Trullis und mehr ...
Unsere Route:
Alberobello
Unser nächstes Ziel ist Alberobello, wo wir eigentlich nur ver- und entsorgen sowie einen kurzen Stadtbummel unternehmen wollen.
Schon der zentrumsnahe Stellplatz überzeugt, aber die Stadt selbst, berühmt für ihre Trulli - Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern - begeistert uns noch mehr. Alberobello beherbergt mehrere Hundert dieser beeindruckenden Bauten und gehört nicht ohne Grund zum UNESCO-Welterbe.
Unser Wohnmobilstellplatz:
- Stellplatz Alberobello,
kostenflichtig aber mit allem, ruhig, nur wenige Schritte bis in die historische Altstadt
(GPS 40.78293, 17.23384)
Nachdem wir eine Maschine Wäsche mit unserer TinyWash gewaschen haben, starten wir in die nur einen Steinwurf entfernte historische Altstadt. Im Winter ist hier fast nichts los, viele Lokale und Geschäfte sind geschlossen, nur einige wenige asiatische Touristen bereichern das Straßenbild. So wandern wir fast alleine durch die fast mystisch wirkenden Trullisiedlungen und warten darauf, dass irgendwo ein Hobbit aus einer der niedrigen Türen tritt.
Am Abend unternehmen wir eine weitere Tour und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Da glaubt man, dass einen zumindest in Europa nichts mehr überraschen kann – Alberobello beweist das Gegenteil. Die gesamte Altstadt ist beleuchtet, die Trulli verwandeln sich in ein Meer aus Pastellfarben. Ist das nun Kitsch oder Kunst? Keine Ahnung, es ist einfach fantastisch.
Eigentlich wollen wir am nächsten Morgen in Alberobello frühstücken gehen, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es ist kalt und regnet, weshalb wir uns entscheiden, weiterzufahren.
Ostuni - die weiße Stadt
Bevor wir erneut die Adriaküste erreichen, kommen wir durch Ostuni. Die Stadt thront auf drei Hügeln und ist aufgrund ihrer Lage und der weißen Häuser der Altstadt schon von weitem sichtbar.
Auf der Suche nach einem guten Fotospot fahren wir durch Plantagen mit uralten Olivenbäumen und blühenden Frühlingsboten. Die Feldwege sind jedoch so eng und von Mauern begrenzt, dass wir hoffen, dass uns kein anderes Auto entgegenkommt. Unglücklicherweise endet der Weg plötzlich, und so müssen wir auf engstem Raum wenden. Wieder einmal sind wir froh, dass Paul nur 6 Meter lang und 2 Meter breit ist.
entlang der Adriaküste bis Lecce
Wir folgen der östlichen Küste des Stiefelabsatzes bis Brindisi, dem Hafen, von dem unter anderem die Fähren nach Griechenland starten. Bei weiterhin schlechtem Wetter folgt ein unattraktiver Badeort mit ungepflegten Promenaden und hässlichen Ferienhäusern auf den anderen. Hier hat man weder Lust anzuhalten noch zu fotografieren.
Auch Brindisi zeigt sich uns bei Schmuddelwetter von seiner schlechtesten Seite. In Erinnerung bleibt nur das südlich der Stadt gelegene Großkraftwerk, von dem wir nicht sicher sind, ob es noch in Betrieb ist, dass aber zumindest in der Vergangenheit zu einem der größten CO2 Emittenten Europas gehört haben soll.
Unser Wohnmobilstellplatz:
- Stellplatz auf Scharffarm
über Agricamper gebucht
Gastgeber-Code: 3097)
sehr hilfsbereite Betreiberin,
Käseverkauf
Die Betreiberin bat uns, abends nicht das Wohnmobil zu verlassen, da sich seit Tagen ein Wolfsrudel in der Gegend aufhält und sie die Herdenschutzhunde frei auf dem Gelände laufen lässt.

Der Wolf in Italien:
Bis auf die Küstenregionen gibt es in ganz Italien Wölfe. Es gibt zwei Populationen: der Italienische Wolf kommt vor allen im Apennin vor, seit einigen Jahren gibt es eine zweite Population in den Alpen. Waren es in den 1970-iger Jahren nur noch rund 100 Tiere, sind es heute wahrscheinlich rund 3000. Da sie seit 1976 unter Schutz stehen, nimmt die Population ständig zu.
Wir werden zum ersten Mal auf einem Bauernhof mit dem Thema Wölfe konfrontiert: Hier bittet man uns, abends nicht das Wohnmobil zu verlassen, da ein Wolfrudel gesichtet wurde und die Herdenschutzhunde auf dem ganzen Gelände frei herum laufen. Schon ein mulmiges Gefühl!
Lecce
Lecce ist für seine prächtige Barockarchitektur bekannt und wird oft als "Florenz des Südens" bezeichnet. Die nette Betreiberin unseres letzten Stellplatzes, Elisabetta, empfiehlt uns auf einem Großparkplatz in Stadtnähe zu parken, auf dem auch Einheimische ihre Autos abstellen würden, um in die Stadt zu pendeln. Gleich nebenan fände vormittags ein Markt statt.
Da wir uns nicht wirklich für Barockgebäude begeistern und zudem unser Wohnmobil ungern auf unbewachten Großparkplätzen abstellen, entschließen wir uns Lecce keinen Besuch abzustatten.
Solento
Italiens "schönste Küste"
Wir folgen stattdessen weiter der Küstenstraße. Diese als "Litoranea" gekennzeichnete Strecke entschädigt für die letzten beiden Tage. So stellt man sich Italien vor. Romantische Buchten, blaues Meer und malerische Ort ... außerdem scheint endlich wieder die Sonne.
Immer wieder trifft man darüber hinaus auf "Torres" mittelalterliche Wachtürme, die die Küste vor Angriffen schützen sollten.
Auf der Gemarkung der Gemeinde Melendugno liegt der archäologische Park Roca Vecchia. Wie so viele andere Sehenswürdigkeiten, hat auch diese im Januar geschlossen. Aber auch von außen können wir einen guten Überblick über die Befestigungsanlagen. Nicht nur Römer und Griechen schätzten die strategisch günstige Lage des Ortes, hier siedelte man bereits in der Bronzezeit.
Gleich benachbart, ziehen in der Saison die Grottas della Poesia grande und piccola Touristen magisch an. Wir haben Glück, das Tor zum Gelände steht offen, kein Wachmann weit und breit und so sehen wir uns wie einige andere Besucher um.
Unser Parkplatz:
- Großparkplatz, in der Saison kostenpflichtig und für Wohnmobile verboten
(GPS 40.28748, 18.42474)
Otranto
Die kleine Hafenstadt Otranto ist ein beliebter Touristenort und gehrt zur Gemeinschaft der schönsten Orte Italiens. Wir befinden uns nun an der schmalsten Stelle der Straße von Otranto, der Meerenge zwischen Italien im Westen und der Balkanhalbinsel im Osten. Sie verbindet die Adria im Norden mit dem Ionischen Meer im Süden. Die nur etwa 70 km Kilometer breite Meerenge war schon in der Antike, aber auch in den Weltkriegen von entscheidender strategischer Bedeutung.
Leider übersehen wir die Hauptattraktion von Otranto: Kathedrale Santa Annunziata. Besonders bekannt ist sie für ihr prachtvolles Bodenmosaik aus dem 12. Jahrhundert in Form eines "Lebensbaums", das eine Vielzahl von biblischen und mythologischen Szenen darstellt.

Wir suchen uns einen Übernachtungsplatz in Castro Marina/Marina di Marritima etwas oberhalb der Küste mit Blick auf das Meer:
Unser Wohnmobilstellplatz
- Castro Marina/Marina di Marritima:
sehr schöner Wohnmobilstellplatz oberhalb des Ortes im Grünen mit Kinderspielplatz, Trimmgeräten und Mülleimer
(GPS 39.99284, 18.41156)

Italiens südöstlichster Punkt
Santa Maria die Leuca
Für uns geht es nun weiter entlang der Küste. Im Ortsteil Santa Maria di Leuca von Castrignano del Capo erreichen wir die südöstlichste Spitze des italienischen Stiefels.
Auf einer Landzunge wacht hier der Faro di Capo Santa Maria di Leuca über das Ionische Meer.
Leider gestaltet sich das Parken hier schwierig, da die Zufahrt zum Parkplatz am Leuchtturm nicht zugelassen ist. Wir stellen unsere Wohnmobil daher am Hafen ab.
Unser Parkplatz:
- Santa Maria die Leuca: an der Straße, in der Saison kostenpflichtig (GPS 39.79670, 18.36591)
Über eine monumentale Treppe geht es für uns steil nach oben. Diese und der bei unserem Besuch trocken gefallene künstliche Wasserfall sind Bestandteil des Apulischen Aquädukts, einem gigantischen Bewässerungsprojekt mit deren Bau zu Beginn des letzten Jahrhunderts begonnen wurde.
Völlig außer Atem werden wir oben angekommen mit einem gigantischen Panoramablick belohnt. Gleich nebenan befindet sich aber auch die Basilika Santa Maria de Finibus Terrae ("am Ende der Welt"). Die römisch-katholische Wallfahrtskirche wurde wurde in der Art einer an ein Wohnhaus erinnernden Festung errichtet und gegen Ende des 18. Jahrhunderts fertig. Auf Platz befand sich einst ein heidnischen Minerva Tempel
Das Pietrina-Kreuz, eine Mariensäule aus dem Jahr 17. Jahrhundert, auf dem Vorplatz der Kirche bildet zusammen mit dem Leuchtturm ein interessantes Ensemble.
Gallipolli
Die Küstenstadt Gallipoli liegt auf einer Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Bekannt für ihre historische Altstadt und das Castello di Gallipoli gilt sie als ein Must-See für Apulientouristen.
Leider erweist sich Gallipolli uns gegenüber als wohnmobilunfreundlich - gleich an der Ortseinfahrt begrüßt uns ein Schild mit dem Hinweis, dass freies Stehen mit dem Wohnmobil hier strikt verboten ist. Wir begnügen uns daher mit einigen Aufnahmen von einem Fotospot etwas außerhalb.
Santa Maria al Bagno und Santa Catarina
Etwas weiter nördlich erreichen wir Santa Maria al Bagno.
Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein attraktiver Urlaubsort mit diversen Lokalen und Cafés.
Wir genießen einen Café am Hafen mit Blick auf unser Wohnmobil und fahren weiter.
Im benachbarten Santa Catarina genießen wir anschließend von einem Parkplatz einen grandiosen Blick auf den auf einem Kliff erbauten Torre dell' Alto. Auf der Landzunge direkt am Parkplatz befindet sich auch ein kleiner Betonbunker aus dem zweiten Weltkrieg.

Unser Parkplatz in Santa Catarina:
- GPS 40.13875, 17.98037
Achtung: die Zufahrt ist kompliziert, manche Straßen dürfen nur von Anwohnern genutzt werden.
Wir fahren zurück nach Santa Maria al Bagno, wo wir auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz eine ruhige Nacht verbringen:
-
Stellplatz Santa Maria al Bagno
am Rand eines gemischten Parkplatz zwischen Mehrfamilienhäuser,
nicht sehr schön aber praktisch,
in der Saison evtl. kostenpflichtig,
VE vorhanden
GPS 40.12640, 18.00156

Salina dei Monaci
Heute bietet sich für uns im "Riserve del Litorale Tarantino Orientale" endlich einmal wieder eine Möglichkeit zur Vogelbeobachtung. Der Naturpark umfasst entlang der Küste mehrere geschützte Gebiet.
Wir besuchen die Salina dei Monaci. Hier an der "Saline der Mönche" wurde durch den Benediktinerorden einst Salz gewonnen. Daran erinnern heute nur noch Ruinen, die Saline wirkt eigentlich mehr wie eine durch Dünen vom Meer getrennte Lagune.
Unser Parkplatz:
- Saline dei Monaci: Am Weg vor der Zufahrt zum Wohnmobilstellplatz (GPS 40.30115, 17.72543)
Auf und über dem Wasser tummeln sich Flamingos und Möwen. Wir sind uns nicht sicher, vermuten aber, dass wir auch die hier vorkommende Korallenmöwe gesehen haben. Jenseits der Dünen erstreckt sich ein schöner Sandstrand, gleich neben an gibt es in der Saison auch einen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz.
Tarent
Die letzte Station unserer Tour durch Apulien ist die Großstadt Tarent (italienisch: Taranto). Die Hafenstadt liegt am Golf von Tarent und ist bekannt für ihre historische Altstadt und das Castello Aragonese. Tarent spielte eine wichtige Rolle in der italienischen Stahlindustrie und verfügt über einen großen Marinestützpunkt . Das Stahlwerk, das der Region Arbeitsplätze aber auch viele große Umweltprobleme bereitete, ging 2024 nach diversen Skandalen in die Insolvenz. So liegen viele Industrieanlagen bei unserem Besuch verweist, am Hafen herrscht gähnende Leere. Kurz später entnehmen wir der Presse, dass hier ein Windpark mit chinesischen Windrädern entsteht.
Für uns geht es weiter nach Kalabrien:
Unsere Ziele in Italien
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N25/11.000
Besuche seit 7.2.25