Tipps: Mit dem Wohnmobil nach Spanien

Unsere Erfahrungen auf der Iberischen Halbinsel

Reisetipps zu Spanien und Portugal

Spanien lässt sich mit dem Wohnmobil gut bereisen. Es ist ein beliebtes Reiseland für alle Nordeuropäer - vor allem in der kalten Jahreszeit. Vor allem die Ostküste und der Süden Spaniens sind gern besuchte Überwinterungsorte bei Wohnmobilisten aus Frankreich, Deutschland, England und auch Skandinavien. Entsprechend ist die Infrastruktur für Reisende gut ausgebaut.

 

Unsere Tipps:


Beste Reisezeit:

Spanien kann man das ganze Jahr über besuchen; in den Sommermonaten ist es allerdings sehr warm. Auch ist es in diesen Monaten vor allen an den Küsten voller Touristen. Im Rest des Jahres ist das Reisen deutlich angenehmer, nicht nur das Klima ist milder, sondern vielerorts sind die Preise auch niedriger.

 

Viele Spanier sind selbst Camper und reisen gerne durch das eigene Land. So sollte man drauf achten, dass man nicht gerade zur Zeit der Schulferien in Spanien unterwegs ist.


Preise:

Spanien ist kein teures Land wie Norwegen oder die Schweiz. Viele Preise sind vergleichbar mit den unsrigen in Deutschland. Kaffee, aber auch frisches Obst und Gemüse sind in der Regel etwas günstiger, auch ein Restaurantbesuch ist meist nicht ganz so teuer.


Tipps zur Anreise:

Wer mit dem Wohnmobil nach Spanien reisen möchte, muss durch Frankreich. Ob schnell über die meist mautpflichtigen Autobahnen oder gemächlich über die Landstraße mit vielen Kreisverkehren und den meist erlaubten 80 km/h muss jeder für sich entscheiden. Was man im Vorfeld vorbereiten sollte, ist die entsprechende Umweltplakette für Teile von Frankreich. Mehr erfahren: hier

Einkaufen

In Spanien gibt es eigene große Einkaufsmärkte und -ketten, wer aber nicht auf das Gewohnte verzichten möchte, findet auch hier die in Deutschland bekannte Ketten wie z.B. Lidl und Aldi .

 

Bäcker:
In Spanien gibt es nur wenige Bäcker. Wer frisches Brot kaufen möchte, muss das in der Regel in einem Supermarkt machen.


Internet

Das Internet in Spanien ist nach unseren Erfahrung wirklich gut (zumindest besser als in Deutschland, aber da gehört ja bekanntlich nicht viel dazu). Natürlich funktioniert hier das EU-Roaming, d.h. man kann sein Datenkontingent aus seinem Handy-Vertrag auch in Spanien nutzen. Wer länger in Spanien bleiben möchte, kauft sich am besten eine Prepaid Karte oder nutzt einen anderen Modus, wie z.B. eSim von einer der großen Gesellschaften.

Sicherheit:

Grundsätzlich ist Spanien ein sicheres Land, aber man muss vor allem rund um größere Städte immer mit Kriminalität rechnen. Wir selbst sind einmal früh morgens auf der Autobahn in der Nähe von Barcelona von einem Auto zum Anhalten gedrängt worden. Als wir dann die Szene mit dem Smartphone aufgenommen haben, hat man von uns abgelassen. Da die Autobahn komplett leer war, war das eine echt unangenehme Situation. Man muss aufmerksam und vorbereitet sein.

Verkehrsregeln

Die wichtigsten Verkehrsregeln entsprechen in der Hauptsachen den Regel in Deutschland.

 

Schwierig: Tempolimit in Städten

In einer Innenstadt ist das mit dem Tempolimit allerdings ein wenig schwierig. Es liegt je nach Straßenbeschaffenheit meist zwischen 30 und 50 km/h. So gilt auf zweispurigen Straßen auch ohne Schilder grundsätzlich Tempo 30 gelten! Für Straßen mit einer Fahrbahn für beide Richtungen: 20 km/h und für Straßen mit zwei oder mehr Fahrbahnen pro Richtung sind es 50 km/h. Wir orientieren uns in Spaniens Innenstädte in der Regel an anderen Autofahrern – dann ist man eigentlich auf der sicheren Seite.

 

Landstraßen und Autobahnen:

Für Wohnmobile sind außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km/h, auf Schnellstraßen 90 km/h (Wohnmobile über 3,5 Tonnen auch nur 80 km/h), auf  Autobahnen und Autovias ist dann bei 120 km/h Schluss (bei Wohnmobile über 3,5 Tonnen allerdings schon bei 90 km/h).

 

Autovia = Autobahn auf denen auch der landwirtschaftliche Verkehr, sowie auch Fahrräder fahren dürfen

 

Noch ein paar Sachen:

 

  • Die Promillegrenze liegt derzeit bei 0.5 Promille.
  • Erwischt man Dich beim Telefonieren während der Fahrt, werden mindestens 200 € fällig.
  • Kinder unter 1.35 cm Körpergröße dürfen nicht vorne sitzen.
  • Haustiere müssen mit einem speziellen Hundegurt oder in einer entsprechenden Box gesichert werden.
  • Beim Überholen darf man das Tempolimit mit max. 20% überschreiten, aber das tangiert uns Wohnmobilfahrer eher weniger.
  • In größeren Städten gibt es spezielle Zonen für Einwohner: Area de prioridat residencial. Hier sollte man mit dem Wohnmobil nicht hineinfahren.

In Bergen:

In den Bergen gibt es für größere Fahrzeuge extra Regeln. So haben bei Steigungen von über 7% der bergauffahrende immer Vorfahrt. Außerdem ist vorgeschrieben, dass vor unübersichtlichen Kurven gehupt werden muss.

 

In den Pyrenäen und der Sierra Nevada muss man immer mit Schnee rechnen (wir hatten selber vor Jahren im Juni in den Pyrenäen Schnee). Winterreifen sind zwar nicht vorgeschrieben, aber durchaus dann sinnvoll. Schneeketten dürfen nur aufgezogen werden, wenn die Straße schnee- oder eisbedeckt ist. Das Aufziehen ist bei entsprechender Beschilderung Pflicht. Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten: 50 km/h.

 

Was muss man dabeihaben:

In Spanien sind u.a ein Warndreieck, ein Ersatzlampen-Set und reflektierende Warnwesten vorgeschrieben. Auch ein Reserverad oder zumindest ein Reifen-Reparatur-Set sind angeblich Pflicht. Außen angebrachte Fahrräder oder andere Ladung muss mit einer großen Warntafel gekennzeichnet sein.


Tanken:

Tankstellen (in Spanisch: gasolineras) sind auf den Autobahnen meist rund um die Uhr offen. Außerhalb der Autobahnen sind die Öffnungszeiten unterschiedlich, meist von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr.

 

Diesel heißt: Gasoleo (Vorsicht: Benzin heißt ganz ähnlich: Gasolina.
LPG Tankstellen sind in Spanien eher selten.

 

In den meisten Tankstellen kann man bargeldlos zahlen. Oft wird zuerst elektronisch überprüft, ob eine gewisse Summe zur Verfügung steht und „vorab“ abgebucht. Kurz nach dem Tanken wird dann der Betrag auf die richtige Summe korrigiert. Manchmal kann die Korrektur auch mal länger dauern.

 

Der Spritpreis variiert von Tankstelle zu Tankstelle. Mit Abstand am günstigsten sind unserer Erfahrung nach die Tankstellen an den großen Supermärkten

 

Übrigens bieten einige Tankstellen VE Möglichkeiten an. Hier sollte man einfach mal fragen.


Gasflaschen auffüllen

So wie wir es verstanden haben, ist es offiziell nicht erlaubt, ausländische Gasflaschen zu befüllen.

 

Der Tausch oder das Auffüllen von deutschen Gasflaschen ist in Spanien somit sehr schwer bis kaum möglich. Anscheinend gibt es bei Repsol oder anderen Tankstellenketten Tankflaschen zu kaufen bzw. zu mieten, die man dann überall an den entsprechenden Tankstellen tauschen kann.

 

Gastankflaschen kann man an einigen Tankstellen auffüllen lassen. Mehr Infos dazu hier: hier

Maut:

Die spanischen Autobahnen werden von unterschiedlichen Gesellschaften betrieben. Teile davon sind mautpflichtig. Auf Schnellstraßen wird keine Maut erhoben. Spanien hat in den letzten Jahren viele Mautstrecken aufgelöst, da die Verträge mit den Gesellschaften nicht verlängert wurden. An einigen, also meist privaten Strecken wird noch Maut fällig. Rund 10 € für 100 Kilometer muss man rechnen. Man benötigt kein spezielles Mautzahlsystem und auch keine Vignette. Man zieht am Anfang ein Ticket, das man beim Verlassen der Autobahn bezahlt. Es gibt alternativ allerdings auch Mautboxen, die in Spanien funktionieren, verpflichtend sind diese allerdings nicht.

 

Es gibt Strecken, an denen man eine Festbetrag an der Mautstation eingeworfen. Der Betrag wird rechtzeitig angezeigt. Hier hat man dann vorher kein Ticket gezogen.

 

 

 

 

Mautpflichtige Strecken werden meist mit den Buchstaben AP gekennzeichnet, mautfreie Autobahnen mit einem A.

 

Stadtautobahnen und -umfahrungen sind in der Regel mautfrei.

 

In Spanien zahlen Wohnmobile mit Zwillingsbereifung eine höhere Maut.


Übernachten im Wohnmobil

In Spanien ist das „irgendwo“ übernachten grundsätzlich verboten. Übernachten ist ausschließlich auf Camping- und offiziellen Stellplätzen erlaubt, das Übernachten ohne Campingverhalten wird wohl immer mal wieder toleriert, kann aber auch wirklich teuer werden (3-stellige Beträge).

 

Es gibt eine Vielzahl von großen und kleinen Campingplätze. Viele kleine sind sehr naturnah und ähneln eher Stellplätzen. Vor allen an den Küsten sind die Campingplätze eher riesig. Hier steht die Sonne und Strand im Vordergrund. Diese Plätze werden dann auch von Überwinterern gerne über Wochen genutzt werden.

 

Zudem gibt eine Menge Wohnmobilstellplätze. Viele sind von Gemeinden angelegt worden, aber es gibt auch private, z.B. auf Bauernhöfen oder Weingütern.

 

Steht man auf einem offiziellen Parkplatz, darf im Fahrzeug gegessen, getrunken und gekocht werden, aber es nicht gestattet, den Platz in einen Campingplatz zu verwandeln – Tische, Stühle, Markise (und sogar die Stufe) sollten drin bleiben. Auch die Satellitenschüssel muss eingeklappt bleiben.


Umweltplakette:

In Spanien gibt es Umweltzonen in großen Städten. Welche Fahrzeuge wann fahren dürfen, können wir hier noch nicht sagen. Es ist sinnvoll, sich vorher zu informieren.

 

Soweit wir wissen, benötigt man - im Gegensatz zu Frankreich, wo man eine französische Plakette für die Durchfahrt benötigt - in Spanien keine spanische Umweltplakette. Die deutsche Plakette reicht wohl.


Kulinarisches:

Die mediterrane Küche Spaniens ist vielfältig. So hat jede Region ihre Spezialitäten. In Spanien isst man gerne in mehreren Gängen. Für den Weg ins Restaurant sollte man Zeit mitbringen. Der erste Gang besteht oft aus Suppen oder Salat, der 2. Gang aus Fleisch- oder Fischgerichten. Als Nachtisch werden gerne Süßspeisen, Obst oder Jogurt gereicht. Das Abendessen wird deutlich später als in Deutschland eingenommen. So füllen sich die Restaurants oft erst gegen 22 Uhr.

 

Hier einige der bekanntesten Speisen:

 

Tapas:

Tapas sind eine Zusammenstellung vieler kleiner Appetithäppchen und werden hauptsächlich in Bars oder kleinen Restaurants angeboten.

 

Paella:

Die traditionell aus Valencia stammende Reisgericht wird mit Huhn, Kaninchen, Schnecken und Gemüse und mit Safran in einer speziellen Pfanne zubereitet.

 

Gazpacho:

Die aus dem heißen Andalusien stammende kalte Tomatensuppe wird mit Paprika und Knoblauch serviert.

 

Empanadas:

Hauptsächlich aus Galicien stammen die bekannten Empanada. Sie sind ein aus dünnen, mit unterschiedlichen Zutaten gefüllter Teig.

 

Tortilla:

Das im ganzen Land weit weitverbreitete Gericht gibt es in vielen Varianten. Meistens werden Bratkartoffeln mit Ei in einer Pfanne zubereitet. Je nach Geschmack kommen dann unterschiedliche Dinge, vor allem Zwiebeln dazu.

 

Ein Tipp noch:

Viele Restaurants bieten zur Mittagszeit ein Menü zum kleinen Preis an.

 


Noch etwas für diejenigen, die über Weihnachten in Spanien sind:

In einem katholischen Land wie Spanien ist Weihnachten eines der wichtigsten Feste. Meist ist nur der 25. Dezember ein Feiertag, den man dann im Kreis der Familie verbringt. Die Geschenke werden allerdings von den Kaspar, Melchior und Balthasar erst am 6. Januar am Tag der drei Könige gebracht.


Was ist noch so typisch für Spanien:

Stierkampf:

Der Stierkampf in Spanien ist nationales Kulturgut. Vor allem in Andalusien (Sevilla, Malaga oder auch in Ronda) finden die Kämpfe von März bis Oktober im Rahmen von Volksfesten statt. Dabei wird der Stier solange mit Lanzen und Dolchen von den Toreros traktiert, bis er meist tot umfällt. Noch ist das Töten eines Stieres in der Arena in Spanien erlaubt, aber der Widerstand wächst.

 

Flamenco:

Ursprünglich kommt der Flamenco aus Andalusien. Er besteht aus Gesang mit Gitarre und Tanz. Bekannt ist vor allem der typische Tanz mit der markanten Fußtechnik, dem Zapateo. Das interessante ist, dass der Tanz aus unterschiedlichen Rhythmen mit ganz unterschiedlichen Takten besteht. 2010 hat die UNESCO den Tanz zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

 


Zu den Reiseberichten Spanien / Portugal:


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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.