Tipps zum Gas-, Strom- und Wassersparen (1)

Wie gehe ich mit den begrentzen Ressourcen um?

Die Ressourcen Wasser, Gas und Strom im Wohnmobil sind begrenzt, aber man kann einiges tun, um zu sparen, ohne dass man viel an Lebensqualität verliert.

 

Hier unsere Anregungen:

 

1. Gas

2. Strom

3. Wasser

 


1. Tipps zum Gasverbrauch


Tipps zu Gasverbrauch, Stromverbrauch und Wasserverbrauch im Wohnmobil

Die Situation bei uns:

 

Wir haben eine 14 kg Tankgasflasche an Bord, die von außen an fast jeder LPG-Tankstelle, auch im Ausland, gefüllt werden kann, sowie Platz für eine weitere 11 kg Gasflasche. 


Was sind die größten Gas-Verbraucher?


Grundsätzlich gilt wohl, dass die Heizung und der Warmwasserboiler mit Abstand das meiste Gas benötigt. Der Absorberkühlschrank (=Kühlschrank mit Gas) benötigt recht wenig, am wenigsten benötigt das Kochen.

 

Hier grobe Richtwerte:

  • Heizung (ca. 150 – 400 g/h)
  • Boiler (ca. 120 g/h)
  • Kochen (ca. 50 – 150 g/h)
  • Kühlschrank (ca. 15 – 20 g/h)

Beim Kühlschrank sollte man berücksichtigen, dass er während der Fahrt kein Gas verbraucht und bei voller Bordbatterie und Solar auf dem Dach z.T. auch von der Batterie versorgt wird bzw. werden kann.


Was verbrauchen wir mit unserem 6 m Woelcke Autark?

Tipps zu Gasverbrauch, Stromverbrauch und Wasserverbrauch im Wohnmobil

Folgenden Gas-Verbrauch haben wir für unser Fahrzeug ermittelt:

  • Sommer: ca. 2 kg / Woche
    Kühlschrank läuft, tägl. Kochen oder Grillen, heißes Wasser für die Dusche und Waschen.
  • Frühjahr / Herbst: ca. 3-4 kg / Woche
    Kühlschrank läuft, tägl. Kochen, heißes Wasser für Dusche und Waschen, gelegentliches Heizen am Morgen und/oder Abend.
  • Winter:
    Hier hängt der Verbrauch hauptsächlich von den Außentemperaturen ab. Eins sollte man allerdings wissen: Heizen verbraucht mit Abstand das meiste Gas. Unser Wohnmobil hat eine isolierte GFK-Kabine mit einer sogenannten Wintertür, die die Kabine zum Fahrerhaus abschließt. Dies spart erheblich an Heizleistung. Nachts müssen wir erst heizen, wenn die Außentemperaturen unter rund 4° sinken. Ansonsten reicht unser Körpertemperatur aus, das Innenleben der Kabine beim Schlafen auf 16-17° C zu halten.

 


Achtung: Deutsche Gasflaschen sind nicht europatauglisch

Gas im Ausland - oft ein Problem:


Unsere deutschen Gasflaschen sind nicht europatauglich und können in der Regel nicht im Ausland getauscht bzw. gefüllt werden. In Spanien z.B. ist ein Nachfüllen einer deutschen Flasche kaum möglich und soweit ich weiß auch illegal!

LPG Gas tanken im Ausland mit dem Wohnmobil
Tankeinlass

 

Wer länger ins Ausland möchte, sollte sich auf jedem Fall vorher informieren, ob, wie und wo man Gas im Zielland bekommen kann.

 

Eine wirkliche Alternative ist eine eingebaute Gastankflasche. In den meisten Ländern ist ein Betanken dieser Flasche problemlos an (fast) jeder LPG-Tankstelle möglich. Man sollte aber den richtigen Adapter dabei haben.

 

Weitere Informationen über Möglichkeiten, im Ausland Gas zu tanken, gibt es hier:


Hilfe - das Gas wird knapp. Was tun?


Sollte das Gas mal knapp werden oder ist man in einem Land, in dem das Nachfüllen von Gas schwierig wird (z.B. in Finnland oder Marokko), dann kann man sich auch helfen. In dem Fall nutzen wir mehr den Strom aus der Batterie. Mehr Informationen dazu: hier


2. Tipps zum Stromsparen


Wer sich Gedanken über Strom macht, sollte wissen, wo der meiste Strom gebraucht wird:

  • Wieviel Ah braucht man überhaupt in seinem Wohnmobil?
  • Überraschung:
    Stromfresser Absorber-Kühlschrank!
  • Was man über Gel- und Lithium-Batterien wissen sollte
  • 230 Volt an Bord

Wieviel Strom (Ah) brauchen wir eigentlich am Tag?

Ohne stromsparende Maßnahmen verbrauchen wir in unserem 4x4 Sprinter in der Regel nicht mehr als 50 bis 60 Ah am Tag.

 

Die verteilen sich wie folgt:

  • Der Wasserkocher benötigt für das Aufkochen von Wasser für 2 Tassen Tee oder Kaffee ca. 8 Ampere,
  • kleines Notebook: ca. 2-3 A/h (Ampere pro Stunde)
  • großes Notebook: ca. 5 A/h
  • Absorber-Kühlschrank (siehe unten)
  • Fön: Das Haare trocknen spielt mit 5-7 Ampere eher eine untergeordneter Rolle.
  • Strom für Licht kommt nur im Winter dazu. Da moderne Wohnmobil aber mit stromsparenden Lampen ausgestattet sind, ist der Verbrauch fast zu vernachlässigen
  • Heizung: auch die Heizung braucht Strom, denn ein Ventilator verteilt die warme Luft
  • Fernseher, Telefone und andere Kleingeräte

Absorber-Kühlschrank als Stromfresser

Nicht vergessen sollte man allerdings den Absorber-Kühlschrank. Ohne dass man es weiß, verbraucht er doch in manchen Situationen übermäßig viel Strom:

  • Er läuft nach dem Ausschalten der Zündung noch ca. 20 Minuten weiter auf Strom und kann in dieser Zeit bei uns bis ca. 11A Strom aus den Batterien ziehen. Wenn man sofort nach dem Ausschalten des Motors per Hand auf "Gas", stellt, kann dies verhindern. 
  • Vereistes Eisfach:
    Wenn das Thermometer nach einigen Wochen Fahrt nicht mehr gewohnten Minusgrade im Gefrierfach zeigt, ist bei uns oft das Fach vor allem zwischen den Kühlrippen stark vereist. Das Eis wirkt nun wie eine Isolationsschicht und läßt die teuer produzierte Kälte nicht mehr an das zu kühlende Kühlgut. Mit unserem Pfannenwender aus Holz entferne ich vorsichtig das Eis und  ein paar Stunden später zeigt das Thermometer wieder die  gewünschten Temperaturen.
  • Das Temperaturverhalten ändert sich je nach Außentemperatur. Um die Funktionen unseres Absorbers zu kontrollieren, habe ich ein externes Thermometer im Eisfach angebracht,    welches mir ständig die dortige Temperatur anzeigt. So kann ich die Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls die Temperatur nachregeln und somit Gas und Strom sparen.

Was sollte man über seine Batterie wissen?


Es gibt unterschiedliche Batterie-Typen im Wohnmobil, die ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Als interessierter Wohnmobilfahrer sollte man schon wissen, welchen Typ von Batterie man an Bord hat und wie man diese behandeln sollte.

 

Die wichtigsten Typen sind:

  • Gelbatterie und AGM Batterien
  • Lithiumbatterien

Gel- und AGM Batterien

Wer eine Gel-Batterie oder die Weiterentwicklung, eine AGM-Batterie an Bord hat, sollte folgendes wissen:

Leider kann man bei diesem Typ nur ungefähr die Hälfte der angegebenen Kapazität nutzen. Unsere alten  AGM Optima Yellowtop YTS 5.5 hatten eine Kapazität von je 75 Ah = 150 Ah; nutzen sollte man  nur 75Ah!

 

Jedes tiefere Entladen "stresst" die Batterie, die Lebensdauer des Akkus reduziert sich erheblich.

 


Lithium-Batterie

Aus diesem Grund haben wir auf eine Lithium-Batterie umgerüstet. Diese sind zwar sehr teuer, aber auf lange Sicht lohnt sich die Investition aus 2 Gründen:

  • Bei Lithium-Batterien sind rund 90% der Kapazität nutzbar
  • Die Lithium-Batterie sind deutlich langlebiger und so auf längere Sicht deutlich wirtschaftlicher

 

Wer mehr über die unterschiedlichen Typen von Aufbaubatterien erfahren möchte, ist hier richtig:


Wie und womit laden wir die Batterie auf?


Es gibt mehrere Möglichkeiten, seine Batterie aufzuladen.

  • Ladebooster während der Fahrt
  • Solarpanele auf dem Dach oder Faltpanele
  • Landstrom
  • Generatoren und Brennstoffzellen

Ladebooster:

Die meiste Ladung erhalten wir während der Fahrt über den Ladebooster. Obwohl wir nur einen 45-AH-Ladebooster an Bord haben, reicht das in der Regel auf, die Batterie während der Fahrt aufzuladen. 

 

Dabei gibt es allerdings Unterschiede zwischen Gel- und Lithium-Batterien:

  • Gelbatterie: je voller die Batterie, desto geringer der Ladestrom
  • Lithium-Batterien werden bis zuletzt mit der vollen Leistung des Ladeboosters aufgeladen.

Gut zu wissen:
Man muss nicht fahren, um die Batterie zu laden. Das Laufen des Motors im Stand reicht vollkommend aus, um die volle Leistung des Boosters zu erhalten.

 


Solarpanels auf dem Dach:

Zusätzlich laden bei uns bei gutem Wetter zwei Solarpanels à 100 Watt auf dem Dach die Akkus mit denen theoretisch eine Ladung von 10 A in der Stunde möglich sein sollten. Dies ist allerdings ein eher unrealistischer, theoretischer Wert. Da man sich meistens ein Plätzchen im Schatten sucht oder die Sonne nicht immer von oben kommt, laden wir nicht mehr als 20 bis 30 Ah am Tag über die Solarpanels auf dem Dach.


Solartasche als Zusatz:

Solartasche von Wattstunde im Wohnmobil

Da wir so gut wie nie am Landstrom hängen, ist der Ladebooster für uns die wichtigste Ladequelle.

 

Aus diesem Grund haben wir uns vor einiger Zeit eine Solartasche angeschafft, die uns gute Dienste leistet, wenn wir mehrere Tage frei an einem Ort stehen.

 

Mehr Infos zur Solartasche: hier


Landstrom

Die letzte Möglichkeit die Batterie zu laden, ist der Landstrom. Die erfolgt entweder durch den Anschluss des Wohnmobils an eine  230 Volt Steckdose oder an einen Generator, der 230 Volt liefert.

 

Da wir so gut wie nie auf Campingplätzen stehen, kommt dies für uns entsprechend selten zum Einsatz.


Generatoren und Brennstoffzellen

Vor einigen Jahren waren Generatoren beliebt. Man sieht sie heute noch vor allem im Winter als laute, knatternde Geräte vor den Wohnmobil stehen.

 

In manchen, vor allem größeren  Wohnmobilen sind Brennstoffzellen verbaut, die aus Methanol oder Wasserstoff Strom erzeugen.


Der Strom wird knapp - was tun?


Strom sparen ist angesagt:

  • Ist die Batterie voll, läuft der Kühlschrank nach dem Abstellen des Motors den 1. Kühlzyklus auf Strom aus der Batterie. Das bedeutet, dass uns der Kühlschrank gleich am Anfang mal rund 11 Ah aus der Batterie zieht. Das können schnell mal 10 oder 15% des zur Verfügung stehenden Stroms sein. Um dies zu verhindern schalten wir den Kühlschrank sofort nach dem Ausschalten des Motors von >Automatik< auf >Gas<.
  • Kaffee  und Tee kochen wir dann mit Gas

  • Außerdem schalten wir den Fernseher komplett aus und den Router nur dann an, wenn wir ihn brauchen.
  • Im Notfall laufen die Laptops per Akku

Alleine mit diesen Maßnahmen können wir bis zu 30 Ah am Tag sparen.


Tipp: Motor starten und Batterie laden:

Hat man trotzdem noch zu wenig Strom, kann man durch Starten des Motors die Batterie wieder etwas aufladen. Dazu sollte man folgendes wissen:

  • Man muss nicht fahren, um die Batterie aufzuladen. Auch im Stand lädt der Ladebooster mit voller Leistung. Nur wenn die Batterie fast voll ist, reduziert sich die Ladeleistung des Boosters
  • Während des Ladens bei laufenden Motors sollte man auch der Kühlschrank auf Gas umstellen, denn sobald der Motor läuft, schaltet der Kühlschrank auf Strom um. Dieser Strom steht dann dem Ladevorgang der Batterie nicht mehr zur Verfügung.  Bei uns lädt der Ladebooster die Batterie mit 42 A pro Stunde, bei laufenden Kühlschrank lädt er nur mit etwas mahr als 30 A. Wir verliefen also rund 25% der Ladeleistung.

3. Tipps zum Wassersparen




unser nächste Thema:



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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.