Polen
Wir beginnen unsere Rundreise an der Ostsee-Küste im Norden Polens. Von Usedom kommend geht es bei Swinemünde über die deutsch-polnische Grenze und kurz danach mit der kostenlosen Autofähre über die Swina. Gleich hinter Swinemünde führt eine gut ausgebaute Schnellstraße weiter.
Das Stettiner Haff
Wir beginnen unsere Rundreise an der Ostsee-Küste im Norden Polens. Von Usedom kommend geht es bei Swinemünde über die deutsch-polnische Grenze und kurz danach mit der kostenlosen Autofähre über die Swina. Gleich hinter Swinemünde führt eine gut ausgebaute Schnellstraße weiter.
Hier taucht für uns auch gleich das erste Problem auf. Wir wissen, dass in Polen die Autobahnen, aber auch einige der Schnellstraßen mautpflichtig sind. Da über der Straße Kamerabrücken angebracht sind, fragen wir uns nun, ob entgegen unsere Informationen auch hier schon Maut anfällt. Später erfahren wir aber, dass es sich hier Einrichtungen zur Geschwindigkeitskontrolle handeln soll. Weitere Infos zur Maut in Polen finden sich unter der Seite des Mautbetreibers „Viatoll“ und auf unser Polen Übersichtsseite: hier klicken.
Wir sind nun auf Wolin, einer Ostsee-Insel in der Woiwodschaft Westpommern, die mit dem polnischen Festland über Brücken verbunden ist. Auf der größten polnischen Insel befindet sich an der Odermündung der Nationalpark Wolin (polnisch: Woliński Park Narodowy), der heute auch das Delta der Swine und Teile der Ostsee umfasst. Es handelt sich um den ersten Meeresnaturpark Polens.
Unweit des gleichnamigen Ortes Wolin finden wir auf dem Festland einen idylisch direkt am Haff gelegenen Stellplatz mit guter Ausstattung. Hier lernen wir auch Els und Kees aus den Niederlanden kennen, mit denen wir in den nächsten Tagen viel Zeit bei Vogelbeobachtungen verbringen und die wir im Laufe unserer Reise immer wieder treffen werden. Gemeinsam beobachten wir Seeadler, das Wappentier des nicht weit entfernten Nationalparks. Ihr Horst liegt in einem Baum ganz in der Nähe des Stellplatzes. Mehr zu Els und Kees gibt es unter „unterwegs getroffen“.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Wollin: privater Wohnmobilstellplatz „Lafrentz“, tolle Lage mit Aussicht auf das Stettiner Haff, sehr ruhig, Strom, VE, gebührenpflichtig (53.833221, 14.622432)
Slowinski Nationalpark (Słowiński Park Narodowy)
Unsere Tour führt uns nun entlang der Ostseeküste durch die Woiwodschaften (polnische Verwaltungsbezirke) Hinterpommern und Vorpommern. Die Küste ist hier sehr vom Tourismus geprägt; in den Badeorten wimmelt es von Lokalen, Souvenirläden und anderen Unterhaltungsmöglichkeiten. Im Moment hat die Saison aber noch nicht begonnen und so wird überall gebaut und gewerkelt. Viele Lokale und Einrichtungen sind noch nicht geöffnet. Im Juli und August macht hier aber halb Polen Urlaub.
Unsere Stellplatz in Rowy:
-
Camping „Wagabunda“, am Ortsrand, fußläufig zum Gardosee und zur Ostseeküste
(GPS 54.664204, 17.057780)
Unser Ziel ist der Slowinski Nationalpark (polnisch Słowiński Park Narodowy, der sich an der Küste von Rowy im Westen bis nach Łeba im Osten erstreckt. Mit seinen fast 19.000 ha gehört der 1967 gegründete Park zu den größten Parks Polens. Breite Strandabschnitte gehen hier über in küstennahe Wälder, in denen von einer Nehrung vom Meer getrennte Seen liegen. 1977 wurde der Park von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
In der Nähe von Łeba finden sich mit den bis zu 42m hohen Wanderdünen eine der größten Attraktionen des Parks. Der kleinen Ort Kluki beheimatet ein Freilichtmuseum, das einen Einblick in den Alltag des für den Park namensgebenden Volksstamm der „Slowinzen“ im 18. und 19. Jahrhundert gibt. Hier und auch an anderen Stellen im Park trifft man immer wieder auf Beobachtungstürme, die einen weiten Blick über die Landschaft ermöglichen. Wir haben das Glück schon unweit unseres ersten Übernachtungsplatzes in Rowy interessante Tierbeobachtungen machen zu können. Direkt neben dem Weg tollen junge Füchse herum. Ein Stück weiter singt ein Karmingimpel, der hier mit seinem typisch kurzem Gesang ab und zu zu hören ist.
Unser Stellplatz in Łeba:
- Camping „Marco Polo“, zentral im Ort (GPS 54.755877, 17.550477)
An einem Feldweg in der Nähe des Camping finden wir drei junge Füchse an ihrem Bau:
Ausflug ins Landesinnere: Die "Kaschubische Schweiz"
Heute trennen wir uns von der Küste und machen einen Abstecher ins Landesinnere in die "Kaschubische Schweiz". Diese ist eine bisher nur wenig vom Tourismus erschlossene, hügelige Wald- und Seenlandschaft und liegt etwa 40 km südwestlich von Danzig. Die dünn besiedelte Gegend gilt als eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Polens. Wir quartieren uns hier für zwei Tage auf dem Campingplatz "Tamowa" ein, wo wir praktisch alleine stehen und uns in Ruhe auf den vor uns liegenden Besuch Danzigs vorbereiten
Unser Wohnmobil-Stellplatz in Zawory:
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Camping Tamowa, terassenartig angelegt mit fantastischem Blick über den Klodno-See
(GPS 54.319960, 18.118797), der Betreiber spricht perfekt Deutsch.
Danzig - eine der schönsten Städte Polens
Üblicherweise schlagen wir gerne einen großen Bogen um Großstädte. Für Danzig wollen wir aber eine Ausnahme machen, da wir hier schon bei unserer Polen-Kurzreise im letzten Jahr hier nicht Halt gemacht haben.
Die ehemalige Hanse- und Deutschordenstadt Danzig (polnisch: Gdańsk) liegt an der Danziger Bucht und bildet zusammen mit Gdynia und dem historischen Seebad Sopot die sogenannte „Dreistadt“. Während ihrer bewegten Stadtgeschichte stand sie unter polnischer, preußischer und deutscher Herrschaft und war zeitweise auch freie Stadt. Durch den Angriff auf der zu Danzig gehörenden Westerplatte, der heute als der Beginn des zweiten Weltkriegs gesehen wird, hat die Stadt unrühmliche Bekanntheit erlangt.
Obwohl im zweiten Weltkrieg zu fast 90% zerstört, lockt
die wiederaufgebaute Altstadt Scharen von Touristen vor allem aus Deutschland an, wurden doch fast alle historischen Fassaden rekonstruiert. Danzig ist lebendig und jung und obwohl es unzählige
Kunsthandwerk-, Souvenir- und Bernstein-Läden gibt und um uns herum der „Bär steppt“ ist das Bummeln ein Vergnügen. Der lange Markt mit seinen Bürgerhäusern aus dem 17.
Jahrhundert ist mehr eine Flaniermeile als ein Marktplatz.
Eines der bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist neben dem Rathaus und dem grünen Tor, das Krantor, ein Gebäude mit doppelter Funktion. Es diente gleichzeitig als Stadttor zum Hafen als auch als Verladekran. Auch das Krantor wurde nach seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren rekonstruiert und beherbergt im Innern zwei große Treträder zum Antrieb des Krans.
Der Hafen der Stadt ist der größte
Polens und der viertgrößte der Ostsee. So verwundert es nicht, dass Danzig auch die Heimat der Gewerkschaft „Solidarność“ ist, die in den 1980er Jahren aus einer
Streikbewegung von Arbeitern entstand.
Unser Stellplatz in Danzig:
- Wohnmobilstellplatz "Camper Park PG", eingezäunte Wiese an der Sportakademie, durch die Bahnlinie etwas laut aber fußläufig (30 Minuten) gelegen zur Altstadt; mit Strom und VE, gebührenpflichtig. Den Schlüssel zum Gelände gibt es an der rund um die Uhr besetzten Rezeption der Akademie. (GPS 54.370863, 18.732823)
Russland ganz nah!
Die "Frische Nehrung"
Nach so viel Kultur und Stadt wollen wir erst einmal wieder raus in die Natur. Direkt hinter Danzig befindet sich mit dem Delta der Weichsel, dem längsten Fluss Polens, ein Natura2000 Vogelschutzgebiet.
Nach dem Übersetzen mit einem durch einen Schleppkahn gezogenen Autofähre ergibt sich kurz hinter dem Fähranleger die Möglichkeit, das Auto abzustellen und den Blick über den Fluss zu genießen.
Wir machen uns im Anschluss zusammen mit unseren holländischen Ornithologen Els und Kees auf, das Mündungsgebiet zu erkunden. Auf unserer dreistündigen Wanderungen kommen uns neben Zwerg- und Brandseeschalben erneut Karmingimpel vor die Linse. An der Mündung aalt sich darüber hinaus in einiger Entfernung ein Seeotter.
Wildschweine auf dem Stellplatz
Wir fahren weiter auf die „Frische Nehrung“ in Richtung russische Grenze. Auch wenn die europäische Außengrenze zu Russland doch erst in Estland zu finden ist, grenzt hier die russische Enklave rund um Kaliningrad an Polen. Wir richten uns auf einem kleinen Campingplatz mit Blick auf das „Frische Haff“ ein, wo wir nicht nur dank der auf dem Platz frei laufenden Wildschweine das Gefühl haben, am Ende der Welt angekommen zu sein.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Krynica Morska: Camping Nr. 182, einfacher Campingplatz auf einer Wiese,
(GPS 54.429042, 19.599561)
UNESCO Weltkulturerbe
Die Marienburg
In unserer nächsten Etappe verabschieden wir uns nun endgültig von der Ostsee.
Wir fahren zurück über die Frische Nehrung, vorbei an der Gedenkstätte des KZ Struthof und dann in Richtung Malbork. Hier liegt mit der Marienburg am Fluss Nogat eine im 13. Jahrhundert erbaute Burg des Deutschen Ordens, die heute zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die imposant gelegene, weitläufige Anlage ist der größte Backsteinbau Europas. Wir sehen von einer Besichtigung ab und begnügen uns mit einem Blick von außen.
Obwohl direkt vor den Toren der Burg ein Stellplatz liegt, ist uns das hier doch zu viel Getümmel. Auch dass man sofort versucht, uns auf einen kostenpflichtigen (und wie wir später hören, auch für einen kurzen Stopp sehr teuren Parkplatz) zu lotsen, gefällt uns nicht.
Einen anderen Stellplatz gibt es hier:
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Stellplatz am Aussichtsturm Dreibrüderhöhe
GPS 50.656595, 13.124679
Hier geht es weiter in den Norden und Osten Polens:
Im nächsten Teil geht es weiter in den Norden. Zunächst besuchen wir den Oberländer Kanal, weiter geht es in die Masuren, bevor wir dann die Nationalparks im Nord-Osten Polens ansteuern: Wigierski Nationalpark, Biebrza Nationalpark, der Amazonas Polens, und zu guter letzt der Narew Nationalpark:
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Die einzelnen Etappen der Reise:
- Polen (1): Entlang der Ostseeküste
- Polen (2) : der Nord-Osten
- Polen (3): die Karpaten
- Polen (4): die deutsch-polnischen Grenze
VG23/11000
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