Bienenfresser in Deutschland

Der bunte Vogel ist zurück.

Bienenfresser in Deutschland
Bienenfresser in Deutschland

Die Bienenfresser tragen ihren Namen zu recht, denn sie fressen am Liebsten Bienen, Hummeln und Wespen. Eigentlich ein Vogel der Tropen und Subtropen ist der Bienenfresser heute auch in Deutschland wieder zu finden.

 

Der beste Beobachtspunkt ist in der Pfalz, aber es gibt auch andere gute Möglichkeiten, den Vogel zu sehen.

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Der Bienenfresser - ein Portrait


Aussehen:

Der Bienenfresser ist ein bunter, amselgroßer Vogel (Länge: ca. 25 – 30 cm, Spannweite: ca.36 – 40 cm), der durch seine bunten, kräftigen Farben jedem, der ihn gesehen hat, in Erinnerung bleibt.

 

Hier seine charakteristischen Merkmale:

  • Kopf und Nacken: kastanienbraun
  • Rücken: bräunlich-goldgelb
  • Unterseite: gelbe, mit schwarzem Strich begrenzte Kehle
  • Brust und Bauch: grün-blau bis türkisgrün
  • Schwanzfeder: dunkel mit grünblauen Außensäumen
  • Handschwingen: grünlichblau
  • Armschwingen: rotbraun mit schwärzlicher Spitze
  • Schnabel: schwarz und spitz

Ursprünglich kommt er aus den Tropen und Subtropen, aber er kommt im Sommer immer wieder auch in unseren Breiten vor. Zur Zeit ist er wieder im Vormarsch. In verschiedenen Regionen Deutschlands finden sich im Sommer immer wieder kleine Kolonien, die an sandigen Stellen ihre Bruthöhlen graben. Auch in anderen Gebieten Deutschlands und sogar nördlich von Deutschland gibt es heute einzelne Beobachtungen.

 

Vorkommen:

Das Areal des Bienenfressers erstreckt sich von Nordafrika und dem Mittelmeerraum über die Schwarzmeerregion bis Mittelasien; neuerdings kleinere Kolonien in Mitteleuropa.

 

Vorkommen in Deutschland:

In Deutschland galt farbenfrohe Vogel als ausgestorben. Spätestens seit sechziger Jahre brütet der Bienenfresser aber wieder regelmäßig in Deutschland, vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder sogar Schleswig-Holstein. Mal hier, mal dort verlagerte der bunte Vogel seine Bruthöhlen häufig innerhalb der ganzen Bundesrepublik. Bis in die 1970-iger Jahre hinein gab es kaum ortsfeste Kolonien.

 

Erst seit den 1980er Jahren fanden die ersten dauerhaften Ansiedlungen statt. Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, später auch in Sachsen siedelten sich Bienenfresser in dauerhaften Kolonien an.

 

 

Zugverhalten:

Mitte / Ende Mai kommt der Bienenfresser aus seinen Überwinterungsgebieten südlich der Sahara im westlichen Afrika zum Brüten in den Norden. Europäische Bienenfresser nutzen zwei Reiserouten, eine West- und eine Ostroute; die Deutschen fliegen wohl meist die Westroute.  Im August geht es dann dieselbe Strecke dann wieder zurück, die die nächsten 6 Monate in Afrika zu überwintern.

 

Brutverhalten:

Optimale Brutbedingungen findet der in Kolonien brütende Vogel in steilen Abhängen aus Löß, Lehm und festem Sand. Hier baut er seine langen Brutröhren, die nach zwei Metern in einer Brutkammer enden. Innerhalb von 1 bis 2 Wochen trägt das Brutpaar 5 bis 7 Kilo Erdreich aus der Höhle, bevor sie dann im Juni darin anfangen zu brüten. Drei Wochen werden die Eier bebrütet, nach weiteren vier Wochen sind eine gute Handvoll Junge  Ende Juli, Anfang August flügge. 

 

Nahrung:

Als geschickter Jäger jagt der Bienenfresser Insekten wie Schmetterlinge, Käfer und - wie der Name schon sagt - Bienen, Hummeln und Wespen. Von einer Warte aus beobachtet er die Insekten, die er dann im Flug jagt. Getötet wird die Beute dann wieder auf seiner Warte, indem er das Tier gegen den Ast schlägt.

 

Bereits Ende August macht sich der Vogel dann wieder auf den Weg in den Süden. Die Zeit zur Beobachtung in unseren Breitengraden ist also nicht allzu lang.

 

Der Bienenfresser steht in Deutschland auf der Roten Liste.


Wo kann man die Bienenfresser in Deutschland beobachten?


Bienenfresser in Rheinland-Pfalz
Bienenfresser in Rheinland-Pfalz

Es gibt vor allem drei Regionen in Deutschland, an denen man den seltenen Vogel gut beobachten kann:

  1. Lambsheim in der Südpfalz:
    Diesen Ort haben wir inzwischen von mehrmals besucht und er ist mit Abstand der beste Ort zum Beobachten.
  2. Geiseltalsee in Sachsen Anhalt:
    Ein zweites größeres Vorkommen findet man im Saaletal in Sachsen-Anhalt. Hier ist vor allem der Geiseltalsee zu erwähnen, an dem es auch Exkursionen zu den Brutstätten gibt:
  3. Kaiserstuhl in Baden Würtemberg
    Die meisten Paare der rund 1.000 Brutpaare (2015) findet man am Kaiserstuhl, wo die Bruthöhlen inzwischen Touristenattraktionen sind.

Zu den einzelnen Beobachtungsplätzen:

1. Beobachtungshütte in Lambsheim / Pfalz:


Bienenfresser in Deutschland

Nach einiger Internetrecherche haben wir eine Kolonie Bienenfresser im südlichen Rheinland-Pfalz gefunden, die Mitte Mai mit der Balz anfangen und beginnen, ihre langen Höhle in eine sandige Steilwand zu bauen. Die Kolonie befindet sich in einem kleinen Steinbruch in der Nähe von Lambsheim, westlich von Mannheim und Ludwigshafen. Da es sich anfangs um einen Geheimtipp handelte, haben wir die Koordinaten in den ersten Jahren nur auf Anfrage herausgegeben. Es haben sich einige Naturfotografen gemeldet, die uns auch mit ihren schönen Fotos beglückt haben.

 



heute kein Geheimtipp mehr:

Im Frühjahr 2021 waren wir noch einmal da und waren erstaunt über die große Anzahl an Fotografen vor Ort. Von einem Geheimtipp kann keine Rede mehr sein. Auch gibt es inzwischen eine kleine Hütte, die aber bei weitem die große Anzahl der Besucher nicht aufnehmen konnte. Nichts desto trotz kamen die Vögel wieder recht nahe und jeder konnte tolle Aufnahmen machen.

 

Da selbst der Nabu-Frankenthal die Koordinaten im Internet bekannt gibt, haben wir uns entschieden, sie auch hier zu veröffentlichen:

  • GPS 49°32'01.8"N 8°16'48.7"E

 


Update 2023:

Inzwischen ist im Bereich der Beobachtungshütte das Parken verboten. Es wurde ein Radweg gebaut und es wird gebeten, diesen auch zu nutzen.

 

Bitte schaut Euch erste einmal das Video an. Es stammt von den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die Kolonie betreut und den Beobachtungsstand gebaut haben. Es ist sehr interessant und gibt viele Tipps:

https://youtu.be/5s7qViTdasU

Parken und Wohnmobilstellplätze

Seit einiger Zeit ist das Parken rund um die Beobachtungshütte nicht mehr erlaubt. Der nächste Parkplatz ist in Lambsheim am Friedhof:

  • GPS 49°31'10.8"N 8°17'14.9"E

Der Parkplatz ist nur für PKWs, als wir das letzte Mal dort war, standen auch einige Wohnmobile da.

Der nächste Wohnmobilstellplatz ist auch nicht weit weg am Lambheimer Weiher:

  • GPS 49°31'02.7"N 8°18'03.9"E

Hier ist das Parken von 22-9 Uhr kostenlos, eine Tageskarte für das Wohnmobil kostet 10 EUR.

 


Tipp für das Fotografieren - die beste Zeit zum Fotografieren

Unser erster Besuch fand an einem 20. Mai statt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Vögel sehr agil, haben an der Nesthöhle gebaut und es wurde viel gebalzt.

 

Der 2. Besuch fand an einem 4. Juni statt. Hier waren die meisten Brutpaare mit brüten beschäftigt, es waren gefühlt deutlich weniger Vögel draußen unterwegs. Auch Balzen oder Kopula fand kaum noch statt.

 

Wir werden sicherlich noch einmal kommen, wenn die Jungen geschlüpft sind und versprechen uns nette, neue Aufnahmen.


Mehr erfahren über das Weinland Pfalz:

Weinland Pfalz

Die Pfalz ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühjahr zur Mandelblüte, im Herbst zu den Weinfesten. mehr erfahren ....

 


2. Bienenfresserkolonie Geiseltalsee / Halle


Das Bienenfressergebiet am Geiseltalsee befindet sich auf der Halbinsel am Westufers des Sees. Man parkt gegenüber des Campingplatzes "Geieltalcamp", der übrigens auch vor dem Platz selber kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze anbietet:

  • Parkplatz: GPS 51°19'08.8"N 11°49'13.9"E

anschließend läuft man der Strandallee weiter, am Tauchzentrum vorbei und durch das blaue Tor. Schon nach wenigen Metern sieht man auf der linken Seite der ersten Bruthöhlen der schillernden Vögel.

  • erste Bruthöhlen: 51°19'06.8"N 11°49'22.7"E

Tipp:

Es gibt einen Weg oberhalb der Bruthöhlen. Von dort kann gut Flugaufnahmen der Vögel machen.

 


3. Bienenfresser am Kaiserstuhl


Der Kaiserstuhl ist ein bis 556 Meter hohes Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs in der Oberrheinischen Tiefebene. Das kleine Gebirge liegt sich im Südwesten von Baden-Württemberg zwischen Schwarzwald und Elsaß ganz in der Nähe von Freiburg

 

Es ist eine der heißesten Gegenden Deutschlands und ist daher bekannt für seine für Deutschland  einzigartige Fauna und Flora und gutem Wein.

 

Eine der "Sehenswürdigkeiten" sind die Bienenfresser, die hier im Sommer zum Brüten kommen. Alleine, wenn man mit offenen Augen durch den Kaiserstuhl fährt, sieht man immer wieder diese bunten Vögel mit ihrem typischen Lauten.

 

Die Bruthöhlen findet man vor allen in den Sandwänden von Hohlwegen. Ein Beipiel ist:

  • Bruthöhlen GPS 48°04'36.9"N 7°39'16.1"E

Einen weiteren Beobachtungspunkt für Bienenfresser gibt es hier:

  • GPS 48°04'15.2"N 7°37'39.8"E

 

An den Bruthöhlen habe ich Anfang Mai noch keine Bienenfresser gesehen, die ersten Ankömmlinge saßen bereits in den Bäumen oder zogen ihre Kreise über die Felder.

Wohnmobilstellplatz am Kaiserstuhl

Mit dem Wohnmobil am Kaiserstuhl bei den Bienenfressern

Es gibt auch einen tollen Wohnmobilstellplatz mitten in den Weinbergen. Er ist sogar offiziell und kostenpflichtig. Man zahlt per App:

  • GPS 48°04'20.0"N 7°39'00.3"E

Mehr über die Gegend um den Kaiserstuhl:


Fotogalere 1:


Fotogalere 2:


weitere Bienenfresserkolonien in Europa:

Bienenfresser am Neusiedler See / Österreich


Jeden Sommer lassen sich die Vögel im Norden des Sees (Österreich)  zwischen Gols und Weiden zur Aufzucht ihrer Jungen beim Ungerberg bei Weiden nieder. Zwischen Mai und August ziehen vor einer steil aufragenden Lösswand die bunt schillernden Vögel ihre Kreise.

  • Lösswand GPS 47°55'05.5"N 16°53'05.7"E

Am besten man parkt sein Auto auf der Straße zwischen Gols und Weiden und fährt die kurze Distanz zur Lösswand mit dem Fahrrad oder geht zu Fuß. Von einer Plattform aus können die Tiefe gut beobachtet werden. Sie sind so beschäftigt, dass sie sich kaum stören lassen. Angeblich werden von Weiden aus auch geführte Touren angeboten.

 

Wir waren im November am Neusiedler See und haben nur die Lösswand und die Bruthöhlen gesehen. Die Vögel selber waren schon lange wieder im Süden.

 


Norditalien:

Bienenfresser im Po-Delta


Auch im Po-Delta haben wir immer wieder Bienenfresser vor allem im Flug gesehen. Eine Brutkolonie haben wir allerdings nicht entdeckt.


Weitere Tipps vor der Haustür


Klicke einfach auf ein Fähnchen in der Karte:


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Wo kann man Bienenfresser in Europa noch beobachten?  mehr erfahren

 

1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.